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Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion

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sebbo83:

--- Zitat von: Aktienprimus am 08.11.2022 08:24 ---Daher würde mich durchaus interessieren was Euch konkret weiterhin in einem TV-L Beschäftigungsverhältnis hält. Was sind konkret eure Gründe? Wie motiviert ihr euch?

--- End quote ---

Tja als studierter Geograph mit Vertiefung Planung ist man im öffentlichen Dienst recht gut aufgehoben. Planungsbüro's zahlen meist auch nicht besser - so meine Erfahrung. Mein persönlicher Joker ist die Fortbildung und jahrelange Erfahrung im Gebiet geographische Informationssysteme. Da kann man auch in der Privatwirtschaft etwas bewegen, aber nicht so sehr, wie richtige Informatiker.

Leonhardt:
Ich kann die Zufriedenheit im TV-L individuell nicht so bestätigen. Ich arbeite als Stadtplaner in einem Bezirk von Berlin in einer heruntergekommenen Asbestruine. Die Arbeit ist aufgrund der allgegenwärtigen Überregulierung zermürbend, die Verwaltungsstrukturen ein Grauen, die Regelungen des TV-L mit den Stufen demotivierend breit gespreizt. Da ich mich mit meiner Studienwahl offensichtlich ziemlich angeschmiert habe, bin ich nun weitestgehend auf das Gutdünken der AG im öD angewiesen. In der Branche kann man in der Privatwirtschaft auch kaum was reißen. Also musste ich über die Jahre einsehen, dass meine Ausbildung und mein Beruf scheinbar nicht so viel wert sind wie erwartet. Entsprechend leiste ich das, was offensichtlich nur erwartet wird.

Was mich an meiner aktuellen Stelle im TV-L hält? Aktuell schlechte Erfahrungen in anderen Bewerbungsverfahren mit der Anerkennung von Stufenlaufzeiten, familiäre Verpflichtungen, unzumutbare Pendelzeiten, berufliche Konstellation meiner Partnerin und derzeit noch kostenlose Kitaplätze. Was mich speziell an meine Dienststelle bindet? Nichts...

Aber ich gebe zu, dass geregelte Arbeitszeiten, eine betriebliche Altersvorsorge und das Fehlen von Leistungsdruck auch ein entspanntes Leben ermöglichen. Langfristig habe ich jedoch schon noch das Ziel meinen AG zu wechseln, aber wenn dann nicht mehr in den Diensten eines Landes, da die Gehaltstabellen denen von TVöD Kommune oder Bund dauerhaft hinterherhinken. Zudem muss ich für das Gehalt mehr Stunden arbeiten als im TVöD West und ab 2023 auch Ost.

JC83:

--- Zitat von: Leonhardt am 09.11.2022 10:15 ---Ich kann die Zufriedenheit im TV-L individuell nicht so bestätigen. Ich arbeite als Stadtplaner in einem Bezirk von Berlin in einer heruntergekommenen Asbestruine. Die Arbeit ist aufgrund der allgegenwärtigen Überregulierung zermürbend, die Verwaltungsstrukturen ein Grauen, die Regelungen des TV-L mit den Stufen demotivierend breit gespreizt. Da ich mich mit meiner Studienwahl offensichtlich ziemlich angeschmiert habe, bin ich nun weitestgehend auf das Gutdünken der AG im öD angewiesen. In der Branche kann man in der Privatwirtschaft auch kaum was reißen. Also musste ich über die Jahre einsehen, dass meine Ausbildung und mein Beruf scheinbar nicht so viel wert sind wie erwartet. Entsprechend leiste ich das, was offensichtlich nur erwartet wird.

Was mich an meiner aktuellen Stelle im TV-L hält? Aktuell schlechte Erfahrungen in anderen Bewerbungsverfahren mit der Anerkennung von Stufenlaufzeiten, familiäre Verpflichtungen, unzumutbare Pendelzeiten, berufliche Konstellation meiner Partnerin und derzeit noch kostenlose Kitaplätze. Was mich speziell an meine Dienststelle bindet? Nichts...

Aber ich gebe zu, dass geregelte Arbeitszeiten, eine betriebliche Altersvorsorge und das Fehlen von Leistungsdruck auch ein entspanntes Leben ermöglichen. Langfristig habe ich jedoch schon noch das Ziel meinen AG zu wechseln, aber wenn dann nicht mehr in den Diensten eines Landes, da die Gehaltstabellen denen von TVöD Kommune oder Bund dauerhaft hinterherhinken. Zudem muss ich für das Gehalt mehr Stunden arbeiten als im TVöD West und ab 2023 auch Ost.

--- End quote ---

Wechsel doch in die Landesverwaltung hoch; die haben neue Büros soweit ich weiß und eine höhere EG dürfte ob der anders gelagerten Aufgaben auch drin sein.

Leonhardt:
Da hast du natürlich zum Teil recht. Durch das Problem "Höhergruppierung" im TV-L ergibt sich jedoch nicht in allen Konstellationen eine spürbare Entgelterhöhung trotz höherer Eingruppierung und höherwertigen Aufgaben. Das Problem ist ja hinlänglich bekannt, aber es tut sich nichts.
Aber klar - drüber nachgedacht habe ich auch schon und es sogar bereits probiert. Aufgrund der geschilderten Problematik "Höhergruppierung" und mangelndem Entgegenkommen der neuen Dienststelle (zB Stufenvorweggewährung, Zulage o.ä.) sind wir nicht zusammengekommen. Die Entgeltentwicklung wäre in den kommenden Jahren äußerst unbefriedigend gewesen. In anderen Konstellationen kann es natürlich Sinn ergeben.

thesisko:
Einigung im Tarifstreit der Busfahrer von den privaten Betrieben in Schleswig-Holstein!

Diesen Monat und im März nächsten Jahres bekommen sie jeweils 1.000 Euro netto zusätzlich, ab November 2023 werden die Gehälter dann um 8,5 Prozent angehoben. Damit sind weitere Warnstreiks vom Tisch.

Von sowas können wir nichtmal wagen zu träumen….

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