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Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion

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Alitalia:
Naja die Idee des "herunterstufens" der E8/E9 ist ja nichts neues. Einige verlangen immer höherwertigere Tätigkeiten um überhaupt eine E8/E9 zu bekommen. Auch die Idee E8/E9er durch E5/E6er Einstellungen unter Druck zu setzen scheint gängiger zu werden.

Anstatt über Gehaltserhöhungen zu sprechen kommt es mir immer mehr so vor, als ob es allgemein, aber auch in der Tarifrunde eher darum geht Kosten zu sparen. Und mal im Ernst, nur weil die Jobs in der freien Wirtschaft bei vergleichbaren Tätigkeiten von E8/E9ern deutlich schlechter bezahlt wird sollte man sich nicht annähernd daran orientieren. Und wenn man schon so denkt, dann müsste man die höheren Entgeltgruppen deutlich besser entlohnen, daran hat aber auch keiner ein Interesse.

Der Unterschied der E3 Endstufe vs. E11 Endstufe sind halt "gerade mal" 1150€ Netto. Der eine sortiert die Post und verteilt sie, der andere hat Führungsaufgaben inne, muss rechtlich schwierige Entscheidungen treffen und mitunter in der Erstinstanz auch das Amt alleine vor Gericht vertreten usw.
Das soll nicht heißen, dass der E3er weniger erhalten soll, auf keinen Fall, nur finde ich die Differenz für die doch sehr unterschiedlich wertigen Aufgaben zu gering.

Amtsdenker:

--- Zitat von: Alitalia am 15.10.2021 22:22 ---
...Der Unterschied der E3 Endstufe vs. E11 Endstufe sind halt "gerade mal" 1150€ Netto. Der eine sortiert die Post und verteilt sie, der andere hat Führungsaufgaben inne, muss rechtlich schwierige Entscheidungen treffen und mitunter in der Erstinstanz auch das Amt alleine vor Gericht vertreten usw.
Das soll nicht heißen, dass der E3er weniger erhalten soll, auf keinen Fall, nur finde ich die Differenz für die doch sehr unterschiedlich wertigen Aufgaben zu gering.


--- End quote ---

Richtig erkannt. Diese teils recht geringe Differenz für häufig anspruchsvolle Aufgaben und Verantwortung mit sehr hohem Schwierigkeitsgrad wird zunehmend ein Problem darstellen bei der Besetzung z.B. von IT- und Ingenieurstellen. Wir jedenfalls im eher ländlichen Bereich haben trotz einer EG12 für entsprechende Stellen massiveste Probleme bei der Besetzung. Hauptsächlich drittklassige Bewerber, wenn überhaupt. Was zusätzliche Arbeitsverdichtung für die vorhandenen Kollegen bedeutet.

Es kommen nun auch noch externe Faktoren wie stark steigende Wohnkosten in der Region dazu. Vorteile wie familienfreundliche Arbeitszeitmodelle etc. werden in Ausschreibungen klar benannt. Aber es reicht nicht mehr, manche Stellen werden bereits das 5. Mal auf verschiedenen Wegen ausgeschrieben. Wir brauchen daher auch mehr Bewegung bei der Entgelttabelle für MINTler oder geeignete Instrumente. Befristete Zulagen reichen nicht. Ich selbst erwäge einen Wechsel, sollten die TV-L Ergebnisse schlecht ausfallen. Da ich erst 3 Jahre bei diesem AG bin, sollte die Kündigungsfrist noch nicht zu lange sein, oder?

JahrhundertwerkTVÖD:
Der Abschluss in Hessen läßt ahnen,  in welche Richtung es wieder geht:
Einmahlzahlungen
Mindestens 2 Jahre Laufzeit
Keine Angleichung der JSZ
Reallohnverlust (Inflationsbereinigt)

So werden die Probleme garantiert gelöst und qualifiziertes Personal wird sich um die seit Jahren unbesetzten Stellen förmlich reissen.
Ich glaube, da hilft auch kein schöntrinken mehr.

TVWaldschrat:

--- Zitat von: JahrhundertwerkTVÖD am 17.10.2021 12:14 ---Der Abschluss in Hessen läßt ahnen,  in welche Richtung es wieder geht:
Einmahlzahlungen
Mindestens 2 Jahre Laufzeit
Keine Angleichung der JSZ
Reallohnverlust (Inflationsbereinigt)

So werden die Probleme garantiert gelöst und qualifiziertes Personal wird sich um die seit Jahren unbesetzten Stellen förmlich reissen.
Ich glaube, da hilft auch kein schöntrinken mehr.

--- End quote ---

Und AN unter dem TV-H sind traditionell besser gestellt unter dem TV-L.

Hinz:

--- Zitat von: Amtsdenker am 17.10.2021 11:15 ---
--- Zitat von: Alitalia am 15.10.2021 22:22 ---
...Der Unterschied der E3 Endstufe vs. E11 Endstufe sind halt "gerade mal" 1150€ Netto. Der eine sortiert die Post und verteilt sie, der andere hat Führungsaufgaben inne, muss rechtlich schwierige Entscheidungen treffen und mitunter in der Erstinstanz auch das Amt alleine vor Gericht vertreten usw.
Das soll nicht heißen, dass der E3er weniger erhalten soll, auf keinen Fall, nur finde ich die Differenz für die doch sehr unterschiedlich wertigen Aufgaben zu gering.


--- End quote ---

Richtig erkannt. Diese teils recht geringe Differenz für häufig anspruchsvolle Aufgaben und Verantwortung mit sehr hohem Schwierigkeitsgrad wird zunehmend ein Problem darstellen bei der Besetzung z.B. von IT- und Ingenieurstellen. Wir jedenfalls im eher ländlichen Bereich haben trotz einer EG12 für entsprechende Stellen massiveste Probleme bei der Besetzung. Hauptsächlich drittklassige Bewerber, wenn überhaupt. Was zusätzliche Arbeitsverdichtung für die vorhandenen Kollegen bedeutet.

Es kommen nun auch noch externe Faktoren wie stark steigende Wohnkosten in der Region dazu. Vorteile wie familienfreundliche Arbeitszeitmodelle etc. werden in Ausschreibungen klar benannt. Aber es reicht nicht mehr, manche Stellen werden bereits das 5. Mal auf verschiedenen Wegen ausgeschrieben. Wir brauchen daher auch mehr Bewegung bei der Entgelttabelle für MINTler oder geeignete Instrumente. Befristete Zulagen reichen nicht. Ich selbst erwäge einen Wechsel, sollten die TV-L Ergebnisse schlecht ausfallen. Da ich erst 3 Jahre bei diesem AG bin, sollte die Kündigungsfrist noch nicht zu lange sein, oder?

--- End quote ---

Familienfreundlichkeit, sicherer Arbeitsplatz mit dem der ÖD argumentiert und als Vorteil gegenüber der privaten Wirtschaft verkauft wird ist überholt. Kurzarbeit, Corona Home-Office usw. zeigen doch deutlich, daß man genau so viel Angst haben muss wie im öd.

Eher das Gegenteil. Ist man im öd lang genug dabei, wird es zunehmend schwieriger in der PW Wirtschaft wieder Fuß zu fassen.


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