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Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion

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WasDennNun:

--- Zitat von: Jockel am 11.11.2022 13:26 ---Die Inflation besteht zu erheblichen Teilen aus höheren Energiekosten, die durch den Staat schon sportlich ausgeglichen werden. Das rausgerechnet dürfte sie so bei 4% liegen. Die 2,8 % Tariferhöhung vom 1.12. sind bei uns zusammen mit der Kindergelderhöhung und den anderen Steuerentlastungen weit über 4%.

Alles was in der Tarifrunde nächstes Jahr kommt, ist Reallohnplus. :-)

Ist sicher nur Überschlagen, aber ich musste hier mal einen Kontrapunkt setzen. Das Gejammer ist ja kaum auszuhalten. Redet mal mit Leuten, die zum Mindestlohn arbeiten.

--- End quote ---
ich komme auf 6,5% Index ohne energie
und 7,2 Index  ohne Haushaltsenergie
  https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunkturindikatoren/Basisdaten/vpi042a.html

Leonhardt:

--- Zitat von: Jockel am 11.11.2022 13:26 ---Die Inflation besteht zu erheblichen Teilen aus höheren Energiekosten, die durch den Staat schon sportlich ausgeglichen werden.

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Dass es Entlastungen gibt, stimmt. Aber man verliert schon langsam den Überblick und das ist wohl das eigentliche Problem. Hier ein bisschen EEG-Umlage früher weg, da den Grundfreibetrag etwas erhöht, dann mal 3 Monate Tankrabatt und 9€-Ticket, Energieeinmalpauschale hier sowie sonstige Einmalzahlungen zum Kindergeld oder für Sozialleistungsempfänger da. Erhöhte Werbungskostenpauschale und Pendlerpauschale sind ja auch eher individuelle Themen. Die großen Entlastungen liegen aber wohl noch in der Zukunft (Energiepreisbremsen, Abbau kalte Progression).

Und wenn ich die Inflation seit der letzten Tariderhöhung am 01.01.2021 betrachte komme ich trotz +1,29% zum genannten Zeitpunkt und zukünftig +2,8% auf doch deutlich über 4% Inflation. Was mich im Kern am meisten nervt ist jedoch, dass ständig in diesem Kleinklein umverteilt / entlastet werden muss. Dadurch entsteht dann auch das Gefühl, dass nicht wesentlich entlastet wird auch wenn es in Summe natürlich dann mehr ist als gedacht.

thesisko:

--- Zitat von: JesuisSVA am 11.11.2022 13:39 ---Die haben doch dieses Jahr 25% Erhöhung gehabt!

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Wo du Recht hast, hast du Recht.

Ansonsten kann man ein Gehaltsplus doch gerne spenden. Ich sehe es etwas anders. In meinem Bereich ist das Delta zu anderen öffentlichen TV und zur PW eh riesig. Dazu haben sich unsere wöchentlichen Einkäufe deutlich verteuert und die Nebenkosten bei den Stadtwerken auch. Letztes Jahre hatten wir ca. 5% Teuerungsrate und dieses Jahr ca. 10%. Bleibt zu einem Plus von 2,8% noch eine große Lücke. Natürlich muss man die Entlastungen auch berücksichtigen und alles kann vielleicht nicht sofort ausgeglichen werden. Daher wäre für mich ein Ergebnis mit einem Plus von um die 6% durchaus akzeptabel. Natürlich würde ich auch gerne mehr sehen.

Aber wieder nur mit ca. +3% in 2 Jahren und das ganze mit einer Einmalzahlung schönreden. Das geht wirlich nicht nochmal.
6% Erhöhung rückwirkend zum 1.1.2023. Laufzeit 12 Monate. Das wäre schon ein wirklich guter Abschluss. Dazu muss es einfach Verbesserungen in der Eingruppierung geben und vielleicht endlich eine einheitliche Wochenarbeitszeit von 37 Stunden. Nähern wir uns langsam der 35h Woche.

Aktienprimus:
Es muss endlich -insbesondere in Richtung der Ingenieure und ITler blickend- eine spürbare Steigerung der Gehälter beim TV-L geben. Nicht nur in Form von Zulagen sondern gerade auch bei der Entgelttabelle. Zu lange wurden diese benannten Gruppen sträflich vernachlässigt in Verhandlungen zum TV-L. Das wird sich noch bitter rächen für den ÖD. Wir stehen insgesamt auch als Gesellschaft vor besonderen Herausforderungen (Infrastruktur, IT, Digital...), welche ohne motiviertes Personal aus dem Bereich MINT mit Ansage krachend scheitern werden. Bei uns in der Abteilung ist der Aufwand und Stresspegel in Folge zunehmender Digitalisierung massivst gestiegen (IT, Netzwerke, Software, Updates...) und das Personal völlig überaltert. Insgesamt ist in den nächsten Jahren mit Wohlstandverlust zu rechnen. Dem sollte auch der ÖD als Arbeitgeber insgesamt ein Stück offensiver entgegentreten anstatt gerne über -oft hausgemachten- Fachkräftemangel (etliche Befristungen, schlechte Einstufungen, fehlende Nutzung von Instrumenten des TV-L) zu klagen. Fachkräftemangel in D ist zu großen Teilen auch eine Folge lächerlicher Bezahlung.

WasDennNun:

--- Zitat von: Aktienprimus am 12.11.2022 10:12 ---Es muss endlich -insbesondere in Richtung der Ingenieure und ITler blickend- eine spürbare Steigerung der Gehälter beim TV-L geben. Nicht nur in Form von Zulagen sondern gerade auch bei der Entgelttabelle. Zu lange wurden diese benannten Gruppen sträflich vernachlässigt in Verhandlungen zum TV-L. Das wird sich noch bitter rächen für den ÖD. Wir stehen insgesamt auch als Gesellschaft vor besonderen Herausforderungen (Infrastruktur, IT, Digital...), welche ohne motiviertes Personal aus dem Bereich MINT mit Ansage krachend scheitern werden. Bei uns in der Abteilung ist der Aufwand und Stresspegel in Folge zunehmender Digitalisierung massivst gestiegen (IT, Netzwerke, Software, Updates...) und das Personal völlig überaltert. Insgesamt ist in den nächsten Jahren mit Wohlstandverlust zu rechnen. Dem sollte auch der ÖD als Arbeitgeber insgesamt ein Stück offensiver entgegentreten anstatt gerne über -oft hausgemachten- Fachkräftemangel (etliche Befristungen, schlechte Einstufungen, fehlende Nutzung von Instrumenten des TV-L) zu klagen. Fachkräftemangel in D ist zu großen Teilen auch eine Folge lächerlicher Bezahlung.

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Bietet doch eurem AG eure Arbeitskraft als Freiberufer an.
Lasst es krachen, inkl. vorheriger Ansage, dass es kracht, wenn es nicht mehr Geld gibt, weil eben das Personal dann nicht mehr da ist.

Lasst euch nicht stressen, sondern kündigt die Problem an, dass Update, Stillstandzeiten etc. zunehmen, wenn es kein entsprechend bezahltes personal gibt.

Dann steht halt der Laden mal 4 Tage ohne Netz da, weil man in Zeitlupe ein Sicherheitscheck wg. Einbruchsalarm machen muss.

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