Beamte und Soldaten > Beamte der Länder
[Allg] Verbeamtung des Geldes wegen?
HalloU2454:
--- Zitat von: 2strong am 12.12.2023 00:09 ---Der Unterschied wird sich aber mit fortlaufender Berufserfahrung nivellieren. Zudem profitierst Du durchgängig von der besseren Krankenversorgung, "unbegrenzter" Lohnfortzahlung und vor allem einer um den Faktor 1,5 höheren Altersversorgung. Und das in einem der schlechter besoldenden Bundesländer.
--- End quote ---
Das mit "unbegrenzter Lohnfortzahlung" würde ich so nicht unterschreiben. Bei vielen Behörden wir nach einer bestimmten Fehlzeit mittlerweile vermehrt der Kontakt zum Amtsarzt hergestellt. Viele bekommen aufgrund der möglichen finanziellen Einbußen (vorzeitige Versetzung etc.) kalte Füße und schleppen sich zur Arbeit. Das mit dem Faktor 1,5 stimmt vielleicht nur in den höheren Besoldungsgruppen (ab A13 etc.). Der Unterschied bis einschließlich A11 ist sogut wie garnicht mehr vorhanden.
Logio:
--- Zitat von: MenschGuenther am 11.12.2023 14:22 ---Hallo Forum,
ich (m37 / ledig / ein Kind (zweites in Planung)) habe die Möglichkeit mich verbeamten zu lassen.
Aktuell bin ich in einem Landesministerium (BB) als Referent in der IT mit einer E13 in Stufe 4 (04/2026 nächste Erhöhung) tätig.
Der Grundgedanke ist: Mehr Netto für die gleiche Arbeit.
Ich habe mich mit dem Thema noch nicht extrem beschäftigt.
Das was ich bisher herausgefunden habe, widerspricht jedoch nicht meinem Grundgedanken.
Deswegen meine Frage an alle Erfahrenen: Habe ich etwas übersehen? Ist das eine Milchmädchenrechnung?
Bei meiner Rechnung bleiben mir abzüglich Krankenversicherung irgendwas mit ~400€.
Vielen Dank
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Ich war in einer vergleichbaren Situation, auch in Brandenburg. Habe es gemacht und bisher nicht bereut.
Die Arbeitszeit ändert sich nicht und es war deutlich mehr Netto auf dem Konto, ungefähr in der Größenordnung von der Du schreibst. Auch nach Abzug der PKV und Abzug des Weihnachtsgeldes.
Ehrlich gesagt war für mich das Geld aber nur ein Aspekt. Ich bin gerne Beamter und identifiziere mich auch gerne mit meinem Dienstherren. Diverse andere positive Punkte wurde ja bereits erwähnt. Wenn Du als Beamter im hD perspektivisch im ÖD (Land/Bund) bleiben möchtest, kann ich die Verbeamtung empfehlen.
AVP:
Neben dem bereits geschriebenen könnten (je nach Tätigkeit) auch die sonstigen Zulagen große Unterschiede machen. Im TV-L/TVÖD gibts deutlich höhere Zuschläge für Nachtdienste, Wochend- und Feiertagsarbeit (20-150%). Bei 30€ Stubenlohn sind das 6-45€ Zuschlag pro Stunde.
Beamte erhalten hingegen (in allen(?) Ländern) keine prozentuale, sondern feste Beträge. Eine höhere Besoldungsgruppe führt dann nicht zu höheren Zuschlägen. Und die Beträge für die Zuschläge betragen je nach Bundesland auch oft nur unter einem € bis 4€ die Stunde.
Also wer oft am Wochenende oder an Feiertagen arbeitet sollte das Beamtenverhältnis meiden.
Zudem kann man als Angestellter leichter in die freie Wirtschaft wechseln, was bei der derzeitigen Tarifentwicklung wahrscheinlich nicht verkehrt ist. Als Beamter hat man bezüglich Nachversicherung in der DRV (nur Arbeitgeberanteile auf das niedrige Beamtenbrutto) da deutlich schlechtere Optionen.
Einziger Vorteil als Beamter ist die Tatsache dass einem eigentlich deutlich mehr Geld zusteht (Alimentation ist Verfassungswidrig), wer also regelmäßige Klagen und lange Wartezeiten auf sein Geld akzeptabel findet kann langfristig mit diesem Weg besser fahren, „arbeitet“ dafür aber auch nochmal länger sofern man die Rechtsstreitigkeiten als zusätzliche „Arbeitszeit“ definieren möchte.
doro:
--- Zitat von: 2strong am 12.12.2023 00:09 ---Der Unterschied wird sich aber mit fortlaufender Berufserfahrung nivellieren. Zudem profitierst Du durchgängig von der besseren Krankenversorgung, "unbegrenzter" Lohnfortzahlung und vor allem einer um den Faktor 1,5 höheren Altersversorgung. Und das in einem der schlechter besoldenden Bundesländer.
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Tut mir leid, aber da wird sich gar nichts nivellieren. Ganz im Gegenteil: die Tarifabschlüsse des TVÖD liegen in der Regel über denen des TVL und somit über den Erhöhungen der Besoldungstabellen, d.h. der Unterschied wird sich sogar erhöhen. Ab dem 1.3. werden es aus diesem Grund bei mir auch ca. 700 Euro weniger sein. Hinzu kommen Weihnachtsgeld (ca. 800€) vs. Jahressonderzahlungen im TVÖD und Leistungsentgelten (ca. 2000€) meines Kollegen. Kommunale Beschäftigte haben außerdem eine „Betriebsrente“ (heißt hier ZMV), die den Unterschied beinahe marginalisiert.
Nur die Fortzahlung im Krankheitsfall etc. sind die finanziell einzigen Vorteile in meinem Bereich. Aber das wünsche ich mir nun wirklich nicht.
Ich werde diese Woche mal einen eigenen Thread aufmachen und mein Beispiel und das meines Kollegen mal konkret durchrechnen. Ich denke im Jahr sind es momentan ca. 6000€ weniger netto! Fairerweise muss ich sagen, dass ich dank Vorerkrankungen 30% Aufschlag bei meiner PKV habe. Trotzdem: Eine kommunale Verbeamtung im gehobenen Dienst lohnt sich wahrscheinlich nur verheiratet und mit Kindern.
doro:
--- Zitat von: Organisator am 12.12.2023 07:57 ---
--- Zitat von: doro am 11.12.2023 21:59 ---Ich habe im Vergleich zu meinem Kollegen ca. 400€ weniger (als kommunale unverheiratete Beamtin im gehobenen Dienst - A11 MV vs. E11 TVÖD) mit gleicher Dienstzeit und gleicher Stellenbeschreibung.
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ist das so? Hast du folgendes betrachtet:
- unterschiedliche Arbeitszeiten
- unterschiedliche Sonderzahlung ("Weihnachtsgeld")
- Laufbahnprinzip (im Eingangsamt starten) vs. Eingruppierung sofort in die E11
Wie siehsts denn dann aus?
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Ich will das gar nicht wissen, ehrlich gesagt. In einem ganzen Berufsleben wird das vielleicht sogar sechsstellig. :-\
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