... Meine Mieterin zahlt mir für ihre 60m2 Wohnung 1000€ warm (800 kalt). Dazu kommt noch ca 40€ Strom, 30€ Internet, 20€ GEZ ....
Hmmm, das sind 13,33€ Kaltmiete pro m2.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/12/PD22_N071_12_63.html
Erkenne das Problem 
@monkey: 2500€ Netto dürften 2024 recht nah am Medianeinkommen in StKl. 1 liegen:
https://www.finanz.de/gehalt/
Die Zahlen sind ja total veraltet. Der Mietspiegel besagt hier eben 13,50 durchschnittlich/m2.
In der Umgebung aufm platten Land zahlst du 11,50-12. Hier verdient man natürlich etwas mehr, die Eingruppierungen sind auch besser. Trotzdem, mit 2500 machst du hier keine grossen Spruenge. Sieht woanders natuerlich anders aus.
Ja, auch die Statista-Zahlen sind (wie die vom IW) nicht brandaktuell
- Ich wollte Dir hier auch gar nicht auf den Schlips treten, denn Mieten orientieren sich am Markt und wenn Du dauerhaft und deutlich unter dem Mietspiegel bleibst, dann meckert sogar das FA irgendwann.
Das Problem ist ja, das Flächentarifverträge ohne Ortzuschläge gar keine gleichwertigen Einkommen definieren, weil gerade bei kleinen und mittleren Einkommen in München viel weniger übrigbleibt, als in Brandenburg oder dem Sauerland. Da kann man jetzt natürlich noch intensiv ventilieren, ob die bessere Infrastruktur in den Städten den Mehrpreis wert sind (in der Stadt braucht man z.B. nicht unbedingt ein eigenes Auto). Aber grundsätzlich sind Einkommen am oder unterhalb des Medians keine Einkommen, mit denen man die großen Sprünge macht - Insbesondere, wenn dann noch Kinder dazukommen.
Ja mit dem Medianeinkommen macht man keine großen Sprünge auch wenn man gut drüber liegt und sich etwas eigenes kaufen will sieht das so aus.
Ein wirkliches Gegenmittel das auch dauerhaft funktioniert gibt es hier aber nicht.
Steigende Löhne (nehme ich gerne mit) führen ja nur dazu, dass anderswo Preise anziehen.
Dieser Preisanstieg ist aber nunmal in den letzten Jahrzehnten dermaßen entartet und unverhältnismäßig gewesen das die Einkommen nicht nachgekommen sind.
Nicht nur die regelmäßigen bis laufenden Kosten sind deutlich höher geworden (Essen, Strom usw.) sondern auch die Kosten für das woran man seinen eigenen Erfolg messen kann wie eigener Wohnraum, Auto...
Wenn also für alle die Lebenshaltungskosten steigen und Wohnraum knapp ist steigen natürlich die Mieten und Kaufpreise. Zum einen bleiben von 800,00 EUR Kaltmiete garnicht sooo viel hängen zum anderen kann diese und noch höhere Preise auch gut abrufen weil man immer jemand findet der sie bezahlt und wenn es das Amt ist.
Auf der anderen Seite stecken fast überall börsennotierte Unternehmen dahinter die zur Gewinnsteigerung verdammt sind sonst stürzt der Aktienkurs und damit evtl. das ganze Unternehmen ab. Wenn ich hier höhere Löhne durchsetze, steigen die Preise um die Gewinnmarge zu erfüllen. Sich hinstellen und sagen, wir erhöhen die Löhne und lassen dafür die Preise gleich, wird es hier kaum geben. Da wollen die Manager viel lieber ihre üppigen Gehälter und Prämien einstreichen.
Auf der anderen Seite, erhöht man die Löhne nicht, steigen die Preise dennoch weil man ja im nächsten Jahr noch mehr Gewinn machen muss.
Gleichzeitig drängen von außen -und das ist gut so- andere Wettbewerber mit vergleichbaren bis besseren Produkten auf den Markt und können die Preise unterbieten. Ich bin zum Beispiel froh, dass es Hyundai und Kia gibt, sonst wären die letzten beiden Autos deutlich anders ausgefallen.
Kurzgesagt, solange es börsennotierte Unternehmen und zuwenig Wohnraumschaffung gibt wird es schwer diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Zusätzlich erwirtschaftet der ÖD keinen zusätzlichen Umsatz/Gewinn sondern belastet die freie Wirtschaft. Produktion ins Ausland verlegen bringt auch nichts, was sollen die Arbeitnehmer dieser Unternehmen denn dann tun? Entweder kracht es irgendwann oder es läuft auf ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle bzw. Bürgergeld 2.0 raus. Beides fände ich nicht zielführend.
Zur Tarifverhandlung:
Ich lese 8% und mehr Urlaub daraus, gut.
Altersteilzeit? Ja bitte, betrifft mich aber erst in über 20 Jahren.
Aus den 8% werden dann vermutlich 5 % die irgendwie auf zweimal aufgeteilt werden.
Die extra Urlaubstage werden zum Teil gewährt, dafür aber weniger Lohnplus.
Die Altersteilzeit kommt wieder.
Das Arbeitszeitkonto vergisst man bei den Verhandlungen.
Die Reduzierung der Wochenarbeitszeit nimmt man bei den darauffolgenden Verhandlungen mit auf und streicht dafür die zusätzlichen Urlaubstage und reduziert das Lohnplus in 2026.