Bezüglich der Frage wie ich mir das vorstelle mit der Besteuerung nicht realisierter Gewinne: Ich kann es dir nicht sagen. Ich kann dir nur sagen, dass es mir schon ein wenig unfair erscheint, dass ich, nur weil ich mein Geld aus Erwerbsarbeit erziele und (noch) örtlich gebunden bin, nicht die Möglichkeit habe, es dermaßen steuerbegünstigt zu erhalten bzw. für die Zukunft anzulegen. Ich kann das immer nur machen mit bereits versteuertem und mit Abgaben belastetem Geld, was etwa (Arbeitgeberanteil logischerweise mit einbezogen) die Hälfte dessen ausmacht, für das ich meine Lebenszeit eintausche.
Damit kommen wir auch zu der Frage von BAT:
Ich mache mir darüber Gedanken, weil ich einer der vielen vom Staat als Zahlvieh missbrauchten Bürger bin, die ja das große Glück haben, einer sogn. "gutbezahlten" Arbeit nachgehen zu können. Um zu rechtfertigen, dass man mir einen sehr großen Teil des von mir erarbeiteten Geldes abnimmt, wird latent die Egoistenkarte ausgepackt, die da heißt: "Dir gehts gut! Du hast Glück gehabt in deinem Leben! Du hattest eine stabile Familie, bist nicht auf den Kopf gefallen und konntest studieren (übrigens an privater FH, Arbeitgeber hats bezahlt)! Deshalb musst du jetzt deinen Beitrag leisten, denen gegenüber, die nicht so viel Glück hatten oder einfach nicht so viel leisten können, wie du! Und wenn du das nicht magst, dann bist du nicht solidarisch und ein Egoist!"
Ich persönlich finde also nicht unbedingt, man sollte dem Staat noch mehr Geld zuschustern, das er dann sinnlos irgendwo aus dem Fenster wirft oder fragwürdigen Demokraten im Ausland zuschiebt, die zufällig seit ihrer Erhebung ins Präsidentenamt mächtig reicht geworden sind. Stattdessen sollte mal in Frage gestellt werden, ob es so ganz korrekt ist, von denen, die letztlich die ganze Arbeit erledigen, zu verlangen, sämtliche Problemchen zu finanzieren, die so auftreten. Als Angestellter fühlt man sich da vom Staat überhaupt nicht wertgeschätzt.
Hingegen wenn das einzige, was du reinbringst, Geld ist, hast du tausende Möglichkeiten, dieser sogn. "Solidarität" zu entfliehen und nicht für die Probleme des Staates aufzukommen.
Und die Politik traut sich da auch nicht dran, weil sie eben um die ganzen Möglichkeiten weiß. Wird das unterbunden, suchen sich besagte Personen einfach ein anderes Land mit besseren Konditionen.
Das Blöde ist, für das Problem gibt es im Kapitalismus einfach keine realistische Lösung. Ein Ideal wäre, wenn weltweit die Regeln bezüglich Abgaben auf Vermögen gleich wären und ein Fliehen aus dem einen Staat in einen anderen keinen Erfolg hätte, weil auch dort Vermögen ordentlich besteuert werden.
Daher bleibt zum Lösen der hohen Abgabenlast von Angestellten eigentlich auch nur, dass der Staat mal zusieht, wo er Einsparungen machen kann, weil mehr Steuereinnahmen bei unserer Demokratieform ausschließlich dazu einladen, diese immer weiter aus dem Fenster zu werfen.