Allgemeines und Sonstiges > allgemeine Diskussion
Wie seht ihr die Situation? Wäre sowas bei euch Möglich?
Umlauf:
Richtig, dafür bekommt die Führungskraft Ihr Schmerzensgeld.
Geheimnisvolle:
--- Zitat von: clarion am 11.09.2024 21:50 ---Bloß, dass die Dame laut TE von 7:00 bis 7:45 Uhr arbeitet und wie das Alleinerziehende funktioniert, ist mir schleierhaft.
Das ist aber nicht der entscheidende Punkt, es könnte in der Tat noch eine Oma oder Nachbarin geben. Entscheidend ist, dass die angegebenen Arbeitszeiten nicht zur Leistung zu passen zu scheinen.
Dieses Problem muss letztendlich die Führungskraft bewerten und bearbeiten. Wenn die Zusammenarbeit nicht klappt ist der erste Schritt die direkte Kommunikation. Wenn das nicht hilft, müsste s m.E. über die Führungskraft laufen. Man muss das aber so formulieren, dass man nicht als Petze rüberkommt, d.h. unter 4 Augen und als Tatsachenbericht ohne Wertung.
--- End quote ---
Vielen Dank für die Rückmeldung, ich sehe dies ähnlich.
Beiträge in Foren lassen natürlich immer viel Interpretationsspielraum zu, da ist es schon immer interessant zu lesen wie die Dinge bewertet werden. Sehr interessant zu hören wie flexibel sich die HO in den unterschiedlichsten Dienststellen darstellt.
Britta2:
Ich würde viel eher eine Gegenfrage stellen: Wie würde diese Kollegin eigentlich ihr Leben und Kind plus Job unter einen Hut bringen - gäbe es gar keine Option zu Homeoffice? Vor Corona wurden auch Kinder geboren und wuchsen auf und waren die Mütter in identischer Situation - und haben es ja auch gepackt ...
Schon komisch, wie schnell man sich an Bequemlichkeiten gewöhnen und drauf pochen kann.
Sorry bei allem Mitgefühl und Verständnis - aber es sollte Grenzen geben.
Die Dame kann ja auch temporär für 1-2 Jahre auf Teilzeit umsatteln - oder die Stelle räumen ...
NoPasaran:
--- Zitat von: Geheimnisvolle am 12.09.2024 08:11 ---Vielen Dank für die Rückmeldung, ich sehe dies ähnlich.
Beiträge in Foren lassen natürlich immer viel Interpretationsspielraum zu, da ist es schon immer interessant zu lesen wie die Dinge bewertet werden. Sehr interessant zu hören wie flexibel sich die HO in den unterschiedlichsten Dienststellen darstellt.
--- End quote ---
Bei uns lautet die Regelung (Dienstvereinbarung) bis zu 60% der monatlichen (!) Arbeitszeit in mobiler Arbeit möglich (mobile Arbeit deckt dabei nicht nur das klassische HomeOffice ab).
Führt dazu, dass man Leute auch mal ne Woche gar nicht sieht. Dafür gibt es aber ja Kommunikationsmöglichkeiten und wenn es die Arbeit grundsätzlich zulässt, warum nicht. Ansonsten ist da ein größeres Vertrauenverhältnis notwendig. Die Grundlage für eine Bewertung darüber, ob jemand seiner Arbeit mobil sinnvoll nachkommt, ist das Arbeitsergebnis, nicht die reine Arbeitszeit, in der man eingeloggt ist.
Aus meiner Sicht muss man wegkommen von dem Irrglauben, dass Leute im Büro vor Ort zwangsläufig mehr bzw. produktiver arbeiten. Auch die enormen Vorteile für die Beschäftigungsstelle beim Thema Telearbeit/HomeOffice/mobile Arbeit etc. finden in meinen Augen zu wenig Beachtung. Als wäre es ein einseitiges Geschenk, das der AG in seiner grenzenlosen Güte seinen Beschäftigten zuteil kommen lässt. ;)
Verhohnepipelt:
--- Zitat von: Britta2 am 14.09.2024 14:20 ---Vor Corona wurden auch Kinder geboren und wuchsen auf und waren die Mütter in identischer Situation - und haben es ja auch gepackt ...
--- End quote ---
"Damals" wurde halt in noch geringerer Teilzeit gearbeitet, die den Lebensunterhalt dann eben gar nicht mehr deckt. Alleinerziehende sind nicht ohne Grund besonders armutsgefährdet bzw. von Armut betroffen (lt. Bertelsmann Stiftung gelten 41% der Alleinerziehenden als einkommensarm, bei Paarfamilien liegt die Zahl zwischen 9% (1 Kind) und 30% (3 Kinder); die Hälfte (!) aller Kinder die mit Bürgergeldbezug aufwachsen, leben nur mit einem Elternteil zusammen, dabei sind nur etwa 18% aller Eltern alleinerziehend).
--- Zitat von: Geheimnisvolle am 09.09.2024 10:03 ---Gebt mir gerne mal Feedback wie ihr euch verhalten würdet bzw. wie bei euch Dinge geregelt sind.
--- End quote ---
Unsere Dienstvereinbarung gab direkt nach Einführung vor, dass die Kinderbetreuung (wie auch die Pflege) während des HO durch dritte Personen gesichert sein muss. Der Passus ist inzwischen gestrichen, trotzdem wird es intern weitestgehend noch so gehandhabt. In Ausnahmefällen ist, durch den gestrichenen Passus, heute HO auch möglich, während ein Kind zu Hause "betreut" werden muss, was die Zahl der Kindkrank-Tage reduziert hat und dazu führt, dass Kolleg*innen (wobei man sich das * da fast sparen kann) nicht mehr so häufig kurzfristig ausfallen, weil die Kita in die Notbetreuung geht. So wird dann halt zumindest noch stundenweise von zu Hause gearbeitet statt gar nicht.
Was in unserer Dienstvereinbarung allerdings weiterhin festgehalten ist, weshalb das Konstrukt daher bei uns nicht möglich wäre, ist, dass jeder Tag an dem auch anteilig im HO gearbeitet wird, voll als HO Tag zählt. Würde die Kollegin also jeden Tag von 7.00 bis 7.45 Uhr im HO arbeiten, hätte sie bei uns eine 100% HO-Quote, die unsere Dienstvereinbarung (max. 60% auf Antrag) schlicht nicht hergibt.
Wir hatte intern das Problem bei einer Kollegin, der ein Kita-Platz mit Mittagspause angeboten wurde (8 - 12 und 14 - 18 Uhr - herzlich willkommen auf dem Dorf). Sie hätte gerne vormittags 4 Stunden im Büro und nachmittags 2 Stunden im HO gearbeitet (morgens wäre das Kind vom Vater in die Kita gebracht worden, beide Eltern arbeiten aber nicht am Wohnort und haben Wegzeiten von ~45 Minuten). Die Abteilung hätte das auch mitgespielt, sowohl PA als auch PR haben das (unter der Begründung, man würde da Präzedenzfälle schaffen, die man auch inoffiziell nicht schaffen wolle) abgelehnt. Die Kollegin hat daraufhin gekündigt und sich einen Arbeitsplatz in wohnortnähe gesucht, bei dem sie 2 1/2 Stunden Mittagspause machen kann (und signifikat Wegzeiten einspart). Die Stelle ist auch nach 2+ Jahren noch nicht adäquat wiederbesetzt, man trauert der Kollegin bis heute nach - die hat in 20 Stunden weggearbeitet, was andere nicht in 40 schaffen (wollen).
Aber ja, ich finde das Konstrukt auch abenteuerlich.
Unsere Kinder sind ein bisschen jünger, also mglw. morgens noch etwas arbeitesintensiver (Vorschulalter), aber ich könnte nicht sinnvoll arbeiten, während ich die Kinder für die Kita fertigmache. Mit älteren Kindern, die im Zweifel auch die Verantwortung für ihr Zuspätkommen (oder das Vergessen der Hausaufgaben/Sportsachen/Brotdose) übernehmen können, mag das anders aussehen, aber bei "nun eingeschult" (also maximal 6 Jahre alt?), kann ich mir das weniger vorstellen. Selbst wenn man in den 45 Minuten nur gebetsmühlenartig "Geh aufs Klo, wasch dir die Hände, putz dir die Zähne. Iss dein Frühstück. Zieh dich an. Denk an die Regensachen. Pack deine Brotdose ein" sagt, kann man nebenbei nicht konzentriert arbeiten. Ich störe mich da auch an den 45 Minuten. Was macht man denn in der kurzen Zeit großartig? Emails sichten? Ich weiß ja nicht, was ihr inhaltlich macht, aber morgens in 45 Minuten reicht für einige ja gerade, um das Hirn einzuschalten, 2x tief zu seufzen, in der Kaffeetasse zu rühren und sich zu überlegen, wie der Tag organsiert werden soll. Vielleicht wohnt sie ja mit Oma und Opa unter einem Dach, die sich morgens ums Kind kümmern? Oder das Kind ist trotz des jungen Alters so selbständig, dass es wirklich nur beaufsichtigt und nicht betreut werden muss?
Am Ende bist du ihr nicht weisungsbefugt. Äußere deinen Unmut gegenüber eurem (direkten) Vorgesetzten, im Zweifel inoffiziell. Bringen wird das halt wenig, solange das Konstrukt/Verhalten von oben mitgetragen wird und euren Regelungen zum HO entspricht. Aber ja, deinen Unmut kann ich (als Elternteil) durchaus nachvollziehen. Ich hätte da wohl auch ein Problem mit, besonder als Elternteil, der seinen Tagesablauf eben so organisiert, dass ich meiner Arbeit sinnvoll nachgehen und auch den Bedürfnissen der Kollegen gerecht werden kann. Es wirft halt ein schlechtes Licht auf "alle Eltern", wenn sich einzelne sowas rausnehmen.
Navigation
[0] Message Index
[#] Next page
[*] Previous page
Go to full version