Autor Thema: Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion  (Read 483669 times)

Umlauf

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #1950 am: 02.01.2024 19:57 »
Hallo, wir auf Landesebene sind uns gerade unsicher:

Weiß jemand zufällig, wie es sich bei Teilzeitbeschäftigten verhält im Bezug auf die Inflationsprämie?
Grundsätzlich ist es ja glaube ich so, dass man es anteilig bekommt je nach Prozentsatz der Arbeitszeit.
Wir sollen ja 1800 Euro plus 120 Euro pro Monat bis Oktober erhalten.
Wenn ich jetzt sagen wir in ein paar Monaten auf Teilzeit gehe, bekomme ich dann diese monatlichen Zahlungen anteilsmäßig oder voll weil ich zum Zeitpunkt des Beschlusses noch Vollzeit war?

Jede Zahlung hat ihren Bezugspunkt. Diese Zeitpunkt bestimmt die Prozentwerte. Die Zeitpunkte stehen alle im Tarifvertrag und werden vermutlich identisch in den Besoldungsgesetzen stehen.

Bauernopfer

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #1951 am: 02.01.2024 21:56 »
Von 500 Euro/monatlich bin ich nicht weit entfernt, laut Bescheinigung zur steuerlichen Berücksichtigung sind bei mir 356 Euro/Monat zu berücksichtigen.

Im Übrigen, spätestens ab 2026 sollte die Meldung an den Arbeitgeber/Dienstherrn entfallen, da bis dahin die elektronische Übermittlung von Versicherung an AG automatisch erfolgen soll.
Bei einer privat mitversicherten Ehefrau incl. Pflegeversicherung 470 €/Monat.

Eukaryot

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #1952 am: 07.01.2024 16:51 »
Geltend gemacht werden kann aber nur die Basisabsicherung und nicht irgendwelche zusätzlichen Tarifbausteine. Wer jetzt glaub da 500€/Monat geltend machen zu können irrt leider.
Generell empfehlen kann ich einen Antrag auf Lohnsteuerabzug beim Finanzamt. Knapp 10.000 € Jahresfreibetrag waren bei mir für 2024 drin.
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sailor

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« Antwort #1953 am: 07.01.2024 17:52 »
Ich würde einen Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung stellen.

Pendler1

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #1954 am: 10.01.2024 12:27 »
Bezüglich PKV-Beiträge und Besoldung/Steuerminderung.

So, ich habe mal bei meiner Pensionsbehörde (BAV Münster) nachgefragt.

Tatsächlich kann der Beamte seine PKV-Beiträge bei der Behörde vorlegen, und die verringert dann den Lohnsteuerabzug. (Wusste ich seit jetzt fast 52 Dienstjahre - inkl. Pension nicht😁)

Ist aber genauso wie beim Einkommenssteuer Jahresausgleich.

Entweder monatlich etwas, oder jährlich etwas mehr - jeder so wie er es mag.


Eukaryot

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #1955 am: 12.01.2024 21:39 »
Ich würde einen Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung stellen.
Danke für die Korrektur.

Jedenfalls hieven mich 270€ netto mehr im Monat optisch über die 3000€-Schwelle und dies hilft enorm bei der Wohnungssuche. Einen kleinen Einkommenssteuer-Jahresausgleich wird es dennoch geben.
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emdy

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #1956 am: 14.01.2024 08:54 »

Jedenfalls hieven mich 270€ netto mehr im Monat optisch über die 3000€-Schwelle und dies hilft enorm bei der Wohnungssuche. Einen kleinen Einkommenssteuer-Jahresausgleich wird es dennoch geben.

Für den Fall, dass du annimmst, du würdest monatlich den vollen Betrag deiner PKV Beiträge mehr haben. So funktioniert das nicht. Die Beiträge mindern dein zu versteuerndes Einkommen. Wir reden von vielleicht 70€-100€ monatlich mehr, die andernfalls über die Einkommensteuererklärung zurückgezahlt werden.

Eukaryot

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #1957 am: 14.01.2024 18:59 »
Für den Fall, dass du annimmst, du würdest monatlich den vollen Betrag deiner PKV Beiträge mehr haben. So funktioniert das nicht. Die Beiträge mindern dein zu versteuerndes Einkommen. Wir reden von vielleicht 70€-100€ monatlich mehr, die andernfalls über die Einkommensteuererklärung zurückgezahlt werden.
Danke. So habe ich es nicht gemeint. Der Lohnsteuerabzug beschränkt sich nicht zwingend nur auf die PKV.
Durch einen Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung für Fahrtkosten, private Bildungsausgaben, Versicherungen und weitere Werbungskosten und Sonderbelastungen lässt sich die monatliche Steuerlast unter Umständen um mehrere hundert Euro pro Monat senken. Der Antrag lässt sich bequem über Elster stellen und wird binnen weniger Werktage bearbeitet.
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PublicHeini

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #1958 am: 15.01.2024 08:52 »
Das mit dem binnen weniger Werktagen würde ich so nicht unterstreichen. ich warte seit 2 Monaten auf Rückmeldung vom FA.

Desaster

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #1959 am: 16.01.2024 22:43 »
Das ist wohl auch abhängig davon, in welchem Bundesland und bei welchem Finanzamt die Bearbeitung erfolgt.
Da gibt es bei den Bearbeitungszeiten große Unterschiede....!

Eukaryot

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #1960 am: 17.01.2024 20:56 »
Das mit dem binnen weniger Werktagen würde ich so nicht unterstreichen. ich warte seit 2 Monaten auf Rückmeldung vom FA.
Ich drücke die Daumen! Sankt Augustin hatte meinen Antrag vom 03.10. am 05.10. bewilligt.
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jacobwins

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #1961 am: 04.02.2024 04:09 »

Wahr ist aber, die Rente wird aus dem gesamten Erwerbseinkommen des Berufslebens berechnet, waehrend die Pension aus dem letzten Amt berrechnet wird und das ist nunmal das mit dem hoechsten Einkommen. Demzufolge ergeben sich hier Unterschiede.

Dies lässt sich aber dadruch begründen, dass Beamte kaum Einfluss darauf haben, wie schnell ihre Durchschnittsbesoldung ansteigt. Standzeiten für Beförderungen, sowie Erfahrungszeiten für die Stufen sind nahezu überall festgelegt, selbst in Gehaltsverhandlungen treten geht nicht, ein Arbeitsplatzwechsel als Beamte bringt einem auch nicht wirklich was sofern man nicht befördert wird.

Verglichen damit, ist ein Arbeitnehmer deutlich freier dabei seine eigene Karriere zu gestalten und kann im Falle von Arbeitsplatzwechseln durchaus frühzeitig sein Durschnittsgehalt anheben. Im Gegensatz zum Beamten ist er nicht so sehr an seinen Arbeitgeber gebunden.

Da reicht schon der Vergleich mit dem TVöD wo man sich durchaus als E5 mit entsprechender Qualifikation direkt auf eine E8 oder E9 Stelle bewerben kann und die auch durchaus gewinnen kann.


Nein, aus meiner Sicht liegt die Verfehlung viel mehr daran, dass man es zum einen zugelassen hat, dass von dem Drei-Säulen-System der Altersvorsorge die Betriebsrente zum einen größtenteils mies umgesetzt und zum anderen in vielen Bereichen einfach abgeschafft wurde. Somit fehlt den meisten Rentnern diese Säule einfach. Die Pension ist aber quasi gesetzliche und Betriebsrente in einem. Vergleicht man Bereiche in denen eine vernüftige Betriebsrente gezahlt wird, zum Beispiel VBL mit dem entsprechenden Beamten  (zb Pensionär A8 mit Rentner ehemals E8 +VBL) dann ist der Unterschied gar nicht mehr so gravierend.

Zum anderen sehe ich das Problem darin, dass man diesen riesigen Niedriglohnsektor etabliert hat, der gleich beide anderen Säulen massiv geschädigt hat. Die gesetzliche Rente fällt durch den Niedriglohn sehr gering aus, und die dritte Säule (private Vorsorge) ist durch den Niedriglohn bei vielen ebenfalls nicht wirklich möglich gewesen.

Hier ist das System krank, denn jeden muss klar sein, dass jemand der trotz Arbeit in Vollzeit sein Leben lang am Existenzminimum gehalten wird, five nights at freddy's in diesem System zwangsläufig in die Altersarmut rutschen wird. Selbst wenn er wollte, hättte er die dritte Säule nicht bedienen können, da ihm dieses Vermögen angerechnet worden wäre.

Auch Minijobbs haben massiv zu so etwas beigetragen. Minijobbs eigenen sich höchstens als Zweitjob, ansonsten führen sie zwangsweise in die Altersarmut.
Die Diskrepanz zwischen Beamtenpensionen und gesetzlichen Renten ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Dazu gehören der begrenzte Einfluss von Beamten auf ihre Besoldung, die fehlende betriebliche Altersvorsorge in vielen Bereichen, der Niedriglohnsektor und die Verbreitung von Minijobs.

Es ist wichtig, diese Faktoren zu berücksichtigen und die verschiedenen Säulen der Altersvorsorge zu nutzen, um ein ausreichendes Alterseinkommen zu sichern.


lotsch

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« Antwort #1963 am: 04.02.2024 16:42 »
Es wird bei der Beamtenversorgung und der Rente zu einer Entkoppelung von den Gehaltssteigerungen kommen, sagt Prof. Bernd Raffelhüschen.

Er zeigt auch auf, wie unser Sozialsystem am Ende ist, was für Reformen notwendig sind, und welche Art von Migration wir brauchen. Die Migranten müssen jung sein, gut ausgebildet und schnell integrierbar.
https://think-beyondtheobvious.com/wir-haben-kein-geld/

MoinMoin

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #1964 am: 04.02.2024 18:56 »
Es wird bei der Beamtenversorgung und der Rente zu einer Entkoppelung von den Gehaltssteigerungen kommen, sagt Prof. Bernd Raffelhüschen.

Er zeigt auch auf, wie unser Sozialsystem am Ende ist, was für Reformen notwendig sind, und welche Art von Migration wir brauchen. Die Migranten müssen jung sein, gut ausgebildet und schnell integrierbar.
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Latürlich, die will jeder.
nur machen wir genau denen es verdammt schwer hier herzukommen und sich wohl zu fühlen.
Warum nicht hier ausbilden.
Und mehr Geld für die Sportvereine, das ist der größte Integrationmotor