Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1082749 times)

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #510 am: 17.10.2024 16:04 »

Hmmm, das sind 13,33€ Kaltmiete pro m2.

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/12/PD22_N071_12_63.html

Erkenne das Problem ;)

@monkey: 2500€ Netto dürften 2024 recht nah am Medianeinkommen in StKl. 1 liegen:

https://www.finanz.de/gehalt/

Ich hab meinen Link gesendet weiter oben auf den ich mich beziehe.

Ja, aber der ist aus dem Jahr 2022 und referenziert sicher auf Zahlen von 2021 oder früher ... angesichts der Inflations- aber auch Gehaltsentwicklung würde ich den nicht mehr nutzen wollen.

EDIT: beziehen sich die Jahreszahlen in der Grafik also auf das Jahr 2019.

PapaJoe

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #511 am: 17.10.2024 16:51 »
Wenn wir ehrlich sind dann hat PapaJoe ja nicht ganz unrecht.
...

Nö, er adressiert schlicht die falschen Leute, wenn er überbordende Kosten durch die öffentliche Hand kritisieren möchte. Alles, was wir im öD tun, tun wir, weil es Politiker an irgendeinem Punkt für notwendig erachtet haben. Und einiges davon ist tatsächlich "hirnverbrannt" ;) - Aber das ist doch nicht die Schuld der Mitarbeiter, sondern liegt in der Verantwortung des Gesetzgebers, der ja auch von allen Bürgern über Wahlen besetzt wird.

Was die KV- und RV-Beiträge mit unseren Gehältern zu tun haben sollen, erschließt sich mir auch nicht.

Also nein, PapaJoe hat nur völlig ziellos gestänkert.

Das sehe ich ein bisschen anders.
Wenn ich als Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft mehr Geld verlange, weil der Wirtschaftszweig gut gelaufen ist, dann wird das aus dem Ertrag der jeweiligen Firma bezahlt.
Wenn ich im Öffentlichen Dienst mehr Geld verlange, wird das durch Steuergelder finanziert, was wiederum irgendwann höhere Grundsteuer oder andere Abgaben zur Folge hat. Daher wirkt es für nicht im Öffentlichen Dienst Beschäftigte genauso wie steigende KV- und Rentenbeiträge. Insofern steigt die Abgabenlast auch dadurch immer weiter.

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #512 am: 17.10.2024 17:04 »

Hmmm, das sind 13,33€ Kaltmiete pro m2.

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/12/PD22_N071_12_63.html

Erkenne das Problem ;)

@monkey: 2500€ Netto dürften 2024 recht nah am Medianeinkommen in StKl. 1 liegen:

https://www.finanz.de/gehalt/

Ich hab meinen Link gesendet weiter oben auf den ich mich beziehe.

Ja, aber der ist aus dem Jahr 2022 und referenziert sicher auf Zahlen von 2021 oder früher ... angesichts der Inflations- aber auch Gehaltsentwicklung würde ich den nicht mehr nutzen wollen.

EDIT: beziehen sich die Jahreszahlen in der Grafik also auf das Jahr 2019.

Na ja, dafür beziehen sich deine Zahlen auf Stepstone.

"Quelle: stepstone.de

Als Grundlage für diese Berechnung im Gehaltsreport dienen Datensätze aus Stellenangeboten und Jobausschreibungen. Diese werden nach Berufsausbildung, Berufserfahrung, Bundesland, Geschlecht und Branchen ausgewertet."

Da arbeite ich lieber mit wissenschaftlich ausgearbeiteten Zahlen, wenn auch etwas älter.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #513 am: 17.10.2024 17:09 »

Da arbeite ich lieber mit wissenschaftlich ausgearbeiteten Zahlen, wenn auch etwas älter.

Die Zahlen vom IW sind super aufbereitet, keine Frage - aber eben auch wirklich alt.

Die Aussage, 2500€ netto würden heute im oberen Drittel liegen, ist schlicht falsch.


monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #514 am: 17.10.2024 17:21 »

Da arbeite ich lieber mit wissenschaftlich ausgearbeiteten Zahlen, wenn auch etwas älter.

Die Zahlen vom IW sind super aufbereitet, keine Frage - aber eben auch wirklich alt.

Die Aussage, 2500€ netto würden heute im oberen Drittel liegen, ist schlicht falsch.

Ich finde leider keinen besseren Vergleichsrechner bzgl. Medianeinkommen und hoffe auf ein zeitliches Upgrade dieser Quelle. Bis dahin bleibe ich dabei und akzeptiere deine Stepstone-Zahlen nicht. Du kannst gerne eine bessere Quelle suchen, ist ja kein Problem, würde mich sogar freuen. Ich glaube aber nicht, dass der Unterschied zwischen 2019 und 2023 (Zahlen 2024 kann es komplett ausgewertet ja noch nicht geben) dermaßen unterschiedlich ist.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #515 am: 17.10.2024 17:27 »
Das sehe ich ein bisschen anders.
Wenn ich als Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft mehr Geld verlange, weil der Wirtschaftszweig gut gelaufen ist, dann wird das aus dem Ertrag der jeweiligen Firma bezahlt.
Wenn ich im Öffentlichen Dienst mehr Geld verlange, wird das durch Steuergelder finanziert, was wiederum irgendwann höhere Grundsteuer oder andere Abgaben zur Folge hat. Daher wirkt es für nicht im Öffentlichen Dienst Beschäftigte genauso wie steigende KV- und Rentenbeiträge. Insofern steigt die Abgabenlast auch dadurch immer weiter.

Ja, natürlich, Deine Grundsteuer hätte seit dem Jahr 1950 nie angehoben werden dürfen. Und die Gehälter im öD hätten ebenfalls seit jenem Jahr nie angehoben werden dürfen.

... Hier mangelt es bereits an elementarem Verständnis für das Thema Inflation und deren Systemimmanenz. Reallohnsteigerungen sind wieder etwas anderes, aber hier müsstest Du Dich zunächst einmal ganz konkret mit den Aufgaben des öD beschäftigen und daraufhin bewerten, ob die Gehälter angemessen sind, oder nicht. Deine "Beispiele" zeugen nur vom Frust eines Bürgers, der im Bürgerbüro nicht "standesgemäß" behandelt wird (Beim Frisör gibt's wenigstens Kaffee gratis ;) ) - Viele Aufgaben bleiben heute liegen oder verzögern sich, weil schlicht zu wenig Personal da ist. Deine völlig pauschale Kritik läuft daher ins Leere.

Meierheim

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #516 am: 17.10.2024 17:45 »
...
Und außerdem denke ich , dass bei einem Kindergeld für alle in Höhe von 700€ die 10 % nicht ganz so falsch sein dürften. Dann können die bestehenden Famzuschläge mit den 15% Aufschlag auf Grundbedürfnisse begründet werden und der Drops ist gelutscht.

So sehr ich in der Argumentation bei Dir bin: Wir reden hier in Summe dann schon über einen dreistelligen Mrd.-Betrag, der jährlich für das Kindergeld fällig wäre.
Ich sehe da kein Problem, da
1) alle Bürgergeldempfänger dieses Geld schon bekommen.
2) Alle Beamten diese Geld bekommen werden müssen.
und
3.) wenn alle Bürger auch diese Geld bekommen, dann haben wir keine Kinderarmut mehr, dann haben wir keien EG10er mehr, die Wohngeld oder Bürgergeld beantragen müssten, weil sie Kinder haben.
und
4.) Der Abstand zwischen arbeitenden Menschen und Bürgergeldempfänger wäre plötzlich richtig fett, dass dieses ekelige nach unten treten endlich aufhören kann.


Zitat
... andererseits muss man auch mal große Schritte gehen - und wenn es nur dazu dient, verfassungsrechtlich gebotenen Besoldungs-Irrsinn einzuhegen ;)
und wir wären plötzlich ein Kinderfreundliches Land und die Beamten wäre endlich beruhigt, da es dann nichts mehr von wegen 30-40% Zuwenig Sold für den Single zu Jammern gibt.
Das könnte man auch locker finanzieren wenn wir uns auf einen europaweiten einheitlichen Schuldenstand mit Vorbild Frankreich, Italien oder Griechenland einigen könnten. Dann könnte Deutschland über mindestens 10 Jahre haufenweise soziale Wohltaten verteilen.

monkey

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« Antwort #517 am: 17.10.2024 17:53 »
Das sehe ich ein bisschen anders.
Wenn ich als Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft mehr Geld verlange, weil der Wirtschaftszweig gut gelaufen ist, dann wird das aus dem Ertrag der jeweiligen Firma bezahlt.
Wenn ich im Öffentlichen Dienst mehr Geld verlange, wird das durch Steuergelder finanziert, was wiederum irgendwann höhere Grundsteuer oder andere Abgaben zur Folge hat. Daher wirkt es für nicht im Öffentlichen Dienst Beschäftigte genauso wie steigende KV- und Rentenbeiträge. Insofern steigt die Abgabenlast auch dadurch immer weiter.

Also, ich werde von einem Privatunternehmen nach TVöD bezahlt. Mein Arbeitgeber kriegt den Großteil des Geldes zwar von der Krankenversicherung, aber das ist nun einmal das Geschäftsmodell eines Krankenhauses in privater Trägerschaft.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #518 am: 17.10.2024 18:26 »
Das könnte man auch locker finanzieren wenn wir uns auf einen europaweiten einheitlichen Schuldenstand mit Vorbild Frankreich, Italien oder Griechenland einigen könnten. Dann könnte Deutschland über mindestens 10 Jahre haufenweise soziale Wohltaten verteilen.

... oder einfach mal die Steuerhinterziehung ernsthaft bekämpfen. Da bliebe dann sogar noch was übrig ;)

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #519 am: 17.10.2024 18:56 »
Noch ein gutes Vorbild hinterher:
Beschäftigte des Flughafen Berlin-Brandenburgs
haben eine Lohnsteigerung von 6% mindestens 270€ rausgeholt. Bei den letzten TV 2023 haben die auch 360 € mehr bekommen.

Kubus

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #520 am: 17.10.2024 20:28 »
... Meine Mieterin zahlt mir für ihre 60m2 Wohnung 1000€ warm (800 kalt). Dazu kommt noch ca 40€ Strom, 30€ Internet, 20€ GEZ ....

Hmmm, das sind 13,33€ Kaltmiete pro m2.

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Erkenne das Problem ;)

@monkey: 2500€ Netto dürften 2024 recht nah am Medianeinkommen in StKl. 1 liegen:

https://www.finanz.de/gehalt/

Die Zahlen sind ja total veraltet. Der Mietspiegel besagt hier eben 13,50 durchschnittlich/m2.
In der Umgebung aufm platten Land zahlst du 11,50-12. Hier verdient man natürlich etwas mehr, die Eingruppierungen sind auch besser. Trotzdem, mit 2500 machst du hier keine grossen Spruenge. Sieht woanders natuerlich anders aus.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #521 am: 17.10.2024 20:58 »
Wer Bürgergeldempfänger als "unten" bezeichnet, sollte sich insgesamt Gedanken über seine charakterlichen Koordinaten machen.
Warum?
Sind diese unterstützenswerte Menschen etwa Monetär oben?

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #522 am: 17.10.2024 20:59 »
Das könnte man auch locker finanzieren wenn wir uns auf einen europaweiten einheitlichen Schuldenstand mit Vorbild Frankreich, Italien oder Griechenland einigen könnten. Dann könnte Deutschland über mindestens 10 Jahre haufenweise soziale Wohltaten verteilen.

... oder einfach mal die Steuerhinterziehung ernsthaft bekämpfen. Da bliebe dann sogar noch was übrig ;)
Ach hör doch auf, die 100 Mrd. in der EU, die sind doch nüscht mit dem man was wuppen könnte.

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #523 am: 17.10.2024 21:46 »
Wenn wir ehrlich sind dann hat PapaJoe ja nicht ganz unrecht.
...

Nö, er adressiert schlicht die falschen Leute, wenn er überbordende Kosten durch die öffentliche Hand kritisieren möchte. Alles, was wir im öD tun, tun wir, weil es Politiker an irgendeinem Punkt für notwendig erachtet haben. Und einiges davon ist tatsächlich "hirnverbrannt" ;) - Aber das ist doch nicht die Schuld der Mitarbeiter, sondern liegt in der Verantwortung des Gesetzgebers, der ja auch von allen Bürgern über Wahlen besetzt wird.

Was die KV- und RV-Beiträge mit unseren Gehältern zu tun haben sollen, erschließt sich mir auch nicht.

Also nein, PapaJoe hat nur völlig ziellos gestänkert.

Das sehe ich ein bisschen anders.
Wenn ich als Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft mehr Geld verlange, weil der Wirtschaftszweig gut gelaufen ist, dann wird das aus dem Ertrag der jeweiligen Firma bezahlt.
Wenn ich im Öffentlichen Dienst mehr Geld verlange, wird das durch Steuergelder finanziert, was wiederum irgendwann höhere Grundsteuer oder andere Abgaben zur Folge hat. Daher wirkt es für nicht im Öffentlichen Dienst Beschäftigte genauso wie steigende KV- und Rentenbeiträge. Insofern steigt die Abgabenlast auch dadurch immer weiter.

Die Abgabenlast steigt aber für alle Beschäftigten in und außerhalb des ÖD. Wenn "der Staat" mehr und mehr Aufgaben schafft, braucht es immer Leute, die die Aufgaben auch erfüllen. Und das muss er einigermaßen marktgerecht machen, weil er sonst keine Leute findet, die die Aufgaben erledigen. Solange "der Staat" also nicht schaut, wo er an Aufgaben und Ausgaben spart, muss er das Geld irgendwie reinholen. Dementsprechend kann der Adressat deiner Kritik nicht der Angestellte im ÖD sein, der seine Aufgabe erledigt und dafür marktgerecht entlohnt werden möchte. Du solltest dich mal etwas eingehender damit beschäftigen, wo die Gehaltsgefüge des ÖD in Vergleich tatsächlich liegen. Im Übrigen profitiert manches Unternehmen gerade von dem Staatsgefüge, wie wir es haben.

Woraus ergibt sich denn der Ertrag des Unternehmen in der sogenannten freien Wirtschaft? Wenn Konzerne ihre Preise erhöhen, zahlen die Konsumenten am Ende deine Gehaltserhöhung. Der Unterschied ist der, dass man als Konsument eher um eine Erhöhung rumkommt als als Steuerzahler. Dass die KV/PV-Beiträge wegen der Gehaltserhöhung im ÖD erhöht werden, halte ich für ein Gerücht.

Brownyy

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #524 am: 17.10.2024 21:53 »
Solange Mitarbeiter der "höheren" EGs an der Mittelstufenmathematik scheitern, ist die Bezahlung vielleicht doch ausreichend, wenn nicht teilweise zu hoch. Passiert hier im Forum aber regelmäßig, wobei selbst die Aufklärung mit einfachen Vergleichen, ich hatte mal Kartoffeln gewählt, erfolglos bleibt.

Wenn man einen eher begrenzten Horizont hat, mag diese Sichtweise stimmen. Bis heute konnte aber kein Unser oder Verdianer darlegen, wieso es ein unterschiedliche Jahressonderzahlung gibt. Oder warum es bei jeder Tarifrunde ein Mindestbeitrag gefordert wird, der die Entgeltgruppen unnötig eng zusammen hält. Oder wieso die wertigere Tätigkeit einer höheren Entgeltgruppe sich nicht signifikant auswirkt.