Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1086653 times)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1155 am: 08.11.2024 09:54 »
Wir haben übrigens schon mehrere Personen aus der PW gesagt, dass dort aktuell eine erhebliche Arbeitnehmerfluktuation in Richtung des öD zu erkennen ist.

Also entweder gibt es eine Schwarmintelligenz und die Ratten verlassen das sinkende Schiff (Wirtschaft steht vor der Rezession) oder die Bedingungen sind dort einfach zu mies.

Bei uns in der Behörde lässt sich aber auch immer eine Fluktuation in die andere Richtung erkennen  :D


KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1157 am: 08.11.2024 09:59 »
Bist du dir sicher?

Ich gehe davon aus, dass die FDP aussteigt, insofern nicht mindestens 75 % aus dem Papier umgesetzt werden. So hätte die FDP das Argument, sich nun endlich rausgezogen zu haben, um eine bessere Politik zu ermöglichen. Dies macht sie eher wählbarer als noch ein Jahr jetzt so herumzugurken und womöglich noch das Rentenpaket II (sehr hohe Abgaben für Arbeitgeber) zu beschließen und die "Stammwähler" noch mehr zu verärgern.

Ja, bin mir da ziemlich sicher.

Zur FDP: So sehr ich es schätze, dass diese bei mancher "Spinnerei" der Ampel dazwischengegangen ist, möchte ich diese Partei nicht federführend in einer Regierung sehen. Ich verdiene doch noch etwas weniger als 250k und habe auch kein Unternehmen mit entsprechendem Umsatz am Start. Die FDP ist eben keine gesellschaftspolitisch liberale Kraft, sondern hat eine klare Fixierung auf (erfolgreiche) Selbständige und Unternehmer. Aber selbst denen scheint die FDP langsam ein wenig zu irrlichternd zu sein. Es geht also in die APO mit der FDP, denn auch die Zeiten der taktischen Leihstimmen ist mittlerweile vorbei.

Persönlich würde ich ein schnelles Ende des Schauspiels ja begrüßen, eine realistische Aussicht auf eine wirkliche Verbesserung habe ich allerdings beim aktuellen Partei- und Personenangebot auch nicht. Zum Glück bin ich schon über fünfzig und darf deshalb auch alles blöd finden ;)

 :D ;)
Nanu, was ist da passiert.

Ich habe auch nicht 100 % gewonnen, gebe ich zu. Aber wenn Scholz ihn nicht abends entlassen hätte, wäre die FDP am nächsten Morgen ausgetreten. Die anderen 2 FDP Minister haben das ja dann auch getan, nur der eine nicht, der ist einfach bei der Partei ausgetreten, weil er so krass am Stuhl klebt, wie dieser Möchtegern-Kanzler

Die Wirtschaft stand geschlossen hinter dem Lindner-Papier,

Ich würde nach dieser Regierungszeit schwarz-gelb am besten finde, bin aber selbst so realistisch zu wissen, dass das wohl nicht reicht. Der FDP räume ich jetzt aber eher Chancen rein, in den Bundestag zu kommen als wenn sich dieses Schmierentheater noch ein Jahr weiter zugezogen hätte, während die Wirtschaft immer weiter abrutscht (EXPORTwirtschaft in die USA bei Trumpschen Zöllen...).

Ich sehe das auch nicht ganz so schwarz mit der FDP, die steuerlichen Aspekte waren aus meiner Sicht richtig - ich finde es ist immer schwierig nicht zu differenzieren zwischen Managern und Handwerksunternehmern beim Einkommen....; der Soli muss von mir aus nicht weg, kann uns aber auch noch böse auf die Füße fallen, wenn das BVerfG ihn für nichtig erklärt.
Die einzigen Verbesserungen, die normale Arbeitnehmer erfahren haben, kamen meiner Meinung nach durch die FDP

Grüne und SPD haben sich nur ums Bürgergeld und sonstige Sozialtransfers gekümmert und haben wieder nur die idee die Sozialabgaben zu erhöhen, wodurch der Arbeitnehmer nochmal wieder mehr der Dumme ist.
Klingbeil hat noch letztes Jahr groß rumgelabert, dieses Jahr mehr für die Arbeitnehmer zu tun (beispielsweise Pendlerpauschale oder ähnliches), kam nichts dieses Jahr.

Mit der SPD halte ich eine Regierung der CDU aber noch für zielführender als mit den Grünen. Nur bei der SPD müsste das jetzige Personal komplett weg (außer Pistorius), wenn man diese Esken sieht.... das ist Fremdscham pur.

Gestern bei Markus Lanz: Wie oft sie gesagt hat, die wichtigen Gesetze kommen jetzt mit der Opposition noch; alle aus der Runde sagen ihr "Nein, Merz macht nichts, wenn die Vertrauensfrage nicht sofort gestellt wird" und sie alle 5 Minuten wieder "wir machen die wichtigsten Gesetze mit der Opposition, um die Mehrheit zu haben"
« Last Edit: 08.11.2024 10:07 von KlammeKassen »

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1158 am: 08.11.2024 10:13 »

Insgesamt wird sich die Beitragspolitik von verdi und der konsequente Fokus auf die niedrigen EG in der kommenden Runde rächen, denn mit einem höheren Organisationsgrad hätte man im Chaos der Neuwahlen sicher die Chance, etwas mehr zu erreichen.

Wenn sich die Fach-und Führungselite EG>9a organisieren will, wo ist das Problem? Es gibt noch andere Gewerkschaften, die im ÖD verhandeln. Oder man kapert z.B. die GÖD oder engagiert sich bei der vka . Aber weil das mit Engagement, hohem Zeitaufwand und auch Mitgliedsbeiträgen verbunden ist, bleibt man sich doch dann treu und meckert lieber. Das ist natürlich mit ganz wenig Aufwand verbunden und die mentale Schieflage ist wieder ausgeglichen.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1159 am: 08.11.2024 10:17 »
die Bedingungen sind dort einfach zu mies.

Ich bin in einen IGM Betrieb gewechselt und bekomme dort als Bachelor mit der 35h/Woche mehr als ein E13/3. Wenn ich auf 39h hochrechne, knacke ich den E13/6er.

Was hast du vorher in der Verwaltung gemacht und welche Ausbildung/Studium hast du?

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1160 am: 08.11.2024 10:20 »
2025: 2,8 %
2026: 2,5 %

Das befüchte ich auch. Dabei ist zu Berücksichtigen:

1) Kerninflationsrate liegt bei 2%
2) Pflegeverischerung steigt bei mir (kinderlos) von 3,4% auf 4,0%
3) Der Zusatzbeitrag der KV steigt von 1,7% auf 2,5%

Dazu wird die Grundsteuer sicher steigen.

Das wird also (insofern eine 2,x rumkommt) definitiv eine Null- oder eine Minusrunde.

zweiteres kannst du ja ändern. Da müsste eigentlich der Unterschied noch viel krasser sein, zb 1% für >=2 Kinder, 2% für 1 Kind und 6% für kinderlos oder so. (Hab selbst noch keine, aber ich finde, man müsste das mehr fördern -> Steuerfreibeträge usw). Das ist nämlich das Problem des übels.

Korrekt. Keine Kinder => keine Gesetztliche Rente da man keinen Beitragszahler für seine Rente besorgt hat! :)

Kann ich alles nachvollziehen, aber bitte nicht schon ab 23.......
Das ist weltfremd, insbesondere, wenn man akademisch unterwegs ist. Ja, es gibt auch Leute, die im Studium Kinder bekommen, aber ich finde das nicht besonders glücklich.

Ab 40 wäre das in Ordnung, insbesondere, weil das durchschnittliche Alter der Eltern steigt beim ersten Kind.
Ansonsten bist du im jungen Alter für Kinder auf Sozialtransfers in größerem Maße angewiesen, was auch nicht Sinn der Sache sein kann

Herbert Meyer

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1161 am: 08.11.2024 10:25 »



Und am Ende des Tages kann sich glaub ich keiner Leisten bzgl. Rente nur auf das Rentensystem zu vertrauen - Private Vorsorge ist hier sehr wichtig.


Hm, private Vorsorge ist wichtig. Korrekt. Aber wie viele Millionen Bürger haben gerade so viel Geld, dass sie ihre monatlichen Ausgaben decken können, was zur Seite legen können, damit sie sich eine neue Waschmaschine, einen neuen Fernseher oder sonst was leisten können. Eventuell noch alle 2-3 Jahre einen kleinen Urlaub.

Willst du denen auch sagen: Ihr müsst privat vorsorgen? Und komm mir bitte nicht mit dem Spruch, Augen auf bei der Berufswahl.
[/quote]

Das Rentensystem ist gescheitet, die private Vorsorge ist für jeden Arbeitnehmer unter 40 Jahren alternativlos.

Sehrgerne

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1162 am: 08.11.2024 10:27 »
Hallo,

so jetzt meine angepasste Einschätzung unter Berücksichtigung des Ampel-Chaos.

Um zu verstehen, warum ich das Ampelchaos für bedeutend halte muss man sich die veränderte Ausgangslage ansehen.

Wir hätten einen Bundeshaushalt gehabt. In dem wäre zwar wohl lediglich eine tariflich bedingte Erhöhung des Personalkostenbudget von ca.1 bis 1,5 % veranschlagt gewesen, dass wäre aber bei der Haushaltsplanung letztendlich ohne Bedeutung gewesen. Warum? Die Bundestagswahl wäre am 28. September 2025 gewesen. Somit wäre keine Abrechnung mehr erfolgt. Bis dorthin hätte das Geld gereicht. Auch deswegen konnte man einfach so einen globalen Minderaufwand von über 12 Mrd. Euro in den Haushalt einplanen.

Jetzt werden wir keinen Haushalt mehr verabschiedet bekommen. Somit muss im Bundeshaushalt 2025, welcher jetzt erst nach der Regierungsbildung verabschiedet werden kann, vermutlich also frühestens im Juni kommenden Jahres, den Tarifabschluss vollumfassend korrekt eingeplant werden. Bei der Haushaltslage und dem Scherbenhaufen, den die neue Regierung übernehmen muss, ist da kaum Luft für hohe Abschlüsse.

Die Bundestagswahl findet nun vermutlich im Februar statt, bis nach der Wahl in Hamburg wird es Scholz wohl eher nicht packen. Somit werden die Verhandlungen erst nach der Wahl abgeschlossen werden. Der für uns positive Nebeneffekt, dass man mit einem höheren Abschluss indirekt Wahlerstimmen gewinnen kann, fällt somit aus. Das wäre lediglich bei einer Bundestagswahl im September möglich gewesen. Somit fällt dieses Argument aus.

Weiterhin bedeutet der Wahltermin, dass Nancy Faeser nur noch geschäftsführend verhandeln wird. Als geschäftsführende Bundesministerin hält man sich aber zurück. Damit fällt ein Korrektiv weg, welches wohl bei den letzten Verhandlungen eher vermittelnd auf die Arbeitnehmerseite zugegangen ist, während die kommunalen Arbeitgeber eher weniger Kompromisse wollten. Das fällt jetzt weg. Faktisch werden somit nur noch die kommunalen Arbeitgeber mit den Gewerkschaften verhandeln. Auch das schätze ich eher als schlecht für uns ein.

Im Ergebnis führt dies dazu, dass ich nun davon ausgehe, dass der Abschluss eher niedriger ausfallen wird, wie ich das zuvor erwartet hatte. Zudem werden die Gewerkschaften sich leichter auf die unteren Entgeltgruppen konzentrieren dürfen.

Wir werden daher wohl im Jahr 2025 wieder einen Mindestbetrag erleben. Zudem wird es mehr um das Personalkostenbudget gehen. Dieses wird sich im Jahr 2025 wegen dem Bundeshaushalt um maximal 1,5 % steigern dürfen. Natürlich wird es einen höheren prozentualen Abschluss geben, weil die Gewerkschaften das Gesicht waren müssen. Das wird man erreichen in dem man einige Monate Nullrunde vereinbaren wird.

Somit rechne ich mit folgendem Ergebnis
   2025:    Entgeltgruppen bis E8: ca. 3 bis 3,5 %    ab 01.07. oder 01.08.2025
              Entgeltgruppen ab E9: ca. 2 %       ab 01.07. oder 01.08.2025
   2026    ca. 1,5 % bis 2 % zum 01.04.2025

Das mein angepasster Tipp.

Danke das mal wieder jemand zum Topic zurückkehrt. Ich halte die Situation für weitaus kritischer, da ich vermute, dass der Haushalt nicht verabschiedet wird bzw. sich keine Mehrheit findet. Da die Bundestagswahlen derzeit für März angepeilt werden, vermute ich dass die Koalitionsverhandlungen sowie der neue Haushalt 2025 erst im Mai stehen wird. Bis dahin werden nur die nötigsten Dinge vom Bund bezahlt. Rechtlich weiß ich nicht welche Auswirkungen das auf eine Tariferhöhung hat. Aber wie du schon richtig schreibst ist auch die Frage wer verhandelt. Bis März dann zumindest Frau Faeser, danach wird man sehen. In jedem Fall steht alles auf wackligen Beinen.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1163 am: 08.11.2024 10:27 »

Personen ohne Kinder zahlen sowieso schon überall drauf ( ja ich weiß Kinder kosten auch viel Geld)

???

Meinst Du beim Urlaub in der Nebensaison? ;)

Ich mein bei den Abzügen vom Gehalt (KK höher, PV höher, etc. ), höhere Steuern, die ganzen Förderungen die es immer nur gibt, wenn man Kinder hat, das Zurückstecken beim Urlaub in den Ferienzeiten (und ja auch Kinderlose brauchen mal in den Sommermonaten Urlaub), usw.

sry, das ist lächerlich. Meine Partnerin und ich verdienen ca 9000 netto (28J/35J). Sobald ein Kind da ist, gibts erstmal Elternzeit, dann natürlich das Kindergeld ontop.

Es mag sein, dass bei einem Kind noch beide Elternteile 100% arbeiten können; bei zweien ist das aber unrealistisch. Ein Haus mit fünf Zimmern kostet ca 8-900.000€. Bei 9000 Gehalt ist das drin. Bei 4000 aber nicht. Also: Man muss irgendwie einen Weg finden, das beides geht. Oder halt keine Kinder oder nur eins.

Ein kinderloses Paar benötigt eigentlich weniger Wohnraum, die können sich das Haus dann leisten (brauchens aber nicht). Dazu kommt: Evtl größeres Auto, Urlaube später dann in Ferienzeit, Betreuungskosten usw... meinst du, die geringen Unterschiede in der Pflegeversicherung bügeln das auf?

Wie gesagt, ich verstehe jeden der keine Kinder will. Aber die Pflege dieser Personen ohne Kinder muss halt auch jemand machen - und das sind idR jüngere Menschen als man selbst, sprich, die waren mal Kinder - nur eben später als du.

Und: Bei vielen sind es zusammen 4-5000 netto. Bricht ein Gehalt weg oder verringert sich, dann geht absolut garnix mehr. Dann heisst es auf Vattern Staat leben - ob das so sinnvoll ist?

Daher bin ich dafür, dass Familien mehr gefördert werden müssen. Am besten durch Steuerrabatte.

9.000 Euro netto?
Ich glaube, du bist hier im falschen Forum unterwegs. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr beide unter den TVÖD fallt

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1164 am: 08.11.2024 10:40 »
:D ;)
Nanu, was ist da passiert.
....

Was ist passiert? Meine Glaskugel hatte wohl einen schlechten Tag ;)

Zur FDP vielleicht noch ein kleiner Gedanke: So sehr eine die Bedürfnisse der pW beachtende Politik richtig und wichtig ist, so wenig "Liebe" hat die FDP für den öD im Allgemeinen. Privat vor Staat! (über die Folgen, die ein solches Vorgehen haben kann, kann ich gerne an anderer Stelle mit Erfahrungen aus unserem Haus berichten) Wenn es nach der FDP geht, dann benötigt der Staat so wenig Ingenieure oder Informatiker wie möglich, denn die pW kann es besser, schneller und kostengünstiger. Deine/Unsere Sorgen bezüglich der mangelnden Bewerber ist also kein Bug, sondern ein Feature - Wenn Du die fehlenden Leitungen zukaufst, dann leistest Du Deinen Beitrag zur Wirtschaftsförderung ;)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1165 am: 08.11.2024 10:41 »
Hallo,

so jetzt meine angepasste Einschätzung unter Berücksichtigung des Ampel-Chaos.

Um zu verstehen, warum ich das Ampelchaos für bedeutend halte muss man sich die veränderte Ausgangslage ansehen.

Wir hätten einen Bundeshaushalt gehabt. In dem wäre zwar wohl lediglich eine tariflich bedingte Erhöhung des Personalkostenbudget von ca.1 bis 1,5 % veranschlagt gewesen, dass wäre aber bei der Haushaltsplanung letztendlich ohne Bedeutung gewesen. Warum? Die Bundestagswahl wäre am 28. September 2025 gewesen. Somit wäre keine Abrechnung mehr erfolgt. Bis dorthin hätte das Geld gereicht. Auch deswegen konnte man einfach so einen globalen Minderaufwand von über 12 Mrd. Euro in den Haushalt einplanen.

Jetzt werden wir keinen Haushalt mehr verabschiedet bekommen. Somit muss im Bundeshaushalt 2025, welcher jetzt erst nach der Regierungsbildung verabschiedet werden kann, vermutlich also frühestens im Juni kommenden Jahres, den Tarifabschluss vollumfassend korrekt eingeplant werden. Bei der Haushaltslage und dem Scherbenhaufen, den die neue Regierung übernehmen muss, ist da kaum Luft für hohe Abschlüsse.

Die Bundestagswahl findet nun vermutlich im Februar statt, bis nach der Wahl in Hamburg wird es Scholz wohl eher nicht packen. Somit werden die Verhandlungen erst nach der Wahl abgeschlossen werden. Der für uns positive Nebeneffekt, dass man mit einem höheren Abschluss indirekt Wahlerstimmen gewinnen kann, fällt somit aus. Das wäre lediglich bei einer Bundestagswahl im September möglich gewesen. Somit fällt dieses Argument aus.

Weiterhin bedeutet der Wahltermin, dass Nancy Faeser nur noch geschäftsführend verhandeln wird. Als geschäftsführende Bundesministerin hält man sich aber zurück. Damit fällt ein Korrektiv weg, welches wohl bei den letzten Verhandlungen eher vermittelnd auf die Arbeitnehmerseite zugegangen ist, während die kommunalen Arbeitgeber eher weniger Kompromisse wollten. Das fällt jetzt weg. Faktisch werden somit nur noch die kommunalen Arbeitgeber mit den Gewerkschaften verhandeln. Auch das schätze ich eher als schlecht für uns ein.

Im Ergebnis führt dies dazu, dass ich nun davon ausgehe, dass der Abschluss eher niedriger ausfallen wird, wie ich das zuvor erwartet hatte. Zudem werden die Gewerkschaften sich leichter auf die unteren Entgeltgruppen konzentrieren dürfen.

Wir werden daher wohl im Jahr 2025 wieder einen Mindestbetrag erleben. Zudem wird es mehr um das Personalkostenbudget gehen. Dieses wird sich im Jahr 2025 wegen dem Bundeshaushalt um maximal 1,5 % steigern dürfen. Natürlich wird es einen höheren prozentualen Abschluss geben, weil die Gewerkschaften das Gesicht waren müssen. Das wird man erreichen in dem man einige Monate Nullrunde vereinbaren wird.

Somit rechne ich mit folgendem Ergebnis
   2025:    Entgeltgruppen bis E8: ca. 3 bis 3,5 %    ab 01.07. oder 01.08.2025
              Entgeltgruppen ab E9: ca. 2 %       ab 01.07. oder 01.08.2025
   2026    ca. 1,5 % bis 2 % zum 01.04.2025

Das mein angepasster Tipp.

Oder streiken bis alles zusammenbricht....  ;)
Alle Wahlhelfer, die die Kommunen abstellt, erscheinen nicht zu Wahl zum Helfen, sodern streiken oder sind krank

MonteCristo

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1166 am: 08.11.2024 10:43 »
Rentensteigerung 2024  4,57% und 2025  rund 3,5%.
Ich kann mich an kein Jahr erinnern, an dem ich die Steigerung der Rentner erreicht hätte.
Bitte nicht Missverstehen, ich gönne den Rentnern jede Erhöhung. Aber ein bisschen mehr könnte es bei mir dann halt auch sein...

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1167 am: 08.11.2024 10:47 »
Nun ja, mit scheitern der Ampel ist auch bundesweit die Ideologie des Omnipräsenten Sozialstaates wohl gescheitert.
Ich bin absolut nicht gegen den Sozialstaat und Unterstützung der schwächeren in unserer Gesellschaft.
Ich bin aber gegen die vorhandene Mentalität des Selbstbedienungsladens und das für Empfänger von Sozialleistungen die arbeiten könnten, kein Anreiz besteht arbeiten zu gehen.

Nun kommt Verdi ins Spiel mit ihrer noch linkeren Ideologie und sozialistisch geprägten Weltanschauung.
Diese wurde ja mit Einführung des TVÖD und den zwischenzeitlich durchgeführten Verhandlungen immer wieder neu bestätigt.

CDU und (xyz, was noch festzulegen wäre), jedenfalls aber die CDU hat im Gegensatz zu den Grünen und der SPD ja ein Interesse daran, dass sich Arbeit lohnt und man fürs Chillen (obwohl man arbeiten könnte (es geht hier nicht um Kranke, die nicht können)) nicht fast genauso viel bekommt, dürfte eigentlich Interesse daran haben, dass die Arbeitnehmer etwas mehr bekommen, das muss dann auch für die Tarifangestellten gelten.
Zwar hat Merz schon gesagt, er will am öffentlichen Dienst sparen, aber es wurde auch noch nachgeliefert, wie er das meinte: Bundesministerien sollen nicht mehr so viel neueinstellen und nicht so viele sinnlose Gesetze auf den Weg bringen; dass in den Kommunen zu viel Personal wäre, was wegmuss, hat er nie gesagt. Auch hat er gesagt, dass der öffentliche Dienst "stark" bleiben muss - von daher hoffe ich, dass sie das finanziell dann auch etwas honorieren.

Dass wir endlich aufhören, die Ministerien aufzublähen und ständig sinnlose Gesetze erfindne, die auf die Kommunen ohne Personal und finanziellen Ausgleich abgewälzt werden, halte ich sogar für sehr sinnvoll

KlammeKassen

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« Antwort #1168 am: 08.11.2024 10:59 »
:D ;)
Nanu, was ist da passiert.
....

Was ist passiert? Meine Glaskugel hatte wohl einen schlechten Tag ;)

Zur FDP vielleicht noch ein kleiner Gedanke: So sehr eine die Bedürfnisse der pW beachtende Politik richtig und wichtig ist, so wenig "Liebe" hat die FDP für den öD im Allgemeinen. Privat vor Staat! (über die Folgen, die ein solches Vorgehen haben kann, kann ich gerne an anderer Stelle mit Erfahrungen aus unserem Haus berichten) Wenn es nach der FDP geht, dann benötigt der Staat so wenig Ingenieure oder Informatiker wie möglich, denn die pW kann es besser, schneller und kostengünstiger. Deine/Unsere Sorgen bezüglich der mangelnden Bewerber ist also kein Bug, sondern ein Feature - Wenn Du die fehlenden Leitungen zukaufst, dann leistest Du Deinen Beitrag zur Wirtschaftsförderung ;)

Wenn es zu schlimm wird, wechsel ich halt doch noch in die Privatwirtschaft (zurzeit ist der Zeitpunkt nur nicht besonders günstig  ;), die Voraussetzungen dafür habe ich...).
Mit der linksgrünen Mentalität, dass ein Bürgergeldempfänger möglichst genauso viel verdienen soll wie ein Ingenieur im öffentlichen Dienst, findest du natürlich aber auch keine Ingenieure im öffentlichen Dienst, weil es sich nicht lohnt.

Es ist alles ein Zwiespalt....

Aber SPD und Grüne mögen Ingenieure eh nicht, weil die ohnehin "viel verdienen" (ab 3.000 Euro brutto bist du dort ja bereits reich).
Es müsste in der Politik generell mal die Einsicht kommen, dass Sachkosten nicht besser sind als Personalkosten (wenn man vernünftige Leute hat (die muss man aber vernünftig bezahlen), kann man Verfahren besser selbst steuern als zu vergeben).
Da aber Sachkosten immer besser sind als Personalkosten....... man kennt es

BTSV1

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1169 am: 08.11.2024 11:04 »
Eine sehr interessante Stellungnahme der VKA.

Sorry falsch schon gepostet.

https://www.kavsachsen.de/de/datei/anzeigen/id/6174,7/241009_pm_vka_vka_gewerkschaften_gefaehrden_mit_ihren_ueberzogenen_forderungen_die_handlungsfaehigkeit_der_kommunen.pdf

Dann weißt du, das es maximal 4% über 24 Monate verteilt geben wird.