Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I

[BAT]

Nachbars Rasen ist immer grüner.

Einigen hier würde es gut tun, wenn man einfach mal mit mehr Akzeptanz und Verständnis durch´s Leben läuft.
Ja, EG 9b+ sollte im Verhältnis deutlich besser bezahlt werden, sodass sich Verantwortung auch monetär lohnt. Wenn ich aber lese wie schlecht es allen geht und dass die Gehälter mit 2.500 €+ netto nicht zum Überleben reichen, scheinen mir viele doch fernab der Realität.

Ich habe immer gesagt, dass ich die Posten inklusive meinen in der E10 für (brutto) zu hoch bezahlt halte (Stufe 6 vorausgesetzt) im Vergleich zu so einigen anderen Berufen (Pflege, Spital, etc.).

ABER: das Problem liegt ja auch in den viel zu hohen Gehältern bis 9a, wenn man also einen ordentlich Abstand gewinnen möchte wachsen die Gehälter natürlich in teils absurde Höhen.

[monkey]

Ein Ergebnis muss sich gerade im öD aber so ein wenig an der Gesamtperformance unserer Volkswirtschaft messen lassen ... und letztere hat bekanntermaßen Luft nach oben.

Schwachsinn. Das Ergebnis soll in erster Linie die Inflation ausgleichen, die Kaufkraft gleichbehalten bzw. erhöhen und damit die Konjunktur stabilisieren.

Das ist Quatsch, denn dann hätte verdi in der letzten Runde mit einer 20%-Forderung an den Start gehen müssen. Da die Inflation 2022 externen Ursachen geschuldet war, gab es gar keine Möglichkeit, die Kaufkraft in der gesamten Breite der Arbeitnehmerschaft aufrecht zu erhalten. Es gibt kein Anrecht auf Kaufkrafterhalt - man kann es gleichwohl als Zielgröße definieren.

Der "Wert" der Verwaltung muss auch in einem Verhältnis zur pW gesehen werden. Wir generieren ja keine Umsätze, sondern sind im weitesten Sinne "parasitär"

Das Argument ist Unsinn, wenn man bedenkt, dass D mit eine der geringsten Staatsquote weltweit und die geringste in der EU hat.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/218347/umfrage/anteil-der-staatsbediensteten-in-ausgewaehlten-laendern/

Ich glaube, du benutzt den Begriff "Staatsquote" falsch im Zusammenhang mit deinem Link. Staatsquote ist was anderes:
https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsquote

[NelsonMuntz]

Ein Ergebnis muss sich gerade im öD aber so ein wenig an der Gesamtperformance unserer Volkswirtschaft messen lassen ... und letztere hat bekanntermaßen Luft nach oben.

Schwachsinn. Das Ergebnis soll in erster Linie die Inflation ausgleichen, die Kaufkraft gleichbehalten bzw. erhöhen und damit die Konjunktur stabilisieren.

Das ist Quatsch, denn dann hätte verdi in der letzten Runde mit einer 20%-Forderung an den Start gehen müssen. Da die Inflation 2022 externen Ursachen geschuldet war, gab es gar keine Möglichkeit, die Kaufkraft in der gesamten Breite der Arbeitnehmerschaft aufrecht zu erhalten. Es gibt kein Anrecht auf Kaufkrafterhalt - man kann es gleichwohl als Zielgröße definieren.

Der "Wert" der Verwaltung muss auch in einem Verhältnis zur pW gesehen werden. Wir generieren ja keine Umsätze, sondern sind im weitesten Sinne "parasitär"

Das Argument ist Unsinn, wenn man bedenkt, dass D mit eine der geringsten Staatsquote weltweit und die geringste in der EU hat.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/218347/umfrage/anteil-der-staatsbediensteten-in-ausgewaehlten-laendern/

Du hast mein Argument nicht verstanden: Die Gehälter sollten eine gewisse Vergleichbarkeit mit aquivalenten Tätigkeiten in der pW haben - Die Gesamtdimension des öffentlichen Sektors ist dabei unbeachtlich.

Das Gemecker von PapaJoe ist dabei genauso über das Ziel hinausschießend, wie die Anspruchshaltung (Auto, Haus, Lebensfreude ) mancher Beamter. Maß und Mitte gehen ein wenig verloren.

[monkey]

Nachbars Rasen ist immer grüner.

Einigen hier würde es gut tun, wenn man einfach mal mit mehr Akzeptanz und Verständnis durch´s Leben läuft.
Ja, EG 9b+ sollte im Verhältnis deutlich besser bezahlt werden, sodass sich Verantwortung auch monetär lohnt. Wenn ich aber lese wie schlecht es allen geht und dass die Gehälter mit 2.500 €+ netto nicht zum Überleben reichen, scheinen mir viele doch fernab der Realität. Mehr geht immer, aber schlecht geht es uns auch nicht. Und auch den Beamten geht es nicht um ein vielfaches besser. Ich würde nicht mit denen tauschen wollen und habe mich bewusst dagegen entschieden.

Das habe ich etwas weiter oben mit Hilfe des Mediannettovergleichsrechners aufzuzeigen. Für sich genommen sind 2500€ netto ca. oberes Nettodrittel in Deutschland bei einem Angestelltenverhältnis.

[ohjeee]

Ein Ergebnis muss sich gerade im öD aber so ein wenig an der Gesamtperformance unserer Volkswirtschaft messen lassen ... und letztere hat bekanntermaßen Luft nach oben.

Schwachsinn. Das Ergebnis soll in erster Linie die Inflation ausgleichen, die Kaufkraft gleichbehalten bzw. erhöhen und damit die Konjunktur stabilisieren.

Das ist Quatsch, denn dann hätte verdi in der letzten Runde mit einer 20%-Forderung an den Start gehen müssen. Da die Inflation 2022 externen Ursachen geschuldet war, gab es gar keine Möglichkeit, die Kaufkraft in der gesamten Breite der Arbeitnehmerschaft aufrecht zu erhalten. Es gibt kein Anrecht auf Kaufkrafterhalt - man kann es gleichwohl als Zielgröße definieren.

Der "Wert" der Verwaltung muss auch in einem Verhältnis zur pW gesehen werden. Wir generieren ja keine Umsätze, sondern sind im weitesten Sinne "parasitär"

Das Argument ist Unsinn, wenn man bedenkt, dass D mit eine der geringsten Staatsquote weltweit und die geringste in der EU hat.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/218347/umfrage/anteil-der-staatsbediensteten-in-ausgewaehlten-laendern/

Du hast mein Argument nicht verstanden: Die Gehälter sollten eine gewisse Vergleichbarkeit mit aquivalenten Tätigkeiten in der pW haben - Die Gesamtdimension des öffentlichen Sektors ist dabei unbeachtlich.

Das Gemecker von PapaJoe ist dabei genauso über das Ziel hinausschießend, wie die Anspruchshaltung (Auto, Haus, Lebensfreude ) mancher Beamter. Maß und Mitte gehen ein wenig verloren.

Dann habe ich dich falsch verstanden. Natürlich sollten die Gehälter im Verhältnis zun ähnlichen Tätigkeiten in der PW stehen. Da wäre oben rum ja deutlich Luft!

[MoinMoin]

Ich stehe gerade auf dem Schlauch... Von welchen (theoretischen) 37% reden wir hier?

Die die der Beamte mit 2 Kinder und Partner in  A3 in Stufe 1 bekommen muss, der Rest kommt auch mit 10% aus.

Falschbehauptungen werden auch in der tausendsten Wiederholung keinen Deut richtiger..

Und Falsche Rückschlüsse aus den BVerG Urteilen werden ebenfalls nicht durch die tausendsten Wiederholung einen Deut richtiger. Auch wenn sie von qualifizierten Menschen kommen, die nur in die eine Richtung denken.

Solange es kein Urteil dazu gibt, gilt für meine Aussage die Unschuldsvermutung

Und außerdem denke ich , dass bei einem Kindergeld für alle in Höhe von 700€ die 10 % nicht ganz so falsch sein dürften. Dann können die bestehenden Famzuschläge mit den 15% Aufschlag auf Grundbedürfnisse begründet werden und der Drops ist gelutscht.

[NelsonMuntz]

...
Und außerdem denke ich , dass bei einem Kindergeld für alle in Höhe von 700€ die 10 % nicht ganz so falsch sein dürften. Dann können die bestehenden Famzuschläge mit den 15% Aufschlag auf Grundbedürfnisse begründet werden und der Drops ist gelutscht.

So sehr ich in der Argumentation bei Dir bin: Wir reden hier in Summe dann schon über einen dreistelligen Mrd.-Betrag, der jährlich für das Kindergeld fällig wäre.

... andererseits muss man auch mal große Schritte gehen - und wenn es nur dazu dient, verfassungsrechtlich gebotenen Besoldungs-Irrsinn einzuhegen

[MoinMoin]

Dann habe ich dich falsch verstanden. Natürlich sollten die Gehälter im Verhältnis zun ähnlichen Tätigkeiten in der PW stehen. Da wäre oben rum ja deutlich Luft!

Ab EG8 da drunter eher Luft nach unten. Also lassen wir das lieber 

[MoinMoin]

...
Und außerdem denke ich , dass bei einem Kindergeld für alle in Höhe von 700€ die 10 % nicht ganz so falsch sein dürften. Dann können die bestehenden Famzuschläge mit den 15% Aufschlag auf Grundbedürfnisse begründet werden und der Drops ist gelutscht.

So sehr ich in der Argumentation bei Dir bin: Wir reden hier in Summe dann schon über einen dreistelligen Mrd.-Betrag, der jährlich für das Kindergeld fällig wäre.

Ich sehe da kein Problem, da
1) alle Bürgergeldempfänger dieses Geld schon bekommen.
2) Alle Beamten diese Geld bekommen werden müssen.
und
3.) wenn alle Bürger auch diese Geld bekommen, dann haben wir keine Kinderarmut mehr, dann haben wir keien EG10er mehr, die Wohngeld oder Bürgergeld beantragen müssten, weil sie Kinder haben.
und
4.) Der Abstand zwischen arbeitenden Menschen und Bürgergeldempfänger wäre plötzlich richtig fett, dass dieses ekelige nach unten treten endlich aufhören kann.

... andererseits muss man auch mal große Schritte gehen - und wenn es nur dazu dient, verfassungsrechtlich gebotenen Besoldungs-Irrsinn einzuhegen

und wir wären plötzlich ein Kinderfreundliches Land und die Beamten wäre endlich beruhigt, da es dann nichts mehr von wegen 30-40% Zuwenig Sold für den Single zu Jammern gibt.

[BAT]

Wer Bürgergeldempfänger als "unten" bezeichnet, sollte sich insgesamt Gedanken über seine charakterlichen Koordinaten machen.

[NelsonMuntz]

@MoinMoin:

Du hast natürlich mit den Bürgergeldempfängern, den Beamten und den anderen Sozialleistungen (Kinderzuschlag, Wohngeld etc.) einen Punkt - Aber ich denke, der größte Teil der Familien bekäme das wirklich on top.

Das Argument mit der Kinderfreundlichkeit unterschreibe ich dabei aber natürlich sofort.

(und zu den Beamten: Manch ein Single mag diese "Lösung" vielleicht gar nicht hören, weil es eben massive Erhöhungen der Besoldung verhindert).

[Kubus]

Nachbars Rasen ist immer grüner.

Einigen hier würde es gut tun, wenn man einfach mal mit mehr Akzeptanz und Verständnis durch´s Leben läuft.
Ja, EG 9b+ sollte im Verhältnis deutlich besser bezahlt werden, sodass sich Verantwortung auch monetär lohnt. Wenn ich aber lese wie schlecht es allen geht und dass die Gehälter mit 2.500 €+ netto nicht zum Überleben reichen, scheinen mir viele doch fernab der Realität. Mehr geht immer, aber schlecht geht es uns auch nicht. Und auch den Beamten geht es nicht um ein vielfaches besser. Ich würde nicht mit denen tauschen wollen und habe mich bewusst dagegen entschieden.

Das habe ich etwas weiter oben mit Hilfe des Mediannettovergleichsrechners aufzuzeigen. Für sich genommen sind 2500€ netto ca. oberes Nettodrittel in Deutschland bei einem Angestelltenverhältnis.

Das Problem ist doch, dass du damit in manchen Regionen nur "überlebst", statt ein relativ gutes Leben zu haben:
Meine Mieterin zahlt mir für ihre 60m2 Wohnung 1000€ warm (800 kalt). Dazu kommt noch ca 40€ Strom, 30€ Internet, 20€ GEZ = 1090€. Dann noch Essen, Auto mit Sprit und Versicherung, Klamotten, sonstige Bespaßung..

2500-1090 = 1410.
Dann Essen (250€), Auto (Sie hat jetzt nen übermäßig großes, sagen wir mal, es wäre nur ein Polo: 150€ Wertverlust/Leasing,100€ Sprit, 50€ Versicherung und Steuer = 300€, 100€ Klamotte, 100€ sonstiges = 750€

Dann bleiben noch 660€ übrig. Davon sollte sie aber noch was für die Rente investieren (Sie ist 30, also ca 400€ in ETFs) und der Rest geht für Urlaub drauf.

Klar, das ist in Summe ein recht auskömmliches Einkommen für einen Single. Aber dass das jetzt iwie zu einem gehobenen Lebensstandard führt.. ich weiß nicht, ich würde sagen nein.

Zu zweit siehts natürlich besser aus, evtl nur ein Auto, Wohnung ist anteilig auch billiger usw. Oder andere Wohnlage, kleinere Wohnung, kein Auto. Aber ist das nicht so, dass wir in DE iwie 60 Mio angemeldete Autos haben?! Da hat ja fast jeder eins.

Und als Gegenbeispiel: Mein Bruder hat seinen E-Meister, verdient aber knapp 4,5k netto + Aktienoption, Chemietarif bei ich glaub 37,5h/Woche. Natürlich schafft der mehr wie ich bzw hat mehr Stress, aber es gibt auch mehr Kohle!

Der öD muss mal aus dem ganzen starren System a la "ich hab master, ich bin A/E15; du hast ausbildung, du bekommst hungerlohn". Das ist einfach so dumm und so verallgemeinernd.

Bei uns machen viele extra nebenher noch nen Master, um dann iwann zb auf ne E15 oder A zu kommen. Dabei bringt ihnen das "Wissen" oft garnix, das ist verplemperte Zeit. Aber ist ja auch nur meine Meinung.


Und dann kommt so ein Dulli um die Ecke, hat sein Kommunalstudium gemacht und danach den Pseudo-Master an ner Verwaltungshochschule und kassiert mit seiner A14 oder 15 nochmal nen k mehr netto als der Ingenieur oder Informatik-Absolvent. Das ist auch so n Ding.

[monkey]

Nachbars Rasen ist immer grüner.

Einigen hier würde es gut tun, wenn man einfach mal mit mehr Akzeptanz und Verständnis durch´s Leben läuft.
Ja, EG 9b+ sollte im Verhältnis deutlich besser bezahlt werden, sodass sich Verantwortung auch monetär lohnt. Wenn ich aber lese wie schlecht es allen geht und dass die Gehälter mit 2.500 €+ netto nicht zum Überleben reichen, scheinen mir viele doch fernab der Realität. Mehr geht immer, aber schlecht geht es uns auch nicht. Und auch den Beamten geht es nicht um ein vielfaches besser. Ich würde nicht mit denen tauschen wollen und habe mich bewusst dagegen entschieden.

Das habe ich etwas weiter oben mit Hilfe des Mediannettovergleichsrechners aufzuzeigen. Für sich genommen sind 2500€ netto ca. oberes Nettodrittel in Deutschland bei einem Angestelltenverhältnis.

Das Problem ist doch, dass du damit in manchen Regionen nur "überlebst", statt ein relativ gutes Leben zu haben:
Meine Mieterin zahlt mir für ihre 60m2 Wohnung 1000€ warm (800 kalt). Dazu kommt noch ca 40€ Strom, 30€ Internet, 20€ GEZ = 1090€. Dann noch Essen, Auto mit Sprit und Versicherung, Klamotten, sonstige Bespaßung..

2500-1090 = 1410.
Dann Essen (250€), Auto (Sie hat jetzt nen übermäßig großes, sagen wir mal, es wäre nur ein Polo: 150€ Wertverlust/Leasing,100€ Sprit, 50€ Versicherung und Steuer = 300€, 100€ Klamotte, 100€ sonstiges = 750€

Dann bleiben noch 660€ übrig. Davon sollte sie aber noch was für die Rente investieren (Sie ist 30, also ca 400€ in ETFs) und der Rest geht für Urlaub drauf.

Klar, das ist in Summe ein recht auskömmliches Einkommen für einen Single. Aber dass das jetzt iwie zu einem gehobenen Lebensstandard führt.. ich weiß nicht, ich würde sagen nein.

Das mag ja sein, dass du das als Problem siehst, aber so ein Rechner zeigt eben auch gewisse Realitäten. Was sollen denn die ganzen 66% unter dem Einkommen von EG9b sagen in der deiner Beispielrechnung (die ich so aber auch nicht als "nicht gehoben" unterschreiben würde, aber das nur nebenbei)?

Ich bin ganz und gar nicht gegen höheren Lohn, aber etwas Perspektive sollte man schon bewahren. Und dabei hilft mMn eben der Blick auf das Median. Ich halte Oberes-Drittel-Einkommen schon für hoch, gewissermaßen "reich".

[NelsonMuntz]

... Meine Mieterin zahlt mir für ihre 60m2 Wohnung 1000€ warm (800 kalt). Dazu kommt noch ca 40€ Strom, 30€ Internet, 20€ GEZ ....

Hmmm, das sind 13,33€ Kaltmiete pro m².

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/12/PD22_N071_12_63.html

Erkenne das Problem

@monkey: 2500€ Netto dürften 2024 recht nah am Medianeinkommen in StKl. 1 liegen:

https://www.finanz.de/gehalt/

[monkey]

Hmmm, das sind 13,33€ Kaltmiete pro m².

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/12/PD22_N071_12_63.html

Erkenne das Problem

@monkey: 2500€ Netto dürften 2024 recht nah am Medianeinkommen in StKl. 1 liegen:

https://www.finanz.de/gehalt/

Ich hab meinen Link gesendet weiter oben auf den ich mich beziehe.