Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I

[UNameIT]

Um es genau zu erklären, die Stunden, die du auf dein Langzeitkonto überweißt , sind ein zinsloses Darlehen an deinen Arbeitgeber mit Zahlungsaufschub. Somit bist du "Gläubiger". Wenn dein AG pleite geht, reihst du dich in die Reihe der ganzen Gläubiger ein.  Nach  §7e SGB IV ist der AG verpflichtet das ganze insolvenzsicher anzulegen. Eine Nicht-Einhaltung der Pflicht hat allerdings keine Konsequenzen.

[Alias10]

Habt ihr die Vorstellungen von ver.di zum "Meine Zeit"-Konto schon gesehen?

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++file++6793aa54d1ea3e97b1dcb078/download/250124_Skizze%20meine%20Zeit%20Konto.pdf

Hmm, bei uns gibt es keine Überstunden, wohl aber ein Gleitzeitkonto.
Wenn ich es richtig lese, soll jede Stunde oberhalb der monatlichen Arbeitszeit als Überstunde gelten, und zwar Zuschlagspflichtig.

Da frage ich mich, wieso sollte der Arbeitgeber dann überhaupt noch zulassen, dass Mitarbeiter mehr als die tarifliche Arbeitszeit leisten, wenn er sofort dazu zahlen muss?
Dann funkioniert das Gleitzeitkonto doch nicht mehr.

[Ole1997]

Habt ihr die Vorstellungen von ver.di zum "Meine Zeit"-Konto schon gesehen?

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++file++6793aa54d1ea3e97b1dcb078/download/250124_Skizze%20meine%20Zeit%20Konto.pdf

Hmm, bei uns gibt es keine Überstunden, wohl aber ein Gleitzeitkonto.
Wenn ich es richtig lese, soll jede Stunde oberhalb der monatlichen Arbeitszeit als Überstunde gelten, und zwar Zuschlagspflichtig.

Da frage ich mich, wieso sollte der Arbeitgeber dann überhaupt noch zulassen, dass Mitarbeiter mehr als die tarifliche Arbeitszeit leisten, wenn er sofort dazu zahlen muss?
Dann funkioniert das Gleitzeitkonto doch nicht mehr.

Naja wieso lässt er es mit Gleitzeit zu, wenn gleichzeitig klar ist, dass du die Stunden (theoretisch) irgendwann wieder abbauen musst? Weil die Arbeitslast zum Zeitpunkt zu hoch ist, um sie mit der Regelarbeitszeit zu stemmen. So zumindest in der Theorie.

Das Zeitkonto würde dem AN nur ermöglichen, frei zu entscheiden, ob er die Stunden kurz- oder langfristig abfeiert oder sich auszahlen lässt.

Finde ich grundsätzlich super, bei uns wird aber auch gegen den Tarifvertrag gehandelt und Saldos einfach gekappt. Da wird das Zeitkonto die Personaler mit Sichehreit "sensibilisieren".

[MoinMoin]

Beim Gleitzeitkonto sind sie aber nicht zuschlagspflichtig, also kann es dem Ag egal sein, ob jemand vorarbeitet, damit er ne Woche Kinderbetreuung machen kann.

[Alias10]

Beim Gleitzeitkonto sind sie aber nicht zuschlagspflichtig, also kann es dem Ag egal sein, ob jemand vorarbeitet, damit er ne Woche Kinderbetreuung machen kann.

Genau so siehts aus.
Viele machen auch mal ne Stunde länger um Freitags früher zu gehen, oder einen ganzen Tag zuhause zu bleiben.
Das finde ich optimal.

Sobald das Zuschlagspflichtig wird, macht der AG das nicht mehr, oder setzt voraus, das Überstunden angeordnet sein müssen.

[Alias10]

Oder anders gesagt, so ein Meine Zeit Konto würde uns praktisch zur wöchentlichen täglichen / monatlichen Arbeitszeit zwingen beziehungsweise darauf begrenzen. Alles was darüber hinaus geht müsste vorher angeordnet sein oder sich aus einer Notlage heraus ergeben.

Also genau das Gegenteil von flexibilisierung im Sinne des Angestellten und Selbstbestimmung über die Verteilung  meiner Arbeitszeit.

[itknecht1920]

Habt ihr die Vorstellungen von ver.di zum "Meine Zeit"-Konto schon gesehen?

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++file++6793aa54d1ea3e97b1dcb078/download/250124_Skizze%20meine%20Zeit%20Konto.pdf

ich weiss nicht ob die idee so geil ist. normalweiseweise ist es schlecht überstunden auszahlen zu lassen. die steuern fressen dein "gewinn"

frei nehmen war immer die bessere wahl.

Auszahlung ist ja auch nur eine von vier Optionen. Das Langzeitkonto sagt mir zu, das haben wir bei uns im Krankenhaus noch nicht. Da könnte ich schön meine 10 Tage Zusatzurlaub pro Jahr drin parken und dann in ein paar Jahren am Stück nehmen.

ich feier mindestens 3 wochen krank im jahr. das ist dann mein "zusatzurlaub"

beim langzeit konto mal 1 jahr frei machen, das würde bei uns nicht gehen.

[MoinMoin]

Oder anders gesagt, so ein Meine Zeit Konto würde uns praktisch zur wöchentlichen täglichen / monatlichen Arbeitszeit zwingen beziehungsweise darauf begrenzen. Alles was darüber hinaus geht müsste vorher angeordnet sein oder sich aus einer Notlage heraus ergeben.

Also genau das Gegenteil von flexibilisierung im Sinne des Angestellten und Selbstbestimmung über die Verteilung  meiner Arbeitszeit.

Nun der AG könnte dich "zwingen" dass du am Monatsende bei 0 stehst, außer er ordnet an.
Mal sehen wann verdi das auch merkt.
Das die Zuschlagsgeschichte für selbstbestimmte Mehrarbeit nicht funktioniert.

[MoinMoin]

ich feier mindestens 3 wochen krank im jahr. das ist dann mein "zusatzurlaub"

Also gehörst du zu den Arbeitszeitbetrügern in unseren Reihen und findest das auch noch toll.

[itknecht1920]

ich feier mindestens 3 wochen krank im jahr. das ist dann mein "zusatzurlaub"

Also gehörst du zu den Arbeitszeitbetrügern in unseren Reihen und findest das auch noch toll.

Krankenkasse ist so teuer, das steht mir zu. Im durchschnitt bin ich weniger krank als andere. also passt es

[NelsonMuntz]

ich feier mindestens 3 wochen krank im jahr. das ist dann mein "zusatzurlaub"

Also gehörst du zu den Arbeitszeitbetrügern in unseren Reihen und findest das auch noch toll.

Krankenkasse ist so teuer, das steht mir zu. Im durchschnitt bin ich weniger krank als andere. also passt es

Dann klaust Du auch Lebensmittel im Supermarkt, weil die ja so teuer geworden sind?

Wahnsinn! Ehrlich.

[SamFisher]

ich feier mindestens 3 wochen krank im jahr. das ist dann mein "zusatzurlaub"

Also gehörst du zu den Arbeitszeitbetrügern in unseren Reihen und findest das auch noch toll.

Krankenkasse ist so teuer, das steht mir zu. Im durchschnitt bin ich weniger krank als andere. also passt es

Was hat denn die Krankenkasse mit Krankenheiten weniger als 42 Arbeitstagen zu tun? Wenn schon betrügen, dann aber wenigstens mit der richtigen Begründung.

[Bierbrot]

Toll, meine Frau und ich haben mit Kind jetzt insgesamt 139 € netto weniger im Monat (51 € + 88 €). Das sind unglaubliche 1.668 € weniger im Jahr!
Ob die kommenden Tarifverhandlungen das wohl wenigstens teilweise ausgleichen können? Ich bin gespannt…

Und dann kommt die Inflation auch noch obendrauf, was die realen Einkommensverluste noch deutlicher macht.
Langsam fragt man sich wirklich: Wie soll das so weitergehen?

[KlammeKassen]

Toll, meine Frau und ich haben mit Kind jetzt insgesamt 139 € netto weniger im Monat (51 € + 88 €). Das sind unglaubliche 1.668 € weniger im Jahr!
Ob die kommenden Tarifverhandlungen das wohl wenigstens teilweise ausgleichen können? Ich bin gespannt…

Und dann kommt die Inflation auch noch obendrauf, was die realen Einkommensverluste noch deutlicher macht.
Langsam fragt man sich wirklich: Wie soll das so weitergehen?

Bitte beachten: Zum 1.1. nächsten Jahres (2026) werden die Krankenkasse und die Pflegeversicherung (ggf. auch bereits die Rentenversicherung, laut den letzten Prognosen erst ab 2027, aber wer weiß...) erneut anziehen. Da der Abschluss ja mindestens zwei Jahre gehen wird.... sollte das schon eingepreist sein. Und das ist auch kein "Glaskugel" Gefasel, sondern wurde bereits durch die Krankenkasse und die Pflegeversicherung verkündet, obwohl wir gerade erst im Januar (!) 2025 sind.

[UNameIT]

Oder anders gesagt, so ein Meine Zeit Konto würde uns praktisch zur wöchentlichen täglichen / monatlichen Arbeitszeit zwingen beziehungsweise darauf begrenzen. Alles was darüber hinaus geht müsste vorher angeordnet sein oder sich aus einer Notlage heraus ergeben.

Also genau das Gegenteil von flexibilisierung im Sinne des Angestellten und Selbstbestimmung über die Verteilung  meiner Arbeitszeit.

Nun der AG könnte dich "zwingen" dass du am Monatsende bei 0 stehst, außer er ordnet an.
Mal sehen wann verdi das auch merkt.
Das die Zuschlagsgeschichte für selbstbestimmte Mehrarbeit nicht funktioniert.

Genau das was ihre beide erwähnt ist auch meine Befürchtung. Für manche Bereiche, wie zum Beispiel bei monkey kann es Vorteile bringen, aber für viele Bereiche wo bereits eine hohe Flexibilisierung herrscht wird es eher zum Nachteil werden. Es ist auch fraglich, was arbeitsschutzrechtlich erlaubt sein wird.

Es wird auch für den Arbeitgeber extrem teuer, wenn das ganze dann "verzinst" werden sollte.