Beamte und Soldaten > Beamte der Länder
[SN] Angebot zur Verbeamtung
Studienrat:
--- Zitat von: Ostseestrandliebhaber am 27.05.2024 14:45 ---Ich möchte mal kurz mehrere Aspekte, die man bei einer Entscheidung berücksichtigen sollte, darlegen.
- Pension ... im Vergleich zur Rente (Zusatzversorgung und Rente) etwas besser.
- priv. KV ... ggf. bei einigen Ärzten etwas schneller ein Termin, nicht schön die Abrechnerei
- Versetzungsmöglichkeit...kaum relevant plus Du kannst mit Deiner Vorbildung schnell eine schönere Stelle finden
- Beurteilung, Schleim und Beförderung ...nimmt sich alles nichts...außerdem hast Du mit der Vorbildung alle Karten in der Hand...
- was viele nicht auf dem Schirm haben...Entgeltfortzahlung bei Krankheit...habe leider 2 Kolleginnen die schwer erkrankt waren...1,5 Jahre volles Gehalt und keine Sorge wie komme ich finanziell über die Runden.
Also mein Urteil...gerade wenn Du schon mit A11/7 startest und das mit der priv. KV halbwegs finanziell passt...würde ich nur zuraten!!!
--- End quote ---
Absolute Zustimmung! Schön zusammengefasst!
Casa:
--- Zitat ---Warum nach oben für die paar Mark mehr?
Nische suchen und wohlfühlen!
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--- Zitat ---Geld oder Liebe, Karriere oder Familie? Ich habe mich entschieden;)
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--- Zitat ---Vielleicht interpretiere ich das falsch, aber deine Statements klingen so nach s/w: Karriere=Speichellecken ODER Familie=Selbstreue. Dabei gibt es sehr wohl Grautöne.
Vielleicht ist es auch einfach nur eine Selbstrechtfertigung....
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So vielseitig wie das Beamtentum ist, so vielseitig sind auch die eigenen Wünsche und Möglichkeiten. Der hDler, also ab A13, hat ganz andere Möglichkeiten, als der mDler, ab A6. Das fängt beim Einkommen und der Möglichkeit sich zeitliche Freiräume zu schaffen (bspw. Teilzeit) an, geht über die grundlegende freie Arbeitsgestaltung (bei A13 systemisch praktisch immer gegeben, bei A6 eher nicht) und endet bei der Möglichkeit sich von etwaigen Problemen zu lösen. Mir fällt spontan nicht viel ein, welche Möglichkeiten der durchschnittliche mDler, laufbahnunabhängig, in der freien Wirtschaft hat. Der durchschnittliche hDler wird in der freien Wirtschaft deutlich mehr Möglichkeiten haben. Die vorgenannten Umstände, salopp gesagt, lassen einen hDler deutlich ruhiger Schlafen, als einen mDler.
Vielleicht wird es mit einem Vergleich deutlicher.
Bspw. bin ich Heizungsinstallateur, im Umkreis von 50km gibt es nur meinen Arbeitgeber, der Heizungsinstallateure beschäftigt und ich bin inhaltlich, finanziell und sozial unzufrieden. Wie wirkt sich dies aus?
Wie wirkt es sich aus, wenn ich Physiker und unzufrieden bin, morgen aber statt vorgegebenen Versuchen, in einem 300m entfernten Technologiekonzern neuen und spannenden "Physikkram" entwickeln kann? Dabei verdiene ich nicht mehr, aber immer noch genug (finanziell gut), bin unter Gleichgesinnten Menschen die wenig meckern (sozial gut) und nunmehr auch thematisch interessiert (inhaltlich gut).
Die Aussage mit der Nische, also die Änderung eines einzigen Unzufriedenheitsfaktors, ist deutlich einfacher, als die Änderung mehrerer Faktoren die unzufrieden machen. Dabei muss unzufrieden nicht absolut verstanden werden, sondern abgeschichtet (sehr, mittel, wenig unzufrieden).
Die Aussage vom nunmehr Oberstudienrat und auch MoinMoin kann ich daher verstehen.
Für MoinMoin hier das Zitat.
--- Zitat ---Trauriges Umfeld in dem du lebst.
Bei mir gänzlich anders:
Ja, absolute Querulanten und Beamte, die alles mögliche machen nur das nicht was angewiesen wurde, die haben es schwer.
Aber wirbellose / unauffällige Beamte bekommen auch nur mäßige Beurteilungen und verharren in ihrer a11 oder a14 oder komme nie auf den 9z
Das was natürlich bei dem pseudo objektiven Bewertungskram immer mitspielt ist, dass es wie überall Nasenfaktoren gibt.
Aber Speichellecker/Duckmäuser habe ich in meinen persönlichen Umfeld nicht wirklich gesehen, aber ich merke, ich bin in einer parallel Welt.
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--- Zitat ---Ich sehe allein bei 100 Kollegen schon sehr deutliche Unterschiede im Leistungsvermögen, von Kaffee+Reden in jeder erdenklichen Minute hin zur Produktivität in allen Pausen.
Vielleicht interpretiere ich das falsch, aber deine Statements klingen so nach s/w: Karriere=Speichellecken ODER Familie=Selbstreue. Dabei gibt es sehr wohl Grautöne.
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Das Problem ist doch, dass im öD Leistung praktisch nicht belohnt wird.
Finanziell? Na vielleicht bei der übernächsten Stelle oder in 5 Jahren.
Inhaltlich? Der Bürger meckert oder ich muss unangenehme Entscheidungen treffen.
Sozial? Lieber hier, als woanders. Und wenn der Chef hier schon scheiße ist*, wird er woanders nicht besser sein.
* Und warum ist er scheiße? Weil er nicht zwingend nach Fähigkeit als Chef befördert wurde, sondern weil er zuvor fachlich gut war (Grundproblem). Oder weil er dran war oder weil ihn Jemand als Chef will oder die Alternativen schlechter sind. Zu befürchten hat der Chef auch nichts, wenn er nicht der komplette Totalausfall ist. Das ist er aber nicht, weil er schon 20 Jahre zuvor kein Totalausfall war. Besser wird er aber auch nicht, weil er keinen Anreiz hat.
Jetzt habe ich vergessen was ich final sagen wollte...
clarion:
Ein mDler hat durchaus die Möglichkeit, in die PW zu wechseln. Allerdings wird er in vielen Fällen Abstriche beim Gehalt hinnehmen müssen: Auch ein Fakt, für das man als mDler gelegentlich mal dankbar sein dürfte, statt über "die da oben" zu meckern.
Leistung lohnt sich meiner Beobachtung mehr denn je, eben weil man nicht einer von 20 anderen tollen Hechten im Teich ist, sondern einer von zweien oder ganz allein.
Zum Nasenfaktor: Menschelt es nicht auch in der Privatwirtschaft?? Im ÖD gibt es immerhin noch die Personalräte und Gerichtsurteile, die ein zu willkürliches Gebaren bei der Personalauswahl einhegen.
Tagelöhner:
--- Zitat von: Studienrat am 27.05.2024 19:58 ---In meiner Branche bewerben sich nur die letzten Deppen auf Beförderungsstellen. Vielleicht, weil sie die „eigentlichen“ Anforderungen nicht antizipieren können und sich gern überschätzen. Mit Leistung hat das gar nichts zu tun. Alle Kollegen dürfen dann die von ihnen fabrizierten Scheißhaufen wegwischen. Natürlich denken Sie von sich, sie sind der Stein des Weisen und die unendliche Weisheit in einer Person, weil sie ja auf der Beförderungstelle sitzen. Und man muss natürlich auch immer sehen, welche Volldeppen sie auf diesen Posten hoben.
--- End quote ---
Da wurde wohl gerade der Dunning-Kruger-Effekt beschrieben ;D
Grandia:
Ich gehe da vollkommen mit. hD > gD oder mD. Der im hD ist aber dort, weil? Richtig, weil er mehr Leistung erbringt. Wenn nicht, dann weil er eine höher angesehene Leistung für seine Eignung erbracht hat. Das System ist dermaßen durchsichtig, was die Anforderungen betrifft, dass man doch nicht einfach außer Acht lassen kann, dass höhere Leistungsfähigkeit in eine bessere Position münden kann...
Ich kann Frust, Ärger, Intoleranz und Wut verstehen. Das darf doch aber nicht davon abhalten von außen raufzuschauen und zu sagen: Ich leiste mehr, bilde mich fort und bewerbe mich um, damit es mir besser geht.
Im übrigen bin ich aufgestiegen, weil ich mich in einem Themengebiet fortgebildet habe, in dem kein anderer in der Schule fähig oder willig war. Das war ein Spiel auf Glück, hat aber funktioniert. Es geht, wenn man möchte.
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