Allgemeines und Sonstiges > allgemeine Diskussion
Arbeitgeber bietet kein Homeoffice an, obwohl nichts dagegen spricht
Thiesi:
Naja, klar.
Allerdings habe ich auch genug Gründe, es zu wollen: Das geht damit los, dass ich keine Fahrzeiten mehr habe. Während das im Sommer ja noch okay ist, fühlen sich 29 Minuten Warten auf den Nachtbus, weil man den vorher gerade verpasst hat, im Winter bei Minusgraden schon auch mal wie 29 Jahre an.
Weiter geht's damit, dass mein Kühlschrank und meine Küche immer griffbereit sind. Ich muss also nicht fürs Mittagessen bei der völlig überteuerten Hipster-Bäckerei, die im gleichen Haus wie mein Büro ist, ein belegtes Hipster-Brötchen für ein halbes Monatsgehalt kaufen, ich muss nicht missmutig auf dem langweiligen Salat von Feinkost Schwarz herumkauen, und von unserer Kantine für MA mit ihrem diätfördernden Angebot mal ganz zu schweigen. Nee, ich kann mich an den Herd stellen und mir Spaghetti kochen - so, wie ich sie mag. Zum Nachtisch noch das Tiramisu - oder doch lieber einen Früchtequark?
Dank Gleitzeit kommt dann gleich der nächste Vorteil zum Tragen: Bin ich nach dem Mittag müde, leg' ich mich einfach für ein Stündchen oder zwei hin und mach 'ein Mittagsschläfchen. Danach schaffe ich dann - satt und wieder ausgeruht - in einer oder zwei Stunden, wofür ich sonst mitunter 'nen halben oder ganzen Tag brauchen würde.
Es ist halt am Ende eine Frage der Abwägung. Wenn ich ein komplett ungenutztes Zimmer hätte, das ich zum Arbeitszimmer machen könnte, und der AG eine vernünftige Ausstattung bereitstellte (die müsste er ja nicht mal neu kaufen - all das, was ich brauche, habe ich ja bereits in meinem Büro), wäre das für mich ein absoluter No-Brainer.
Organisator:
--- Zitat von: Thiesi am 26.11.2021 16:10 ---Eine gute Alternative stellen Thin- bzw. Zero-Clients dar. Die verbrauchen so gut wie keinen Strom, sind kompakt, leicht, klein und normalerweise wartungsarm. Man schließt nur Strom und "Internet" an, und dann bauen sie eine gesicherte Verbindung zum Netz des AG auf.
Monitore kann der AG stellen, das ist sicher kein Problem, ebenso Maus und Tastatur. Aber wer zahlt mir die Stromkosten, die dafür entstehen, wenn ich jeden Tag zwei oder drei Monitore acht Stunden lang betreibe, falls diese höher sind als meine Einsparung des dank des eingerichteten Telearbeitsplatzes ja nicht mehr benötigten ÖPNV-Tickets?
Zudem habe ich auf meinem Schreibtisch keinen Platz für zusätzliche Monitore; es müsste also ein weiterer Schreibtisch her. Das müsste er sowieso, denn mein bisheriger ist mir schlicht zu tief für langes Arbeiten. Und meinen Stuhl habe ich mal für 50 Euro oder so im Sonderangebot bei REWE gekauft - geht für 'ne schnelle Gaming-Session zwischendurch, aber das war's dann auch.
Das bringt uns zum nächsten Punkt: Wo stelle ich denn die ganze vom AG gelieferte Büroeinrichtung auf? Mein Wohnzimmer ist voll, in meinem Schlafzimmer will ich sie nicht, und wenn ich sie ins Gästezimmer packe, dann fällt die mögliche Nutzung dessen für seinen eigentlichen Nutzungszweck weg. Hm.
--- End quote ---
Home-Office ist ja auch nur ein Angebot des Arbeitgebers. Im Vergleich zur Telearbeit gibt es keine Notwendigkeit für einen separaten Arbeitsplatz mit dienstlich gelieferten Möbeln.
Ob man ggf. den privaten Internetanschluss bereitstellen will und die Kosten für Strom auf sich nimmt muss jeder selber entscheiden.
Bei Bedarf nen gebrauchter Schreibtisch und Bürostuhl und fertig.
Für mich ist die Abwägung zwischen 1 Stunde Fahrtweg täglich oder zusätzlichen Stromkosten von 10 € pro Monat ganz einfach.
Thiesi:
--- Zitat von: Organisator am 26.11.2021 16:56 ---Home-Office ist ja auch nur ein Angebot des Arbeitgebers. Im Vergleich zur Telearbeit gibt es keine Notwendigkeit für einen separaten Arbeitsplatz mit dienstlich gelieferten Möbeln.
--- End quote ---
Klar, deshalb gibt es bei uns ja auch nur ein per DV verbrieftes Anrecht auf "mobiles Arbeiten" (sofern keine dienstlichen Belange dem im Wege stehen), aber eben nicht auf Telearbeit.
WasDennNun:
--- Zitat von: Thiesi am 26.11.2021 16:51 ---Naja, klar.
Allerdings habe ich auch genug Gründe, es zu wollen: Das geht damit los, dass ich keine Fahrzeiten mehr habe. Während das im Sommer ja noch okay ist, fühlen sich 29 Minuten Warten auf den Nachtbus, weil man den vorher gerade verpasst hat, im Winter bei Minusgraden schon auch mal wie 29 Jahre an.
Weiter geht's damit, dass mein Kühlschrank und meine Küche immer griffbereit sind. Ich muss also nicht fürs Mittagessen bei der völlig überteuerten Hipster-Bäckerei, die im gleichen Haus wie mein Büro ist, ein belegtes Hipster-Brötchen für ein halbes Monatsgehalt kaufen, ich muss nicht missmutig auf dem langweiligen Salat von Feinkost Schwarz herumkauen, und von unserer Kantine für MA mit ihrem diätfördernden Angebot mal ganz zu schweigen. Nee, ich kann mich an den Herd stellen und mir Spaghetti kochen - so, wie ich sie mag. Zum Nachtisch noch das Tiramisu - oder doch lieber einen Früchtequark?
Dank Gleitzeit kommt dann gleich der nächste Vorteil zum Tragen: Bin ich nach dem Mittag müde, leg' ich mich einfach für ein Stündchen oder zwei hin und mach 'ein Mittagsschläfchen. Danach schaffe ich dann - satt und wieder ausgeruht - in einer oder zwei Stunden, wofür ich sonst mitunter 'nen halben oder ganzen Tag brauchen würde.
Es ist halt am Ende eine Frage der Abwägung. Wenn ich ein komplett ungenutztes Zimmer hätte, das ich zum Arbeitszimmer machen könnte, und der AG eine vernünftige Ausstattung bereitstellte (die müsste er ja nicht mal neu kaufen - all das, was ich brauche, habe ich ja bereits in meinem Büro), wäre das für mich ein absoluter No-Brainer.
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Selber Brote schmieren und mitnehmen geht nicht?
Yogamatte ins Büro nehmen auch nicht?
Tagelöhner:
Genau solche Kommentare sind doch ein Mitgrund, warum mobiles Arbeiten bzw. Homeoffice zu Recht auch verpöhnt sind.
5 Minuten Zeitpuffer in die Morgenroutine einbauen um den Nachtbus eben nicht zu verpassen ist natürlich unzumutbar. Für das 1-2 stündige Mittagsschläfchen erhöhst Du ja bestimmt in eurer Arbeitszeiterfassung die Pausenzeit?
Wer zwingt dich, teure Hipster-Backwaren zu kaufen? Millionen von Arbeitnehmer bereiten sich zu Hause in ihrer Freizeit täglich Lebensmittel/Proviant vor um diese(n) dann tagsüber zu verzehren. Das soll auch mitunter ziemlich günstig sein, aber kostet natürlich Freizeit.
Aus meiner Sicht gehört diese immer krankhaftere "Homeoffice-Kultur", die dem Arbeitszeitbetrug erst richtig Tür und Tor öffnet wieder ziemlich ausgedünnt. Aber ich bin da auch etwas klassischer veranlagt.
Damit das wirklich sinnvoll funktioniert, braucht es gewissenhafte Mitarbeiter und gute Führungskräfte. Beide Gruppen sind aus meiner Erfahrung im Öffentlichen Dienst nicht gerade überrepräsentiert.
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