Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1115567 times)

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #795 am: 24.10.2024 17:29 »
Noch ein Beispiel TV Dachdecker 2022: 8,2% mehr Lohn erstreitet. (Ecklohn bei 21,12)
2024: Forderung 8% mehr Lohn heute AG Angebot was IG Bau als unzureichend ablehnte: 3,5% zum 1. Dezember 2024 und 2,7% zum 1. Dezember 2025. Laufzeit 24 Monate. Das heißt da kann noch mehr drin sein. 
Aber so mal als Beispiel wie die TV bei uns ablaufen können. (Traum)

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #796 am: 24.10.2024 19:12 »
Nach der jüngsten Steuerschätzung (wie passend, so knapp vor den Tarifverhandlungen) sind die monetären Aussichten noch mehr getrübt. Man wird nicht mehr darüber reden, was "möglich" ist, sondern was "machbar" ist.  :-\

Das ist ein Punkt, der genauso wie das Wirtschaftswachstum (das ist das, was alle Länder um uns herum haben, wir aber nicht) massiv auf den Verhandlungen lasten wird.

Ich bleibe dabei, dass nicht mehr als 4% herauskommen werden. Dafür realisiert man dann lieber 2 oder 3 Tage zusätzlichen Urlaub (die man verdi-seitig natürlich in Prozente umrechnen wird, um den "besten Abschluss aller Zeiten" nicht zu gefährden ;) )

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #797 am: 24.10.2024 19:40 »
Moin Moin: es gab nie ernsthafte Sanktionsmöglichkeiten, auch früher nicht.

Das was du meinst sind zeitlich befristete Anteile am Regelsatz für einen befristeten Zeitraum. Den pipikram hat naütrlich kaum eine Behörde ausgebracht.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #798 am: 24.10.2024 21:27 »
Moin Moin: es gab nie ernsthafte Sanktionsmöglichkeiten, auch früher nicht.

Das was du meinst sind zeitlich befristete Anteile am Regelsatz für einen befristeten Zeitraum. Den pipikram hat naütrlich kaum eine Behörde ausgebracht.
Nein? das Gesetz sah keine Möglichkeiten vor? echt jetzt? warum wurden denn welche ( zu selten) gemacht?

Kubus

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #799 am: 24.10.2024 22:44 »
ich denke auch, dass das nicht viel mehr wie 2% pa + 1 Tag mehr Urlaub in 25 und 2,5% pa und noch nen Tag mehr Urlaub in 26 wird.

miloe

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #800 am: 25.10.2024 07:01 »
Hallo,

nachdem jetzt auch die Steuerschätzung draußen ist und der Haushalt im BUND verherrend aussieht, ist der Spielraum für die Arbeitgeber faktisch null. In den Kommunen sieht es in 2025 sowieso verherrend aus.

Ja ich weiß "für alles" Geld da nur für die Beschäftigten nicht. Gefällt mir auch nicht, aber mit der Gewerkschaft ist halt auch kein Krieg zu gewinnen, vor allem für die Beschäftigen in den oberen Entgeltgruppen zu denen ich auch gehöre.

Daher rechne ich mit folgenden Ergebnis:

01.07.2025: Erhöhung um 2 %
01.07.2026: Erhöhung um 1,8 %

Laufzeit: 24 Monate

Beide Erhöhungen flankiert mit einem Mindestbetrag (nicht Sockel). Dessen Höhe weiß ich nicht, aber die unteren EG's werden wieder prozentual mehr bekommen und somit ist Verdi zufrieden und stimmt dem "sehr guten" Angebot zu.

Definitiv kein Abschluss der schön ist vor allem für die höheren EG's, aber mehr wird nicht kommen. Durch den Wirtschaftsabschwung ist zum einen in den Haushalten nicht mehr machbar und gleichzeitig hoffen die AG - meiner Meinung nach vergeblich - dass der ÖD aufgrund der Arbeitsplatzssicherheit wieder attraktiver wird.

Das Problem am TVÖD generell ist eben auch, dass er bundesweit gilt. Die Arbeitskräfteproblematik und auch die Kaufkraft die mit dem Entgelt verbunden sind, ist aber im Bundesgebiet ganz und gar nicht vergleichbar. Vor allem die Kaufkraft mit dem Entgelt ist auf dem Land und/oder im Norden und Osten Deutschlands höher als im Süden.  In anderen Branchen wird dem Rechnung getragen, in dem es auf die Bundesländern bezogene Tarifverträge gibt.
Insoweit werden wir aus der Misere der fehlenden Attraktivität des ÖD vor allem in den Ballungsräumen und in den südlichen Ländern meiner Meinung nach nur herauskommen, wenn es irgendwann Orts- und/oder Regionalzuschläge geben wird. Über das sollten die Tarifpartner sich mal Gedanken machen, vor allem die AG. Bei den Beamten besteht dieses Problem nicht, da es sich bekanntlich um Landesbesoldungstabellen handelt und dort hat die Südschiene und der BUND die höchsten Besoldungen vorgesehen.

Aber das mal nur als Ergänzung ohne das ich hier im Thread ein neues Thema auf machen will, wobei das Thema hier zu diskutieren passender wäre, wie zum Beispiel die GKV/PKV Diskussion.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #801 am: 25.10.2024 07:28 »
Das Problem am TVÖD generell ist eben auch, dass er bundesweit gilt. Die Arbeitskräfteproblematik und auch die Kaufkraft die mit dem Entgelt verbunden sind, ist aber im Bundesgebiet ganz und gar nicht vergleichbar. Vor allem die Kaufkraft mit dem Entgelt ist auf dem Land und/oder im Norden und Osten Deutschlands höher als im Süden.  In anderen Branchen wird dem Rechnung getragen, in dem es auf die Bundesländern bezogene Tarifverträge gibt.
Insoweit werden wir aus der Misere der fehlenden Attraktivität des ÖD vor allem in den Ballungsräumen und in den südlichen Ländern meiner Meinung nach nur herauskommen, wenn es irgendwann Orts- und/oder Regionalzuschläge geben wird. Über das sollten die Tarifpartner sich mal Gedanken machen, vor allem die AG. Bei den Beamten besteht dieses Problem nicht, da es sich bekanntlich um Landesbesoldungstabellen handelt und dort hat die Südschiene und der BUND die höchsten Besoldungen vorgesehen.
Der Bund hat mit dem §16.6 einen solche Zulage Möglichkeit, der TV-L mit §16.5, die Kommunen nicht.

Es bleibt der AG Seite jederzeit offen entsprechende außertariflichen Zulage Möglichkeiten zu individuell zu vereinbaren oder die tariflichen (s.o.) zu erweitern, wenn jedoch bei der AG Seite dieses Bewusstsein nicht vorhanden ist, dann muss es die Gewerkschaft nicht adressieren, da in Tarifvereinbarungen immer nur das Mindestmaß der Bezahlung vereinbart wird.


blanket

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #802 am: 25.10.2024 08:18 »
Wenn es 2025 und 2026 jeweils 2,5 % und jeweils einen Urlaubstag extra gibt, dann ist das auch ein Ergebnis mit welchem man leben kann.


NelsonMuntz

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« Antwort #803 am: 25.10.2024 08:25 »
...
Definitiv kein Abschluss der schön ist vor allem für die höheren EG's, aber mehr wird nicht kommen. Durch den Wirtschaftsabschwung ist zum einen in den Haushalten nicht mehr machbar und gleichzeitig hoffen die AG - meiner Meinung nach vergeblich - dass der ÖD aufgrund der Arbeitsplatzssicherheit wieder attraktiver wird.
...

Ich stimme Deinen Aussagen absolut zu - insbesondere dem zitierten Absatz.

Aber  mal ehrlich: Wenn die Politik auf einen Abschwung(!) hofft, damit die Arbeitsplätze im öD attraktiver werden, dann ist das schon ein wilder Ritt.

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #804 am: 25.10.2024 08:43 »
Es wird sehr oft darauf verwiesen, dass die AG ja Zulagen bezahlen können, da der Tarifvertrag nur das Mindestmaß der Vergütung abdeckt.

Das ist leider so nicht im kommunalen Bereich umsetzbar.
Gerade in Zeiten knapper Haushaltskassen, sind außertarifliche Zulagen nicht genehmigungsfähig.
Wenn der Haushalt nicht mehr genehmigungsfähig ist, müssen solche außertariflichen Leistungen, wie auch sonstige freiwillige Leistungen gestrichen werden.

Daher ist es zu favorisieren, die Entgelte im Tarifvertrag festzuhalten und anzupassen.

KlammeKassen

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« Antwort #805 am: 25.10.2024 09:02 »

Ist das irgendwo schriftlich niedergelegt? Bei uns in der Gegend wäre man bei einigen Fachärzten (insbesondere Hautarzt) froh, nur 45 Miunten fahren zu müssen.

Hautärzte scheinen wirklich sehr begehrt zu sein, dagegen war es beim Orthopäden noch fast ein "Klacks", einen Termin zu bekommen. In der ganz nahen Region hat der letzte Hautarzt auch zugemacht.... keine Nachfolge. Jetzt ist es auch immer sehr weites Fahren und stundenlanges Telefonieren für einen Termin

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #806 am: 25.10.2024 09:05 »
Hier werden Themen besprochen, die eigentlich hier nichts zu suchen haben.

Es geht.... wenn man bedenkt, dass Tarifverhandlungen möglichst den Kaufkraftstandard erhalten sollen, ist es schon erheblich, wenn die BBG und die Prozente zur Krankenkasse steigen (da diese auch Kaufkraft mindern); insbesondere wo unsere Politik jeden Tag sagt, dass das inländische Konsumentenverhalten momentan eins der Hauptprobleme ist (= zu gering).

Und wenn es um höhere Prozente geht, kann ja auch angemerkt werden, dass die Beiträge zwar steigen, aber die ärztliche Versorgung schlechter denn besser wird (quasi: mehr Geld hingeben, weniger dafür bekommen)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #807 am: 25.10.2024 09:06 »
Das nicht gekürzte Zitieren, ist der plakative Vergleich zur "Verdi- Sozialismuspauschale"

Irgendwann ist der einzelne Beitrag so angewachsen, dass eine gesamte Seite gefüllt ist.
Ähnlich beim Sozialismus Mindestbetrag. Irgendwann ist E5 bei E10

 :P ::)

Das stimmt ;)! Dann wäre ver.di glücklich und sagt "Jetzt tun wir was für die oberen EG. Tretet schön bei uns ein"

BAT

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« Antwort #808 am: 25.10.2024 09:08 »

Das Problem am TVÖD generell ist eben auch, dass er bundesweit gilt. Die Arbeitskräfteproblematik und auch die Kaufkraft die mit dem Entgelt verbunden sind, ist aber im Bundesgebiet ganz und gar nicht vergleichbar. Vor allem die Kaufkraft mit dem Entgelt ist auf dem Land und/oder im Norden und Osten Deutschlands höher als im Süden.  In anderen Branchen wird dem Rechnung getragen, in dem es auf die Bundesländern bezogene Tarifverträge gibt.
Insoweit werden wir aus der Misere der fehlenden Attraktivität des ÖD vor allem in den Ballungsräumen und in den südlichen Ländern meiner Meinung nach nur herauskommen, wenn es irgendwann Orts- und/oder Regionalzuschläge geben wird. Über das sollten die Tarifpartner sich mal Gedanken machen, vor allem die AG.


Ausweislich der Wohneigentumsquote nach Bundesländern ist eher das Gegenteil der Fall. In den südlichen Bundeländern ist diese am höchsten. Mieten ist teurer als kaufen, insofern geht dein Annahme fehl.

Philipp

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #809 am: 25.10.2024 09:09 »
Bei 2 Kindern und 2000 € und 1500 € netto plus Kindergeld könnte man das Arbeiten tatsächlich fast sein lassen. Traurig aber wahr. Allerdings gibt es für die Angestellten auch keinen Mindestabstand zur Grundsicherung.

Analog müsste der Mindestabstand sich dann am Mindestlohn orientieren.
Also Bürgergeld immer < Mindestlohn bei altmodischem Rollenmodell Mann arbeitet Vollzeit, Frau gar nicht, Kinder beide in häuslicher Betreuung.

Das stimmt ;)! Dann wäre ver.di glücklich und sagt "Jetzt tun wir was für die oberen EG. Tretet schön bei uns ein"

Wenn die Unteren EG mehr verdienen als die oberen EG, dann vertritt Verdi irgendwann automatisch die oberen EG als Geringverdiener.