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Höhergruppierung abwarten?

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Ekko:
Die Frage ist wichtig und wird häufig unterschätzt.

Mir ist das ganze vor Jahren bei einem alten AG genau so passiert. Neuer Posten, höhere EG (12) und noch mitten in Stufe 2. Man hatte freundlicher Weise schnell gemerkt, dass der Aufgabenbereich sehr viel größer geworden ist und die 11 nicht angemessen war.

Es gab dabei signifikante Fehler der Personalabteilung, die ich nicht detaillierter beschreiben muss, aber ich wurde dann eben mittendrin von 11-2 in 12-2 höhergruppiert mit dem damit einhergehendem Neustart der Stufenlaufzeit. Ich hatte schlichtweg keine Ahnung vom TVL zu Beginn.

Ich habe mir damals eine Excel erstellt. Darin wurden mehrere Wege verglichen, z.B. noch länger in der 11 bleiben, erst zur Stufe 3 in die 12 höhergruppiert, mittendrin in die 12, usw.. Berechnet habe ich die Summen bis zu dem Jahr, an dem jede Variante die 12-6 erreicht hat, weil ab dann das Entgelt in allen Varianten stetig gleich bleibt.

Ergebnis für das Höhergruppieren mitten in der Stufe 2 (grob, weil nur in Erinnerung): Ein Brutto-Nachteil von ca. 10.000€. Und zwar im besten Fall. Das ging je nach Variante hoch bis 23.000.

Die Diskussionen mit der Personalabteilungen im Anschluss und bei Vorlegen der Berechnungen waren letzten Endes die Kündigungsgründe meinerseits. Die E12 hat seit dem nicht wirklich einen Vorsprung vor der E11 erlangt, was die Entlohnung angeht.

Daher: Entweder die Personalabteilung rechnet dir deine bisherige Zeit in der Stufe 2 an oder du beharrst auf der gleichzeitigen Höhergruppierung mit der Stufenerhöhung. Das bisschen was du in der 12 zusätzlich bekommst verlierst du durch das 1 Jahr verpasste Stufenlaufzeit.

MoinMoin:
Und wenn es eine HG durch Tätigkeitsänderung ist, dann hat man es selbst in der Hand, wann man HG wird!
Denn eine HG geht nur einvernehmlich.

Stanni89:

--- Zitat von: Ekko am 08.05.2024 07:42 ---Die Frage ist wichtig und wird häufig unterschätzt.

Mir ist das ganze vor Jahren bei einem alten AG genau so passiert. Neuer Posten, höhere EG (12) und noch mitten in Stufe 2. Man hatte freundlicher Weise schnell gemerkt, dass der Aufgabenbereich sehr viel größer geworden ist und die 11 nicht angemessen war.

Es gab dabei signifikante Fehler der Personalabteilung, die ich nicht detaillierter beschreiben muss, aber ich wurde dann eben mittendrin von 11-2 in 12-2 höhergruppiert mit dem damit einhergehendem Neustart der Stufenlaufzeit. Ich hatte schlichtweg keine Ahnung vom TVL zu Beginn.

Ich habe mir damals eine Excel erstellt. Darin wurden mehrere Wege verglichen, z.B. noch länger in der 11 bleiben, erst zur Stufe 3 in die 12 höhergruppiert, mittendrin in die 12, usw.. Berechnet habe ich die Summen bis zu dem Jahr, an dem jede Variante die 12-6 erreicht hat, weil ab dann das Entgelt in allen Varianten stetig gleich bleibt.

Ergebnis für das Höhergruppieren mitten in der Stufe 2 (grob, weil nur in Erinnerung): Ein Brutto-Nachteil von ca. 10.000€. Und zwar im besten Fall. Das ging je nach Variante hoch bis 23.000.

Die Diskussionen mit der Personalabteilungen im Anschluss und bei Vorlegen der Berechnungen waren letzten Endes die Kündigungsgründe meinerseits. Die E12 hat seit dem nicht wirklich einen Vorsprung vor der E11 erlangt, was die Entlohnung angeht.

Daher: Entweder die Personalabteilung rechnet dir deine bisherige Zeit in der Stufe 2 an oder du beharrst auf der gleichzeitigen Höhergruppierung mit der Stufenerhöhung. Das bisschen was du in der 12 zusätzlich bekommst verlierst du durch das 1 Jahr verpasste Stufenlaufzeit.

--- End quote ---

Danke für diese Schilderung. Sie bestärkt mich in meiner derzeitigen Sicht auf die Dinge. Früher die höhere Erfahrungsstufe zu erlangen, zahlt sich definitiv aus. Schade, dass der öffentliche Dienst wegen solcher finanzieller "Kleinigkeiten" Leute gehen lässt. Es ist einfach alles zu starr.


--- Zitat von: MoinMoin am 08.05.2024 07:31 ---
--- Zitat von: Stanni89 am 08.05.2024 06:42 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 07.05.2024 16:07 ---wenn man wegen fehlender Voraussetzung in der Person eine EG niedriger eingruppiert ist und diese Voraussetzung erlangt, dann ist man automatisch und umgehend höhergruppiert.
Da kann niemand was vorsehen oder entscheiden.

--- End quote ---

Automatisch wird es bei meiner Stelle nach 3 Jahren UND erlangter Qualifikation erhöht. Mein Leiter kann es jedoch früher realisieren lassen, sofern ich das wünsche.

--- End quote ---
Kannst du mir sage wo in der Entgeltordnung dies so tariflich festgelegt ist?
In welchem Bereich der Entgeltordnung bist du? 22.1 Ingenieure? Und da wird auf die  langjähriger praktischer Erfahrung abgestellt?
Soll dass heißen, dass dir nach 3 Jahren andere höherwertige Tätigkeiten übertragen werden, die du vorher nicht ausgeübt hast? Stellen die darauf ab, dass die Tätigkeit dann besondere Schwierigkeit und Bedeutung erlangst weil du alleine Unterschreibst?

Klingt für mich alles nicht ganz tarifkonform.
Aber wenn sie mogeln wollen und das zu deinen Gunsten, dann ist es ja ok.
Also es lohnt sich auf die stufe 3 zu warten, dadurch verlierst du jetzt zwar ein Jahr lan 150€ hast dann aber 1Jahr 550 mehr und bist dann jeweils 1 Jahr früher im Stufenansteig.

--- End quote ---

Wo das im Tarifvertrag verankert ist, kann ich nicht sagen. Meine Stelle (Ingenieur, SV) war so ausgeschrieben. Entweder man bringt bereits 3 Jahre Berufserfahrung in gutachterlicher Tätigkeit mit oder man beißt in den sauren Apfel und macht die Ausbildung noch intern. Nach Erreichen dieser Voraussetzungen kommt man in die EG 12. Meine Tätigkeiten haben sich nicht geändert aber meine Gutachten werden jetzt nicht mehr von einem anderen SV mit unterzeichnet. Kommt es zu einer Gerichtsverhandlung, werde ich nun geladen.
Und ja-die Erfahrungsstufe abzuwarten scheint sich monetär auf jeden Fall auszuzahlen (buchstäblich).

Danke für eure Antworten.

MoinMoin:

--- Zitat von: Stanni89 am 08.05.2024 08:04 ---Danke für diese Schilderung. Sie bestärkt mich in meiner derzeitigen Sicht auf die Dinge. Früher die höhere Erfahrungsstufe zu erlangen, zahlt sich definitiv aus. Schade, dass der öffentliche Dienst wegen solcher finanzieller "Kleinigkeiten" Leute gehen lässt. Es ist einfach alles zu starr.

--- End quote ---
Ekkos Problem wäre locker tariflich mit der Zulage nach 16.5 heilbar gewesen.
Es sind halt in der Tat zu starre Personaler/Haushälter die es verhindern.

Ekko:

--- Zitat von: MoinMoin am 08.05.2024 08:10 ---
--- Zitat von: Stanni89 am 08.05.2024 08:04 ---Danke für diese Schilderung. Sie bestärkt mich in meiner derzeitigen Sicht auf die Dinge. Früher die höhere Erfahrungsstufe zu erlangen, zahlt sich definitiv aus. Schade, dass der öffentliche Dienst wegen solcher finanzieller "Kleinigkeiten" Leute gehen lässt. Es ist einfach alles zu starr.

--- End quote ---
Ekkos Problem wäre locker tariflich mit der Zulage nach 16.5 heilbar gewesen.
Es sind halt in der Tat zu starre Personaler/Haushälter die es verhindern.

--- End quote ---

Heute weiß ich das. Damals wurde mir das zu bunt. Aus Fehlern lernt man und arbeitet sich eben durch den TVL. Natürlich kenne ich den nicht auswendig, aber schon jetzt deutlich besser als die meisten Personaler, mit denen ich zu tun habe. Aber man kann andere ja davor bewahren.

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