Dann bist du wieder in einer Gesellschaft angekommen, wo Leistung sich nicht lohnt (überspitzt formuliert). Wenn das am Ende geleistete an den Staat und nicht an die Lieben fällt, muss man sich nicht anstrengen etwas zu leisten.
Wieso? Ich dachte "Leistung soll sich lohnen". Nicht "die Lieben" haben etwas geleistet, sondern die Person, die das Vermögen erwirtschaftet hat. Wenn dieser es verprasst, ist doch alles gut.
Wenn der geniale Unternehmensgründer schon von vornerein weiß, das sein Unternehmen nach Ableben weder an Ehemann noch Kinder geht, warum ein Unternehmen gründen und nicht lieber lau ins Leben reinleben?
Weil sich "Leistung lohnen" soll; und "lau in Leben reinleben" eben nicht den Lebensstandard sichern dürfte, den der geniale Unternehmensgründer vielleicht gerne hätte. Er muss dafür schon arbeiten...
Ein Prinzip wo sich übrigens schon viele GenZer wiederfinden. Leistung lohnt sich nicht -also warum leisten? Work-Life Balance ganz oben.
Das geht ja nur, wenn man sich den eigenen Lebensstandard halt nicht selbst erarbeiten muss; eben weil sich in deinem Modell "Leistung" nicht lohnt, weil Papi und Mami einem das gemachte Nest überschreiben...
Grade als Familie investiert man viel Zeit, Kraft und oft auch Geld (aus Liebe nicht aus Gewinnabsicht) in bspws. die Eltern und ihren Besitz. Grade in den Zeiten wo sie keine KRaft mehr haben, wird viel in den Erhalt von diesem gesteckt, damit es den Eltern gut geht.
Inwiefern hat das was mit der Frage zu tun, ob Erbe leistungslos ist? Wenn du in die Immobilie deiner Eltern investierst, dann setze doch einen Vertrag auf, das du diese (anteilig) kaufst. Das ist doch die Transaktion, die du beschreibst. Hat nur nichts damit zu tun, dass das Erbe ein leistungsloses Einkommen ist, da es nicht daran gekoppelt ist, was du tust oder lässt.
Und, nur um das mal klar zu stellen: Ich will nicht in einer rein wirtschaftsliberalen Welt leben, aus der diese völlige Abkopplung von Erblassern und Erben folgen würde. Ich persönlich finde schon, dass man den Familienzusammenhalt stärken und entsprechend auch Freibeträge und z.B. die steuerfreie Übertragung der selbstgenutzten Wohnimmobilie zulassen sollte. Aber ich wollte und will hier aufzeigen, dass gerade die These, dass Erbschaftssteuer "Sozialismus" sei, Quatsch ist -- im Gegenteil: Die Erhebung der Erbschaftssteuer sprengt die Ständegesellschaft auf und erlaubt dem Bürgertum nach eigenen Fähigkeiten Wohlstand zu erlangen.