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Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)

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Alien1973:
Der Koch braucht mir meine WP nicht installieren, der soll für mich einen Schweinebraten kochen. Denn wenn ich sehe wie viele Gaststätten in meinem Umkreis geschlossen haben oder schließen werden weil sie kein Personal mehr haben und auch keines bekommen, dann braucht man sich als Koch keine Gedanken um einen Job machen.

Dieses Beispiel kann man getrost auf nahezu alle Arbeitsbereiche anwenden.

Unsere Verwaltung hat sich seit Beginn meiner Arbeit hier von vor knapp 7 Jahren von ca. 700 Beschäftigte auf über 900 Beschäftigte vergrößert! Das soziale Rathaus (dazu gehört nun mal auch der Bereich Asyl) hat den größten Zuwachs erfahren, gefolgt von der IT...

Wir brauchen die Leute also nirgends hin Beamen, der Mangel an geeignetem Personal ist flächendeckend und über nahezu alle Arbeitsbereiche verteilt.

Bastel:

--- Zitat von: Opa am 19.06.2023 13:49 ---
--- Zitat von: Sehrgerne am 19.06.2023 10:36 ---Von den Asylberechtigten seit 2015 sind leider erst 25 Prozent um Berufsleben angekommen.

--- End quote ---

„Im November 2022 waren 527.000 Menschen aus "Asylherkunftsstaaten" sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Außerdem waren etwa 80.000 Personen geringfügig beschäftigt. Die Zahl der Geflüchteten in Arbeit ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen: Im Vergleich zu Ende 2014 – bevor viele Geflüchtete nach Deutschland kamen – gibt es mehr als siebenmal so viele sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus Asylherkunftsländern (Ende 2014: 70.000).“

Quelle: Bundesagentur für Arbeit (November 2022): Beschäftigte aus den acht nichteuropäischen Asylherkunftsländern, Tabellenblatt "Zeitreihe SvB", "Zeitreihe AgB"

Das sind 527.000 Arbeitskräfte, die hier Steuern zahlen, Sozialversicherungsbeiträge entrichten und zum wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen beitragen, in denen sie beschäftigt sind.

Dass es etwas Zeit braucht, liegt auf der Hand. Die o.g. 25% sind aber zu widerlegen, denn:

„Wie schnell finden Geflüchtete Arbeit?

Mit der Aufenthaltsdauer steigt der Anteil der Geflüchteten, die einen Job gefunden haben. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat diesen Zusammenhang für die Menschen untersucht, die unter anderem in den Jahren 2015 und 2016 nach Deutschland kamen. Während ein bis zwei Jahre nach dem Zuzug nur neun Prozent der Geflüchteten eine Beschäftigung gefunden hatten, lag der Anteil nach fünf Jahren schon bei 55 Prozent. Zwischen den Geschlechtern zeigt sich allerdings ein deutlicher Unterschied. So hatten fünf Jahre nach Zuzug 64 Prozent der Männer eine Arbeit gefunden, aber nur 20 Prozent der Frauen.“

Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (2020): Fünf Jahre "Wir schaffen das", Eine Bilanz aus der Perspektive des Arbeitsmarkts

--- End quote ---

Ein Lehrling ist auch sozialversicherungspflichtig beschäftigt, zieht aber vermutlich mehr Angels aus dem System als er einzahlt. Bei Mindestlöhner dürfte es nicht viel anderster aussehen. Wenigstens haben die Unternehmen billige Arbeitskräfte und die Vermieter von Schrott verdienen sich dumm und dämmlich.

sebbo83:

--- Zitat von: FGL am 19.06.2023 12:56 ---
--- Zitat von: Garfield am 19.06.2023 12:23 ---und auf der andere Seite der Medaille sieht man auch zugewanderte und auch Geflüchtete, die eine Ausbildung haben, also tatsächlich eine Fachkraft wären (die Neo-Rechten nutzen den Begriff ja nur hämisch, als würde in diesem "Ausland" niemand was lernen) und nicht arbeiten dürfen oder Abschlüsse nicht anerkannt bekommen.

--- End quote ---
Die "Neo-Rechten" hinterfragen m.E. zu Recht, ob jemand hier tatsächlich als Fachkraft tätig sein kann, wenn sein ausländischer Abschluss nicht "gleichwertig" iSd. BQFG mit inländischen Abschlüssen ist. Diesen kritischen Blick vermisse ich bei den Neo-Linken in ihrem Hurra!-Optimismus.

--- End quote ---

Geht's noch? Ob jemand in Jordanien oder Indien u.a. Pflegekraft lernt oder in Deutschland, tut gar nichts zu Sache. Jeweils hat man am Ende einen Mensch vor sich, der vom gleichen Planeten kommt und gleiche Anzahl an Organen "meistens" hat und/oder Windeln muss man überall auf der Welt gleich wechseln. Oder scheißt die zu pflegende Person in anderen Ländern weniger qualifiziert als in Deutschland?
Das einzige wo ich mitgehe ist die Sprache - und die lernt man in einem Kurs und dann learning-by-doing.

MoinMoin:

--- Zitat von: sebbo83 am 20.06.2023 11:06 ---
--- Zitat von: FGL am 19.06.2023 12:56 ---
--- Zitat von: Garfield am 19.06.2023 12:23 ---und auf der andere Seite der Medaille sieht man auch zugewanderte und auch Geflüchtete, die eine Ausbildung haben, also tatsächlich eine Fachkraft wären (die Neo-Rechten nutzen den Begriff ja nur hämisch, als würde in diesem "Ausland" niemand was lernen) und nicht arbeiten dürfen oder Abschlüsse nicht anerkannt bekommen.

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Die "Neo-Rechten" hinterfragen m.E. zu Recht, ob jemand hier tatsächlich als Fachkraft tätig sein kann, wenn sein ausländischer Abschluss nicht "gleichwertig" iSd. BQFG mit inländischen Abschlüssen ist. Diesen kritischen Blick vermisse ich bei den Neo-Linken in ihrem Hurra!-Optimismus.

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Geht's noch? Ob jemand in Jordanien oder Indien u.a. Pflegekraft lernt oder in Deutschland, tut gar nichts zu Sache.

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In der Sache absolut korrekt!

Aber, es gibt in alle Ländern unterschiedliche Mindesstandards, Dokumenationspflichten, Vorgaben, Guidelines, Handlungsempfehlungen/-anweisungen ....Die einen dürfen Spritzen, die anderen nicht
in dem einen Land darf man alleine Wenden im anderem Land nicht
alles nicht so einfach mit dem Doing, obwohl Windel ist Windel ...

Während dem nörgelnde Russen-Opa ein Wodka hingestellt bekommt und ruhig ist, gibt es woanders ne Tüte die gerollt wird, nen Klostefraumelissengeistwickel, ein Eierlikör oder nen Opiumpflaster.

Alien1973:
Und genau dieses eine Beispiel taugt jetzt zu was?
Die Sprache lernt man in einem Kurs, man muss ja mal anfangen. Aber learning by doing ist dann schon schwieriger. Es werden in der Pflege auch oft Medikamente in bestimmten Dosierungen ausgegeben oder verabreicht, da kann man sich keinen Fehler erlauben nur weil man die Sprache nicht gscheid kann!

Willst das gleiche bei den Ärzten auch behaupten nur weil die Leber und das Herz bei jedem gleich sind? Die medizinischen Standards sind nun mal nicht überall so wie bei uns... viel Spaß wenn ein solcher "Arzt" dann deine Mam operiert und diese auf dem Tisch bleibt.

Brücke ist Brücke, also auch gleich noch alle Ingenieure unter den Asylanten neue Brücken planen lassen. Das passt dann schon....

Kannst weiter führe, gibt zig Beispiele wo es eben keinen Sinn macht uneingeschränkt zu sagen:
Der oder die hatte in Timbuktu die Ausbildung, also lassen wir ihn oder sie bei uns sofort auf die Menschheit los.

PS:
Aus Jordanien und Indien kommen keine Flüchtlinge. Ich wüsste nicht, dass dort Krieg herrscht....
Und jeder der von solchen Staaten kommt um bei uns zu arbeiten fehlt in deren Heimatstaat viel mehr als bei uns.

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