Allgemeines und Sonstiges > allgemeine Diskussion
Arbeitgeber bietet kein Homeoffice an, obwohl nichts dagegen spricht
Herbert Meyer:
Bei uns gab es zumindest noch eine unterhaltsame Wendung: Mitarbeiter mit positiven PCR-Test, der im größten Büro sitzt und zudem in den Mittagspausen ein sehr geselliger Mensch ist. Statt ein paar Wochen politisch gewünschten Home Office hat der Arbeitgeber nun mit allerhand Quarantänefällen und AUs zu hadern, da sich die "kontaktgefährdeten" Mitarbeiter jetzt natürlich alle etwas "unwohl" fühlen und zur Vorsicht ein paar Tage "das Bett" hüten.
XTinaG:
--- Zitat von: DiVO am 30.11.2021 10:13 ---Und hier sind wir ehrlich gesagt wieder bei einem der Grundprobleme "des" öD enagekommen: Haben wir schon immer so gemacht, warum sollen wir da was ändern?
Das wird auch durch die schnellen Antworten von XTinaG und WasDennNun nur unterstrichen. Wie hier sofort Lösungvorschläge kommen wie der Arbeitgeber das Ganze umgehen kann - herrlich!
Fakt ist: Die Arbeitswelt hat sich in den letzten zwei Jahren verändert und sie wird sicher weiter verändern. Der öD wird sich hier auch bewegen müssen, wenn er nicht komplett abgehängt werden möchte.
Meine Frau ist seit je her in der PW. In ihrer Firma besteht seit 1,5 Jahren für die Verwaltung keine Anwesenheitspflicht mehr im Büro - es arbeiten alle remote. Ein Vorteil war, dass es in der Verwaltung zu keinerlei coronabedingten Ausfällen kam.
Ein Blick auf den Koalitionsvertrag zeigt übrigens auch wo die Reise hingehen wird. Die Ampelparteien wollen ein Gesetz zur generellen Homeofficepflicht auf den Weg bringen.
--- End quote ---
Wenn es eine solche Pflicht gibt, gibt es sie halt. Jetzt gibt es sie nicht. Die Anwendung geltender rechtlicher Regelungen ist keine Umgehung einer eingebildeten Pflicht, sondern schlicht Rechtsanwendung.
DiVO:
Wieso eingebildete Pflicht? Ist doch im Infektionsschutz klar geregelt. Wenn du der Ansicht bist, dass diese Pflicht leicht zu umgehen ist, ist das was anderes.
Johann:
Mal angenommen, dass ein Arbeitnehmer oder Beamter auch ohne Angebot des Arbeitgebers/Dienstherrn ins Homeoffice übergeht und dort weiterhin zu 100% seinen Tätigkeiten nachkommt. Gesetzt dem Fall, dass es in der ersten Jahreshälfte bereits problemlos funktioniert hat.
Welche Folgen hätte das für ihn und wie würdet ihr die Wahrscheinlichkeit bewerten, dass er vor einem Arbeitsgericht erfolgreich gegen diese Folgen klagen könnte? Natürlich mit den derzeitigen Sonderregeln.
XTinaG:
--- Zitat von: DiVO am 30.11.2021 10:24 ---Wieso eingebildete Pflicht? Ist doch im Infektionsschutz klar geregelt. Wenn du der Ansicht bist, dass diese Pflicht leicht zu umgehen ist, ist das was anderes.
--- End quote ---
Weil es keine "Home Office"-Pflicht gibt. Im IfsG ist klar geregelt, was zu tun ist und vom wem. Eine "Home Office"-Pflicht gehört nicht dazu. Stattdessen gibt es die bedingte Pflicht des Arbeitgebers, ein Angebot zu machen, Bürotätigkeiten u.ä. von zu Hause aus zu erledigen, und die bedingte Pflicht des Arbeitnehmers, dieses anzunehmen. Ob die Bedingungen dafür erfüllt sind, unterliegt zunächst der Einschätzungsprärogative des jeweils Verpflichteten.
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