Wir stimmen sicherlich überein, dass seit der letzten Tarifrunde Reallohnverluste zu verzeichnen sind. Diese werden sich wohl mit der anstehenden Tarifrunde von einem erträglichen zu einem schmerzhaften Ausmaß auswachsen.
Ich halte die offizielle Inflationsrate seit längerem für problematisch, weil sie methodisch Menschen, die gezwungen sind, den Wohnort häufiger zu wechseln und keinen Immobilienbesitz haben, also jüngere Menschen, benachteiligt.
Ein Artikel aus der Süddeutschen dazu:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/immobilien-warum-die-inflation-trotz-mietpreisboom-so-niedrig-ist-1.3812403Soll heißen, die verdeckte Inflation ist in Deutschland seit vielen Jahren sehr hoch, ich spüre das seit Beginn meines Berufslebens vor 8 Jahren. Und jetzt, wo plötzlich mal alle etwas merken ist das Geschrei groß.
Soviel zum Thema you never walk alone.
Dennoch ist die Inflationsrate das einzige Instrument, das Forderungen in Tarifverhandlungen objektivieren kann. Dass durchschnittliche und individuelle Inflationsrate aber so weit auseinanderdriften können bedeutet für mich, dass man strukturelle Probleme in Marktwirtschaften strukturell regulieren muss und es die Tarifpartner allein nicht richten können. Wir brauchen nicht Umverteilung sondern Chancengerechtigkeit. Einkommen, die Häuser und Wohnungen bezahlen.
Natürlich brauchen wir auch Umverteilung aber sicherlich nicht von den verfassungswidrig zu niedrig besoldeten Beamten.