Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1189025 times)

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #330 am: 15.10.2024 14:11 »
Hier steht ein bisschen mehr zu dem "Meine-Zeit-Konto"

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++d8610de6-8a24-11ef-9f3e-7b1d0cc80d16

Mir gefällt ja die geplante Flexibilität. Ist nur die Frage, wie es dann in der Realität umsetzbar ist, wenn ich jetzt sage, ich mache jetzt Sabbatical. Was sollen die Vorlauffristen sein?

Wie ja auch schon angemerkt wurde (von dir? Weiß gerade nicht.) muss in einigen Bereichen ja auch die Personaldecke bedacht werden. Theoretisch könnte ich als Krankenpfleger nämlich ziemlich einfach jedes Jahr ein Monat und mehr Sabbatical "ansparen", wenn ich Zulagen, Zusatzurlaub, JSZ usw. dort "einzahlen" lasse. Mir würde es ja gefallen und es wäre meine Entscheidung, aber wie sollte das ernsthaft eingeplant werden können in meinem Setting? Die Urlaubsplanung gerade war ja schon ein Horror.

Und die Option von "Ich reduziere freitags um 2 Stunden mit meinem Arbeitszeitkonto" exisitiert im Schichtdienst nicht. Wie soll das "Ich entscheide" umgesetzt werden? Kann ich mir noch nicht vorstellen.
Es wird immer ein sofern es nicht betrieblichen Belange entgegen stehen eingebaut sein.

Also ist diese Forderung eine Mogelpackung für mich? Oder sind "betriebliche Belange" eingegrenzt? Für Personalmangel kann ich ja jetzt schon nichts.
falls du dich statt mich meintest ind er ersten Frage:
Es ist eine unsinnige Forderung an den AG, dass er nicht mehr darüber befinden können soll, wieviel eine Mitarbeiter arbeiten soll. sondern jeder Mitarbeiter machen kann was er will, ohne das der AG einschreiten könnte.
Natürlich wird es immer drin stehen, oder meinst du das man Dienstpläne oder Schichtdienste abschaffen kann?
Und für Personalmangel kann man nichts und es sollte einen auch nicht berühren (außer evtl. im sozialem Bereichen), denn es ist und bleibt ein AG Problem.
Wer wegen Personalmangel freiwillig mehr arbeitet ist ein Teil des Problems (Einschränkungen s.o.).


Maikel

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #331 am: 15.10.2024 14:13 »

Ein Ergebnis muss sich gerade im öD aber so ein wenig an der Gesamtperformance unserer Volkswirtschaft messen lassen ... und letztere hat bekanntermaßen Luft nach oben.

Schwachsinn. Das Ergebnis soll in erster Linie die Inflation ausgleichen, die Kaufkraft gleichbehalten bzw. erhöhen und damit die Konjunktur stabilisieren.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #332 am: 15.10.2024 14:20 »
Das sehe ich etwas anders. Auch wir haben bereits seit Jahren eine Gleitzeitregelung. Aber: durch fehlende Mitarbeiter wird in einigen Bereichen seit Jahren Mehrarbeit geleistet. Überstunden ordnet der AG grundsätzlich nicht an, sondern verweist auf die Gleitzeitregelung. Am Ende des Abrechnungszeitraums (1/2 Jahr) werden dann alle Stunden oberhalb von 30 ersatzlos gekappt. Personalrat ist ne Niete und macht nichts dagegen. Dienstherr ist der Auffassung, dass man sich dann die Arbeit nicht richtig einteilt oder nicht produktiv genug arbeitet (Totschlagsargument). Leider sind auch die Mitarbeitenden nicht unter einen Hut zu kriegen, um mal Flagge zu zeigen und zu sagen: Ich lass nach 39 Stunden den Bleistift fallen. Wenn man nicht mitmacht, gilt man als unkollegial.
Alles selbstgemachte Probleme.
Wenn der AG auf Gleitzeit verweist, dann antwortet man, mach ich und geht so wie es einem Gefällt.
Wenn Fristen ohne diese Gleitzeit nicht einzuhalten sind, dann lässt man den VG entscheiden welche platzen oder macht freiwillig Gleitzeit.
Wenn man in der Nähe der Streichung kommt, dann macht man eben nicht diese Gleitzeit, sondern fordert den VG/AG auf, Überstunden anzuordnen oder die Fristen platzen halt, nicht dein Problem, sondern das des VG/AG.
Wenn der PR nichts bringt, dann wählt man ihn nicht wieder oder lässt sich selber aufstellen.
Wenn der AG mit einem Totschlag Argument kommt, dann schlägt man sich damit die Zeit Tot und lächelt, denn ihn erleidet der Tot nicht dir (außer du bist nachweislich ein bewusster Lowperformer)
Wenn die Mitarbeiter nicht unter einen Hut zu bringen sind, dann macht man genau das was man selbst für richtig hält und nennt die anderen unkollegial, dass sie von dir fordern das du auch ohne Bezahlung arbeiten sollst und dass sie das gerne machen können, es aber asozial ist deswegen dich anzupupen.



« Last Edit: 15.10.2024 14:32 von MoinMoin »

FacilityHausmeister

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #333 am: 15.10.2024 14:25 »
Hier steht ein bisschen mehr zu dem "Meine-Zeit-Konto"

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++d8610de6-8a24-11ef-9f3e-7b1d0cc80d16
Wenn ich es richtig verstehen, wollen die eine verpflichtendes Gleitzeitkonto einrichten, bei dem man seine freiwillig (also nicht angeordnete) Gleitzeit auszahlen lassen kann?

So verstehe ich das auch.

"Wir wollen hinkommen  zu einer Vergütung der tatsächlichen Arbeit und damit wahlweise zu mehr Geld oder mehr Zeit: Es ist Dein Konto, Deine Wahl, ob Du mehr Geld möchtest oder mehr freie Zeit. In Bereichen, in denen es Gleitzeitregelungen gibt oder auch schon Arbeitszeitkonten ist zu prüfen, wie diese Regelungen an das neue System angepasst werden können. Nur weil es schon bestehende Systeme gibt, spricht ja nichts dagegen, etwas Neues einzuführen, das besser ist als das Alte und den Kolleg*innen mehr Vorteile bringt."

Da einige im öffentlichen Dienst bereits Gleitzeitregelungen haben, soll man zukünftig selbst entscheiden können, ob man die Überstunden für Freizeit nutzt oder sich auszahlen lässt. Zumindest habe ich das so verstanden.
Also kann jemand einfach mal mehr Zeit "absitzen" ups "abarbeiten" ohne das der AG dafür einen Bedarf sieht?
Und dann muss der AG auch noch dafür Geld bezahlen? Da wird es neue Gleitzeitregelungen hageln, dass der AG erst auf "Nachfrage" beim Vorgesetzen Gleitzeit anhäufen darf, die er dann als Gleitzeit und nicht als Überstunden sich auszahlen kann.

Voll das Eigentor für die, die schon Gleitzeit machen dürfen.

Denn der Fehler ist doch, dass wenn Leute mehr Gleitzeit anhäufen es das Versagen des AGs ist, dass er nicht Überstunden anordnet und das Versagen des An, dass er nicht den Bleistift fallen lässt, damit der AG Überstunden anordnet.

Toll ist es wenn man ein Gleitzeitkonto für alle tariflich fordert, da bin ich voll dabei. Aber der Ag es auszahlen muss, wenn der AN es will, dass wird never ever kommen. So blödsinnig werden die AGs nichts ein, das Heft hier aus der Hand zu geben, dass die AN jederzeit selbst bestimmen könnten, wie wieviel sie arbeiten wollen.

Sehe ich genauso. Wir haben eine sehr großzügige Gleitzeitregelung. Viele nutzen sie, um Freitags früh nach hause zu gehen, oder ganze Tage anzusparen. Das sind keine angeordnete Überstunden. Wenn dieses Konto kommt, und der AG die Stunden auf verlangen auszahlen muss, wird das der Tod des jetzigen Gleitzeitkontos sein.

Mit dem Gleitzeitkonto in der jetzigen Form ist dem Arbeitgeber vor dem Hintergrund des Personalmangels doch nicht geholfen. Das ist doch für Spitzen gedacht. Ich mache temporär Überstunden und baue diese in Form von Gleitzeit ab. Wie die Überstunden zustande kommen, sei mal dahingestellt. Einige Arbeiten, andere sitzen die Zeit ab. Generell gilt, wenn jemand Stunden abbaut, bleibt die Arbeit wieder liegen und das Spiel geht von vorne los. Unter dem Strich arbeiten die Angestellten 39 Stunden die Woche.

Besteht die Möglichkeit, sich die Überstunden auszahlen zu lassen, werden weniger Angestellte die Überstunden im Form von Gleitzeit abbauen. Die Arbeitnehmer können ihr Gehalt aufbessern und der Arbeitgeber hat mehr Arbeitszeit mit dem knappen Personal zur Verfügung.

Warum sollte sich denn an der Gleitzeitregelung etwas ändern, solange die gesetzlichen Arbeitszeiten eingehalten werden? Ob jemand arbeitet oder seine Zeit absitzt und später abfeiert, hat er doch jetzt auch nicht unter Kontrolle. Warum wird den Angestellten immer unterstellt, dass Sie ihre Zeit nur absitzen? In meiner Behörde gibt es, wie überall, solche und solche Kollegen. Aber die Möglichkeit Überstunden auszahlen zu lassen, würde bei den produktiven Kollegen aufgrund der Mehrstunden, welche eben nicht "abgefeiert" werden insgesamt zu einer höheren Produktivität führen. Einfach weil unter dem Strich mehr Stunden gearbeitet wird.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #334 am: 15.10.2024 14:27 »

Ein Ergebnis muss sich gerade im öD aber so ein wenig an der Gesamtperformance unserer Volkswirtschaft messen lassen ... und letztere hat bekanntermaßen Luft nach oben.

Schwachsinn. Das Ergebnis soll in erster Linie die Inflation ausgleichen, die Kaufkraft gleichbehalten bzw. erhöhen und damit die Konjunktur stabilisieren.

Das ist Quatsch, denn dann hätte verdi in der letzten Runde mit einer 20%-Forderung an den Start gehen müssen. Da die Inflation 2022 externen Ursachen geschuldet war, gab es gar keine Möglichkeit, die Kaufkraft in der gesamten Breite der Arbeitnehmerschaft aufrecht zu erhalten. Es gibt kein Anrecht auf Kaufkrafterhalt - man kann es gleichwohl als Zielgröße definieren.

Der "Wert" der Verwaltung muss auch in einem Verhältnis zur pW gesehen werden. Wir generieren ja keine Umsätze, sondern sind im weitesten Sinne "parasitär" ;)



FacilityHausmeister

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« Antwort #335 am: 15.10.2024 14:30 »

So verstehe ich es auch. In der Folge wird ein Teil der Mehrarbeit vergütet, anstatt durch Freizeitausgleich abgegolten zu werden.

Wo bekommst du diese Mehrarbeit denn dann her?

Aufgrund des Personalmangels werden nach wie vor Überstunden geleistet. Nur werden diese nicht abgefeiert, um das Zeitkonto auszugleichen und somit wieder im Durchschnitt bei 39 Stunden zu landen, sondern es wird ausgezahlt. Ergo erhält der Arbeitgeber mehr Arbeitszeit von den Angestellten. Dies kann den Personalmangel zum Teil ausgleichen. In unserer Behörde bekommen wir aufgrund des Fachkräftemangels kein geeignetes Personal. Die indirekte oder freiwillige Arbeitszeitverlängerung kommt der Gesamtproduktivität zugute. Mehrkosten habe ich in dem Sinne als Arbeitgeber nicht, da die Kosten einer Stelle nur auf bereits vorhandene Mitarbeiter verteilt wird.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #336 am: 15.10.2024 14:40 »
Warum sollte sich denn an der Gleitzeitregelung etwas ändern, solange die gesetzlichen Arbeitszeiten eingehalten werden? Ob jemand arbeitet oder seine Zeit absitzt und später abfeiert, hat er doch jetzt auch nicht unter Kontrolle. Warum wird den Angestellten immer unterstellt, dass Sie ihre Zeit nur absitzen? In meiner Behörde gibt es, wie überall, solche und solche Kollegen. Aber die Möglichkeit Überstunden auszahlen zu lassen, würde bei den produktiven Kollegen aufgrund der Mehrstunden, welche eben nicht "abgefeiert" werden insgesamt zu einer höheren Produktivität führen. Einfach weil unter dem Strich mehr Stunden gearbeitet wird.
Es führt nicht zu mehr Produktivität durch den Mitarbeiter, sondern zu einer geringeren! Denn mehr Arbeitsstunden bedeutet mitnichten mehr Produktivität, er arbeitet mehr, aber leisten tut er bestimmt nicht mehr. (Leistung = Arbeit / Zeit)
Menschen in TZ sind nach meinen Beobachtungen in der Regel produktiver.

Es geht darum, dass dann der AN ein Anrecht darauf hat mehr Arbeitsstunden zu leisten, auch wenn der AG dafür keine Notwendigkeit sieht.
Egal ob er sie abbummelt (abmahnbar) oder tatsächlich ackert.
Wenn der AG aber nicht das Geld dafür hat oder es als nicht notwendig ansieht, dass das was der AN dort macht, gemacht wird.

Es ist halt ein Kontrollverlust des AGs, der damit einher geht über die von ihm bestellte Leistung.

Oder wie würdest du es empfinden, wenn der Wirt in der Kneipe dir ungefragt ein drittes Bier hinstellt, weil er der Meinung ist, dass du noch eins trinken und bezahlen sollst.



BAT

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« Antwort #337 am: 15.10.2024 14:42 »


Aufgrund des Personalmangels werden nach wie vor Überstunden geleistet.

Abgesehen das diese wohl ein besonderes Probleme deines Betriebes ist, sollest du dich mit dem Unterscheid Überstunden vs. Mehrarbeit beschäftigen. Die Idee von Verdi wendet sich offensichtlich an Mehrstunden.

MoinMoin

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« Antwort #338 am: 15.10.2024 14:44 »

So verstehe ich es auch. In der Folge wird ein Teil der Mehrarbeit vergütet, anstatt durch Freizeitausgleich abgegolten zu werden.

Wo bekommst du diese Mehrarbeit denn dann her?

Aufgrund des Personalmangels werden nach wie vor Überstunden geleistet. Nur werden diese nicht abgefeiert, um das Zeitkonto auszugleichen und somit wieder im Durchschnitt bei 39 Stunden zu landen, sondern es wird ausgezahlt. Ergo erhält der Arbeitgeber mehr Arbeitszeit von den Angestellten. Dies kann den Personalmangel zum Teil ausgleichen. In unserer Behörde bekommen wir aufgrund des Fachkräftemangels kein geeignetes Personal. Die indirekte oder freiwillige Arbeitszeitverlängerung kommt der Gesamtproduktivität zugute. Mehrkosten habe ich in dem Sinne als Arbeitgeber nicht, da die Kosten einer Stelle nur auf bereits vorhandene Mitarbeiter verteilt wird.
Wenn der AG es will, ja! Wenn er jedoch die Arbeit durch Ablauf erledigen lassen will, dann wird ihm diese Möglichkeit genommen  ;D
Und wenn er es gewollt hätte, dann hätte er früher auch Überstunden angeordnet und so spart er sogar dank Verdi Geld, da er keine Überstundenzuschläge mehr zahlen muss.
Fein fein.


MoinMoin

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« Antwort #339 am: 15.10.2024 14:47 »


Aufgrund des Personalmangels werden nach wie vor Überstunden geleistet.

Abgesehen das diese wohl ein besonderes Probleme deines Betriebes ist, sollest du dich mit dem Unterscheid Überstunden vs. Mehrarbeit beschäftigen. Die Idee von Verdi wendet sich offensichtlich an Mehrstunden.
Sind es nicht Gleitzeitstunden und nicht Mehrarbeit, denn Mehrarbeit ist doch die Zeit eines TZ die zwischen seiner AZ und der des VZ liegt, die nicht als Überstunden gelten, selbst wenn sie angeordnet werden und dieser Scheiß wird erfreulicherweise von Verdi mit adressiert.
LOB an Verdi (!!!)

BAT

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« Antwort #340 am: 15.10.2024 14:47 »

Der "Wert" der Verwaltung muss auch in einem Verhältnis zur pW gesehen werden. Wir generieren ja keine Umsätze, sondern sind im weitesten Sinne "parasitär" ;)

Dann sollte man sich evtl. auch bei den Stunden annähern ;)

Davon abgesehen war die Inflation (die die höheren EG - Gruppen aufgrund des "Warenkorbes" überhaupt nicht betraf), nicht externer Natur, sondern eine verfehlte Energiepolitik sowie ein mangelndes Handel so um das Jahr 2014 herum.

BAT

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« Antwort #341 am: 15.10.2024 14:49 »

Sind es nicht Gleitzeitstunden und nicht Mehrarbeit, denn Mehrarbeit ist doch die Zeit eines TZ die zwischen seiner AZ und der des VZ liegt, die nicht als Überstunden gelten, selbst wenn sie angeordnet werden und dieser Scheiß wird erfreulicherweise von Verdi mit adressiert.
LOB an Verdi (!!!)

Da hast Du wohl recht. Ging mir nur drum, dass der Begriff Überstunden hier inflationär genutzt wird.

Muss Verdi dass adressieren? Der EUGH hat ja hierzu anscheinen bereits entschieden...


MoinMoin

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« Antwort #342 am: 15.10.2024 14:50 »

Der "Wert" der Verwaltung muss auch in einem Verhältnis zur pW gesehen werden. Wir generieren ja keine Umsätze, sondern sind im weitesten Sinne "parasitär" ;)

Dann sollte man sich evtl. auch bei den Stunden annähern ;)

Bist du jeck?
die liegt doch bei 40,2

2023 arbeiteten Vollzeiterwerbstätige 40 Stunden pro Woche
34,3 Stunden betrug die gewöhnliche Wochenarbeitszeit aller Erwerbstätigen in Deutschland 2023. Da die Arbeitszeit erheblich von dem Anteil der Erwerbstätigen in Teilzeit abhängig ist, sollten Voll- (40,2 Stunden pro Woche) und Teilzeiterwerbstätige (20,8 Stunden) jedoch getrennt voneinander betrachtet werden.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-3/woechentliche-arbeitszeitl.html

 :o :o ::) ::)

MoinMoin

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« Antwort #343 am: 15.10.2024 14:51 »

Sind es nicht Gleitzeitstunden und nicht Mehrarbeit, denn Mehrarbeit ist doch die Zeit eines TZ die zwischen seiner AZ und der des VZ liegt, die nicht als Überstunden gelten, selbst wenn sie angeordnet werden und dieser Scheiß wird erfreulicherweise von Verdi mit adressiert.
LOB an Verdi (!!!)

Da hast Du wohl recht. Ging mir nur drum, dass der Begriff Überstunden hier inflationär genutzt wird.

Muss Verdi dass adressieren? Der EUGH hat ja hierzu anscheinen bereits entschieden...
hih, eben, großes Lob an verdi, dass sie das gemerkt haben und jetzt es als Forderung aufstellen, obwohl es schon längst ausgemachte Sache ist, dass es geändert werden MUSS.
Also können sie sich dafür feiern lassen.

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #344 am: 15.10.2024 14:56 »
Hier steht ein bisschen mehr zu dem "Meine-Zeit-Konto"

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++d8610de6-8a24-11ef-9f3e-7b1d0cc80d16

Mir gefällt ja die geplante Flexibilität. Ist nur die Frage, wie es dann in der Realität umsetzbar ist, wenn ich jetzt sage, ich mache jetzt Sabbatical. Was sollen die Vorlauffristen sein?

Wie ja auch schon angemerkt wurde (von dir? Weiß gerade nicht.) muss in einigen Bereichen ja auch die Personaldecke bedacht werden. Theoretisch könnte ich als Krankenpfleger nämlich ziemlich einfach jedes Jahr ein Monat und mehr Sabbatical "ansparen", wenn ich Zulagen, Zusatzurlaub, JSZ usw. dort "einzahlen" lasse. Mir würde es ja gefallen und es wäre meine Entscheidung, aber wie sollte das ernsthaft eingeplant werden können in meinem Setting? Die Urlaubsplanung gerade war ja schon ein Horror.

Und die Option von "Ich reduziere freitags um 2 Stunden mit meinem Arbeitszeitkonto" exisitiert im Schichtdienst nicht. Wie soll das "Ich entscheide" umgesetzt werden? Kann ich mir noch nicht vorstellen.
Es wird immer ein sofern es nicht betrieblichen Belange entgegen stehen eingebaut sein.

Also ist diese Forderung eine Mogelpackung für mich? Oder sind "betriebliche Belange" eingegrenzt? Für Personalmangel kann ich ja jetzt schon nichts.
falls du dich statt mich meintest ind er ersten Frage:
Es ist eine unsinnige Forderung an den AG, dass er nicht mehr darüber befinden können soll, wieviel eine Mitarbeiter arbeiten soll. sondern jeder Mitarbeiter machen kann was er will, ohne das der AG einschreiten könnte.
Natürlich wird es immer drin stehen, oder meinst du das man Dienstpläne oder Schichtdienste abschaffen kann?
Und für Personalmangel kann man nichts und es sollte einen auch nicht berühren (außer evtl. im sozialem Bereichen), denn es ist und bleibt ein AG Problem.
Wer wegen Personalmangel freiwillig mehr arbeitet ist ein Teil des Problems (Einschränkungen s.o.).

Nein, es war ein "mich", auf meine Situation. Ist die Forderung "Meine-Zeit-Konto" eine Mogelpackung für mich als Krankenpfleger, der in Wechselschicht arbeitet, nach Dienstplan, mit Personaluntergrenze bei Personalmangel?