Was die Vorerkrankungen angeht, dass welche vorhanden sind bedeutet nicht automatisch, dass damit der Weg über "nur" die Öffnungsaktion möglich ist. Diese sollte erst als letzte Möglichkeit in Betracht gezogen werden.
Jetzt kommt es natürlich spezifisch auf den Fragenkatalog der Krankenversicherer an, pauschal werden grob 3 Jahre ambulante Arztbesuche, 5 Jahre stationäre Besuche, 10 Jahre Psyche/Krebs abgefragt. Wobei die Fragen natürlich von Versicherer zu Versicherer sich differenzieren.
Wenn ausgeheilt, es durch ärztliches Attest bestätigt werden kann und es mehr als 3 oder sogar 5 Jahre zurückliegt dann sehe ich persönlich als Laie recht gute Chancen für dich - natürlich ohne Gewähr. Optimal natürlich 10 Jahre, aber liegst vermutlich noch drinnen oder? Ein guter Versicherervermittler würde hier sich bemühen die Daten aufzubereiten und die Punkte mit Erklärungen hinterlegen, sofern diese in den Abfragezeitraum fallen.
Um einen Risikozuschlag wirst du vermutlich - je nachdem wie gefahrerhebend der Umstand ist - nicht ganz umhin kommen, hier bewerten aber die Versicherer die Risiken tatsächlich oft sehr stark unterschiedlich.
Der "größte Beamtenversicherer" mag vielleicht ok sein, aber meinen Erfahrungen nach haben die direkt die vollen 30% veranschlagt wo andere dann zwischen 5% - 15% es moderat bewerteten. Dies konnte ich auch von anderen in Erfahrung bringen.
Der beste Weg wäre in jedem Fall anonyme/pseudotypisierte Risikovorabfragen zu stellen, das kann man entweder selbst machen indem man die Versicherer direkt bittet den Fragebogen zukommen zu lassen oder man lässt es über einen Makler/Vermittler/Vertreter machen.
Hier kann man dann bei verschiedenen Versicherern anfragen, "ob" und wenn ja "zu welchen" Konditionen die einen nehmen würden - ohne die Öffnungsaktion. Der zweite Vorteil an anonymen Risikovorabfragen ist, dass man nicht in die "Öffnungsaktion-Falle" tappt, wo man dann (versehentlich) einen Antrag stellt und der erste Versicherer der die Öffnungsaktion anbietet, dort "muss" man dann rein, wenn man tatsächlich nur diese ziehen kann. Denn es gibt Versicherer, die vielleicht anstelle der vollen Beihilfeergänzungstarifs zumindest einen guten abgespeckten anbieten.
Anonym / Pseudotypisierte bedeutet in diese Sinne, dass man alle Gesundheitsfragen und relevanten Angaben wie z.B. Größe, Gewicht, etc. wahrheitsgemäß angibt, aber beim Namen nur einen Kürzel oder nur den Vornamen ohne den Nachnamen verwendet. Darüber hinaus schreibt man auf das Blatt "Probeantrag" und
keine Unterschrift!
Selbst wenn man auf einen Makler setzt, hier nicht automatisch darauf verlassen, dass der Makler anynome/pseudotypisierte Vorabfragen stellt - sondern explizit darauf bestehen.
Siehe hierzu auch
Merkblatt des PKV Verbandes: Nummer 8.