Was ich halt einfach schade finde - das ist aber ja kein reines Problem des ÖD sondern insgesamt: Ich verdiene jetzt ja ganz gut Geld. Für ein solches Gehalt hätte man sich früher schon ein Haus finanzieren können.
Die ungeliebte Wahrheit ist, dass dies eine Zustand ist, der erst seit 2,5 Jahren zutrifft.
Davor (auch wenn es immer anders dargestellt oder gefühlt wird) konnte es (trotz der hohen Preise der Häuser) jeder genauso gut wie vor 10,20,30 Jahre. Man hat so ziemlich das gleiche prozentual monatlich aufwenden müssen um nach 30-40 Jahre sein Eigenheim abbezahlt zu haben.
Das was in der Tat passiert ist, ist dass im öD die oberen Einkommen von der allgemeinen Gehaltsentwicklung abgekoppelt wurde.
So stark, dass dies sogar schon vom BVerfG bemängelt wurde.
Na super - da macht es ja richtig Spaß seit 3 Jahren dabei zu sein
Toller Moment, um mit dem Berufseinstieg anzufangen ;-).
Meint ihr, dass ändert sich für diese Einkommen wieder? Wie wurde das von der allgemeinen Gehaltsentwicklung abgekoppelt? Das hieße ja, dass die unteren und mittleren Einkommensstufen näher an die oberen herangewachsen sind? Vielleicht war das nötig, um einen gewissen "Mindeststandard" in Deutschland zu erhalten, weil die Lebensmittel und notwendige Dienstleistungen ja für alle gleich steigen? (ich will das nicht verteidigen, weil ich mit EG 11 / 12 ja selbst eher zu den höheren zähle würde ich behaupten, aber das könnte eine Erklärung sein, ohne das ich die Hintergründe kenne).
Einfach gesagt, durch die ganzen Sockelbeträge wurde die Tabelle massiv gestaucht. Dadurch verdienen im Vergleich mit der freien Wirtschaft, die unteren EGs besser und die oberen EGs 10+ schlechter als die PW. Dadurch gibt es zich Bewerbungen für die unteren Stellen aber keine bis kaum für die oberen Stellen. Und grade durch die unterschiedlichen JSZ kann es passieren, daß man so gut wie das gleiche verdient wie jemand mit einer höheren EG.
Oder das eine untere EG durch Zulagen mehr verdient als eine obere EG. Das führt zu verschiedenen Problemen.
Dazu kommt das in den entsprechenden Bereichen (Ingeneure, Architekten,ITler) in den großen Betrieben meist eine 35h Woche statt einer 39h Woche gearbeitet wird.
Frag dich selber würdest du für 100€ im Monat mehr doppelt so viel Verantwortung übernehmen? Oder dann doch lieber nach einem Job in der PW schauen, wo es vielleicht 500€ im Monat mehr gibt?
@Moin Moin und UNameIT:
Ihr verwechselt hier Sockelbeträge mit Mindestbeträgen.
Wenn es immer Sockelbeträge gegeben hätte (beispielsweise + 100 (Sockel) + 3,5 %) wäre die Stauchung auch zu sehen, aber sie wäre nicht ganz so krass wie bei Mindestbeträgen (+ 2,6 %, aber mindestens 100 Euro).
So kommt es nämlich oft, dass dann die oberen Entgeltgruppe 115, 128, 140 Euro kriegen und die unteren halt ie 100 Euro; und das ist leider schon ein paar mal passiert, so dass die prozentualen Unterschiede zwischen den oberen und unteren Entgeltgruppen immer kleiner werden.
Also
Mindestbetrag = für oberen Entgeltgruppen total sozial unfair
Sockelbetrag = für oberen Entgeltgruppen etwas sozial unfair
Lineare Steigerung = für obere Entgeltgruppen sozial fair
In anderen Branchen wird das halt auch kaum gemacht und wenn dann, vielleicht mal vereinzelt. Im öffentlichen Dienst wird dieses Instrument zu oft genutzt.
Die Arbeitgeberseite beklagt das, weiß sich aber auch nicht durchzusetzen....