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Gesundheitsfragen und Amtsarzt bei Einstellung im ÖD

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PolySound22:

--- Zitat von: FearOfTheDuck am 26.09.2024 21:54 ---

Sollte das Ganze nicht Teil eines verrauschten Haschisch-Träumchens sein: Dann hat man dir gehörigen Bullshit aufgetischt. Man errichtet dir hier auf spanisch böhmische Dörfer. Nicht einmal in wildesten Fieberträumen kann ich mir derartigen Außendienst im Larifari-Zeitablauf, mit unabgesprochenem Urlaub und lässig hingenommen (gehäuften) Krankphasen vorstellen. Da kommt mir eher Schichtdienst mit festem Beginn und Ende, entsprechend vorgeplantem Urlaub und BEM-Gespräch bei viel Ausfallzeit in den Sinn. Wenn du dann nicht irgendwo im deutschen (landschaftlichen) Outback unterwegs bist, triffst du immer auf das, was du meidest, homo sapiens, noch dazu oftmals mit stürmischem Anliegen.

--- End quote ---

Keine Sorge, THC sorgt in der Regel dafür, dass man "nicht träumt". Deswegen nehme ich es ja.

Die Aussagen bezogen sich natürlich nicht auf die Innenstadt. Das Ruhige sollte in dem Dienst stattfinden, zu dem man erstmal 40 Minuten mit der UBahn fährt, dort schreibt man dann 10 Autos auf und muss ja eh schon wieder zur Mittagspause zurück fahren.

Ich spreche auch schon seit gut einem Jahr immer mal wieder einen der pot. Kollegen an und bekam da nur positives Feedback und geradezu Begeisterung zu hören.

Vor Ort nach Zusage habe ich dann zwischen den Zeilen vernommen, es handelt sich um Menschen, die wirklich aus Sklavenjobs kommen. Einer war immer noch von der Tatsache begeistert, dass man in der Pause auf einem Stuhl sitzen kann.

Ich habe für mich nun ziemlich definitiv festgestellt, dass ich mich einfach nur nach einem unbefristeten Vertrag sehne.
Seit 20 Jahren jedes Jahr einen neuen Job suchen, weil man immer nur als Lückenfüller dient, hilft dem Selbstwertgefühl in keiner Weise.
In einem teuren Einzelcoaching ging es auch mal Wochenlang darum, ich solle doch als Kabarettist auf die Bühne, meine Lebensgeschichte sei so lustig.
Die haben das ernst gemeint.

Mir missfällt einfach der Deal, sich komplett diesem Verwaltungsapparat ergeben zu müssen.
Für was soll ich denen evtl. vorhandene Unterlagen zum Bürgergeldbezug vollständig vorab übersenden?
Gibt´s dann da einen lustigen Deal zwischen Jobcenter (Städtisch) und dem "Dienstherren" (alleine schon das Wort), zu einer besonderen Art der Sanktionierung, sollte man aus der Reihe tanzen?

Es ist fast schon faszinierend aber auch kongruent, wie diese knapp 80 Seiten Einstellungsbogen in sich juristisch so verschränkt sind, dass man am Ende des Tages gar nicht anders kann, als sich dem Staat zu übergeben.

Man hat mir auch direkt empfohlen eine Wohnung bei der Stadt zu beantragen.
Mal ehrlich?
Welchen Vorteil hat es, dass ich meine Wohnung verliere, wenn ich gekündigt werde?

Mein Hauptthema ist einfach, dieses ständige Bittstellertum irgendeinem AG und dessen Macht mir gegenüber.
Und dass man durch seine Arbeit die Taschen anderer füllt.
Das war meine Idee für den ÖD.

Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass man während der Ausbildung in Planspielen wieder ziemlich schnell meinen sozialen Knacks bemerkt und ich dann direkt wieder der neue Kollege bin, mit dem etwas nicht stimmt.

Oder mein Umfeld hat Recht:
Ich bilde mir das alles nur ein und erzähle Lügengeschichten, weil ich einfach nur ein faules Schwein bin.
So sind halt Menschen, für die es das Schlimmste Erlebnis im Leben ist, wenn mal wer stirbt...

Und so sitze ich lieber mit 1000 Euro im Monat alleine zu Hause, bevor mir wieder jeder erzählen will, was ich alles an mir ändern müsse, damit ich nicht mehr störe.

Casa:
Unabhängig von dem Genannten, was hier keiner beurteilen kann.

Hast du dich in einer Fachklinik schonmal auf AD(H)S testen lassen?

PolySound22:

--- Zitat von: clarion am 27.09.2024 07:17 ---Moin, es gibt doch jede Menge Job mit wenig Menschenkontakt. Warum wirst Du nicht Gabelstaplerfahrer oder ähnliches?

--- End quote ---

Da darf ich kurz Aufklärung betreiben:
Als Staplerfahrer ist man in höchstem Maß und permanent in Menschenkontakt.
Habe ab meinem 12. Lebensjahr (ja, war Kinderarbeit... aber die 10 Mark in der Stunde waren zu verlockend und ich habe auch nur eine halbe Tonne Stahl am Tag verarbeiten dürfen) jeden Ferientag in Handwerk und Industrie verbracht. Ich finde in den Urlaub fahren bis heute absolut absurd und reine Geldverschwendung, bei uns gab es sowas nicht.

Staplerfahrer waren damals permanent besoffen und haben auch gerne mal den einen oder anderen Kollegen übersehen. Einer Kollegin hat da mal einer die Wade mit der Gabel durchstoßen. Sie stand halt im Weg.
Da kam auch gerne mal der Vorarbeiter mit dem Vorschlaghammer in den Händen zu einem und meinte, dass was passiert, wenn man nicht schneller arbeitet.

Bin mir ziemlich sicher, dass mir das gar nicht gut getan hat, so früh schon in der brutalen Arbeitswelt der Erwachsenen mitspielen zu müssen.
Deswegen wollte ich ja unbedingt Abitur und studieren.

Weiß noch genau, wie ich mit einem Zeitarbeiter zusammenarbeiten musste, der sich ernsthaft eingebildet hat, er müsse sich nur tüchtig genug anstrengen, um übernommen zu werden.
14 Tage Akkord, jeden Tag 10 Tonnen Material per Hand getragen. Mir hat das das Knie kaputt gemacht und er kam plötzlich nicht mehr.
Herzinfarkt. Mit 26. Dank Vorerkrankung, die er zugunsten eines Jobs bewusst ignoriert hat.

Das sind alles Dinge, die haben sich so tief in mein Hirn eingeprägt, dass alleine das Wort "Arbeitgeber" oder "Vorgesetzter" schon meinen Blutdruck hochtreibt.

Immerhin wird mir durch das Schreiben hier klar, dass ich evtl. mal wieder einen professionellen Gesprächspartner aufsuchen sollte...

Oder ich stell mich doch noch auf eine Bühne ;-)

PolySound22:

--- Zitat von: Casa am 27.09.2024 11:46 ---Unabhängig von dem Genannten, was hier keiner beurteilen kann.

Hast du dich in einer Fachklinik schonmal auf AD(H)S testen lassen?

--- End quote ---

Danke für den Hinweis.
Geht auch ein wenig darum, den ganzen Frust einfach mal in die Welt zu blasen. Mir ist auch bewusst, dass das hier keine Lebensberatung ist!

Nein, wirklich untersucht wurde da noch nie was.
In der Grundschule ging es um irgend eine geistige Behinderung, die man mir unterstellen wollte.
Man wollte mich auch andauernd in die Sonderschule stecken. Zu viel Phantasie, zu viele Fragen, viel zu viel Fachwissen für einen Zweitklässler. Typischer verhaltensauffälliger Lästling halt, der den Lehrer in seiner Kompetenz gefährdet.

Ich war nur einmal in einer Therapie in der es hauptsächlich darum ging, meine Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen und mich überhaupt wieder in die Lage zu versetzen, verständlich mit Menschen kommunizieren zu können. So ist halt das System: nach 25 Stunden Sitzung hast du wieder zu funktionieren.

Ich persönlich sehe mich ja eher im Autismusspektrum....denke aber dann immer:
Ja typisch, immer auf der Suche nach Ausreden.

PolySound22:
Okay!

Ich lese mir gerade zum ersten mal Informationen zu ADHS durch.
War für mich immer ein Thema, das ich ignoriert habe, da das ja nur so eine "Modekrankheit" ist.

Aber....das bin eins zu eins ich.

Merci für den Hinweis!

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