Autor Thema: [Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...  (Read 36397 times)

nevarro

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Unser Bürgermeister hat einmal vorgeschlagen einen Tag der offenen Tür an unserer Grundschule an einem Samstag durchzuführen. Die Direktorin der Grundschule antwortete, nach Freitag Mittag bis Montag Morgen stehen ihre Lehrkräfte für so etwas nicht zur Verfügung. In der freien Wirtschaft gäbe es eine solche Verweigerung nicht.

Und ich habe eine Schulklasse für 14 Tage 24 Stunden rund um die Uhr in die USA begleitet. Auch über Wochenenden hinweg. Ohne bezahlte oder ausgleichbare Überstunden, ohne Wochenendzuschläge, o.ä. Eine Woche davon lag in den Ferien.
Was sollen derartige Anekdötchen jetzt?

Euer Bürgermeister hätte ja auch mit in den Vorschlag einbauen können, dass der TdoT in Form eines Unterrichtstags stattfindet und der folgende Montag dann natürlich unterrichtsfrei wäre. Das lese ich bei Dir z.B. nicht raus. Bei uns findet der TdoT immer an einem Samstag statt. Nicht mit Unterricht, dafür auch ohne Ausgleichstag, der frei wäre. Und nun?

Die einzige Rosinenpickerei betreibst Du, weil Du entlang deiner Agenda von der jammernden Lehrkraft Stimmung machen möchtest. Sonst wärst Du auch auf Bastel eingegangen.

Opa

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Ann einer Schule wird ein päd.tag abgehalten und alle Lehrkräfte sollen 9 Eur Verpflegungspauschale zahlen.
Auf welcher Rechtsgrundlage werden die 9 Euro gefordert und was passiert, wenn ich nicht zahle und mir einfach ein paar Stullen mitbringe?

SuperIngo

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So ist es!

Unsere Tage der offenen Tür finden immer Freitagabends und Samstags statt. Für alle Infoveranstaltungen etc sind immer die Abende oder Wochenenden fällig...
Nicht toll...Ist aber so....


Unser Bürgermeister hat einmal vorgeschlagen einen Tag der offenen Tür an unserer Grundschule an einem Samstag durchzuführen. Die Direktorin der Grundschule antwortete, nach Freitag Mittag bis Montag Morgen stehen ihre Lehrkräfte für so etwas nicht zur Verfügung. In der freien Wirtschaft gäbe es eine solche Verweigerung nicht.

Und ich habe eine Schulklasse für 14 Tage 24 Stunden rund um die Uhr in die USA begleitet. Auch über Wochenenden hinweg. Ohne bezahlte oder ausgleichbare Überstunden, ohne Wochenendzuschläge, o.ä. Eine Woche davon lag in den Ferien.
Was sollen derartige Anekdötchen jetzt?

Euer Bürgermeister hätte ja auch mit in den Vorschlag einbauen können, dass der TdoT in Form eines Unterrichtstags stattfindet und der folgende Montag dann natürlich unterrichtsfrei wäre. Das lese ich bei Dir z.B. nicht raus. Bei uns findet der TdoT immer an einem Samstag statt. Nicht mit Unterricht, dafür auch ohne Ausgleichstag, der frei wäre. Und nun?

Die einzige Rosinenpickerei betreibst Du, weil Du entlang deiner Agenda von der jammernden Lehrkraft Stimmung machen möchtest. Sonst wärst Du auch auf Bastel eingegangen.

Schnarchnase81

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Das wird im Endeffekt passieren, da immer mehr Dienst nach Vorschrift machen und somit die Qualität sinken wird.

Zur Wertschätzung:
Ann einer Schule wird ein päd.tag abgehalten und alle Lehrkräfte sollen 9 Eur Verpflegungspauschale zahlen.
So etwas gäbe es in der freien Wirtschaft niemals.
Ist ne Kleinigkeit, zeigt aber exemplarisch wie mit den so benötigten Mitarbeitern umgegangen wird.
Unser Bürgermeister hat einmal vorgeschlagen einen Tag der offenen Tür an unserer Grundschule an einem Samstag durchzuführen. Die Direktorin der Grundschule antwortete, nach Freitag Mittag bis Montag Morgen stehen ihre Lehrkräfte für so etwas nicht zur Verfügung. In der freien Wirtschaft gäbe es eine solche Verweigerung nicht.

Was wetten wir, dass es das in der freien Wirtschaft auch gibt? Z.B. bei verkaufsoffenen Sonntagen habe ich das hier schon erlebt. Da durfte ein verkaufsoffener Sonntag schlicht nicht stattfinden, weil von AN-Seite (gewerkschaftlich)  dagegen vorgegangen wurde, sogar juristisch. Grundsätzlich ist das auch richtig so: Egal ob im ÖD (inkl. Beamtenschaft) oder in der freien Wirtschaft, nirgendwo darf es eine Leibeigenschaft geben, in der man abgemahnt oder entlassen wird, nur weil man seine Rechte wahrnimmt.

Ich finde es übrigens grundsätzlich zum Kotzen (sorry, für diesen Ausdruck, aber so ist es nun einmal), dass AN, egal aus welcher Branche, eine Neiddebatte führen und sich zerfleischen. Wenn jeder mal sein Hirn wieder einschalten würde, könnte man erkennen, dass dies nur den Arbeitgebern nützt, die vor Lachen nicht in den Schlaf kommen, da die eigentlich von ihnen als Schäfer mit der Herde zu führende Auseinandersetzung ohne ihre Beteiligung innerhalb der Herde geführt wird….so wird man es nie hinbekommen, dass in D flächendeckend faire und gute Löhne gezahlt werden. Anstatt einen niedrigen Lohn und eine unangemessene Arbeitsbelastung zu kritisieren, wird derjenige mit gutem Lohn und angemessener Arbeitsbelastung angegangen und soll mindestens so schlecht dastehen, wie der andere….da kann man nur den Kopf schütteln….

Versuch

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Das wird im Endeffekt passieren, da immer mehr Dienst nach Vorschrift machen und somit die Qualität sinken wird.

Zur Wertschätzung:
Ann einer Schule wird ein päd.tag abgehalten und alle Lehrkräfte sollen 9 Eur Verpflegungspauschale zahlen.
So etwas gäbe es in der freien Wirtschaft niemals.
Ist ne Kleinigkeit, zeigt aber exemplarisch wie mit den so benötigten Mitarbeitern umgegangen wird.

Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass Lehrer vor allem spitze sind, wenn es um das Heulen geht.
Ich erinnere mal daran, dass auch Lehrer sich im öffentlichen Dienst befinden. Und da gibt es nunmal keine stark subventionierte Kantine, bezahlte Weihnachtsfeiern usw., das ist grundsätzlich im öD so. Aus den Verwaltungen wird sich darüber für gewöhnlich nicht beschwert, manche Lehrer scheinen diese besagten 9 Euro schon als Frechheit und "mangelnde Wertschätzung" zu empfinden.

Und deshalb ist es gut und richtig?
Lass dich weiter an der Nase herumführen.

Das ist Führung vom letzten Jahrhundert und sorgt mit dem miesen Lohn auch dafür keine guten Leute mehr zu finden.
Und das völlig zu Recht.
« Last Edit: 24.02.2023 13:43 von Versuch »

Versuch

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Ann einer Schule wird ein päd.tag abgehalten und alle Lehrkräfte sollen 9 Eur Verpflegungspauschale zahlen.
Auf welcher Rechtsgrundlage werden die 9 Euro gefordert und was passiert, wenn ich nicht zahle und mir einfach ein paar Stullen mitbringe?

Nichts passiert.
wenn man was zu essen will, muss man zahlen.
Das ist eine Kleinigkeit, zeigt aber wie man mit seinem Mitarbeitern umgeht.
Führung aus dem vorherigen Jahrhundert.
Und dann wundern, dass nix von den Mitarbeitern kommt.
Vertrauen schafft Vertrauen und Misstrauen misstrauen.
Man könnte so leicht so viel verbessern.
Wäre aber ein Kulturwandel und der wird wohl leider nicht eintreten.

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Und deshalb ist es gut und richtig?
Lass dich weiter an der Nase herumführen.

Das ist Führung vom letzten Jahrhundert und sorgt mit dem müssen Lohn auch dafür keine guten Leute mehr zu finden.
Und das völlig zu Recht.

Gut und richtig muss es nicht sein, wenn es AG-seitig keinen Essenszuschuss gibt, obwohl in der Privatwirtschaft sowas vorkommt. Ist aber die Frage, ob man sich für nen paar Euro verkämpfen will, oder sich das eher für wirklich wichtige Themen aufhebt.

BTW. Da dies ein Haushaltsthema ist, kann man es eben nicht mal leicht verbessern.

Poincare

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Vor allem kann der Schulleiter mal gar nichts dazu, dass es kein Verpflegungsgeld gibt für pädagogische Tage. Stell dir den Aufruhr in der Öffentlichkeit vor, wenn man die Lehrer jetzt auch noch verköstigen würde.

Dass man einen Tag Unterrichtsfrei (und damit Unterrichtsvorbereitungsfrei) kriegt, um Teambuilding zu machen, oder sich fortzubilden, ist übrigens auch nicht überall in der freien Wirtschaft selbstverständlich.

Opa

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Es ist nicht unbedingt notwendig, zum Vergleich die Privatwirtschaft heranzuziehen. Ich habe mittlerweile in so einigen Behörden gearbeitet, wo eine jährliche Klausurtagung sowie bei größeren organisatorischen Änderungen Workshops mit Vollverpflegung und guter bis sehr guter Unterbringung Standard waren. Allenfalls hat man abends am Tresen seine Getränke selbst bezahlt und teilweise waren sogar diese inklusive.

Finanzer

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Es ist nicht unbedingt notwendig, zum Vergleich die Privatwirtschaft heranzuziehen. Ich habe mittlerweile in so einigen Behörden gearbeitet, wo eine jährliche Klausurtagung sowie bei größeren organisatorischen Änderungen Workshops mit Vollverpflegung und guter bis sehr guter Unterbringung Standard waren. Allenfalls hat man abends am Tresen seine Getränke selbst bezahlt und teilweise waren sogar diese inklusive.

Lassen Sie mich raten, Ministerium oder Mittelbehörde? Kein Wunder das die dortigen Beamten keine Ahnung von den Verhältnissen in den Ämtern hat.

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Es ist nicht unbedingt notwendig, zum Vergleich die Privatwirtschaft heranzuziehen. Ich habe mittlerweile in so einigen Behörden gearbeitet, wo eine jährliche Klausurtagung sowie bei größeren organisatorischen Änderungen Workshops mit Vollverpflegung und guter bis sehr guter Unterbringung Standard waren. Allenfalls hat man abends am Tresen seine Getränke selbst bezahlt und teilweise waren sogar diese inklusive.

Lassen Sie mich raten, Ministerium oder Mittelbehörde? Kein Wunder das die dortigen Beamten keine Ahnung von den Verhältnissen in den Ämtern hat.

Sowas gibts auch in anderen Behörden. Stichwort "Fortbildung", wo Catering erlaubt ist. Wenn es in der Fortbildungsstelle zugleich auch noch eine Schulungsküche gibt, dann auch mit 3 Gängen und Bedienung am Platz ;)

Opa

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Es ist nicht unbedingt notwendig, zum Vergleich die Privatwirtschaft heranzuziehen. Ich habe mittlerweile in so einigen Behörden gearbeitet, wo eine jährliche Klausurtagung sowie bei größeren organisatorischen Änderungen Workshops mit Vollverpflegung und guter bis sehr guter Unterbringung Standard waren. Allenfalls hat man abends am Tresen seine Getränke selbst bezahlt und teilweise waren sogar diese inklusive.

Lassen Sie mich raten, Ministerium oder Mittelbehörde? Kein Wunder das die dortigen Beamten keine Ahnung von den Verhältnissen in den Ämtern hat.
Nein, ich habe nie im Elfenbeinturm gearbeitet. Dafür aber in Behörden mit modernen, agilen Managementmethoden, wo auch das „Frontschwein“ als wertvoller Mitarbeiter geschätzt wird.
Und nein, es handelte sich nicht um klassische Fortbildungen sondern um Teamworkshops im engeren Sinne.

Versuch

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Und deshalb ist es gut und richtig?
Lass dich weiter an der Nase herumführen.

Das ist Führung vom letzten Jahrhundert und sorgt mit dem müssen Lohn auch dafür keine guten Leute mehr zu finden.
Und das völlig zu Recht.

Gut und richtig muss es nicht sein, wenn es AG-seitig keinen Essenszuschuss gibt, obwohl in der Privatwirtschaft sowas vorkommt. Ist aber die Frage, ob man sich für nen paar Euro verkämpfen will, oder sich das eher für wirklich wichtige Themen aufhebt.

BTW. Da dies ein Haushaltsthema ist, kann man es eben nicht mal leicht verbessern.
Nein, kämpfen lohnt sich nicht.
Es sollte exemplarisch zeigen, was für miese Arbeitgeber wir haben

Versuch

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Vor allem kann der Schulleiter mal gar nichts dazu, dass es kein Verpflegungsgeld gibt für pädagogische Tage. Stell dir den Aufruhr in der Öffentlichkeit vor, wenn man die Lehrer jetzt auch noch verköstigen würde.

Dass man einen Tag Unterrichtsfrei (und damit Unterrichtsvorbereitungsfrei) kriegt, um Teambuilding zu machen, oder sich fortzubilden, ist übrigens auch nicht überall in der freien Wirtschaft selbstverständlich.
Das mei st jetzt aber nicht ernsthaft?

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Nein, kämpfen lohnt sich nicht.
Es sollte exemplarisch zeigen, was für miese Arbeitgeber wir haben

Also dieses exemplarische Beispiel macht für mich jetzt einen Arbeitgeber nicht per se gut oder schlecht. Es wäre halt ein nettes Bonbon, aber im öD weiß man eigentlich schon vorher, dass es Getränke und Snacks nicht gibt. Gleiches dürfte wohl auch für die Ausstattung von Büros oder die Bürogebäude an sich gelten - da ist der öD nicht der Vorreiter an Komfort und Gestaltung.

Dafür gibt es andere Vorteile, so dass jeder für sich selbst bewerten muss, wo man sich gut aufgehoben fühlt.