Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1096318 times)

Frank7777

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #375 am: 16.10.2024 08:03 »
Da wir ja ein SPD geführtes Land sind und unser Kanzler gerade erst an die Arbeitgeber appeliert hat, zur Belebung der Konjunktur, nicht so zurückhaltend in den anstehenden Gehaltsverhandlungen zu sein, gehe ich von 8 % aus! Sollte weniger geboten werden, würde ich als Gewerkschaft diese Aussage schön als Totschlagargument auf den Tisch legen.

Die Realitaät wird jedoch anders aussehen...

PeterSch

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #376 am: 16.10.2024 08:05 »
Statt die Abgaben für Arbeiter zu erhöhen wäre es sinnvoll mal die ganzen Superreichen zu besteuern und die ganzen Topverdiener ebenfalls. Würde die soziale Gerechtigkeit mal wieder ordentlich herstellen. Und wir hätten keine Probleme mit mehr leeren PV-Kassen


Oder die "ganzen Superreichen" ziehen dann in anderer Länder und zahlen hier gar keine Steuern mehr ::)

Es ist wirklich faszinierend, dass der Mittelstand (und selbst ärmere Menschen) diese Schutzbehauptung der Reichen seit Jahrzehnten mitträgt und nacherzählt. Als würde man stetig den Gedanken hegen, man könne selbst irgendwann zu Reichtum gelangen und dann nichts abgeben wollen. Oder vielleicht wähnt sich ja auch manch E-13er schon selbst nah am Reichtum, weil man gar nicht versteht, von welchen Summen da geredet wird.
Einfach absurd.

Die Aussage kann ich nur unterstützen. Es wird leider immer nach unten getreten. Das zeigen auch die vielen Beiträge hier nach der Ungerechtigkeit von Sockelbeträgen.
Dabei ist ja EG13 schon nicht schlecht, wenn sie denn dann auch gezahlt wird. Ja, mehr kann es immer sein, aber viel schwerer hat es manch einer, der mit EG4 (Müllwerker, Hausmeister, etc.) eine Familie ernähren muss.
Wenn ich dann sehe, das manch Vorstand in einer Sparkasse verdient, der letztendlich kaum Verantwortung trägt, dann könnte ich fast kotzen. Und dabei handelt es sich nicht um eine Neiddebatte.

Das ganze Ausmaß dabei zeigt ein Untersuchung der Zeppelin Universität:

"Eine Studie legt die Gehälter von Sparkassen-Vorständen offen. Die sind überdurchschnittlich hoch, in einzelnen Städten verdienen die Manager sogar mehrere Millionen Euro im Jahr. Das ist nicht mehr gemeinnützig, das ist unverschämt
379.000 Euro. So viel verdienten Sparkassen-Führungskräfte im Jahr 2021 im Durchschnitt. Eigentlich ist ihr Auftrag Gemeinnützigkeit. Sie sollen ihr Geschäftsgebiet mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen versorgen und die Vermögensbildung ihrer Kunden fördern. Wie jetzt eine Studie zeigt, fördern sie nicht nur die Vermögensbildung ihrer Kunden, sondern vor allem auch die ihrer Vorstände ziemlich kräftig.
Die Public Pay Studie der Zeppelin Universität untersuchte die Vergütung öffentlicher Unternehmen, zu denen auch die Sparkassen zählen. Doch deren Chefs verdienen mehr als alle anderen Chefs kommunaler Unternehmen. Die Spitzenmanager bei Krankenhäusern verdienten 238.000 Euro, in der Branche der Energie- und Wasserversorgung sowie Stadtwerke waren es 231.000 Euro. Haben die Sparkassen-Vorstände wirklich so viel mehr verdient?
Wer jetzt vor Wut sein – bis vor Kurzem noch niedrig verzinstes – Sparbuch zerreißt, tut das zu Recht. (Auch wenn es natürlich trotzdem nicht empfehlenswert ist.) Gerade in den Sparkassen gaukelt man gerne Nähe vor. Beim Gespräch fragen die Berater nach den Kindern, erinnern sich, dass wir unseren Kaffee mit Milch und ohne Zucker trinken – und geben so das Gefühl: Hier werd’ ich mal nicht über den Tisch gezogen. Nun sind es nicht die Berater, die das fette Gehalt absahnen, aber auch deren Chefs trafen sich lange zum alljährlichen Sparkassentag mit dem Motto: "Fair. Menschlich. Nah." Vor allem das "fair" sollte ihnen bei der nächsten Zusammenkunft im Hals stecken bleiben.
Sparkassen-Einkommen bis zu 3 Millionen
Die 379.000 Euro sind wahrlich nur ein Durchschnitt, manche Fälle sind deutlich extremer. 2021 erzielten drei leitende Angestellte der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg ein Einkommen im siebenstelligen Bereich. Der am besten entlohnte Manager erhielt eine Vergütung zwischen 2,5 Millionen und 3 Millionen Euro. Ein weiterer Manager verdiente zwischen 1,5 Millionen und 2 Millionen Euro, während die dritte Führungskraft Einkünfte von einer Million bis 1,5 Millionen Euro erzielte. Auch Stadtsparkasse München kann stolz drei Einkommensmillionären präsentieren.
Bei den Sparkassen in Essen, Holstein und bei der Stadtsparkasse Düsseldorf erreichen jeweils zwei leitende Angestellte Vergütungen im siebenstelligen Bereich. Das zeigt, dass auch im Norden Deutschlands lukrative Einkommen erzielt werden. Der Offenlegungsbericht der Haspa Finanzholding für das Jahr 2021 enthüllt sechs Spitzenverdiener. Zwei von ihnen erzielten Einkünfte zwischen 2 Millionen und 2,5 Millionen Euro, drei weitere lagen im Bereich von 1,5 Millionen bis 2 Millionen Euro, während eine Person Einkommen zwischen einer Million und 1,5 Millionen Euro verbuchen konnte.
Die Auswertung wird zusätzlich schwierig, weil nur 34 Prozent der Top-Manager ihr individuelles Gehalt offen legen. Ganz offenbar scheuen Sparkassenbanker die Debatte um ihre Gehälter. Vielleicht ahnen sie selbst: Mein Einkommen ist nicht zu rechtfertigen.
Vielleicht haben sie aber auch nur einen Paragrafen des Sparkassengesetz falsch interpretiert: Trotz Gemeinnützigkeit sollen sie nämlich in den Wettbewerb mit Banken der Privatwirtschaft gehen. Damit sind aber nicht Managergehälter gemeint, sondern einfach guter Service, gute Produkte und vielleicht auch: guter Kaffee."

heike2106

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #377 am: 16.10.2024 09:20 »
Da wir ja ein SPD geführtes Land sind und unser Kanzler gerade erst an die Arbeitgeber appeliert hat, zur Belebung der Konjunktur, nicht so zurückhaltend in den anstehenden Gehaltsverhandlungen zu sein, gehe ich von 8 % aus! Sollte weniger geboten werden, würde ich als Gewerkschaft diese Aussage schön als Totschlagargument auf den Tisch legen.

Die Realitaät wird jedoch anders aussehen...

Alle ANDEREN Arbeitgeber sollen ihre Löhne erhöhen.
Der öffentliche Dienst muss hingegen sparen. Die sind da natürlich nicht gemeint.

Tarifgeist

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #378 am: 16.10.2024 09:24 »
Habe selbst mal 6 Jahre in einer mittelgroßen SPK gearbeitet und ich kann bestätigen: Das von mir erlebte ist nahezu kongruent zu dieser Studie.
Wenn bei Quartals Gesprächen zwischen Vorstand und Personalrat mal die Vorstandsgehälter auf den Tisch kamen , als eben jener mal wieder trompetete man müsse mehr einsparen, dann wurde einstweilen verschnupft bis verärgert reagiert. Und solche sinnbefreiten Äußerungen getätigt wie:" Über die Zusammensetzung meiner Bezahlung entscheidet der Verwaltungsrat...." Das stimmt zwar, aber wird dem (meistens sehr unerfahrenen, wie bankspezifisch Ahnungslosen) Verwaltungsrat die Vergütung von SPK Vorständen vom jeweiligen Sparkassenverband vorgeschlagen bzw. "empfohlen". Und wenn man jetzt schaut, wer in diesen "Empfehlungsgremien" dieser Sparkassenverbände sitzt, merkt man schnell woher diese "Gehälter" der Sparkassenvorstände kommen...

Diese Gremien setzen sich nämlich (zumindest mittelbar)zum absoluten Großteil aus Sparkassenvorständen zusammen...bedeutet also quasi, dass hier Sparkassenvorstände sich gegenseitig eine Bezahlung empfehlen... ;D

So habe ich es zumindest bei der Sparkasse mitbekommen für die ich tätig war...

Eine weise Person sagte mal: eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus...

Hugo Stieglitz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #379 am: 16.10.2024 09:26 »
Das ist eine linke Verschwörungstheorie, genauso wie "der Sozialismus ist das bessere System, man hat ihn nur noch nicht richtig ausprobiert".  ;D

Wenn ich mir die Kinder der Arbeitskollegen hier im ÖD anschaue, haben fast alle ein Auslandsjahr gemacht, ganz oder teilweise im Ausland studiert. Selbst in der (gehobenen) Mittelschicht gibt es bereits eine Mobilität, die vor Jahren undenkbar war. Die Vorstellung, dass wirklich Reiche nicht entweder wirklich auswandern oder rechtliche Konstrukte finden, die die Abgabenlast reduziert, halte ich für naiv.

Der Besuch eines Krankenhauses in Skandinavien oder der Schweiz dürfte hier die Augen öffnen.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #380 am: 16.10.2024 09:40 »
In der Autowerkstatt sagte mir gestern jemand, dass ein Meister mit 12.500 € brutto und 38 Urlaubstagen von einer anderen Kette abgeworben wurde.

Philipp

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #381 am: 16.10.2024 09:43 »
In der Autowerkstatt sagte mir gestern jemand, dass ein Meister mit 12.500 € brutto und 38 Urlaubstagen von einer anderen Kette abgeworben wurde.

Das ist aber ein schlechtes Jahresgehalt.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #382 am: 16.10.2024 09:56 »

Die Aussage kann ich nur unterstützen. Es wird leider immer nach unten getreten. Das zeigen auch die vielen Beiträge hier nach der Ungerechtigkeit von Sockelbeträgen.
Dabei ist ja EG13 schon nicht schlecht, wenn sie denn dann auch gezahlt wird. Ja, mehr kann es immer sein, aber viel schwerer hat es manch einer, der mit EG4 (Müllwerker, Hausmeister, etc.) eine Familie ernähren muss.
Wenn ich dann sehe, das manch Vorstand in einer Sparkasse verdient, der letztendlich kaum Verantwortung trägt, dann könnte ich fast kotzen. Und dabei handelt es sich nicht um eine Neiddebatte.
...

Das Problem mit den Sockel-, Mindest- und Festbeträgen kann man verstehen, wenn man in der Schule ein klein wenig in Mathe aufgepasst hat. Ferner werden die Relationen der Einkommen durch steigende Sozialleistungen immer weiter marginalisiert.

Dem Thema Kinder (weil Du den armen Müllwerker in der E4 genannt hast) kann und sollte man steuerrechtlich durch ein erheblich ausgeweitetes Kindergeld begegnen.

Wenn aber alle nahezu das gleiche herausbekommen, dann zahlt sich Bildung oder die Übernahme von Verantwortung einfach nicht mehr aus. Das kann auch nicht im Interesse der "kleinen Leute" sein.

blanket

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« Antwort #383 am: 16.10.2024 10:03 »
Was eine absolute Sauerei ist, dass die Krankenversicherungsbeiträge jetzt bis zu 1 % steigen sollen, um die Kosten der Bürgergeld-Versorgung (Krankenversicherung) zu gewährleisten.

Das geht gar nicht. Mehr bezahlen, für nicht mehr Leistung (ist eh mittlerweile misserabel) und das für die, welche den ganzen Tag sich ausruhen und nichts machen.


BAT

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« Antwort #384 am: 16.10.2024 10:33 »

Das geht gar nicht. Mehr bezahlen, für nicht mehr Leistung (ist eh mittlerweile misserabel) und das für die, welche den ganzen Tag sich ausruhen und nichts machen.

Das ist genauso in der Pauschalität falsch, wie es wohl richtig ist, dass so einige Jobcenter-Mitarbeiter weniger Vermögen zur freien Verfügung haben als die Kunden auf der anderen Seite (Münchener Runde jüngst).

Bastel

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« Antwort #385 am: 16.10.2024 10:54 »
AG Verband Metall bietet 3,6% für 27 Monate nach der zweiten Runde. Die machen wenigstens mal ein Angebot.

BAT

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« Antwort #386 am: 16.10.2024 10:57 »
Wann kommt eigentlich das Klimageld?

blanket

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #387 am: 16.10.2024 11:38 »
AG Verband Metall bietet 3,6% für 27 Monate nach der zweiten Runde. Die machen wenigstens mal ein Angebot.


Die Verhandlungen im TVÖD sind ja noch nicht gestartet. Da müssen wir noch 3 Monate warten.

PeterSch

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« Antwort #388 am: 16.10.2024 11:58 »

Die Aussage kann ich nur unterstützen. Es wird leider immer nach unten getreten. Das zeigen auch die vielen Beiträge hier nach der Ungerechtigkeit von Sockelbeträgen.
Dabei ist ja EG13 schon nicht schlecht, wenn sie denn dann auch gezahlt wird. Ja, mehr kann es immer sein, aber viel schwerer hat es manch einer, der mit EG4 (Müllwerker, Hausmeister, etc.) eine Familie ernähren muss.
Wenn ich dann sehe, das manch Vorstand in einer Sparkasse verdient, der letztendlich kaum Verantwortung trägt, dann könnte ich fast kotzen. Und dabei handelt es sich nicht um eine Neiddebatte.
...

Das Problem mit den Sockel-, Mindest- und Festbeträgen kann man verstehen, wenn man in der Schule ein klein wenig in Mathe aufgepasst hat. Ferner werden die Relationen der Einkommen durch steigende Sozialleistungen immer weiter marginalisiert.

Dem Thema Kinder (weil Du den armen Müllwerker in der E4 genannt hast) kann und sollte man steuerrechtlich durch ein erheblich ausgeweitetes Kindergeld begegnen.

Wenn aber alle nahezu das gleiche herausbekommen, dann zahlt sich Bildung oder die Übernahme von Verantwortung einfach nicht mehr aus. Das kann auch nicht im Interesse der "kleinen Leute" sein.
Ich glaube schon, dass ich in der Schulte aufgepasst habe und in Mathe immer zwischen 1 und 2 gestanden bin.

Das Problem ist doch, dass sich mit ausschließlich prozentualen Gehaltssteigerungen die Schere z.B. zwischen EG4 und EG 13 immer weiter auseinander geht, obwohl alle die durch die hohe Inflation der vergangenen Jahre gestiegenen Kosten bewältigen müssen.

Bei angenommenen rein prozentualen Gehaltssteigerungen von 5 % (Tabelle VKA)

* bekommt ein Mitarbeiter EG4/Stufe 6 brutto 170,58 €
* bekommt ein Mitarbeiter EG13/Stufe 6 brutto 331,77 €

monatlich mehr, also fast das doppelte. Wenn das Jahr für Jahr passiert, geht eben die Schere immer weiter auseinander.
Natürlich soll sich Bildung und Verantwortung (so man sie denn auch wahrnimmt) auch lohnen. Deswegen halte ich eine Komponente die sich aus Sockelbetrag plus prozentualen Steigerungen durchaus für richtig und erstrebenswert.

Und die Äußerungen von "Tarifgeist" kann ich nur voll und ganz unterstützen, die gleichen Erfahrungen hab ich auch gemacht. Sparkassen-Vorstände (mit m.E. wenig Verantwortung) machen sich ihre Gehälter im Prinzip selbst über Empfehlungen der einzelnen Sparkassenverbände. Da sagt dann kein Verwaltungsrat nein.


Tarifgeist

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #389 am: 16.10.2024 12:13 »

Die Aussage kann ich nur unterstützen. Es wird leider immer nach unten getreten. Das zeigen auch die vielen Beiträge hier nach der Ungerechtigkeit von Sockelbeträgen.
Dabei ist ja EG13 schon nicht schlecht, wenn sie denn dann auch gezahlt wird. Ja, mehr kann es immer sein, aber viel schwerer hat es manch einer, der mit EG4 (Müllwerker, Hausmeister, etc.) eine Familie ernähren muss.
Wenn ich dann sehe, das manch Vorstand in einer Sparkasse verdient, der letztendlich kaum Verantwortung trägt, dann könnte ich fast kotzen. Und dabei handelt es sich nicht um eine Neiddebatte.
...

Das Problem mit den Sockel-, Mindest- und Festbeträgen kann man verstehen, wenn man in der Schule ein klein wenig in Mathe aufgepasst hat. Ferner werden die Relationen der Einkommen durch steigende Sozialleistungen immer weiter marginalisiert.

Dem Thema Kinder (weil Du den armen Müllwerker in der E4 genannt hast) kann und sollte man steuerrechtlich durch ein erheblich ausgeweitetes Kindergeld begegnen.

Wenn aber alle nahezu das gleiche herausbekommen, dann zahlt sich Bildung oder die Übernahme von Verantwortung einfach nicht mehr aus. Das kann auch nicht im Interesse der "kleinen Leute" sein.
Ich glaube schon, dass ich in der Schulte aufgepasst habe und in Mathe immer zwischen 1 und 2 gestanden bin.

Das Problem ist doch, dass sich mit ausschließlich prozentualen Gehaltssteigerungen die Schere z.B. zwischen EG4 und EG 13 immer weiter auseinander geht, obwohl alle die durch die hohe Inflation der vergangenen Jahre gestiegenen Kosten bewältigen müssen.

Bei angenommenen rein prozentualen Gehaltssteigerungen von 5 % (Tabelle VKA)

* bekommt ein Mitarbeiter EG4/Stufe 6 brutto 170,58 €
* bekommt ein Mitarbeiter EG13/Stufe 6 brutto 331,77 €

monatlich mehr, also fast das doppelte. Wenn das Jahr für Jahr passiert, geht eben die Schere immer weiter auseinander.
Natürlich soll sich Bildung und Verantwortung (so man sie denn auch wahrnimmt) auch lohnen. Deswegen halte ich eine Komponente die sich aus Sockelbetrag plus prozentualen Steigerungen durchaus für richtig und erstrebenswert.

Und die Äußerungen von "Tarifgeist" kann ich nur voll und ganz unterstützen, die gleichen Erfahrungen hab ich auch gemacht. Sparkassen-Vorstände (mit m.E. wenig Verantwortung) machen sich ihre Gehälter im Prinzip selbst über Empfehlungen der einzelnen Sparkassenverbände. Da sagt dann kein Verwaltungsrat nein.

Du sitzt hier zwangsläufig einem Trugschluss auf, wenn du dich auf absolute Zahlen beziehst!

Mal ein exemplarisches Gegenbeispiel (bewusst stark überzeichnet) um zu zeigen, dass Erhöhung in absoluten Eurobeträgen für alle EG gleich, das gesamte Gefüge ad absurdum führen:

Nehmen wir mal an, Verdi schafft einen Tarifabschluss in dem ALLE Entgeltgruppen einen Zuwachs von 100.000€ monatlich erhalten. Nun erhält der Chefingenieur mit maximaler Personal und Projektverantwortung 107.000€ und die Küchenhilfe in der Kantine 102.000€....ist das etwas die "Gerechtigkeit" die dir vorschwebt? Wer will denn da überhaupt noch Verantwortung übernehmen wollen, geschweige denn sich in Schule und Uni anstrengen....also ich für meinen Teil würde da zu Spüli und schwamm greifen (soll nicht dispektierlich sein...)