Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1189451 times)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #315 am: 15.10.2024 12:52 »

Wann wird es denn wieder für einige Jahre "normal" und stabil?

Was war denn im öD unnormal und unstabil die letzten Jahrzehnte?

Oh, das war gar nicht konkret auf den öD gemünzt, denn wir hatten Corona und Inflation ja nicht exklusiv für uns alleine ;)

So sehr ich auch eine ordentliche Erhöhung der Tarifentgelte begrüßen würde, erschließt sich mir nicht so genau, worauf eine solches Ergebnis bei einer eher strauchelnden Gesamtwirtschaft fußen sollte. Vielleicht hast Du da eine Idee?

Gegenfrage: Worauf fußt die 7 % Erhöhung bei der IG Metall (insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Autobauer massiv Stellen abbauen wollen)?

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #316 am: 15.10.2024 13:07 »
Hier steht ein bisschen mehr zu dem "Meine-Zeit-Konto"

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++d8610de6-8a24-11ef-9f3e-7b1d0cc80d16

Mir gefällt ja die geplante Flexibilität. Ist nur die Frage, wie es dann in der Realität umsetzbar ist, wenn ich jetzt sage, ich mache jetzt Sabbatical. Was sollen die Vorlauffristen sein?

Wie ja auch schon angemerkt wurde (von dir? Weiß gerade nicht.) muss in einigen Bereichen ja auch die Personaldecke bedacht werden. Theoretisch könnte ich als Krankenpfleger nämlich ziemlich einfach jedes Jahr ein Monat und mehr Sabbatical "ansparen", wenn ich Zulagen, Zusatzurlaub, JSZ usw. dort "einzahlen" lasse. Mir würde es ja gefallen und es wäre meine Entscheidung, aber wie sollte das ernsthaft eingeplant werden können in meinem Setting? Die Urlaubsplanung gerade war ja schon ein Horror.

Und die Option von "Ich reduziere freitags um 2 Stunden mit meinem Arbeitszeitkonto" exisitiert im Schichtdienst nicht. Wie soll das "Ich entscheide" umgesetzt werden? Kann ich mir noch nicht vorstellen.

KeuleMS

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #317 am: 15.10.2024 13:15 »
Wie habe ich das mit der Verschiebung zu verstehen? Stufe 1 fällt weg - ist klar; Stufe 6 wird neu berechnet und wird dann ja höher als jetzt sein - ist auch klar. Aber was passiert mit den anderen Stufen? Wenn ich in der Stufe 4 bin bin ich auf einmal in Stufe 5 (betraglich)?

Hmmm, ich verstehe es eher so:

Die ganze Stufengeschichte wird um 1 nach rechts verschoben. Soll heißen, du bist jetzt in Stufe 4, neu dann mit deinem aktuellen Gehalt in Stufe 3.
Neu geschaffen wird eine neue Stufe 6. Alle die jetzt in 6 sind, sind dann in 5 und können wieder auf einen erneuten Stufenaufstieg "hoffen".

Damit habe ich aktuell ja aber keine Erhöhung. Also in ferner Zukunft kommt mir das sicher zugute, da ich noch eine weitere Stufe habe aber aktuell??

FacilityHausmeister

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #318 am: 15.10.2024 13:16 »
Wie habe ich das mit der Verschiebung zu verstehen? Stufe 1 fällt weg - ist klar; Stufe 6 wird neu berechnet und wird dann ja höher als jetzt sein - ist auch klar. Aber was passiert mit den anderen Stufen? Wenn ich in der Stufe 4 bin bin ich auf einmal in Stufe 5 (betraglich)?

Moin,

ich denke, dass Du das richtig verstanden hast. Die Stufe 1 entfällt und die Entgelte anderen Stufen werden vorgezogen. Heißt, wenn ich in der Stufe 4 bin, bleibe ich in der Stufe 4, erhalte aber das Entgelt der Stufe 5. Stufe 5 erhält das Entgelt der Stufe 6 und die Stufe 6 müsste logischer Weise neu berechnet werden, da es keine Stufe 7 gibt. Dies würde tatsächlich eine signifikante Entgeltsteigerung darstellen, zumal die allgemein verhandelten Prozente ja noch on top kommen.

FacilityHausmeister

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #319 am: 15.10.2024 13:17 »
Wie habe ich das mit der Verschiebung zu verstehen? Stufe 1 fällt weg - ist klar; Stufe 6 wird neu berechnet und wird dann ja höher als jetzt sein - ist auch klar. Aber was passiert mit den anderen Stufen? Wenn ich in der Stufe 4 bin bin ich auf einmal in Stufe 5 (betraglich)?

Hmmm, ich verstehe es eher so:

Die ganze Stufengeschichte wird um 1 nach rechts verschoben. Soll heißen, du bist jetzt in Stufe 4, neu dann mit deinem aktuellen Gehalt in Stufe 3.
Neu geschaffen wird eine neue Stufe 6. Alle die jetzt in 6 sind, sind dann in 5 und können wieder auf einen erneuten Stufenaufstieg "hoffen".

ähmm...What??

FacilityHausmeister

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #320 am: 15.10.2024 13:24 »
Hier steht ein bisschen mehr zu dem "Meine-Zeit-Konto"

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++d8610de6-8a24-11ef-9f3e-7b1d0cc80d16
Wenn ich es richtig verstehen, wollen die eine verpflichtendes Gleitzeitkonto einrichten, bei dem man seine freiwillig (also nicht angeordnete) Gleitzeit auszahlen lassen kann?

So verstehe ich es auch. In der Folge wird ein Teil der Mehrarbeit vergütet, anstatt durch Freizeitausgleich abgegolten zu werden. Dadurch kann im besten Fall mit derselben Personalstärke mehr Arbeit erledigt werden. Angesichts des allgemein vorherrschenden Fachkräftemangels halte ich dies für eine logische Entwicklung, die ich sehr begrüßen würde.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #321 am: 15.10.2024 13:27 »
Hier steht ein bisschen mehr zu dem "Meine-Zeit-Konto"

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++d8610de6-8a24-11ef-9f3e-7b1d0cc80d16
Wenn ich es richtig verstehen, wollen die eine verpflichtendes Gleitzeitkonto einrichten, bei dem man seine freiwillig (also nicht angeordnete) Gleitzeit auszahlen lassen kann?

So verstehe ich das auch.

"Wir wollen hinkommen  zu einer Vergütung der tatsächlichen Arbeit und damit wahlweise zu mehr Geld oder mehr Zeit: Es ist Dein Konto, Deine Wahl, ob Du mehr Geld möchtest oder mehr freie Zeit. In Bereichen, in denen es Gleitzeitregelungen gibt oder auch schon Arbeitszeitkonten ist zu prüfen, wie diese Regelungen an das neue System angepasst werden können. Nur weil es schon bestehende Systeme gibt, spricht ja nichts dagegen, etwas Neues einzuführen, das besser ist als das Alte und den Kolleg*innen mehr Vorteile bringt."

Da einige im öffentlichen Dienst bereits Gleitzeitregelungen haben, soll man zukünftig selbst entscheiden können, ob man die Überstunden für Freizeit nutzt oder sich auszahlen lässt. Zumindest habe ich das so verstanden.
Also kann jemand einfach mal mehr Zeit "absitzen" ups "abarbeiten" ohne das der AG dafür einen Bedarf sieht?
Und dann muss der AG auch noch dafür Geld bezahlen? Da wird es neue Gleitzeitregelungen hageln, dass der AG erst auf "Nachfrage" beim Vorgesetzen Gleitzeit anhäufen darf, die er dann als Gleitzeit und nicht als Überstunden sich auszahlen kann.

Voll das Eigentor für die, die schon Gleitzeit machen dürfen.

Denn der Fehler ist doch, dass wenn Leute mehr Gleitzeit anhäufen es das Versagen des AGs ist, dass er nicht Überstunden anordnet und das Versagen des An, dass er nicht den Bleistift fallen lässt, damit der AG Überstunden anordnet.

Toll ist es wenn man ein Gleitzeitkonto für alle tariflich fordert, da bin ich voll dabei. Aber der Ag es auszahlen muss, wenn der AN es will, dass wird never ever kommen. So blödsinnig werden die AGs nichts ein, das Heft hier aus der Hand zu geben, dass die AN jederzeit selbst bestimmen könnten, wie wieviel sie arbeiten wollen.

MoinMoin

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« Antwort #322 am: 15.10.2024 13:30 »
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Wie ja auch schon angemerkt wurde (von dir? Weiß gerade nicht.) muss in einigen Bereichen ja auch die Personaldecke bedacht werden. Theoretisch könnte ich als Krankenpfleger nämlich ziemlich einfach jedes Jahr ein Monat und mehr Sabbatical "ansparen", wenn ich Zulagen, Zusatzurlaub, JSZ usw. dort "einzahlen" lasse. Mir würde es ja gefallen und es wäre meine Entscheidung, aber wie sollte das ernsthaft eingeplant werden können in meinem Setting? Die Urlaubsplanung gerade war ja schon ein Horror.

Und die Option von "Ich reduziere freitags um 2 Stunden mit meinem Arbeitszeitkonto" exisitiert im Schichtdienst nicht. Wie soll das "Ich entscheide" umgesetzt werden? Kann ich mir noch nicht vorstellen.
Es wird immer ein sofern es nicht betrieblichen Belange entgegen stehen eingebaut sein.

Alias10

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« Antwort #323 am: 15.10.2024 13:31 »

Moin,

ich denke, dass Du das richtig verstanden hast. Die Stufe 1 entfällt und die Entgelte anderen Stufen werden vorgezogen. Heißt, wenn ich in der Stufe 4 bin, bleibe ich in der Stufe 4, erhalte aber das Entgelt der Stufe 5. Stufe 5 erhält das Entgelt der Stufe 6 und die Stufe 6 müsste logischer Weise neu berechnet werden, da es keine Stufe 7 gibt. Dies würde tatsächlich eine signifikante Entgeltsteigerung darstellen, zumal die allgemein verhandelten Prozente ja noch on top kommen.
[/quote]

Das würde aber hier dran nichts ändern:

"Fast 50% der Beschäftigten sind in der Stufe 6 ihrer Entgeltgruppe und haben noch viele Jahre im Betrieb vor sich – da muss was passieren!"

Ich bleibe (vorerst) dabei, es soll eine neue Stufe rechts an den Rand der Tabelle gebastelt werden, damit die 50% wieder Aussicht auf Entwicklung haben.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #324 am: 15.10.2024 13:32 »

So verstehe ich es auch. In der Folge wird ein Teil der Mehrarbeit vergütet, anstatt durch Freizeitausgleich abgegolten zu werden.

Wo bekommst du diese Mehrarbeit denn dann her?

monkey

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« Antwort #325 am: 15.10.2024 13:35 »
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Wie ja auch schon angemerkt wurde (von dir? Weiß gerade nicht.) muss in einigen Bereichen ja auch die Personaldecke bedacht werden. Theoretisch könnte ich als Krankenpfleger nämlich ziemlich einfach jedes Jahr ein Monat und mehr Sabbatical "ansparen", wenn ich Zulagen, Zusatzurlaub, JSZ usw. dort "einzahlen" lasse. Mir würde es ja gefallen und es wäre meine Entscheidung, aber wie sollte das ernsthaft eingeplant werden können in meinem Setting? Die Urlaubsplanung gerade war ja schon ein Horror.

Und die Option von "Ich reduziere freitags um 2 Stunden mit meinem Arbeitszeitkonto" exisitiert im Schichtdienst nicht. Wie soll das "Ich entscheide" umgesetzt werden? Kann ich mir noch nicht vorstellen.
Es wird immer ein sofern es nicht betrieblichen Belange entgegen stehen eingebaut sein.

Also ist diese Forderung eine Mogelpackung für mich? Oder sind "betriebliche Belange" eingegrenzt? Für Personalmangel kann ich ja jetzt schon nichts.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #326 am: 15.10.2024 13:39 »

Gegenfrage: Worauf fußt die 7 % Erhöhung bei der IG Metall (insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Autobauer massiv Stellen abbauen wollen)?

Du meinst die aktuellen Forderungen in der IGM? Sind eben Forderungen ;)

Autobauer haben mit dem Flächentarif der IGM nix am Hut, weil die Haustarife haben. Maschinenbau per se läuft auch oft ganz im AT-Bereich.

Noch mal: Forderungen sind ja immer gut und sollten ambitioniert sein (es sei angemerkt, dass verdi hier ja bereits klug in der Formulierung vorgesorgt hat, so dass auch 4% zum "besten Abschluss aller Zeiten" führen können ;))

Ein Ergebnis muss sich gerade im öD aber so ein wenig an der Gesamtperformance unserer Volkswirtschaft messen lassen ... und letztere hat bekanntermaßen Luft nach oben.



Alias10

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« Antwort #327 am: 15.10.2024 13:39 »
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So verstehe ich das auch.

"Wir wollen hinkommen  zu einer Vergütung der tatsächlichen Arbeit und damit wahlweise zu mehr Geld oder mehr Zeit: Es ist Dein Konto, Deine Wahl, ob Du mehr Geld möchtest oder mehr freie Zeit. In Bereichen, in denen es Gleitzeitregelungen gibt oder auch schon Arbeitszeitkonten ist zu prüfen, wie diese Regelungen an das neue System angepasst werden können. Nur weil es schon bestehende Systeme gibt, spricht ja nichts dagegen, etwas Neues einzuführen, das besser ist als das Alte und den Kolleg*innen mehr Vorteile bringt."

Da einige im öffentlichen Dienst bereits Gleitzeitregelungen haben, soll man zukünftig selbst entscheiden können, ob man die Überstunden für Freizeit nutzt oder sich auszahlen lässt. Zumindest habe ich das so verstanden.
Also kann jemand einfach mal mehr Zeit "absitzen" ups "abarbeiten" ohne das der AG dafür einen Bedarf sieht?
Und dann muss der AG auch noch dafür Geld bezahlen? Da wird es neue Gleitzeitregelungen hageln, dass der AG erst auf "Nachfrage" beim Vorgesetzen Gleitzeit anhäufen darf, die er dann als Gleitzeit und nicht als Überstunden sich auszahlen kann.

Voll das Eigentor für die, die schon Gleitzeit machen dürfen.

Denn der Fehler ist doch, dass wenn Leute mehr Gleitzeit anhäufen es das Versagen des AGs ist, dass er nicht Überstunden anordnet und das Versagen des An, dass er nicht den Bleistift fallen lässt, damit der AG Überstunden anordnet.

Toll ist es wenn man ein Gleitzeitkonto für alle tariflich fordert, da bin ich voll dabei. Aber der Ag es auszahlen muss, wenn der AN es will, dass wird never ever kommen. So blödsinnig werden die AGs nichts ein, das Heft hier aus der Hand zu geben, dass die AN jederzeit selbst bestimmen könnten, wie wieviel sie arbeiten wollen.

Sehe ich genauso. Wir haben eine sehr großzügige Gleitzeitregelung. Viele nutzen sie, um Freitags früh nach hause zu gehen, oder ganze Tage anzusparen. Das sind keine angeordnete Überstunden. Wenn dieses Konto kommt, und der AG die Stunden auf verlangen auszahlen muss, wird das der Tod des jetzigen Gleitzeitkontos sein.

PeterSch

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« Antwort #328 am: 15.10.2024 13:53 »
Hier steht ein bisschen mehr zu dem "Meine-Zeit-Konto"

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Wenn ich es richtig verstehen, wollen die eine verpflichtendes Gleitzeitkonto einrichten, bei dem man seine freiwillig (also nicht angeordnete) Gleitzeit auszahlen lassen kann?

So verstehe ich das auch.

"Wir wollen hinkommen  zu einer Vergütung der tatsächlichen Arbeit und damit wahlweise zu mehr Geld oder mehr Zeit: Es ist Dein Konto, Deine Wahl, ob Du mehr Geld möchtest oder mehr freie Zeit. In Bereichen, in denen es Gleitzeitregelungen gibt oder auch schon Arbeitszeitkonten ist zu prüfen, wie diese Regelungen an das neue System angepasst werden können. Nur weil es schon bestehende Systeme gibt, spricht ja nichts dagegen, etwas Neues einzuführen, das besser ist als das Alte und den Kolleg*innen mehr Vorteile bringt."

Da einige im öffentlichen Dienst bereits Gleitzeitregelungen haben, soll man zukünftig selbst entscheiden können, ob man die Überstunden für Freizeit nutzt oder sich auszahlen lässt. Zumindest habe ich das so verstanden.
Also kann jemand einfach mal mehr Zeit "absitzen" ups "abarbeiten" ohne das der AG dafür einen Bedarf sieht?
Und dann muss der AG auch noch dafür Geld bezahlen? Da wird es neue Gleitzeitregelungen hageln, dass der AG erst auf "Nachfrage" beim Vorgesetzen Gleitzeit anhäufen darf, die er dann als Gleitzeit und nicht als Überstunden sich auszahlen kann.

Voll das Eigentor für die, die schon Gleitzeit machen dürfen.

Denn der Fehler ist doch, dass wenn Leute mehr Gleitzeit anhäufen es das Versagen des AGs ist, dass er nicht Überstunden anordnet und das Versagen des An, dass er nicht den Bleistift fallen lässt, damit der AG Überstunden anordnet.

Toll ist es wenn man ein Gleitzeitkonto für alle tariflich fordert, da bin ich voll dabei. Aber der Ag es auszahlen muss, wenn der AN es will, dass wird never ever kommen. So blödsinnig werden die AGs nichts ein, das Heft hier aus der Hand zu geben, dass die AN jederzeit selbst bestimmen könnten, wie wieviel sie arbeiten wollen.

Sehe ich genauso. Wir haben eine sehr großzügige Gleitzeitregelung. Viele nutzen sie, um Freitags früh nach hause zu gehen, oder ganze Tage anzusparen. Das sind keine angeordnete Überstunden. Wenn dieses Konto kommt, und der AG die Stunden auf verlangen auszahlen muss, wird das der Tod des jetzigen Gleitzeitkontos sein.

Das sehe ich etwas anders. Auch wir haben bereits seit Jahren eine Gleitzeitregelung. Aber: durch fehlende Mitarbeiter wird in einigen Bereichen seit Jahren Mehrarbeit geleistet. Überstunden ordnet der AG grundsätzlich nicht an, sondern verweist auf die Gleitzeitregelung. Am Ende des Abrechnungszeitraums (1/2 Jahr) werden dann alle Stunden oberhalb von 30 ersatzlos gekappt. Personalrat ist ne Niete und macht nichts dagegen. Dienstherr ist der Auffassung, dass man sich dann die Arbeit nicht richtig einteilt oder nicht produktiv genug arbeitet (Totschlagsargument). Leider sind auch die Mitarbeitenden nicht unter einen Hut zu kriegen, um mal Flagge zu zeigen und zu sagen: Ich lass nach 39 Stunden den Bleistift fallen. Wenn man nicht mitmacht, gilt man als unkollegial.

heike2106

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #329 am: 15.10.2024 13:58 »
Ist doch Blödsinn.

Ich denke Gleitzeit - Mehrstunden bleiben das auch. Da geht nur abbummeln.
Auszahlung + Überstundenzuschlag nur bei angeordneten Überstunden.

Ansonsten die erwähnten Entgelterhöhungen in Zeit umwandeln.

Ich denke nicht, das man "mehr arbeiten" kann und sich das Geld auszahlen lassen kann, ohne das, wie gehabt, Überstunden angeordnet sind.
Der AG müsste prüfen, ob diese Mehrarbeit tatsächlich vorhanden ist oder ob zum Feierabend nur noch Däumchen drehen beim netten Kaffeeplausch gemacht wird.  Das wird definitiv nicht kommen.