Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1102456 times)

Kryne

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #105 am: 10.10.2024 15:02 »
Was mich hier erschreckt, ist, dass man das desolate Ergebnis der letzten Tarifverhandlung und den noch immer bestehenden Kaufkraftverlust noch nicht ausgeglichen hat. Anscheinend erinnert sich niemand mehr an die Nullrunde aus 2023. Die gesplittete Einmalzahlung erkenne ich da nicht an. Ich habe auch den Eindruck, dass Verdi davon nichts mehr hören möchte. Den überdurchschnittlichen Zuwachs 2024 (der aber nicht die Inflation ausgleichen konnte) fand ich damals schon bedenklich. Auf die Erhöhung 2024 werden uns die lieben Verhandlungspartner noch oft genug hinweisen. Das Einzige, an das ich mich jetzt noch klammere, ist, dass die ersten Spatzen es bereits vom Dach pfeifen, dass der Olaf im November die Vertrauensfrage im Bundestag wegen des gescheiterten Haushalts 2025 stellen wird. Damit hätten wir im März 2025 Neuwahlen, wo wir mitten in den Tarifverhandlungen stecken. Dann wollen wir mal sehen, ob die Nancy uns wieder über den Tisch ziehen kann oder ob die anderen Parteien doch nicht nur klatschen, sondern auch monetär etwas für den öffentlichen Dienst übrighaben. Es ist ja dann Wahlkampf und uns könnte nichts Besseres passieren.

An mögliche Neuwahlen klammere ich mich hier auch. Kann man echt nur hoffen, dass die Ampel bald zum platzen gebracht wird.

Nancy als SPD Frau wird im Wahlkampf dann nicht Millionen von Beschäftigten im öffentlichen Dienst wie Dreck behandeln wollen.

Da aber Schwarz/Rot das wahrscheinlich einzig mögliche Bündnis nach den Neuwahlen sein wird, muss die SPD am Ende die Suppe auch auslöffeln, was Nancy wieder etwas bremsen könnte.

So oder so wären Neuwahlen im März 2025 das beste was uns für die Tarifverhandlungen passieren könnte.

Die SPD versteht sich ja immernoch als "Arbeiterpartei", auch wenn sie natürlich keine mehr ist. Da kann eine Nancy nicht gegen die ÖD Mitarbeiter hetzen.

Alle anderen Parteien können natürlich dagegen hetzen im Wahlkampf (CDU und AFD allen voran vermutlich), aber die sitzen dann halt nicht am Verhandlungstisch.

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #106 am: 10.10.2024 15:08 »
Wenn ich richtig verstehe Verdi fordert ein gesamt Volumen von 8% auch für Zeitzuschläge und so weiter.
ABER die Entgelttabellen sollen um mindestens 350€ steigen ist das richtig? Oder sind die 350€ mit in die Zulagen mit einbezogen?

Schmitti

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #107 am: 10.10.2024 15:12 »
Nein, zumindest hat der KAV dies den Dienststellen inzwischen so mitgeteilt:
Zitat
Die Gewerkschaften fordern keine bloße Erhöhung der Tabellenentgelte, sondern ein „Volumen“ von 8,0 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro, für zwölf Monate. Auch wenn hierzu noch vieles unklar ist, soll dieses Volumen zur Erhöhung der Tabellenentgelte und/oder weiterer Entgeltbestandteile verwendet werden können

Sockelbetragsliebhaber

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #108 am: 10.10.2024 15:17 »
Das Einzige, an das ich mich jetzt noch klammere, ist, dass die ersten Spatzen es bereits vom Dach pfeifen, dass der Olaf im November die Vertrauensfrage im Bundestag wegen des gescheiterten Haushalts 2025 stellen wird. Damit hätten wir im März 2025 Neuwahlen, wo wir mitten in den Tarifverhandlungen stecken. Dann wollen wir mal sehen, ob die Nancy uns wieder über den Tisch ziehen kann oder ob die anderen Parteien doch nicht nur klatschen, sondern auch monetär etwas für den öffentlichen Dienst übrighaben. Es ist ja dann Wahlkampf und uns könnte nichts Besseres passieren.


und du glaubst das wär gut für uns?
der Großteil der Wählerschaft, die nicht selbst im öD arbeiten, ist der Meinung wir sind faul und überbezahlt.  Die Forderungen sind überzogen und der Steuerzahler muss es mit höheren Steuern finanzieren.
Da überzeugen die Parteien eher damit die überbezahlten "Beamten" klein zu halten.


Ja das glaube ich, da man 2,5 Mio. Beschäftigten nicht kurz vor den Wahlen vor den Kopf stoßen kann. Und irgendeine Partei möchte schon sich als diejenige sehen, die für die arbeiten Gesellschaft steht. Nicht alle sehen unsere Arbeit als unnötig oder einfach an. Ich glaube nicht das eine Partei damit punkten kann, indem sie uns als „zu teurer“ verkauft. Wobei die Medien bestimmt der einen oder anderen Partei helfend zur Seite stehen würde.

heike2106

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #109 am: 10.10.2024 15:25 »
Das wäre ja ganz was Neues, das die Medien die Tarifverhandlungen im öD als was Gutes verkaufen wollen.
Spannende Theorie

Sockelbetragsliebhaber

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #110 am: 10.10.2024 15:31 »
Das wäre ja ganz was Neues, das die Medien die Tarifverhandlungen im öD als was Gutes verkaufen wollen.
Spannende Theorie
Nein, hier meinte ich nun wiederum diejenigen die den Abschluss niedrig halten wollen. Ich fand das bei den letzten Verhandlungen auch sehr spannend, dass in den Nachrichten die Laufzeit nicht genannt wurde und man den Eindruck erweckt hat, dass es sich um einen Tarifabschluss für 1 Jahr gehandelt hat.

Kartoffelkopp

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #111 am: 10.10.2024 15:41 »
Es wird die meisten Angestellten wohl nicht betreffen, aber warum passt man nicht auch mal Sachen wie die Außendienstzulage an? Was soll ich mit 9,20€ im Monat? Einmal Fritten zum Mittag und die Kohle ist weg.. Der Rest kann sich für 4€ am Tag in der Kantine günstig was kaufen..
Da gibt es leider keine Lobby dafür und der Wert steht bestimmt schon seit 50 Jahren so fest.
Solche Zulagen müssten ja mindestens in Form der Inflation mit angepasst werden.

dudeldu

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #112 am: 10.10.2024 15:53 »
Das Einzige, an das ich mich jetzt noch klammere, ist, dass die ersten Spatzen es bereits vom Dach pfeifen, dass der Olaf im November die Vertrauensfrage im Bundestag wegen des gescheiterten Haushalts 2025 stellen wird. Damit hätten wir im März 2025 Neuwahlen, wo wir mitten in den Tarifverhandlungen stecken. Dann wollen wir mal sehen, ob die Nancy uns wieder über den Tisch ziehen kann oder ob die anderen Parteien doch nicht nur klatschen, sondern auch monetär etwas für den öffentlichen Dienst übrighaben. Es ist ja dann Wahlkampf und uns könnte nichts Besseres passieren.


und du glaubst das wär gut für uns?
der Großteil der Wählerschaft, die nicht selbst im öD arbeiten, ist der Meinung wir sind faul und überbezahlt.  Die Forderungen sind überzogen und der Steuerzahler muss es mit höheren Steuern finanzieren.
Da überzeugen die Parteien eher damit die überbezahlten "Beamten" klein zu halten.


Ja das glaube ich, da man 2,5 Mio. Beschäftigten nicht kurz vor den Wahlen vor den Kopf stoßen kann. Und irgendeine Partei möchte schon sich als diejenige sehen, die für die arbeiten Gesellschaft steht. Nicht alle sehen unsere Arbeit als unnötig oder einfach an. Ich glaube nicht das eine Partei damit punkten kann, indem sie uns als „zu teurer“ verkauft. Wobei die Medien bestimmt der einen oder anderen Partei helfend zur Seite stehen würde.

Die 2,5 Millionen machen 4 % aller Wahlberechtigten aus. Und es wird genügend geben, die trotzdem so wählen wie immer, unabhängig was bei den Tarifverhandlungen rauskommt.

Und du kannst ja gerne mal rausgehen und die Leute fragen. Die meisten denken im öffentlichen Dienst arbeiten nur Beamte die Kaffee trinken und im Geld schwimmen. Da ist es eher noch eine bessere Werbung die Erhöhung möglichst tief zu halten.

Meierheim

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #113 am: 10.10.2024 15:54 »
Fachkräftemangel gibt es für VERDI offenbar nicht.

dudeldu

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #114 am: 10.10.2024 15:58 »
Fachkräftemangel gibt es für VERDI offenbar nicht.

Da die meisten Mitglieder in den niedrigeren Entgeltgruppen sind, gibt es auch keinen Fachkräftemangel. Die Stellen bekommt man meist ja noch besetzt.

FollFosten

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #115 am: 10.10.2024 16:06 »
Das Meine Zeit Konto ... mmh ...

Wir haben das fast.

Bei uns werden alle Zuschläge auf Wunsch ausgezahlt. Stundenkonto kann bis 100 Stunden hoch gehen. Ausgleich nach eigenem Ermessen.
Hohe Flexibilität durch wenig Kernzeit.

Mir wäre Arbeitszeitkorridor lieber gewesen, den AN selbst bestimmen kann (zw. 35-40 Stunden). 37,5 Stunden als normale Vollzeit gesetzt, bei vollem Lohnausgleich.

Aber so wird das wieder ein Verwaltungsmonster ...

KeuleMS

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #116 am: 10.10.2024 16:44 »
Habe ich das richtig verstanden?

Es wird eine Entgelterhöhung von 8 % gefordert (was am Schluss natürlich wieder viel weniger wird) und zusätzlich 3 Tage "Urlaub"? Also die 3 Tage zusätzlicher Urlaub hätten dann noch nichts mit dem Meine-Zeit-Konto zu tun oder?

Ich könnte also wählen aus:

8 % und 3 Tage Urlaub
oder anstelle der 8 Prozent, Buchung in das Meine-Zeit-Konto und zusätzlich die 3 Tage Urlaub.

Liege ich hier richtig?

Vielen Dank vorab.

vielleicht gibt es auch nur 1,4 % und die anderen 6,6 % des Volumens werden für Zuschläge jedweder Art verwendet.

Der TV-V wird hier wahrscheinlich nachher wieder besser wegkommen, da auf dem dbb Flugblatt dort schon der Hinweis enthalten ist, dass die Tabellensteigerungen auch höher sein können statt der Zuschläge...

Das gab es in der Vergangenheit schon öfter, weshalb der TV-V (ist jetzt schon besser) immer lukrativer wird.

Wäre gut, wenn der TV-V besser wegkommt :). Aber was sagt mir diser Satz denn:
"Volumen zur Entgelterhöhung kann auch für eine Tabellenanpassung sowie zur Verbesserung der weiteren
Arbeits- und Entgeltbedingungen genutzt werden."
Das ist doch das gleiche wie im TVÖD. Die 8% können für eine Tabellenanpassung oder weitere Entgelbestandteile (Zulagen usw.) genutzt werden. Oder verstehe ich da jetzt was falsch.

monkey

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #117 am: 10.10.2024 16:57 »
Zitat
Einrichtung eines „Mehr-Zeit-für-michKontos“, über das die Beschäftigten (ohne Nachwuchskräfte) eigenständig verfügen (Zeitsouveränität):
- Beschäftigte entscheiden am Ende des Ausgleichszeitraums, ob die zusätzliche Arbeitszeit einschließlich
Überstundenzuschläge ausgezahlt oder auf das „Mehr-Zeit-für-michKonto“ gebucht wird.
- Auf das „Mehr-Zeit-für-mich-Konto“ können auf Wunsch der/des Beschäftigten insbesondere folgende Bestandteile gebucht werden:
- Entgelterhöhungen
- zusätzliche freie Tage
- Überstunden
- Zeitzuschläge
- Teile der Jahressonderzahlung
- Sparkassensonderzahlung
- Theaterbetriebszulage
- Das „Mehr-Zeit-für-mich-Konto“ kann von den Beschäftigten insbesondere für eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, zusätzliche freie Tage oder längere Freistellungsphasen genutzt werden.
- Überstundenzuschläge für Teilzeitbeschäftigte bereits bei Überschreitung
der individuell vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit

Die Liste liest sich für mich eigentlich sehr positiv.
Entgelterhöhung rein, bei angenommen Ergebnis von 4% = ca. 10 Tage.
Zusatzurlaub durch Nachdienst und Wechselschicht = 10 Tage
Überstunden fürs Einspringen (135%) = bestimmt 10 Tage im Jahr, eher mehr, gerade wenn ich möchte
Zeitzuschläge lassen sich schwer kalkulieren, hätte ich theoretisch auch noch. Überstundenzuschlag für TZ-Kräfte würde auch noch helfen.

Da bekomme ich ja tatsächlich noch zu realistischen Chancen auf ein Sabbatical. :)
« Last Edit: 10.10.2024 17:04 von monkey »

DerLustigeOpa

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #118 am: 10.10.2024 17:13 »
Das Einzige, an das ich mich jetzt noch klammere, ist, dass die ersten Spatzen es bereits vom Dach pfeifen, dass der Olaf im November die Vertrauensfrage im Bundestag wegen des gescheiterten Haushalts 2025 stellen wird. Damit hätten wir im März 2025 Neuwahlen, wo wir mitten in den Tarifverhandlungen stecken. Dann wollen wir mal sehen, ob die Nancy uns wieder über den Tisch ziehen kann oder ob die anderen Parteien doch nicht nur klatschen, sondern auch monetär etwas für den öffentlichen Dienst übrighaben. Es ist ja dann Wahlkampf und uns könnte nichts Besseres passieren.


und du glaubst das wär gut für uns?
der Großteil der Wählerschaft, die nicht selbst im öD arbeiten, ist der Meinung wir sind faul und überbezahlt.  Die Forderungen sind überzogen und der Steuerzahler muss es mit höheren Steuern finanzieren.
Da überzeugen die Parteien eher damit die überbezahlten "Beamten" klein zu halten.


Ja das glaube ich, da man 2,5 Mio. Beschäftigten nicht kurz vor den Wahlen vor den Kopf stoßen kann. Und irgendeine Partei möchte schon sich als diejenige sehen, die für die arbeiten Gesellschaft steht. Nicht alle sehen unsere Arbeit als unnötig oder einfach an. Ich glaube nicht das eine Partei damit punkten kann, indem sie uns als „zu teurer“ verkauft. Wobei die Medien bestimmt der einen oder anderen Partei helfend zur Seite stehen würde.

Die 2,5 Millionen machen 4 % aller Wahlberechtigten aus. Und es wird genügend geben, die trotzdem so wählen wie immer, unabhängig was bei den Tarifverhandlungen rauskommt.

Und du kannst ja gerne mal rausgehen und die Leute fragen. Die meisten denken im öffentlichen Dienst arbeiten nur Beamte die Kaffee trinken und im Geld schwimmen. Da ist es eher noch eine bessere Werbung die Erhöhung möglichst tief zu halten.

Das Bild werden viele außerhalb des öD haben, sehe ich auch so.

Aber ich bin mir sicher, dass die Wählerquote bei den 2,5 Mio. Beschäftigen im öD vergleichweise sehr hoch ist.
Bei zuletzt 76% Wahlbeteiligung wären das immerhin schon ca. 5,3% der Stimmen. 5% düften für eine SPD schon ziemlich verlockend wirken ;D

pascal

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #119 am: 10.10.2024 17:37 »
Die Forderungen sind aus Sicht von Beschäftigen bzw. Pflegeberufe gut!
Wenn das genau so kommen würde, wäre das ein erster größerer Schritt nach vorne!

Aus Sicht der oberen EG'S und dem Fachkräftemangel eine Katastrophe! Leider.