Autor Thema: Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst  (Read 542359 times)

blubb

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #1110 am: 28.03.2025 16:26 »
@Bundesjogi

Da anscheinend viele mit einigen Tagen mehr Urlaub anstatt Tarifentgelt zufrieden sind, frage ich mich:

Will den keiner mehr die Pension erleben? Sozialverträgliches Ableben? Vorher den Dienst quittieren?

In der Regel ist man ja 10- max 20 Jahre in Pension, und das sollte das Entgelt doch stimmen? (Urlaubstage helfen da wenig)😁

Ich sage nur eines: Zinseszins! Will aber anscheinend keiner hören. Ist ja auch schwierig, ist ja schon fast Mathematik!😁

Jeder der 20 Jahre und mehr einen kleinen Teil seiner Dienstbezüge breit gestreut und von mir aus defensiv investiert hat wird ab der Pension mehr Geld haben als zu seiner Dienstzeit.

Und dank den scheiß Geiern bald noch weniger weil die Abgabesteuer von 25% auf 30% erhöht werden soll, einfach nur widerlich alles. Hauptsache predigen alle sollen privat vorsorgen (weil Staat zu unfähig) und zack, wollen sie noch mehr abgreifen....

Rollo83

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #1111 am: 28.03.2025 16:31 »
@Bundesjogi

Da anscheinend viele mit einigen Tagen mehr Urlaub anstatt Tarifentgelt zufrieden sind, frage ich mich:

Will den keiner mehr die Pension erleben? Sozialverträgliches Ableben? Vorher den Dienst quittieren?

In der Regel ist man ja 10- max 20 Jahre in Pension, und das sollte das Entgelt doch stimmen? (Urlaubstage helfen da wenig)😁

Ich sage nur eines: Zinseszins! Will aber anscheinend keiner hören. Ist ja auch schwierig, ist ja schon fast Mathematik!😁

Jeder der 20 Jahre und mehr einen kleinen Teil seiner Dienstbezüge breit gestreut und von mir aus defensiv investiert hat wird ab der Pension mehr Geld haben als zu seiner Dienstzeit.

Und dank den scheiß Geiern bald noch weniger weil die Abgabesteuer von 25% auf 30% erhöht werden soll, einfach nur widerlich alles. Hauptsache predigen alle sollen privat vorsorgen (weil Staat zu unfähig) und zack, wollen sie noch mehr abgreifen....
1. ist das noch nicht beschlossen
2. kann man dann später in der Pension wenn man mit der Entnahme beginnt eine Günstigerprüfung machen und somit die Steuer nach unten drücken. Kommt natürlich drauf an wie viel man monatlich entnimmt und sich die Einkommensteuer befindet.
3. Auswandern, Wegzugsbesteuerung beachten.
4. Bitcoin ist stand heute komplett Steuerfrei.

Rollo83

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #1112 am: 28.03.2025 16:33 »

Zum 1. April 2025 +3% min. 110€
Zum 1. Mai 2026 +2,8%
Laufzeit 27 Monate

Wird das Ding nun auch auf Beamte übertragen oder nicht (=Nullrunde)?

Nancy wollte doch eh was geben, wieso sollte es nun eine Nullrunde geben?

Das ist das mindeste was kommt. Ebenso sollte auch alles andere was der Schlichterspruch vorsieht, Erhöhung der JSZ (muss halt umgerechnet werden für die jeweiligen Besoldungsgruppen) sowie der freie Urlaubstag oder aber auch entsprechende Zuschläge übernommen werden.
[/quote]

Wie soll diese Frage jetzt hier valide beantwortet werde wo der Vorschlag noch nicht mal von beiden Seiten angenommen wurde.

blubb

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #1113 am: 28.03.2025 16:42 »

Zum 1. April 2025 +3% min. 110€
Zum 1. Mai 2026 +2,8%
Laufzeit 27 Monate

Wird das Ding nun auch auf Beamte übertragen oder nicht (=Nullrunde)?

Nancy wollte doch eh was geben, wieso sollte es nun eine Nullrunde geben?

Das ist das mindeste was kommt. Ebenso sollte auch alles andere was der Schlichterspruch vorsieht, Erhöhung der JSZ (muss halt umgerechnet werden für die jeweiligen Besoldungsgruppen) sowie der freie Urlaubstag oder aber auch entsprechende Zuschläge übernommen werden.

Wie soll diese Frage jetzt hier valide beantwortet werde wo der Vorschlag noch nicht mal von beiden Seiten angenommen wurde.
[/quote]

Vollkommen richtig, es wird aber keine Nullrunde geben! Mehr wollte ich damit nicht sagen, ist keine Frage. Wenn dann gehe ich wie geschrieben auch davon aus, wenn es natürlich angenommen wird............., das alles andere ebenfalls übernommen wird, sprich umgerechnet wird, alles andere wäre äußerst enttäuschend.

Knecht

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« Antwort #1114 am: 28.03.2025 16:49 »

Zum 1. April 2025 +3% min. 110€
Zum 1. Mai 2026 +2,8%
Laufzeit 27 Monate

Wird das Ding nun auch auf Beamte übertragen oder nicht (=Nullrunde)?

Nancy wollte doch eh was geben, wieso sollte es nun eine Nullrunde geben?

Das ist das mindeste was kommt. Ebenso sollte auch alles andere was der Schlichterspruch vorsieht, Erhöhung der JSZ (muss halt umgerechnet werden für die jeweiligen Besoldungsgruppen) sowie der freie Urlaubstag oder aber auch entsprechende Zuschläge übernommen werden.

Wie soll diese Frage jetzt hier valide beantwortet werde wo der Vorschlag noch nicht mal von beiden Seiten angenommen wurde.

Vollkommen richtig, es wird aber keine Nullrunde geben! Mehr wollte ich damit nicht sagen, ist keine Frage. Wenn dann gehe ich wie geschrieben auch davon aus, wenn es natürlich angenommen wird............., das alles andere ebenfalls übernommen wird, sprich umgerechnet wird, alles andere wäre äußerst enttäuschend.
[/quote]

Und eine Enttäuschung hältst du für unwahrscheinlich, weil...?

Mal angenommen es würde mit der Begründung, dass wir ja demnächst irgendwann alle angemessen alimentiert werden nicht übertragen werden: dann müsste ja mindestens für JEDEN mehr als dieser Tarifabschluss bei rausspringen, oder? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es wirklich Pläne in diese Richtung gibt, oder ist da was bekannt?

blubb

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #1115 am: 28.03.2025 16:58 »

Zum 1. April 2025 +3% min. 110€
Zum 1. Mai 2026 +2,8%
Laufzeit 27 Monate

Wird das Ding nun auch auf Beamte übertragen oder nicht (=Nullrunde)?

Nancy wollte doch eh was geben, wieso sollte es nun eine Nullrunde geben?

Das ist das mindeste was kommt. Ebenso sollte auch alles andere was der Schlichterspruch vorsieht, Erhöhung der JSZ (muss halt umgerechnet werden für die jeweiligen Besoldungsgruppen) sowie der freie Urlaubstag oder aber auch entsprechende Zuschläge übernommen werden.

Wie soll diese Frage jetzt hier valide beantwortet werde wo der Vorschlag noch nicht mal von beiden Seiten angenommen wurde.

Vollkommen richtig, es wird aber keine Nullrunde geben! Mehr wollte ich damit nicht sagen, ist keine Frage. Wenn dann gehe ich wie geschrieben auch davon aus, wenn es natürlich angenommen wird............., das alles andere ebenfalls übernommen wird, sprich umgerechnet wird, alles andere wäre äußerst enttäuschend.

Und eine Enttäuschung hältst du für unwahrscheinlich, weil...?

Mal angenommen es würde mit der Begründung, dass wir ja demnächst irgendwann alle angemessen alimentiert werden nicht übertragen werden: dann müsste ja mindestens für JEDEN mehr als dieser Tarifabschluss bei rausspringen, oder? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es wirklich Pläne in diese Richtung gibt, oder ist da was bekannt?
[/quote]

1. Weil das zweite geschilderte Szenario von dir noch in weiter Ferne ist, da hoffe ich eher auf Urteile damit endlich mal was passiert.
2. Die Politiker sich wieder nen ordentlichen Schluck zu  01.07. nehmen und auch nicht verzichten?!
3. Weil Nancy anfangs guter Dinge war und entsprechend was anbieten wollte, wieso sollte es nun also eine Nullrunde werden.

Passieren kann viel, ich selbst schließe das aber aus. Wenn es doch so kommt dann ist es bei mir neben den anderen scheiß bei mir, noch ein Grund mehr in die Richtung zu gehen die Rollo83 beschrieben hatte...

Rollo83

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #1116 am: 28.03.2025 17:19 »
Die amtsangemessene Allimentation wird’s doch in 5 Jahren noch nicht geben.
Den Quatscht lese ich hier im Forum schon gefühlt 5 Jahre.

Bundesjogi

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #1117 am: 28.03.2025 17:33 »
@Bundesjogi

Da anscheinend viele mit einigen Tagen mehr Urlaub anstatt Tarifentgelt zufrieden sind, frage ich mich:

Will den keiner mehr die Pension erleben? Sozialverträgliches Ableben? Vorher den Dienst quittieren?

In der Regel ist man ja 10- max 20 Jahre in Pension, und das sollte das Entgelt doch stimmen? (Urlaubstage helfen da wenig)😁

Ich sage nur eines: Zinseszins! Will aber anscheinend keiner hören. Ist ja auch schwierig, ist ja schon fast Mathematik!😁

Also erstens: vor dem Ruhestand ist jeder aktiv im Dienst und profitiert dann auch von mehr Urlaub. Zweitens: Die Umrechnung dieser freien Tage in Tariferhöhung habe ich angedeutet, ist also alles andere als kompliziert. Muss man halt umsetzen wollen. Das führt zu drittens: 5,8 Prozent auf 27 Monate gleicht die Inflation aus. Alles drüber wäre schön, aber eben auch nur das. Viertens: wer aktuell in Pension ist hat vermutlich einen besseren Zeitpunkt als alle noch kommenden Kohorten, insbesondere was den Unterschied zwischen Ruhestandsbeginn und Lebenserwartung angeht. Insofern sollten Pensionäre lieber etwas ruhig weinen... Und klar, perspektivisch hätte ich nichts dagegen wenn auch für meine irgendwann kommende Pension die JSZ umgerechnet wird weil Urlaub eben nicht umsetzbar ist. Man kann aber trotzdem anerkennen, dass mit diesem Mittel etwas ganz anderes erreicht werden soll und eine Verbesserung nur für aktive Beschäftigte ist immer noch besser als gar keine für Niemanden. Zumal wie gesagt schon die Prozente durchaus vorzeigbar sind.

Bundesjogi

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #1118 am: 28.03.2025 17:39 »
Zum Thema Übertragung hatte ich mich ja bereits geäußert, ebenso Swen.
Auch das Schlichtungsergebnis war quasi vorher bekannt, siehe mein Beitrag hier vom 12.03.2025 und 14.02.2025.

Ich denke, die Kommission wird die Prozente annehmen und hinsichtlich der Überstundenumwandlung lieber einen Tag zusätzlich anstreben statt die Umwandlung für - O-Ton: "bestimmte Beschäftigtengruppen" zu ermöglichen. Hier sehe ich auch keine komplette Blockadehaltung der Arbeitgeberseite.

Schon ansatzweise gruselig wie genau du da lagst (allerdings war das mit den Zahlen ja auch durchaus erwartbar, die Zusatzinfo aus dem Flurfunk mit den Urlaubstagen war halt noch wichtig). Bezüglich der Übertragung: waren die Überlegungen tatsächlich, überhaupt keine Übertragung zu machen oder irgendwo trickreich zu kürzen? Ersteres wäre ja witzlos weil die a.A. sowieso nicht kommt und vor allem auch weil die Erhöhung ja in der a.A. eh untergehen würde. Jedenfalls dann, wenn nicht so ein witzloser Käse wie beim letzten Mal rauskommt. Dann wiederum wäre es mehr als dreist, mit Verweis auf Erhöhungen für niedrige Gruppen die gesamte Übertragung wegzulassen, der Vorschlag jetzt hat ja bei der JSZ interessanterweise stärkere Erhöhungen in den HÖHEREN Gruppen. Dort sieht man doch auch das Problem. Das würde keinen Sinn machen. Aber auch das gebe ich natürlich zu, was macht schon Sinn in den politischen Entscheidungen der letzten Zeit...

fcesc4

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #1119 am: 28.03.2025 17:50 »
Wird die JSZ irgendwie übertragen oder Falken die einfach weg?


BalBund

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« Antwort #1120 am: 28.03.2025 18:19 »

Schon ansatzweise gruselig wie genau du da lagst (allerdings war das mit den Zahlen ja auch durchaus erwartbar, die Zusatzinfo aus dem Flurfunk mit den Urlaubstagen war halt noch wichtig). Bezüglich der Übertragung: waren die Überlegungen tatsächlich, überhaupt keine Übertragung zu machen oder irgendwo trickreich zu kürzen?

Kurz gesagt: Ja und Ja

etwas länger: Die regelmäßige Anwendung des Übertragungsautomatismus in den Beamtenbereich ist eben nicht so tradiert wie andere Dinge. Der CSU-Entwurf (wenn auch mit der Kröte der 20.000 fiktivem Einkommen beim Partner) enthielt eine Komponente, die die Inflation berücksichtigt. Daher liegt in manchen Kreisen halt die Überlegung auf dem Tisch, diesmal doch "nur" die Alimentationsreform umzusetzen, was der Mehrheit der Beamtenschaft einen Inflationsausgleich bescheren würde, die laut offizieller Mitteilung des Statistischen Bundesamtes für 2024 bei 2,2% lag. Je nachdem wie man so ein Gesetz ausgestaltet, würde die Beamtenschaft dann 2026 nochmal 2,4%-2,6% bekommen (aktuelle Inflationsrate / Erwartung) und das war es. Kein Urlaubstag mehr, keine Wochenarbeitszeit weniger etc.

Beamte mit 3+ Kindern würden einmalig in Zeiten des Sonderhaushaltes - pardon -vermögens - einen verkraftbaren Nachschlag erhalten, bei allen anderen hätte man ein hübsches Sümmchen im Vergleich zum Tarifabschluss gespart bis dann in einigen Jahr(zehnt)en das Verfassungsgericht auch diese Reform in die Acht stellt und erneut Nachbesserungen notwendig werden. Von den aktuell kolportierten Ministern/Köpfen sind dann bis auf Spahn und Amthor vermutlich alle lange in Pension.

Barchi

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #1121 am: 28.03.2025 18:59 »

Schon ansatzweise gruselig wie genau du da lagst (allerdings war das mit den Zahlen ja auch durchaus erwartbar, die Zusatzinfo aus dem Flurfunk mit den Urlaubstagen war halt noch wichtig). Bezüglich der Übertragung: waren die Überlegungen tatsächlich, überhaupt keine Übertragung zu machen oder irgendwo trickreich zu kürzen?

Kurz gesagt: Ja und Ja

etwas länger: Die regelmäßige Anwendung des Übertragungsautomatismus in den Beamtenbereich ist eben nicht so tradiert wie andere Dinge. Der CSU-Entwurf (wenn auch mit der Kröte der 20.000 fiktivem Einkommen beim Partner) enthielt eine Komponente, die die Inflation berücksichtigt. Daher liegt in manchen Kreisen halt die Überlegung auf dem Tisch, diesmal doch "nur" die Alimentationsreform umzusetzen, was der Mehrheit der Beamtenschaft einen Inflationsausgleich bescheren würde, die laut offizieller Mitteilung des Statistischen Bundesamtes für 2024 bei 2,2% lag. Je nachdem wie man so ein Gesetz ausgestaltet, würde die Beamtenschaft dann 2026 nochmal 2,4%-2,6% bekommen (aktuelle Inflationsrate / Erwartung) und das war es. Kein Urlaubstag mehr, keine Wochenarbeitszeit weniger etc.

Beamte mit 3+ Kindern würden einmalig in Zeiten des Sonderhaushaltes - pardon -vermögens - einen verkraftbaren Nachschlag erhalten, bei allen anderen hätte man ein hübsches Sümmchen im Vergleich zum Tarifabschluss gespart bis dann in einigen Jahr(zehnt)en das Verfassungsgericht auch diese Reform in die Acht stellt und erneut Nachbesserungen notwendig werden. Von den aktuell kolportierten Ministern/Köpfen sind dann bis auf Spahn und Amthor vermutlich alle lange in Pension.



Wenn man bedenkt welche Anstrengungen grade jetzt in kommender Zeit notwendig sind auf allen Ebenen des uniformierten Dienstes als auch in der Verwaltung, sollte es wirklich mal zu echten Reformen kommen - und das dann einzuläuten mit einer *Achtung Ironie* Motivationsspritze dieser Art, - das wäre doch nun wirklich strategisch völliger Irrsinn.
Da kann man nur noch mit offenem Mund dasitzen und staunen.

WimmelbuchLeser

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« Antwort #1122 am: 28.03.2025 19:05 »
@Bundesjogi

Da anscheinend viele mit einigen Tagen mehr Urlaub anstatt Tarifentgelt zufrieden sind, frage ich mich:

Will den keiner mehr die Pension erleben? Sozialverträgliches Ableben? Vorher den Dienst quittieren?

In der Regel ist man ja 10- max 20 Jahre in Pension, und das sollte das Entgelt doch stimmen? (Urlaubstage helfen da wenig)😁

Ich sage nur eines: Zinseszins! Will aber anscheinend keiner hören. Ist ja auch schwierig, ist ja schon fast Mathematik!😁

Also erstens: vor dem Ruhestand ist jeder aktiv im Dienst und profitiert dann auch von mehr Urlaub. Zweitens: Die Umrechnung dieser freien Tage in Tariferhöhung habe ich angedeutet, ist also alles andere als kompliziert. Muss man halt umsetzen wollen. Das führt zu drittens: 5,8 Prozent auf 27 Monate gleicht die Inflation aus. Alles drüber wäre schön, aber eben auch nur das. Viertens: wer aktuell in Pension ist hat vermutlich einen besseren Zeitpunkt als alle noch kommenden Kohorten, insbesondere was den Unterschied zwischen Ruhestandsbeginn und Lebenserwartung angeht. Insofern sollten Pensionäre lieber etwas ruhig weinen... Und klar, perspektivisch hätte ich nichts dagegen wenn auch für meine irgendwann kommende Pension die JSZ umgerechnet wird weil Urlaub eben nicht umsetzbar ist. Man kann aber trotzdem anerkennen, dass mit diesem Mittel etwas ganz anderes erreicht werden soll und eine Verbesserung nur für aktive Beschäftigte ist immer noch besser als gar keine für Niemanden. Zumal wie gesagt schon die Prozente durchaus vorzeigbar sind.

Was den von Ihnen unter Pkt. 3 angesprochenen Inflationsausgleich angeht, so findet der kürzlich erfahrene (sprunghafte) Anstieg der Krankenversicherungen darin wohl weniger Berücksichtigung.  Und was den Ausgleich der Grundsteuer (erhöhter Hebesatz / Neuberechnung) in den wohl meisten Kommunen angeht, da sehe ich auch keine Beachtung hinsichtlich "weniger Geld im Portemonnaie". Diese Art der Teuerungen wird meines Wissens nach darin nicht (genügend) eingerechnet. Demnach sind 5,8% aus meiner Sicht nicht der Knall im All. Das und die skandalöse Verschleppung verfassungsrechtlicher Ansprüche bzgl. Regelung der Amtsangemessene Alimentation stimmt mich unzufrieden.  >:(

Knecht

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« Antwort #1123 am: 28.03.2025 19:35 »

Schon ansatzweise gruselig wie genau du da lagst (allerdings war das mit den Zahlen ja auch durchaus erwartbar, die Zusatzinfo aus dem Flurfunk mit den Urlaubstagen war halt noch wichtig). Bezüglich der Übertragung: waren die Überlegungen tatsächlich, überhaupt keine Übertragung zu machen oder irgendwo trickreich zu kürzen?

Kurz gesagt: Ja und Ja

etwas länger: Die regelmäßige Anwendung des Übertragungsautomatismus in den Beamtenbereich ist eben nicht so tradiert wie andere Dinge. Der CSU-Entwurf (wenn auch mit der Kröte der 20.000 fiktivem Einkommen beim Partner) enthielt eine Komponente, die die Inflation berücksichtigt. Daher liegt in manchen Kreisen halt die Überlegung auf dem Tisch, diesmal doch "nur" die Alimentationsreform umzusetzen, was der Mehrheit der Beamtenschaft einen Inflationsausgleich bescheren würde, die laut offizieller Mitteilung des Statistischen Bundesamtes für 2024 bei 2,2% lag. Je nachdem wie man so ein Gesetz ausgestaltet, würde die Beamtenschaft dann 2026 nochmal 2,4%-2,6% bekommen (aktuelle Inflationsrate / Erwartung) und das war es. Kein Urlaubstag mehr, keine Wochenarbeitszeit weniger etc.

Beamte mit 3+ Kindern würden einmalig in Zeiten des Sonderhaushaltes - pardon -vermögens - einen verkraftbaren Nachschlag erhalten, bei allen anderen hätte man ein hübsches Sümmchen im Vergleich zum Tarifabschluss gespart bis dann in einigen Jahr(zehnt)en das Verfassungsgericht auch diese Reform in die Acht stellt und erneut Nachbesserungen notwendig werden. Von den aktuell kolportierten Ministern/Köpfen sind dann bis auf Spahn und Amthor vermutlich alle lange in Pension.

Wie wahrscheinlich ist es denn, dass diese perfiden Überlegungen umgesetzt werden?

wwkauz

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #1124 am: 28.03.2025 19:39 »
Ich bin da so ein klein wenig bei den Argumenten von Rollo83.... Uns "Mittelbauern" geht es verhältnismäßig gut. Aber warum - diese Frage muss erlaubt sein. Ich habe hierauf auch meine höchstpersönliche Antwort:

Weil ich in den fetten Jahren gehaushaltet habe! Nicht mit Bitcoins aber eben anders.

Als ich 1997 in den ÖD eingetreten bin - kommend aus einem an den ÖD angelehnten Beruf! Da hatte ich von jetzt auf gleich fast 1000 DM mehr netto auf dem Gehaltszettel (ich bin von einer Sparkasse in das Beamtentum damals mit A06 gewechselt!). Damit habe ich all meinen Bekannten der freien Wirtschaft um Längen überlegen.

Dieses Verhältnis passt hinten und vorne nicht mehr. Inzwischen haben diese Menschen mich schon lange wieder überholt. Damit bin ich nicht unzufrieden - weil ich entsprechend vorgesorgt habe.

Aber wie will der ÖD hier gegen die Wirtschaft stinken? Bsp:
Mein Sohn 24 Lenze alt, Handwerksmeister beschäftigt in der Industrie verdient aktuell fast das gleiche wie ich im ÖD mit annähernd 50 und A09! Wie soll man das verkaufen? Überstunden werden wie selbstverständlich bezahlt, ein Kfz gibts, die Arbeit ist "vor der Tür".... der lacht sich kaputt darüber, dass ich für A09 über 100 km pendle!

Nachwuchsgewinnung geht so auf keinen Fall. Das wird der ÖD auf weitere Sicht noch bitter bereuen....

Daher ist es mir wurscht, was genau bei mir ankommen wird. Aber die Verantwortlichen sollen mal ihr Fernlicht einschalten.... sonst wird es in spätestens 10 Jahren sehr dunkel.
« Last Edit: 28.03.2025 19:50 von wwkauz »