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[Allg] Verbeamtung ja oder nein?

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Poincare:
Meiner Meinung nach kann die Probezeit nicht wegfallen, der Dienstherr hat zwar Freiheiten, die entsprechenden Zeiten zu Verkürzen, aber nicht die Freiheit, das ganze Procedere sein zu lassen.

Du solltest also, selbst wenn du dir sicher bist und den ganzen Weg gehst, zumindest genau schauen, welche Urkunde man dir anbietet, bevor du unterschreibst. Ablehnen kannst du nämlich bis zu letzten Sekunde, wenn man dir falsche Infos gegeben hat oder sich der Sachverhalt nicht klären lässt.

Ansonsten ist Beamte vs. TB ein Rechenexempel, die hochtrabenden Unterschiede, die hier noch besprochen werden, erwarte ich im technischen Dienst nicht. Ebenfalls hast du als Beamtin eine sehr kurze "Kündigungsfrist", die es dir auch ermöglicht wieder in die freie Wirtschaft zu gehen, wenn es doch so wäre.

PKV vs. GKV: Auch hier eine Rechenübung, dein Problem wird sein, dass du dich direkt entscheiden musst, wenn du die Öffnungsaktion brauchst. Was zukünftig günstiger ist, hängt von vielen Faktoren ab: Beförderungsweg, Arbeitszeitumfang, Anzahl der Kinder etc. Grundsätzlich lohnt sich PKV finanziell umso mehr, je mehr du verdienst, da der Beitrag sich nicht am Einkommen orientiert. In der Elternzeit erstattet das Land noch einen geringen Teil deiner PKV Beiträge auf Antrag (so 40 Euro / Monat).


--- Zitat von: Bastel am 04.09.2023 06:35 ---A12 im technischen Dienst müsste in BW das erste Beförderungsamt sein.

Wenn du im öffentlichen Dienst bleiben möchtest, würde ich die Verbeamtung nehmen. In A11/12 Vollzeit, verheiratet und mit 2 Kindern hat man schnell netto mehr übrig als ein Referent in E13 (kommt natürlich noch auf den Besoldungsgesetzgeber an).

--- End quote ---

Wieso nur, wenn sie im öffentlichen Dienst bleiben will? Welche Nachteile entstehen denn in dem Fall, wenn man nach 5 Jahren die Urkunde zurückgibt? Worst Case wäre ja nur, wenn man in den "mageren Jahren" mit Elternzeit und geringer Teilzeit verbeamtet gewesen wäre, und dann vor den lohnenderen Jahren rausgeht, oder gibt es noch signifikante Nachteile?

Namica:

--- Zitat von: 2strong am 03.09.2023 01:17 ---
--- Zitat von: Namica am 02.09.2023 10:53 ---Kannst du mir sagen, wie du das berechnet hast genau?
Ich hatte das auch berechnet und komme auf andere Werte.

--- End quote ---
In Entgeltgruppe 11 Stufe 4 verdienst Du bei Stkl. 4 netto in etwa:
2.800€ bei 100%
1.600€ bei   50%
1.050€ bei.  30%

Mit A 12 Stufe 3 verdienst Du (verheiratet) in Stkl. 4 netto etwa:
3.550€ bei 100%
2.000€ bei   50%
1.350€ bei   30%

Theoretisch kommen noch zwischen 100€ (bei 100%) und 59€ (bei 30%) netto hinzu vom Kinderzuschlag. Die lasse ich allerdings unberücksichtigt, da das Geld im Zweifel vollständig in die PKV des Kindes fließt.

--- End quote ---

Danke.
Aber hier müsste man bei den A12er Stufen doch eben noch die PKV abziehen.
Mit A 12 Stufe 3 (verheiratet) in Stkl. 4 netto etwa inkl. PKV
3.123€ bei 100%
1.578€ bei   50%
928€ bei   30%

Und zack, schon sieht die Welt anders aus.
Das ist ja mein Dilemma.
Es lohnt sich bei 50% nicht.
Erst ab 70% glaube ich.
Ich hatte das mal irgendwo aufgeschrieben, moment.

Kann da jemand mit Plan und Ahnung mal drüber schauen?
Dass das fiktive Rechnungen sind ist klar!
Die Tabelle ist ja zum einen für die Angestellten schon für 2024, für die Beamten noch für 2023.
Außerdem sind die Zahlen GANZ anders, wenn ich nach der Elternzeit wieder arbeiten gehen würde.
Da haben wir ja dann ähm 2026.
Aber ich brauche einen Anhaltspunkt für mich zum Rechnen, ob das überhaupt Sinn machen würde oder nicht.

Angestellter, E11 Stufe 4, 1 Kind (das bin ich wenn ich aus der Elternzeit zurück komme dann)
100% netto 3031 €
70% netto 2266 €
50% netto 1733 €

Beamter, A12 Stufe 3, 1 Kind, PKV 404 Euro (ich nehm jetzt mal den Ferrari zum rechnen)
100% netto 3110 € (+80)
70% netto 2241 € (+/- 0)
50% netto 1608 € (-125)

Bei 2 Kindern, was wir uns wünschen, sähe es so aus, (dass da der Rechner von 2024 überhaupt nicht mehr stimmt mal ausgenommen!!)

Angestellter, E11 Stufe 4, 2 Kinder
100% netto 3043 €
70% netto 2275 €
50% netto 1739 €

Beamter, A12 Stufe 3, 1 Kind, PKV 404 Euro
100% netto 3300 € (+257)
70% netto 2391 € (+116)
50% netto 1723 € (+/- 0)

Bei 3 Kindern, was mein Mann sich wünscht (ob das klappt hängt von anderen Dingen ab), sähe es so aus, (dass da der Rechner von 2024 überhaupt nicht mehr stimmt mal ausgenommen!!)


Angestellter, E11 Stufe 4, 3 Kinder
100% netto 3056 €
70% netto 2285 €
50% netto 1746 €

Beamter, A12 Stufe 3, 1 Kind, PKV 404 Euro
100% netto 3717 € (+661)
70% netto 2724 € (+439)
50% netto 1981 € (+ 235)

Keine Ahnung, ob mir das weiterhilft.
Schade, dass das eine Entscheidung fürs restliche Leben ist

Das hatte ich mal ausgerechnet vor ein paar Tagen.

Namica:

--- Zitat von: VaPi am 03.09.2023 06:50 ---Besteht denn die Möglichkeit das Kind beim Vater in der GKV mitzuversichern ? Die Jahresarbeitsentgeldgrenze sollte so schnell nicht überschritten werden.

Ich persönlich finde die höheren E‘s im Vergleich zu den A Besoldungen einfach unattraktiv. Gerade wenn die Möglichkeit besteht in A12 einzusteigen, würde ich sofort zuschlagen.

Und lasse es dir nicht madig reden. Es gibt überall Leute die ihre eigenen Unzulänglichkeiten nach außen produzieren müssen.

--- End quote ---

Danke :)
Ich glaube, dass ich mit einem bestimmten Prozentsatz an Arbeit recht schnell an die Grenze kommen würde.
Lieber rechne ich mit den Kindern in der PKV.
Aber das macht den Kohl meist nicht fett, die werden ja zu 80% Beihilfe versichert.

Namica:

--- Zitat von: Bastel am 04.09.2023 06:35 ---A12 im technischen Dienst müsste in BW das erste Beförderungsamt sein.

Wenn du im öffentlichen Dienst bleiben möchtest, würde ich die Verbeamtung nehmen. In A11/12 Vollzeit, verheiratet und mit 2 Kindern hat man schnell netto mehr übrig als ein Referent in E13 (kommt natürlich noch auf den Besoldungsgesetzgeber an).

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Ich habe bisher vor im ÖD zu bleiben. In ein Ing. Büro möchte ich nicht mehr.
Vollzeit ja, keine Frage.
Aber bis ich Vollzeit arbeiten gehen werde, werden einige Jahre vergehen.



--- Zitat von: Poincare am 04.09.2023 08:44 ---Meiner Meinung nach kann die Probezeit nicht wegfallen, der Dienstherr hat zwar Freiheiten, die entsprechenden Zeiten zu Verkürzen, aber nicht die Freiheit, das ganze Procedere sein zu lassen.

Du solltest also, selbst wenn du dir sicher bist und den ganzen Weg gehst, zumindest genau schauen, welche Urkunde man dir anbietet, bevor du unterschreibst. Ablehnen kannst du nämlich bis zu letzten Sekunde, wenn man dir falsche Infos gegeben hat oder sich der Sachverhalt nicht klären lässt.

Ansonsten ist Beamte vs. TB ein Rechenexempel, die hochtrabenden Unterschiede, die hier noch besprochen werden, erwarte ich im technischen Dienst nicht. Ebenfalls hast du als Beamtin eine sehr kurze "Kündigungsfrist", die es dir auch ermöglicht wieder in die freie Wirtschaft zu gehen, wenn es doch so wäre.

PKV vs. GKV: Auch hier eine Rechenübung, dein Problem wird sein, dass du dich direkt entscheiden musst, wenn du die Öffnungsaktion brauchst. Was zukünftig günstiger ist, hängt von vielen Faktoren ab: Beförderungsweg, Arbeitszeitumfang, Anzahl der Kinder etc. Grundsätzlich lohnt sich PKV finanziell umso mehr, je mehr du verdienst, da der Beitrag sich nicht am Einkommen orientiert. In der Elternzeit erstattet das Land noch einen geringen Teil deiner PKV Beiträge auf Antrag (so 40 Euro / Monat).


--- Zitat von: Bastel am 04.09.2023 06:35 ---A12 im technischen Dienst müsste in BW das erste Beförderungsamt sein.

Wenn du im öffentlichen Dienst bleiben möchtest, würde ich die Verbeamtung nehmen. In A11/12 Vollzeit, verheiratet und mit 2 Kindern hat man schnell netto mehr übrig als ein Referent in E13 (kommt natürlich noch auf den Besoldungsgesetzgeber an).

--- End quote ---

Wieso nur, wenn sie im öffentlichen Dienst bleiben will? Welche Nachteile entstehen denn in dem Fall, wenn man nach 5 Jahren die Urkunde zurückgibt? Worst Case wäre ja nur, wenn man in den "mageren Jahren" mit Elternzeit und geringer Teilzeit verbeamtet gewesen wäre, und dann vor den lohnenderen Jahren rausgeht, oder gibt es noch signifikante Nachteile?

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Das mit der Probezeit ist die Aussage unserer Personalerin.
Irgendwie habe ich das alles schon abgegolten, dadurch, dass ich schon eine Weile dort bin.
Ich frage aber gerne nochmal nach.

Ich wusste gar nicht, dass es so einfach ist, die Verbeamtung wieder aufzugeben?
Rutscht man dann direkt wieder in die GKV rein? Geht das?
Doch nur bis zu einem gewissen Alter oder?
Sonst muss man sich komplett selbst privat versichern und DAS will ich dann wirklich nicht bezahlen.

Poincare:

--- Zitat von: Namica am 04.09.2023 09:00 ---Ich wusste gar nicht, dass es so einfach ist, die Verbeamtung wieder aufzugeben?
Rutscht man dann direkt wieder in die GKV rein? Geht das?
Doch nur bis zu einem gewissen Alter oder?
Sonst muss man sich komplett selbst privat versichern und DAS will ich dann wirklich nicht bezahlen.

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Die Frage ist dann vor allem für die Versicherung in der Rente relevant. Wenn du um Entlassung bittest, kannst du das taggenau bzw. der Dienstherr hat eine begrenzte Möglichkeit, die dazubehalten (bis 3 Monate?). Wenn du danach versicherungspflichtig woanders arbeitest bist du wieder in der GKV, das geht aber nicht bis zu einem beliebigen Alter (Die Wahrscheinlichkeit, wieder raus zu wollen, wird ja aber auch mit den Jahren geringer bzw. die Kosten in Punkte Pension werden höher). Du hast auch in der PKV immer das recht, in einen bezahlbaren Basistarif zu wechseln (entspricht in Preis und Leistung in etwa der GKV). Das ist nicht wünschenswert, da das P/L Verhältnis wohl etwas schlechter als in der GKV ist, aber auch kein Weltuntergang oder Staatsbankrott.

Wenn du GKV mit pauschaler Beihilfe hast sollte es ohnehin kein Problem sein.

Wenn deine Kinderwunschbehandlungen noch andauern und ggf. von der Versicherung mitbezahlt werden, wäre auch zu klären, ob die PKV das auch übernimmt.

Wenn du langfristig vorhast eher 80-100% zu arbeiten und es dir leisten kannst, die Elternzeit zu überbrücken, wird es sich wahrscheinlich lohnen. Aber es ist schwierig, damit zu rechnen, wieviele Kinder man haben könnte, oder sicher zu sein, wieviel man mit wie vielen kleinen Kinder auch arbeiten wird /arbeiten können wird.

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