Einerseits sicher löblich, andererseits muss man immer sehen, dass je nach Umständen die Kinder schon so 40-65 Jahre alt sind, wenn man selbst ablebt. Da sollten sie idR schon eigenes Wohneigentum haben und werden nach deinem Ableben aller Voraussicht nach nicht selbst in die top sanierte Immobilie ziehen, sondern diese versilbern und sich davon ein schönes Leben machen.
Also ich bin zwar noch keine 40, da hab ich noch fast 10 Jahre Zeit, aber auch mit 40 werde ich kein Wohneigentum haben und auch keine einzige Person in meinem Bekanntenkreis wird welches haben, mit Ausnahme eines Bekannten vielleicht, der 100k+ im Jahr verdient.
Ein Durchschnittsverdiener kann sich kein Wohneigentum mehr leisten, ausser vielleicht komplette Bruchbuden auf dem Land die er dann in Eigenleistung saniert.
Das durchschnitts Gehalt in Deutschland liegt bei 4100€, was aber natürlich nicht für die breite Masse anzusetzen ist, da es ja durch Topverdiener so hochgetrieben wird. Ich denke wenn die meisten sich in ihrem Bekanntenkreis umhören (ja über Geld redet man halt nicht), dürften so 3000-3500€ realistischer sein.
Aber bleiben wir mal bei den 4100€ Brutto. Für die meisten sind das ca. 2500€ netto.
Eine durchschnittliche 75m² Wohnung in einer normalen Stadt kostet so 350tsd bis 400tsd Euro. Ganz grob. In Frankfurt oder München bekommt man das schon nicht mehr für das Geld.
Wenn man das realistisch finanzieren will mit einer realistischen Tilgung ist man bei einer Rate von 1600€. Bleiben 900€ zum Leben.
Dass sowas nicht aufgeht, sollte jedem klar sein. Und wie gesagt, 4100 Brutto ist zwar der Schnitt, der aber keinesfalls auf die breite Masse anzuwenden ist 
Dann kommt noch hinzu, dass man durch die hohen Mieten und Preise auch kaum noch Eigenkapital ansparen kann, wenn man nicht grad von Wasser und Brot lebt und 10-20 Jahre auf Urlaube verzichtet, kein Auto fährt und sich nur alle 5 Jahre mal neue Klamotten kauft.
Gut, ich ging auch davon aus, dass bis dahin geheiratet wurde, schon 1-2 Kinder in die Welt gesetzt wurden und auch der Traum vom Eigenheim erfüllt wurde. Klassischerweise sind das zumindest oft die Ziele bei Menschen, die im öD arbeiten: Sicherer Job, Ehepartner und Kind(er), Eigenheim. Das favorisierte Eigenheim ist dann in der Regel ein Einfamilienhaus mit Garten, damit die Kinder sich austoben können. Das ist in der Stadt definitiv nur für wenige erreichbar und eher mit einem Umzug aufs Land verbunden.
Aus Beispielen in der Verwandtschaft, die zwischen 1995-2005 ihre Häuser gekauft haben weiß ich nur, dass die damals auch schon extrem knapp kalkuliert haben und die ersten 10-15 Jahre ziemlich darauf achten mussten, wo sie für was wie viel Geld ausgeben, weil sonst die Kreditrate ggf. nicht mehr geleistet werden könnte. Was mit Kindern sicher nicht immer einfach war.
Mittlerweile sind sie alle etwas älter, haben nicht mehr die Berufseinsteigergehälter und die monatlichen Raten sind aufgrund der günstigen Anschlussfinanzierung die letzten Jahre runter gegangen und jetzt haben sie richtig Luft und tolle Häuser.
Ich glaube nur heutzutage ist man nicht mehr unbedingt bereit, wirklich knapp auf Kante zu kalkulieren, weil man ja auch weiterhin schön in den Urlaub fahren möchte und auch nicht auf der Einfahrt des neuen Hauses einen gebrauchten Kleinwagen stehen haben kann und auch nicht eine billige 7.000€ Küche im Haus haben will. Was sollen denn die Freundinnen sagen? Und überhaupt, ausgehen und auswärts Essen muss ja wohl auch noch drin sein.
Ansonsten wenn ich mir mal angucke, was hier im Verhältnis von Kaltmiete zu Kaufpreis ist, kommt man drauf, dass mieten zwar auf den ersten Blick noch günstiger ist, aber wenn überhaupt nur wenige 100€ im Monat. Und wenn man dann überlegt, dass ein großer Teil der Kreditrate Vermögensbildung ist (Getilgter Kredit = Vermögen), ist es weiterhin absolut gesehen günstiger, sich Wohneigentum anzuschaffen. Und 1.600€/Monat kriegt man mit zwei Personen noch ganz gut gewuppt.