Allgemeines und Sonstiges > allgemeine Diskussion
Rente für Beamte
2strong:
--- Zitat von: MoinMoin am 18.03.2024 07:38 ---Frage: Das Rentenniveau liegt doch nicht bei 48% des Lebensdurchschittseinkommens?
Ich dachte die 48% ist das Rentenniveau bezogen auf das letzte Einkommen, wenn man lebenslang das Durchschnittseinkommen verdient (also 1 Rentenpunkt pro Jahr).
--- End quote ---
Damit hast Du auch Recht. Das Einkommen pro Berufsjahr wird ins Verhältnis zum Durchschnittseinkommen des jeweiligen Jahres gesetzt und dann einem Rentenpunkt zugeordnet (oder eben nur einem halben, wenn man weniger verdient hat, oder 1,5, wenn man mehr verdient hat etc.). Und am Ende des Berufslebens werden diese Rentenpunkte zusammengezählt und mit dem aktuellen Rentenwert versehen (ca. 37€). Man hat also keinen Nachteil dadurch, dass das Durchschnittseinkommen 1994 nur halb so hoch lag wie heute.
Warnstreik:
--- Zitat von: VFA West am 18.03.2024 11:10 ---Ist doch jetzt auch vollkommen egal. Es wird doch niemand abstreiten, dass jemand, der heute durchschnittlich viel verdient, im Alter keine ernsthafte Rente zu erwarten hat. Und dagegen muss etwas getan werden. Schließlich hat nicht jeder eine Wohnung/ein Haus abbezahlt oder Kinder, die einen durchfüttern, wenn die Rente nicht mehr reicht. Jemand, der so viele Jahre gearbeitet hat, sollte im Alter nicht noch aufs Flaschensammeln angewiesen sein. Ganz einfach.
--- End quote ---
Das Rentensystem hat so gut wie keinen Sozialausgleich - bis auf als gesellschaftlich wichtig anerkannte Aufgaben wie die Mütterrente oder die "Respektsrente" - von daher kriegt man das für das man eingezahlt hat. (im Verhältnis) Flaschensammeln muss indes niemand, wenns nicht reicht kann man Wohngeld oder Aufstockung beantragen, dann zahlt die Gesellschaft für das, was man selbst nicht vorsorgen konnte.
Organisator:
--- Zitat von: Warnstreik am 18.03.2024 13:03 ---
--- Zitat von: VFA West am 18.03.2024 11:10 ---Ist doch jetzt auch vollkommen egal. Es wird doch niemand abstreiten, dass jemand, der heute durchschnittlich viel verdient, im Alter keine ernsthafte Rente zu erwarten hat. Und dagegen muss etwas getan werden. Schließlich hat nicht jeder eine Wohnung/ein Haus abbezahlt oder Kinder, die einen durchfüttern, wenn die Rente nicht mehr reicht. Jemand, der so viele Jahre gearbeitet hat, sollte im Alter nicht noch aufs Flaschensammeln angewiesen sein. Ganz einfach.
--- End quote ---
Das Rentensystem hat so gut wie keinen Sozialausgleich - bis auf als gesellschaftlich wichtig anerkannte Aufgaben wie die Mütterrente oder die "Respektsrente" - von daher kriegt man das für das man eingezahlt hat. (im Verhältnis) Flaschensammeln muss indes niemand, wenns nicht reicht kann man Wohngeld oder Aufstockung beantragen, dann zahlt die Gesellschaft für das, was man selbst nicht vorsorgen konnte.
--- End quote ---
Wenn es nur um die Rentenhöhe geht, ist das zutreffend. Alle anderen Leistungen der GRV (z.B. medizinische und berufliche Rehabilitaion) sind unabhängig von der Beitragshöhe.
Rentenonkel:
Das Rentenniveau wird als Netto-Wert vor Steuern angegeben. Von der standardisierten Rente (45 Jahre mit Durchschnittsgehalt, also 45 Entgeltpunkte) werden die Sozialabgaben (Kranken- und Pflegeversicherung) abgezogen. Vom durchschnittlichen Brutto-Einkommen werden ebenfalls die Sozialabgaben (Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung) abgezogen. Steuern werden nicht berücksichtigt, da mit Einführung der nachgelagerten Besteuerung seit 2005 Renten nicht mehr einheitlich besteuert werden.
Seit 2005 hat sich die Definition des Rentenniveaus verschoben. Vorher war es erklärtes Ziel, dass der Nettoverdienst des Durchschnittsverdieners in etwa 70 % der Nettorente des Eckrentners erreichen soll. Bei der Rente kann man jedoch seit 2005 nicht mehr so einfach die steuerliche Belastung errechnen, da die individuelle steuerliche Belastung als Rentner unterschiedlich hoch ist. Deswegen hat sich der Gesetzgeber für eine veränderte Definition des Rentenniveaus entschieden. Diese Definition ist jedoch nur eine politische Zahl, die der Grundlage für politische Entscheidungen dient. Sie sagt nichts darüber aus, wie hoch die Rente im Einzelfall ist. Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass die gesetzliche Rente zwar die wichtigste Säule im Alter ist, aber nicht die Einzige. Neben der gesetzlichen Rente bezieht ein Großteil der Rentner auch eine betriebliche Altersvorsorge und eine private Altersvorsorge (bspw. Riester Rente).
Ein Absinken des Rentenniveaus nach der neuen Berechnungsmethode heißt jedoch nicht, dass die Renten tatsächlich gesunken sind. Das ist durch die Rentengarantie sogar gesetzlich ausgeschlossen.
Durch eine zu erwartende Zunahme an Rentnern und einen immer kleineren Teil der Beitragszahler wurde ein Quotient in die Rentenanpassungsformel eingeführt, der das Verhältnis von Rentnern zu Beitragszahlern widerspiegelt.
Wenn sich das Verhältnis ungünstig verändert und dadurch das Rentenniveau sinkt, können die Renten weiter steigen, aber nicht so stark wie die Einkommen. Sobald die Boomer Generation allerdings aus der Rentenstatistik wieder verschwinden, könnte das Rentenniveau wieder steigen und zwar stärker als die die Einkommen.
Wie sich das Verhältnis in Zukunft verändern wird, hängt auch davon ab, in welchem Umfang es Zuwanderung gibt und es gelingt, die Zugewanderten in die Arbeitswelt zu integrieren.
BAT:
--- Zitat von: Organisator am 18.03.2024 11:22 ---
Eben. Wenn jemand X € Rente erhält, sagt das noch nichts über seine weitere Lebens- und Einkommenssituation aus.
--- End quote ---
Leider vermisse ich diesen Aspekt immer wieder in den Diskussionen, wie auch gerade noch bei Illner. Die Lage bei den Empfänger ist halt sehr heterogen, natürlich sind da auch viele bei, bei denen es knapp ist. Wenn das allerdings auf z. B. nur 36 Jahren und noch viel mit Teilzeit beruht, kann auch das System sowas nicht retten.
ABer dieses Pauschale "mit 1000 €" Rente kann man nicht leben, ist nicht richtig.
Sind denn bei den Durchschnittsrenten nicht wohl auch die Beamten dabei, die aus einer früheren Beschäftigung noch 100 € Rente "angerechnet" bekommen, die Zahnarztgattin mit ihren 400 € aus 15 Jahren Vorzimmer.
Die Diskussion muss ehrlich geführt werden, insbesondere auch, dass die GRV keine Vollkasko ist.
Navigation
[0] Message Index
[#] Next page
[*] Previous page
Go to full version