Die Unterrichtsversorgung an Schulen sollte nach Expertenmeinung regelmäßig bei rund 105 % liegen, damit dann auch tatsächlich alle Dienstleistungen erbracht werden können (es gab Zeiten, da war die landläufige Expertenmeinung, dass die Unterrichtsversorgung eher oberhalb von 105 % liegen sollte; aber das waren andere Zeiten). 100 % Unterrichtsversorgung bedeutet weitgehend, dass der Unterricht dann ausnahmslos vollzogen werden könnte, sofern es zu keiner Zeit einen Krankenstand geben würde. Eine Unterrichtsversorgung von weniger als 100 % bedeutet folglich, dass an irgendeiner Stelle vonseiten der Schulleitung Unterrichtskapazitäten eingespart werden müssen, um nach Möglichkeit den Unterricht zu gewährleisten.
Darüber hinaus fällt die Unterrichtsversorgung regelmäßig in den verschiedenen Bereichen des Schulwesens unterschiedlich aus, in der Regel ist sie im Berufsschulwesen am Geringsten, da der Mangel an Berufsschullehrer aus verschiedenen Gründen zumeist am Größten ist.
Für Berlin kann man sich hier einen allgemeinen aktuellen Überblick verschaffen:
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/03/interview-schulen-lehrermangel-unterrichtsausfall-marcel-helbig.html
Das ist ein schönes Beispiel, lotsch, weil es zeigt, was es für gelingende Schule bedarf: Bindung, Ruhe, Anerkennung, Aufmerksamkeit und gemeinsame Ziele. Das, worum es Schule regelmäßig geht und gehen muss, jungen Menschen die Chance geben zu können, sich zu bilden, kommt dann fast von allein. Tatsächlich führt der stetige Lehrermangel zu deutlich häufigeren Lehrerwechseln, die eine geringere Chance, langfristiger Bindung zu ermöglichen, beinhalten, auch deshalb wird Unruhe in die Schule getragen, Unruhe erhöht die Chance für Unsicherheit, die einer der größten Feinde von Anerkennung ist, sodass die Aufmerksamkeit aller nachlässt und die ggf. gemeinsam - häufig aber nur einsam - formulierten Ziele ins Leere laufen. Insofern wirkt auf BW das, was ich schreibe, wie Frust. Tatsächlich höre ich mir das ewige Gelabere größter Teile der Bildungspolitker an, denen es regelmäßig ja nicht um Schule geht, sondern um ihr Vexierbild von Schule, und weiß, dass das ganze Gelabere zum Glück eh nix mit mir zu tun hat.
Aber nun genug off topic. Organisator hat Recht, man kann Schule effizienter machen, indem man weitere Profis in sie hineinholt, was eine Chance größerer Effizienz beinhaltete. Allerdings sind die Widerstände gegen solche Vrränderungen regelmäßig - nicht selten auch in den Schulen selbst - aus unterschiedlichen Gründen so groß, dass das weiterhin eher als Ausnahme und nicht als Regel geschieht.