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[Allg] Optimierungsversuch dienstliche Versicherungen (Unfall/Dienstunfähigkeit)

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Saxum:
Es mag zutreffen, dass "Verwendung vor Versorgung" geht, das ist der Grundsatz des Handelns. Jedoch lässt sich dieser Prozess auch nicht unendlich in die Länge ziehen und es sind auch nicht alle Unzumutbarkeiten zuzumuten. Dienstunfähigkeit wird wie nach vor geschrieben, wenn die Voraussetzungen dafür erfüllt sind, so unendlich hoch ist die Hürde nicht, wenn eine Dienstunfähigkeit vorliegt.

Die Dienstunfähigkeitsklausel ist nur eine Klausel die besagt, dass der Versicherer ohne weitere Prüfung dann die Auszahlung vornimmt. Daneben läuft wie nach vor die reguläre BU die dann zu den definierten Voraussetzungen die Berufsunfähigkeitsrente ausbezahlt. Prognosezeitraum 6 Monate, Verzicht der abstrakten Verweisung, Verzicht auf die Arztanordnungsklausel sind schonmal mWn gute Optionen dafür. Selbstverständlich wird der Versicherer prüfen ob der Auszahlen muss, das ist auch sein gutes Recht aber wenn alle Voraussetzungen vorliegen kommt er auch nicht da herum.

Es ist schade, dass du solche Fälle kennst, ich bin aber immer skeptisch solche Fälle zu kennen wo man nicht alle Details kennt. Genauso habe ich von User*innen gelesen die tatsächlich froh waren eine BU zu haben. Jedoch müssen wir auch realitisch sein und kaum jemand wird sich gerne ins Internet setzten und positiv von seinem Fall erzählen, welcher ja sehr belastend sein kann und davon dass er gut abgesichert mit einer BU ist. Dann kommt garantiert jemand der trollt und diesem vorwirft nur faul zu sein oder dergleichen - da wird sich niemand dem aussetzten wollen. Eher tummeln natürlich vorwiegend "negative Erfahrungsberichte", weil man versucht so Gehör zu schaffen und die Situation für sich selbst zum besseren zu wenden versucht.

OB eine BU sich lohnt, werde ich niemals beantworten können und natürlich ist es eine Wette bei der beide Seiten auf den entsprechenden "Gewinn" hoffen. Der Versicherer durch Beitragseinnahmen, ohne dass zu viele Fälle eintreten und der Versicherte mit der Hoffnung es nie zu brauchen und wenn doch dann gut abgesichert zu sein. Für mich selbst kann ich nur sagen, ich bin froh eine zu haben und hoffe dass ich sie NIE brauchen werde. Keiner muss eine BU abschließen oder fortführen.

Ich werde jetzt nicht ganz sicher danach suchen, du kannst sehr gerne entsprechende Quellen beifügen. Ich gehe aber wie nach vor davon aus, dass die Auszahlungen zu den BU-Versicherungen den Unfallversicherungen überwiegen.

Eine Risikolebensversicherung kann bei entsprechenden Krediten/Immobilien natürlich sinnvoll sein, auch wenn es hier nicht thematisiert worden ist. Mit 2.800 € ist man keineswegs im H4 Sektor unterwegs, vielleicht muss man dann natürlich wohnlich, räumlich oder konsumausgabentechnisch umorientieren. Bitte verunglimpfe H4 nicht, dass du es damit gleichsetzt dass hier "jeder 2.800 €" reinkriegt.

TiBo89:
Vielen dank für euren Input. :)

Für mich habe ich jetzt mitgenommen, dass die Unfallversicherung definitiv gekündigt wird. Zudem werde ich meine BU + DU prüfen lassen aufgrund der anhaltenden Verwendung im Innendienst. Sollte die Neuberechnung weiterhin exorbitant hoch ausfallen, würde ich auf eine normale BU Versicherung umsteigen.

Wenn ich Saxums Beiträge richtig verstanden habe, greift die BU unabhängig vom Beruf. Die DU würde mir nur weitere Überprüfungen seitens der Versicherung ersparen. Auf den ersten Blick würden mich gute BU Versicherungen lediglich ~30€ monatlich kosten. Wow!

Meine bisherigen Erfahrungen decken sich übrigens 1:1 mit Paterlexx Beitrag. Verwendung gibt es immer.
Und eher werden die Leute jahrelang Zuhause gelassen, in der Hoffnung dass sie doch nochmal zurückkehren oder aus einem Vollzugsbeamten wird ein Verwaltungsbeamter gebastelt.
Tatsächlich dienstunfähige (bspw. aufgrund von schweren Erkrankungen) werden wenige Jahre vor der eigentlichen Pensionierung sogar noch rechtzeitig befördert obwohl sie seit x Jahren nicht mehr ihren Dienst versehen haben, damit die Beförderung noch pensionsfähig ist.
Selbstverständlich gibt es immer Ausnahmen und niemand weiß wie mit solchen Fällen, seitens des Dienstherren oder den Versicherungen, in 10/20/30 Jahren umgegangen wird.

clarion:
Da täuscht Du Dich gewaltig.  Bei uns werden reihenweise Beamte DU geschrieben,  die mit Abstand meisten wegen Psyche oder Krebs. Sind die psychisch Erkrankten jünger, bekommen sie eine DU auf Zeit. Eine Kollegin kam sogar nach fünf oder sechs Jahren tatsächlich wieder.

Nach 6-8  Monaten Krankheit geht es das erste Mal zum Amtsarzt, da fallen dann schon die ersten raus! Nach ein oder zwei weiteren Amtsarztbesuchen dann der Rest. Das geht in der Regel schneller als bei den Tarifbeschäftigten, die nach 18 Monaten Krankheit ausgesteuert werden.

Saxum:
Ich kann auch von ähnlichen Erfahrungen in meiner Behörde berichten, das sind dann eben solche Geschichten wie sie clarion aufgeführt hat die den schweren Erkrankungen oder zumindest erheblichen Einschränkungen einzuordnen sind. Eine unendliche Verwendungsbreitbande hat der Dienstherr auch nicht.

Also ich persönlich hätte die DU Klausel mit drin gelassen, aber eine gute BU ohne DU ist immer noch was. Man muss nur in solchen fällen dann gegebenenfalls alles vom Versicherer nochmals prüfen lassen. Und es liegt natürlich wohl in der Sache der Natur, dass die Versicherer vermutlich strenger prüfen als ein*e Amtsärzt*in, die vermutlich eher humaner agieren.

Die "BU" greift nicht unabhängig vom Beruf, sondern halt dass man den Beruf krankheitsbedingt nicht mehr zu z.B. vereinbarten 50% "so ausführen kann wie es bisher ausgestaltet war". Das kann wohl z.B. schon fiktiv der Fall sein wenn man für die exakt gleiche Aufgabenfülle mittlerer Art und Güte 50% mehr der üblichen Zeit benötigt - halt aufgrund der Einschränkungen beliebiger Art halb doppelt so lange braucht für die jeweilige Aufgabe.

Ich bin aber, wie gesagt, sicher, dass man mit der Umstellung auf den Innendienst es schon viel günstiger ausfallen würde. Macht auch Sinn, im Büro ohne Kundenkontakt hat man weniger das Risiko verletzt zu werden als wenn man auf Streife geht bzw. generell im Außendienst ist.

Powernapster:
Kurze Frage zum Verständnis:
Greift eine BU mit DU bei einem Beamten auf Lebenszeit vollumfänglich ergänzend zu den Versorgungszahlungen des Dienstherren oder wird da etwas gegengerechnet bzw. gibt es einen Gesamthöchstbetrag an Versorgung etc.?
Danke!

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