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Lohnt sich ein kompletter Ausstieg und Neuanfang ?
Keeper83:
https://www.nzz.ch/wirtschaft/der-soziologe-rainer-zitelman-kritisiert-die-kapitalismus-kritik-ld.1669046
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Hans Reinsch:
Meine erste berufliche Station war vergleichbar mit deiner jetzigen Situation. Bin dann über ein berufsbegleitendes Masterstudium u ein Referendariat in den HD gekommen. Muss man aber auch wollen, da man im Studium u im Ref nichts geschenkt bekommt u du im Prinzip 4 Jahre lang keinen freien Tag haben wirst.
Gerade als Bauingenieur gibt es sehr viele interessante u bezahlbare Masterstudiengänge die man in Teilzeit absolvieren kann. Bei ordentlichen Vorgesetzten wird das auch unterstützt u es ergibt sich vielleicht die Möglichkeit den Aufstieg zu machen. Das Spektrum der möglichen Studiengänge ist so breit, dass da eigentlich für jeden was dabei sein sollte (z.B. Hochbau, Tiefbau, TGA, Erneuerbare, Arbeitssicherheit, Feuerwehr...). Schau dir diesbezüglich mal die Seite des Oberprüfungsamtes für das technische Referendariat beim BMVI an.
Der Wechsel in den HD hat sich bei mir absolut gelohnt, da die Aufgaben u Projekte nichts mehr mit den Tätigkeiten im g.D. zu tun haben. Habs jetzt nach mehr als 10 Jahren nicht einen einzigen Tag bereut.
Was den Vergleich mit den Maschbauern angeht, so haben die Vorredners eigentlich alles gesagt. Bei den Maschbauern ist auch nicht alles Gold was glänzt. Frag mal die ganzen Kollegen aus der Automobilindustrie denen man betriebsbedingt gekündigt hat wie es als Ü50 auf dem Arbeitsmarkt aussieht und die IGM kann dir auch nix bieten wenn der Produktionsstandort geschlossen oder verlagert wird.
Auch wird oft vergessen, dass sich die Prioritäten im Leben verschieben.
Johann:
--- Zitat von: Flash91 am 21.02.2022 09:45 ---Die Statistiken kenne ich, halte ich aber für wenig glaubwürdig. Man kann z.B. hier https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/HTML/2019/einkommensverteilung/index.html
nachsehen wie man "gestellt" ist. Man würde bereits mit A11 zur oberen Hälfte der Menschen mit Hochschulabschluss gehören.
Vll. liegt es auch an meinem Freundes- und Bekanntenkreis aber das ist enorm untertrieben.
--- End quote ---
Das ist eben das Problem, wenn man sich in bestimmten Blasen bewegt. Und ganz nebenbei auch der Grund, wieso von Politikern nicht zu erwarten ist, dass sie sinnvoll für die Belange von Geringverdienern einstehen könnten.
Wenn du als Beamter im gD nur umgeben bist von Ingenieuren, die im Konzern mit IGM / IGBCE Vertrag arbeiten, dann bist du natürlich ein armes Würstchen im Verhältnis.
Da würde es schon reichen, wenn besagte Ingenieure stattdessen in normalen Mittelständischen Firmen oder sogar kleinen Ingenieurbüros arbeiten würden, um zu sehen, dass es dir als Beamter mit A11 schon ziemlich gut geht. Mag sein, dass sich die Nettogehälter dann ziemlich angleichen würden, du aber bedeutend weniger Stress und Workload hättest.
Bei mir vehält sich das derzeit so, dass ich mich als Informatiker mit E11 nicht beschweren kann und im Verhältnis zu meinem Freundeskreis, der zu 80% noch studiert oder eine Ausbildung macht ziemlich gut darstehe, weil ich seit über 2 Jahren arbeite. Allerdings verdient sogar mein Bruder, der einen Hauptschulabschluss und eine Handwerkslehre hat bereits im Grundgehalt mehr pro Stunde als ich, nur weil er bei VW arbeitet.
Wenn meine Freunde dann nach ihrem Studium das Glück haben sollten, ebenfalls zu VW oder andere IGM Unternehmen zu gelangen, sehe ich mit meinem Einkommen ebenfalls eher (sehr) alt aus.
Das ist auch irgendwo das Gemeine an Einkommen: Man schätzt sein Einkommen immer nur anhand des eigenen Dunstkreises ein. Kollegen meines Bruders sind auch der festen Überzeugung, sie würden woanders deutlich mehr verdienen, weil ihr eigener Kreis nur aus Leuten besteht, die ebenfalls bei VW arbeiten. Dass sie in einem anderen Betrieb statt 28€/Stunde Grundlohn in mittelständischen Betrieben wahrscheinlich eher 16-17€ verdienen würden, vermuten sie gar nicht.
Bastel:
Dann sollte sich wohl jeder Freunde suchen, welche noch studieren oder die Schulbank drücken. ;D
Schokobon:
Möglicherweise könnte es auch helfen, sich nicht permanent mit anderen zu vergleichen, sondern nach sich selbst zu schauen. ;D
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