Um zum ursprünglichen Thema zurückzukommen...
Ich arbeite seit fast 30 Jahren im ÖD und hatte und habe aktuell mit dem Klientel zu tun, die das Bürgergeld erhalten werden.
Ich finde das Bürgergeld nicht angemessen, nicht gut und kein Hilfsmittel, um Arbeitsunwillige, die gibt es wirklich, schlecht ausgebildete Menschen, junge Frauen, die ungebildet, ohne Berufsabschluss, ihr Lebensglück in viel Kinderbekommen sehen, es werden immer mehr von diesen jungen Frauen, und auch den Zuzug von vielen unqualifizierten Menschen aus der EU, sinnvoll und langfristig in den Arbeitsmarkt bringen.
Die Mär von dem Fachkräfte-Mangel ist nur ein begrenzter Mangel an wirklich gut ausgebildeten Menschen, also Jobs, die die vielen Bezieher von dem Bürgergeld, nie bekommen werden. Die Mär vom Fachkräftemangel im ÖD ist auch so eine Geschichte, wo eigentlich nur in bestimmten Bereichen Fachkräfte gesucht werden, aber im Verwaltungsbereich z.B. in meiner Stadt nicht. Im Gegenteil, da wir heimlich in der Verwaltung noch abgebaut, die Aufgaben werden auf die älteren Ü-50 Mitarbeiter/innen verteilt und wenn Einstellungen in diesem Bereich, dann nur junge Leute, die es nach der Berufsausbildung nicht in die freie Wirtschaft geschafft haben.
Ich fände gut: Bürgergeld ja, aber weiterhin nur mit Auflagen für junge Menschen, entweder Ausbildung/Fortbildung oder tägliche Hilfs-Tätigkeiten in Kitas, Schulen, Parks/Spielplätze, Altenheimen usw. Auch AE-Mütter können 4 Stunden täglich arbeiten, oder eine Teilzeitfortbildung machen usw.
Dann Pflicht zu Therapien=Psychotherapien bzw. Ernährungsberatung, weil viele meiner KL z.B. aufgrund von Übergewicht usw. gesundheitlich eingeschränkt sind, obwohl sie jung sind. Aber hier mangelt es wieder an ausreichenden Psychotherapeuten usw.
Ganz wichtig: Pflicht an der Teilnahme an einer Fortbildung in Sachen Alltagskompetenz=Finanzbildung-Umgang mit Geld, wie kaufe ich richtig und gesund ein, Umgang mit Behörden und Papierkram, Sozialkompetenz usw.
Mein Eindruck ist auch, dass bei einigen Klienten vielleicht ADS oder ADHS und FASD-Symtome vorliegen, dies aber nie abgeklärt wurde und das es mehr Menschen in Deutschland gibt als bekannt, geschätzt, die nicht richtig lesen und schreiben können, aber auch dies nie richtig abgeklärt wurde. Gibt ja genug Beratungsstellen, die einem helfen, Anträge usw. auszufüllen, oder es sogar übernehmen.
Ich bin bei einigen meiner Klienten immer wieder über das neue teure Handy, dem frisch gestochenen Tatoo und die schicken neuen hochwertigen Klamotten erstaunt. Ich bin überzeugt, dass ein Teil der bisherigen AlG 2 Bezieher nebenbei irgendwie noch Geld verdienen und so gut über die Runden kommen. Es funktioniert also, man muss sich nur geschickt anstellen und sich gut informieren.
Dann gibt es noch die Araber-Clans, die Mitarbeiter in den Ämtern still und leise bedrohen, natürlich alles ohne Zeugen und sich so wenige MA im JC usw. trauen, diesen Menschen nicht zustehende Sozialleistungen zu streichen. Diese Männer steigen nach dem Gespräch bei ihrem Sachbearbeiter vor der Tür dann in ihr Protz-Auto und lassen noch laut den Motor aufheulen.
Dann gibt es noch die Konsum-Schuldner, die zig Schulden gemacht haben, in Saus und Braus gelebt haben, dann irgendwann die Bombe geplatzt ist und nun nicht mehr arbeiten gehen, weil die Gläubiger dann einiges vom Gehalt pfänden, die Inkasso-Büros Druck machen usw. Das Konto bei der Bank wird als Pfändungskonto eingerichtet, die Pfändungsfreigrenze ist für mich zu hoch, es lässt sich also mit Schulden auch gut leben, wenn man sich gut beraten lässt.
Und zum Schluss gibt es leider die Menschen, die wirklich nicht arbeiten können, die sich schämen, zustehende Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen und wirklich am Existenzsminimum leben. Dann die Menschen, die durch Unglück, Betrug durch Ehepartner, oft sind es Frauen, gezwungen wurden Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen. Das ist meiner jahrzehntelangen Erfahrung aber nicht die Mehrheit der langjährigen AlG 2 Bezieher.
Interessant fände ich auch die Option, dass sich ein arbeitsfähiger und gesunder Bürger, der Sozialleistungen erhält, sich ein höheres Bürgergeld erarbeiten kann. Halt durch regelmässige Teilnahme an Therapien, Fortbildung oder Hilfstätigkeiten in gemeinnützigen Einrichtungen.
Mein Fazit= Bürgergeld nur gegen Gegenleistung, ausser bei wirklich kranken und älteren/alten Menschen
Wer keine Gegenleistung erbringen will, bekommt nur ein herab gesetztes Bürgergeld.