Hallo,
gibt es von den Gewerkschaften irgendwelche Äußerungen die sich gerade angesichts der aktuellen Inflation mit dem Ergebnis des TV-L und besonders dessen Laufzeit, selbstkritisch auseinander setzen? Ich sehe bei ver.di immer nur die Lesart das ja die Einmalzahlung die Inflation ausgleicht (was Käse ist, die die Inflation eben nicht nur ein mal wirkt sondern fortlaufend).
Ich habe das gerade mal für mich durchgerechnet und wundere mich, warum hier nicht die Luft brennt. Mal zu den Zahlen:
Ich wohne in Dresden mit einer (für hiesige Verhältnisse bescheidenen) Kaltmiete von 700€, diese allerdings an die Inflationsrate gebunden. Bei der aktuell prognostizierten Inflation von 6% pro Jahr ergibt sich in 2 Jahren eine Steigerung von 86,52 € pro Monat.
Bei einer (nicht ganz armen) E12 St. 5 und 3.200 € netto, ergibt die grandiose lineare Erhöhung gerade mal 89,60 €.
Das heißt, die reicht gerade mal für die Kaltmiete. Das Heizen teilw. doppelt so teuer wird, Sprit um mehr als 30% teurer geworden ist und auch für Lebensmittel Steigerungen von mehr als 6% prognostiziert werden bedeutet doch im Endeffekt nichts weiter als einen Reallohnverlust von mehreren hundert Euro JEDEN EINZELNEN Monat.
Und die Inflation war ja schon im November bei mehr als 5%, also keineswegs bei Abschluss des Vertrages überraschend.
War das alles nur wegen der "Erpressung" mit der geänderten Eingruppierung die es um jeden Preis zu verhindern galt? Und wenn ja, was hindert die Finanzminister daran das Spiel beim nächsten Mal zu wiederholen?
Und wenn jetzt die gefürchtete Lohn-Preis-Spirale losgeht schauen wir 2 Jahre lang so richtig in die Röhre und dann haben die Länder mal wieder kein Geld....
Warum also ist es hier so ruhig?