Derzeit erlebe ich das Grauen auch wieder beim BAFA: Aufgrund des niedrigen Digitalisierungsgrads müssen dort wohl im Gegensatz zur KfW alle eingehenden Anträge händisch abgearbeitet werden. Statt Stunden (Software bei der KfW) dauert es drei bis fünf Monate (Sachbearbeiter beim BAFA), bis Rückmeldung zu einem Antrag erfolgt. Der absehbar schlechte Tarifabschluss wird diese Dysfunktionalitäten noch verstärken und Deutschland im internationalen Vergleich weiter abhängen. Aber dafür wurden dann Dreimarkfuffzig gespart.
Ja, dass ist eine Auswirkung der Vernachlässigung der EG > 10 und vor Allem der IT. Anstatt 5 ITler > EG11 zu bezahlen werden 30 SB in EG9a eingestellt, bzw. eine Softwarefirma mit hunderttausenden Euro mit der Entwicklung einer Software zur Prozessunterstützung beauftragt.
Das scheinen viele hier im Forum nicht zu verstehen: Die IT erfüllt den primären Zweck komplizierte Prozesse zu vereinfachen, bzw. zu automatisieren um Bearbeitungsaufwand, Zeit und somit Geld zu sparen. Habe ich keine IT-(Fachkräfte), bleiben Prozesse komplex, sind aufwändig, dauern lange und kosten Geld. Das dürfen wir aktuell in Deutschland erleben.
Die öffentliche Hand in Deutschland könnte jedes Jahr Milliarden Euro Software-/Wartungsvertragskosten und Personal einsparen, wenn sie ein ernsthafter Konkurrent zur freien Wirtschaft darstellen würde. Wenn man so will, haben die Gewerkschaften maßgeblich (negativen) Einfluss auf die digitale Entwicklung in Deutschland.