Beamte und Soldaten > Beamte der Länder
[Allg] Wechsel in die freie Wirtschaft trotz Beamtenstatus?
DaEx:
--- Zitat von: DerVerzweifelteBeamte am 04.06.2024 16:15 ---
Meine Freundin: 3 Jahre Ausbildung, 6 Jahre Berufserfahrung, berufsbegleitendes Studium in der gleichen Fachrichtung (soziales) mit Bachelorabschluss, nun in leitender Funktion mit ca. 15 Mitarbeitern.
Netto ca. 2.600€ bei 40h wöchentlich.
Macht: ca. 16,25€ netto pro Stunde.
(2600€/4 Wochen/40h)
...
Mich würden eure Meinungen dazu sehr interessieren.
--- End quote ---
Hast Du evtl ne Möglichkeit auf "gehobenen"? Du kannst in Deiner Situation nicht allein auf Ausbildung und Berufserfahrung abstellen:
Hättest Du als FW-Beamter (FH-)Studium und Führungsverantwortung über 15 Kollegen wärst Du nicht in A9. Den gleichen Unterschied gibts auch in der freien Wirtschaft...
Wenn Du den Beamtenstatus behalten möchtest - wie siehts denn in den Nachbarbundesländern aus? Vielleicht wäre das auch eine Option an der Eingruppierung was zu drehen?
Kat95:
Aber schon in deinem Post sieht man, dass auch in der freien Wirtschaft nicht alles supi ist.
Wenn ich es richtig verstanden habe, arbeitet deine Freundin ja auch in der freien Wirtschaft und der Rettungssanitäter auch oder?
Auch hier gibt es Unterschiede, je nachdem was man für einen Job hat. Und das der soziale Bereich nicht der bestbezahlteste ist, vor allem nur mit einem Bachelor, das weiß man vorher.
Ich arbeite selbst in dem Bereich und kann daher aus Erfahrung sprechen.
DerBeamte925:
Lösungsvorschläge:
- Aufstieg in den gehobenen Feuerwehrdienst. Bitte prüfe selbst wie das in deinem Bundesland geht. Evtl. Auch Dienstherr dann wechseln.
- Beamtenstatus aufgeben. Ob sich das lohnt hat viele variablen. Wie Alt bist du denn?
- Schicksal hinnehmen . Leider ist es sehr schwer zu sagen was sich lohnt. Wenn ihr vorhabt 3+ Kinder zu bekommen, würde ich Beamter bleiben. Die Kinderzuschläge sind sehr attraktiv. Wollt ihr keine Kinder würde ich tatsächlich wechseln.
VG und dir alles Gute
MasterNoname89:
Es ist immer eine persönliche Entscheidung wo und zu welchen Bedingungen man arbeitet. Es gibt auch den einen oder anderen der sagt, dass ihm das Bürgergeld fürs gar nicht arbeiten reicht.
Wie an anderer Stelle schon geschrieben, wirst du als Beamter nicht für deine Arbeit bezahlt sondern dafür, dass du in einem Dienst- und Treueverhältnis stehst, alimentiert. Das ist ein Unterschied und der hat viele Vor- als auch Nachteile.
Wenn du bereits im Endamt bist und keine großen Steigerungen mehr möglich sind, dann glaube ich, dass in NRW die Amtsangemessenheit nicht wirklich gegeben ist und dir früher oder später erhebliche Nachzahlungen winken. Das hängt allerdings von eurer gesamten Besoldungsstruktur ab. Das was dich mit dem Lauf der Zeit erwartet, kannst du in der Besoldungstabelle sehen und hinzu kommen ja i.d.R. regelmäßig die Übernahme der Tarifergebnisse.
In meinen Augen ist euer gemeinsames Gehalt für ein Paar recht guter Durchschnitt im mittleren bis oberen Bereich des Mittelstandes. Ich kenne allerdings eure gesamten Lebensumstände nicht.
Ich ebenfalls A9 Stufe 5 im mittleren Dienst bei der Polizei in SN muss sagen, dass man hier mit der kürzlich beschlossenen Besoldungsanpassung sehr gut nachgezogen hat. Ich habe noch zwei Kinder und profitiere vom Familienzuschlag und bei uns gibt es die freie Heilfürsorge, die hier auch noch zu Einsparungen unsererseits führt.
Mit allen Zulagen habe ich nach der letzten Erhöhungsstufe im kommenden Jahr ein monatliches Netto von knapp über 4000 €. Diese Summe hier in der freien Wirtschaft zu erhalten ist eher schwierig, vor allem in Ausbildungsberufen.
Unterm Strich musst du für dich entscheiden, was dir gewisse Sicherheiten, die das Beamtentum mit sich bringt Wert sind und ob dich die Tätigkeit erfüllt oder nicht. Es gibt kein grundsätzliches Richtig oder Falsch. Auch bei uns häufen sich in letzter Zeit die Austritte aus dem Beamtenverhältnis ... ob Zufall oder nicht kann ich nicht sagen, aber dieses Phänomen tritt zunehmend auf und betrifft oft auch ledige bzw. kinderlose Beamte.
Magda:
Soweit ich weiß, wird man als Beamter in der Rentenversicherung nachversichert, wenn man als Beamter ausscheidet. Aber natürlich "verliert" man da an Altersvorsorge.
Wie ist eure Familienplanung? Seid ihr verheiratet? Die Familienzuschläge sind meiner Meinung nach die wenigen Vorteile, die man als Beamter hat, abgesehen von der recht guten Pension.
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