Autor Thema: 7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …  (Read 23945 times)

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 9,421
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #30 am: 12.08.2024 07:46 »
Und bei einem anderem AG hat man mehr Aufstiegschancen?
Aufstiegschancen kenne ich nur so, dass man sich halt bewegen muss und höherwertige Tätigkeiten also einen anderen Posten übernehmen muss.
Wenn es da aber nichts gibt, kann man auch bei Siemens oder VW nicht aufsteigen innerhalb seiner Abteilung.

Natürlich ist es Schade, dass ein VG im TVx System keine Möglichkeiten hat einzelnen Leistungsträger Benefits zu geben. Im TVL öD Bund gibt es immerhin Zulage nach 16.5/6 oder andere Zulagen.

Nur sind die Ags im öD, bzw. die Personaler und Entscheider leider mit dem Inhalten und Aufgaben der/des
Personalentwicklung und -managment zu meist heillos überfordert.

Unknown

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 486
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #31 am: 12.08.2024 09:21 »
Nimm doch das Angebot als Grundlage für neue Verhandlungen bei deinem jetzigen Arbeitgeber. So nach dem Motto entweder bekomme ich das oder ich kann gleich kündigen mit einer Fristsetzung von einer Woche.

Ich hatte erst vor kurzem mit meiner Personsachbearbeiterin darüber gesprochen, da ich ganz gerne 2 Stufen vorweggewährt bekommen möchte. Sie kann mir aber keine Personalbindungszulage mehr gewähren, da ich bereits eine Personalgewinnungszulage (1 Stufe) bekomme.

Wenn ich jetzt das Angebot vorlege und wieder keine weitere Zulage bekomme, aber trotzdem bleibe .. dann mache ich mich doch irgendwo lächerlich oder? ..

Zumal das doch auch total dominant rüberkommt; dann sagt sie nachher vielleicht schon aus Prinzip nein.
Ich kann deine Gedanken absolut verstehen. Allerdings wird sich keiner um dich kümmern, wenn du nicht aktiv wirst und versuchst deinen Marktwert zu erhöhen. Wie die Personalabteilung deine Forderung umsetzt kann dir relativ egal sein. Meistens ist es sinnvoll genauso viel oder mehr Wissen zu haben als die. Wenn es tariflich möglich ist, aber nicht gewollt, dann zieht man halt seine Konsequenzen.

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 6,589
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #32 am: 12.08.2024 09:34 »
Aufstiege muss sich auch auf dem Konto lohnen, tut es nicht. Gestern zur Gesamtsystematik  ganz interessant der ARD Presseclub:

https://www.wdr.de/programmvorschau/ard/sendung/2024-08-11/12-03/poc_import_4001597170/presseclub.html

Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,343
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #33 am: 12.08.2024 12:28 »
Aufstiege muss sich auch auf dem Konto lohnen, tut es nicht. Gestern zur Gesamtsystematik  ganz interessant der ARD Presseclub:

https://www.wdr.de/programmvorschau/ard/sendung/2024-08-11/12-03/poc_import_4001597170/presseclub.html


Kaum kommt eine Überlegung zur Kapitalertragssteuer und schon kommt reflexartig "das die kleinen Leute sonst kein Vermögen aufbauen können" (Herr Stock)  und die komplette Runde incl. der "Linken" fallen in Schockstarre.

Wegen dem Freibetrag 1000/2000 EUR hat sich noch keiner ein Vermögen aufbauen können, aber die mit Millionen und mehr an Kapitalertrag jährlich lassen sich vom Steuerberater ihre zu versteunernden Kapitalerträge auf 0 rechenen - das kann ich nicht!

Und die Doppelbesteuerung beim Erben muss mir auch jemand erklären:
Der Erblasser hat seine Steuern auf sein Vermögen bezahlt - hoffentlich.
Jetzt bekommt der Erbe das Vermögen und darf dieses fortan seines nennen. Legt der Erbe jetzt seine Steuererklärung vor und wird besteuert, dann spricht man von doppelter Besteuerung. Wer wurde den jetzt 2x besteuert?
Ich als Arbeitnehmer und Leistungsträger muss mein Einkommen erwirtschaften und versteuern und werde mit 1000/2000 EUR Freibetrag bei der Kapitalertragssteuer abgespeist.

Wenn jemand glaubt, dass eine Kürzung von 30 EUR/mtl. (habe ich von irgendeinem Politker als Vorschlag die Tage gehört) bei Bürgergeld x 5,5 Mio. Bürgergeldempfängern irgend etwas am Haushaltsloch ändert, hat den Begriff Peanuts nicht verstanden.

Aber dass das prognostizierte Erbvermögen bis 2027 bei 400 Milliarden EUR jährlich in D liegt ist dann doch eine Hausnummer! (https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-erbschaften-groesser-als-bislang-erwartet-3761.htm) und die großen lassen sich wieder irgendwo auf 0 EUR Steuer rechnen.
 





BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 6,589
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #34 am: 12.08.2024 13:10 »
Nun, das wird wohl ein ewige Diskussion bleiben.

Auch du redest wieder nur von den Einnahmen, wie Du der Diskussion entnehmen kannst, schwimmt der Staat in Geldern und er findet immer neue Umverteilungsprojekte. Also BEVOR man über neue Steuern nachdenkt, sollte man erstmal Disziplin im Haushalt bewahren.

Schade, ich würde ansonsten gerne über Vermögens- und andere Steuern diskutieren...

cyrix42

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,928
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #35 am: 12.08.2024 15:17 »
@BAT: Soweit ich das sehe schwanken die Staatsausgaben in Deutschland seit 1990 nicht all zu sehr; Minimum im Jahr 2007 bei 43,4% des BIP, Maximum im Jahr 2021 mit 50,9%.

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 6,589
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #36 am: 12.08.2024 15:47 »
Ja, immer schon zu hoch ;)

Was ist denn deine Auffassung? Reichen die Einnahmen? Braucht man neue Quellen? Gehst Du bei einer Einführung von Vermögens und Erbschaftssteuer von einer Entlastung an anderer Stelle aus?



Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,343
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #37 am: 12.08.2024 16:27 »
Wenn man so weiter machen will, wie in den letzten 20-30 Jahren, dann ist es genug...bis nichts mehr geht.

Will man eine Totalsanierung von"Bildung, Gesundheitswesen und Infrastruktur" und eine soziale Leistungsgesellschaft, dann muss man die Mitte der Gesellschaft entlasten, vergrößern und stärken - aber nicht durch die Kürzung von 30 EUR mtl. beim Bürgergeld.

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 9,421
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #38 am: 12.08.2024 16:30 »
Ja, immer schon zu hoch ;)

Was ist denn deine Auffassung? Reichen die Einnahmen? Braucht man neue Quellen? Gehst Du bei einer Einführung von Vermögens und Erbschaftssteuer von einer Entlastung an anderer Stelle aus?
Wenn die Steuerlast gerechter verteilt werden würde, würde entweder die Steuerlast geringer oder man pulvert mehr Geld raus.

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 6,589
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #39 am: 12.08.2024 16:32 »
Die Mitte der Gesellschaft ist völlig zwiegespalten.

Starker Entlastungsdruck vor Eintritt in die Rente, schwerer Belastungsdruck nach Eintritt in die Rente. Du kannst ein goldenes Netzt an Schulen, Straßen und Schienen machen, wenn du nicht die Rentner aber sowas von den Arsch vergoldest.

Allein die Rente mit 63 - Kosten von 3,4 Millarden im Monat, also im jahr etwa 40 Milliarden Euro. Und das über mehrere Jahre, nimm noch die Mütterrente hinzu.
Richtig eingesetzt würde China neidisch auf unsere Bauprojekte schauen.

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 9,421
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #40 am: 12.08.2024 16:37 »
du meinst mit Rente mit 63, die abschlagsfreie Rente, korrekt?

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 6,589
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #41 am: 12.08.2024 19:13 »
du meinst mit Rente mit 63, die abschlagsfreie Rente, korrekt?

Natürlich (die jetzt auch irgendwo bei 64 oder so liegt), und dazu kommen ja noch die wirtschaftlichen Verluste durch entgangene Arbeitskraft, in Irrsinn.

Für die Abschlagsrente andererseits hat gerade ein Experte geraten, doch eher 5 bis 6 Prozent  pro Jahr zu kürzen, nicht das der meine Planungen kaputt macht. ;)

Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,343
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #42 am: 12.08.2024 20:02 »
...
Allein die Rente mit 63 - Kosten von 3,4 Millarden im Monat, also im jahr etwa 40 Milliarden Euro. Und das über mehrere Jahre, nimm noch die Mütterrente hinzu.
Richtig eingesetzt würde China neidisch auf unsere Bauprojekte schauen.

Mit 65 einen Dachdecker noch aufs Dach zu schicken und eine Pflegekraft noch einen alten Menschen windeln zu lassen finde ich jetzt eher unsozial - zumal dieser Personenkreis bekanntlich früher verstirbt als z.B. Privatiers (ob Erbe oder mit 40 genug spekuliert zu haben und den richtigen Steuerberater zu bezahlen) ;)
Und von mir aus lässt Du die Beamten bis 70 arbeiten - snd sowieso alles Schreibtischtäter mit längerem Leben, aber ob das Die Kinds/Studis/Bürger erfreut... naja, es gibt ja genug, die fit sind.

Aber die Bildzeitung als Quelle zu nehemen @BAT...
https://www.bild.de/politik/inland/kostenexplosion-die-rente-mit-63-wird-gigantisch-teurer-664b15821e258259cdd31211

Am Ende des Artikels steht dann
Zitat
Viele der Bezieher der abschlagsfreien Rente liegen aber deutlich darüber: In einem Fall erhält eine Rentnerin 3623,13 Euro netto Rente,
Also das ist wohl eher wireder mal "Meinungsmache übelster Art".

Vielleicht diesen Artikel:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/abschlagsfreie-rente-mit-63-kosten-offenbar-hoeher-als-geplant-18476021.html




BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 6,589
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #43 am: 12.08.2024 20:09 »
Und was willst Du mir damit jetzt sagen?

Die Artikel lese ich nicht, das ist schon bei deinem Zitat genug Unsinn vorhanden.



Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,343
Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #44 am: 12.08.2024 20:30 »
2024: Wert eines Rentenpunkt bei 39,32  und um einen Rentenpunkt zu bekommen, muss man 45.358 € im Jahr verdienen.
Gehen wir von 45 Jahren aus, dann erhält der Durchschnittsrentner 1769,4 EUR.  Immer vorausgesetzt man hat den Durchschnittgehalt bekommen - auch in der Ausbildung und der Gesellenzeit usw.

Teilt man das Einkommen bei der Beitragsbemessungsgrenze durch das Durchschnittseinkommen (90.600 € : 45.358 €), ergeben sich daraus 1,9974 Rentenpunkte. Mehr lässt sich auf Grund der Beitragsbemessungsgrenze nicht sammeln  und das ergibt eine maximal erreichbare Rente von aktuell 3534,20 EUR Maximalrente brutto - immer voraussgesetzt es wurde 45 Jahre lang ein Gehaltbezahlt der mind. der Beitragsbemessungsgrenze entsprach.

Eine Wunderrentnerin mit 3600 udn ein paar zerquetschte netto oder doch vom Bild-Klatschreporter mit einer Beamtin im gehobenen Dienst verwechselt. 8)

BTW: die Pensionen werden erst ein Loch reißen, da es auch noch die Altersteilzeit bei Beamte gibt. Die wurde bei denm Angestellten ja gestrichen ;)