Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TVöD Kommunen
Wäre ich in meiner Situation, besser gestellt als Beamter als Angestellte im öD?
Ing123:
--- Zitat von: EdekaA11 am 03.12.2024 16:36 ---
--- Zitat von: KlammeKassen am 03.12.2024 13:15 ---
--- Zitat von: EdekaA11 am 02.12.2024 13:20 ---
Bist du Beamter oder wirst du noch verbeamtet? Ich kann dir ganze Bücher über den Umgang mit der Beihilfe und der PKV schreiben, wie anstrengend es manchmal ist. Und das man auf den Kosten teilweise sitzen bleibt, ist definitiv kein Einzelfall in meinem Umfeld. Die PKV‘n bezahlen natürlich nur das, was medizinisch notwendig ist. Manche Leute in meinem Umfeld meinen die PKV zahlt auch medizinisch nicht notwendige Angelegenheiten. Die sind dann immer baff wenn ich diese aufkläre, das dies nicht der Fall ist und wie es tatsächlich abläuft. Ärzte versuchen so oft es geht den 3,5 fachen Satz anzuwenden, wenn man diese bittet nur das notwendige durchzuführen, werden manche motzig und sagen: „lassen sie bitte meine Arbeit machen, ich habe Ahnung in dem was ich mache und praktiziere“.
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Nene, bin in E11 ;) - bin als externer "Spezialist" eingestiegen, habe an der Uni studiert. Habe aber auch einige Beamte in meiner Abteilung sitzen, die erzählen eigentlich immer nur von den Vorteilen... zum Beispiel in der Regel schneller die Termine, bessere Behandlung; letztens beispielsweise auch, dass in der Apotheke immer ewig geguckt werden muss, welche Arzneimittelfirma die Krankenkasse zahlt (wenn mal wieder das von der "richtigen" Arzneimittelfirma nicht da ist). Da meinten die auch nur "das Problem haben wir zum Glück nicht.
Für mich würde sich das jetzt auch kaum noch lohnen, da ich "nur noch" 30 Jahre zu arbeiten habe und auch Vorerkrankungen haben (heißt krankenkasse teuer und Pension wären auch maximal noch gute 50 % zu erreichen. "Bauchschmerzen" bereitet jedoch wirklich die Entwicklung der Sozialabgaben. Steuerklasse I bleibt beim Weihnachtsgeld beispielsweise netto nicht mal 50 % übrig. Und die steigen noch weiter..... Arbeitsanreize schafft das aber nicht gerade und investitionsfreundlich für Unternehmen ist es auch ganz und gar nicht...
Von den Nachteilen wird wenig gesprochen, außer, dass man halt vorstrecken muss und das zurzeit wohl oft 4-8 Wochen dauert bis es erstattet wird.
Dass Ärzte versuchen, an den Privatpatienten abzukassieren, ist hingegen natürlich langläufig bekannt.
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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nicht alles glauben sollte was manche Beamte von sich lassen. Viele Beamte erwähnen Ihr Netto so selbstverständlich, dass man meinen könnte, das davon die PKV schon abgezogen sei.
Es gibt auch bei uns viele Beamte (im mD sowie teils gD bis A10/11) die sich das Beamtentum schön reden. Vielleicht weil Sie im Nachhinein dort ungewollt gefangen sind, sich damit abfinden müssen und sich das Beamtentum durch vereinzelte Parameter versuchen schön reden. Negative Aspekte sowie andere Nachteile im Beamtentum werden da bewusst ausgeblendet. Und seien wir mal ehrlich wenn zukünftig gespart wird, dauerts es nicht lang bis auch bei den Beamten gespart wird-> Absenkung Pension (71,75%); evtl. Erhöhung der Kostendämpfungspauschale etc. Da gibt es bereits die abstrusesten Ideen.
Ab dem hD (A13 >) stellst du dich als Beamter im Vergleich zum Angestellten besser dar. Bei einer A11 und drunter sind die Unterschiede minimal evtl. sogar in manch Konstellationen schlechter. Die PKV ist bei diesen Besoldungsgruppen A11 > bis zum mD als Kopfpauschale zur Besoldung in meinen Augen zu hoch.
Lass dir dennoch die Verbeamtung durchrechnen, ob es sich lohnt. Mit deinem Uni Abschluss kommst du bis in den hD (falls perspektivisch möglich) und da lohnt sich die Verbeamtung auch mit dem Risikozuschlag in der PKV.
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..das stellt gut mein Problem dar. Bei uns wird das auch oft als der heilige Gral angepriesen.. "Und ja, dann kann man auch noch verbeamten, da geht noch mehr" Also so viel geht da nicht mehr. Ein bisschen ernüchtert bin ich da schon.
Wie gesagt: Würde ich wechseln, sind es zwar jetzt 1000€ mehr im Brutto und vgl. dann auch mehr netto, davon geht die PKV noch weg, dann sind wir schon bei unter 200€, die ich als Beamter mehr habe. Das ist okay und die nächsten 15 Jahre auch besser. Aber wenn dann diese Zuschläge für die Kinder wegfallen, dann wird's schon dünn das Eis. Und das Argument "ja dann haste ja die Kinder nicht mehr zu versichern" zählt auch nicht, weil die Zuschläge (gerade für ein drittes Kind) ungleich höher sind, als der PKV-Beitrag. Und der nächste Brocken kommt, wenn ich von 70% Beihilfe in der PKV zurückfalle auf die 50%.
Ob ich da soweit in der Erfahrungsstufe nach oben gelaufen bin, dass dies kompensiert wird?
Durch meinen relativ späten Einstieg bin ich jetzt mit 70% Beihilfe bei einem fast ähnlichen Betrag, wie vergleichbare Kollegen bei 50%
Ob jetzt A12 für mich Edeka darstellt, weiß ich nicht, allerdings hat mein Chef (nicht despektierlich, eher hilflos) gesagt: "Für A13 fehlt mir bissl die Fantasie", was realistisch betrachtet auch stimmt.
Das ist aber nicht mein Punkt. "Hauptunsicherheitsfaktor" ist für mich die PKV. Wie steigen die Beiträge, dass es für mich nicht zum Desaster wird von ca. 62-67J? Und von einer eventuellen Teilzeit reden wir hier noch gar nicht.
Und dann bekommt man noch bei Beratung gesagt (und liest hier auch), dass manches so einfach nicht von Beihilfe/PKV übernommen wird und man da bei den Rechnungen hinterher sein muss und ja unbedingt den BE-Tarif buchen soll (der dann aber auch nicht unbedingt alles abdeckt).
Hierzu noch:
--- Zitat von: EdekaA11 am 03.12.2024 16:36 ---
Lass dir dennoch die Verbeamtung durchrechnen, ob es sich lohnt. Mit deinem Uni Abschluss kommst du bis in den hD (falls perspektivisch möglich) und da lohnt sich die Verbeamtung auch mit dem Risikozuschlag in der PKV.
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Wo kann man das machen lassen? Ich habe von SG P über Bezügestelle, Versorgungsauskunft, bis wieder P(Tarif!) alles durch. So richtig Auskunft kann mir keiner geben, bzw. viele sehen aus ihrem Blickwinkel mein Problem nicht.
Da hab ich jetzt selbst so bissl in den Gesetzen gelesen, aber ob meine Auslegung so stimmt, weiß ich auch nicht exakt.
Ich will hier nichts madig reden, für viele ist das Beamtentum ein guter Weg, der sich sicher lohnt. Nur in meinem speziellen Fall ist das wohl nicht so eindeutig.
Organisator:
--- Zitat von: Ing123 am 05.12.2024 09:47 ---Ich will hier nichts madig reden, für viele ist das Beamtentum ein guter Weg, der sich sicher lohnt. Nur in meinem speziellen Fall ist das wohl nicht so eindeutig.
--- End quote ---
Das kannst du gar nicht madig reden sondern machst das richtig - zu schauen, was am besten für dich passt.
Es kommt sehr auf den Einzelfall an, ob sich das finanziell lohnt. Darüberhinaus wäre auch noch ein Blick auf die Lebensumstände sinnvoll:
- will man lebenslänglich im öD bleiben?
- wie wird mit dem Beamten vs. Tarifbeschäftigten in der Behörde umgegangen
- welche von beiden Beschäftigtengruppen hat die besseren Entwicklungschancen
- kommt man an des angestrebte berufliche Ziel besser als Beamter?
usw.
Rentenonkel:
--- Zitat von: Ing123 am 05.12.2024 09:47 ---
Wie gesagt: Würde ich wechseln, sind es zwar jetzt 1000€ mehr im Brutto und vgl. dann auch mehr netto, davon geht die PKV noch weg, dann sind wir schon bei unter 200€, die ich als Beamter mehr habe. Das ist okay und die nächsten 15 Jahre auch besser. Aber wenn dann diese Zuschläge für die Kinder wegfallen, dann wird's schon dünn das Eis. Und das Argument "ja dann haste ja die Kinder nicht mehr zu versichern" zählt auch nicht, weil die Zuschläge (gerade für ein drittes Kind) ungleich höher sind, als der PKV-Beitrag. Und der nächste Brocken kommt, wenn ich von 70% Beihilfe in der PKV zurückfalle auf die 50%.
Ob ich da soweit in der Erfahrungsstufe nach oben gelaufen bin, dass dies kompensiert wird?
Durch meinen relativ späten Einstieg bin ich jetzt mit 70% Beihilfe bei einem fast ähnlichen Betrag, wie vergleichbare Kollegen bei 50%
Ob jetzt A12 für mich Edeka darstellt, weiß ich nicht, allerdings hat mein Chef (nicht despektierlich, eher hilflos) gesagt: "Für A13 fehlt mir bissl die Fantasie", was realistisch betrachtet auch stimmt.
Das ist aber nicht mein Punkt. "Hauptunsicherheitsfaktor" ist für mich die PKV. Wie steigen die Beiträge, dass es für mich nicht zum Desaster wird von ca. 62-67J? Und von einer eventuellen Teilzeit reden wir hier noch gar nicht.
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Die private KV muss genauso wie die gesetzliche KV die Kosten auf die Versichertengemeinschaft umlegen. Insofern kochen beide nur mit Wasser.
Wenn die private KV die Beiträge erhöhen muss, dann benötigt auch die gKV höhere Beiträge. Daher teile ich Deine Sorge nicht wirklich.
Hierzu mal ein einfaches Beispiel:
Höchstversorgung Beamter NRW A12 Endstufe: 3562,28 EUR nach Steuern
https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/nw?id=beamte-nrw&g=A_12&s=14&f=0&fstand=v&mst=III&z=71%2C75&fz=71%2C75&zulage=0&stkl=3&r=0&zkf=0
Angenommen, man erhält eine Altersrente für die Zeit davor in Höhe von 1.000,00 EUR, hätte man zusätzlich einen Anspruch auf 80 EUR Zuschuss zur privaten KV.
Somit hätte man ein Einkommen von rund 3642 EUR, aus dem die private KV bedient werden müsste. Wenn man etwa 70 EUR pro 10 % rechnet, wären das derzeit etwa 210 EUR, somit verblieben 3432 EUR.
Alternativ als Angestellter sähe die Situation vielleicht in etwa so aus:
2500 EUR gesetzliche Rente
800 EUR Zusatzrente
Von der gesetzlichen Rente sind etwa 12 %, also 300 EUR KV und PV zu zahlen.
Von der Betriebsrente etwa 115 EUR.
Somit verblieben: 2885 EUR (VOR Steuern)
Selbst wenn der Beitrag sich verdoppeln würde, ohne dass der Beitrag zur gesetzlichen KV sich erhöhen würde (was im Übrigen völlig utopisch wäre, da sich die Kosten der Gesundheit ja an der GOÄ orientieren), wäre man als Beamter immer noch etwas besser gestellt.
Daher halte ich die Sorge, die Beiträge zur privaten KV würden im Gegensatz zu gesetzlichen KV exorbitant im Alter steigen, für unbegründet. Eine Erhöhung der Gesundheitskosten trifft beide Gruppen, sowohl die gesetzlich Versicherten als auch die privat Versicherten. Dabei ist jedoch zu beachten, dass derzeit die geburtenstarken Jahrgänge in die Rente drängen und so naturgemäß die Kosten bei einer überalterten Bevölkerung steigen, in 20 Jahren wird die Zahl der Rentner allerdings voraussichtlich wieder spürbar abnehmen und somit werden auch die Beiträge dann wieder sinken können.
Ich bleibe dabei: Ein Beamter mit Familie fährt meistens besser als ein Angestellter mit Familie, bei einem Single kann es dagegen anders aussehen.
Ing123:
--- Zitat von: Rentenonkel am 05.12.2024 10:39 ---
Hierzu mal ein einfaches Beispiel:
Höchstversorgung Beamter NRW A12 Endstufe: 3562,28 EUR nach Steuern
https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/nw?id=beamte-nrw&g=A_12&s=14&f=0&fstand=v&mst=III&z=71%2C75&fz=71%2C75&zulage=0&stkl=3&r=0&zkf=0
Angenommen, man erhält eine Altersrente für die Zeit davor in Höhe von 1.000,00 EUR, hätte man zusätzlich einen Anspruch auf 80 EUR Zuschuss zur privaten KV.
Somit hätte man ein Einkommen von rund 3642 EUR, aus dem die private KV bedient werden müsste. Wenn man etwa 70 EUR pro 10 % rechnet, wären das derzeit etwa 210 EUR, somit verblieben 3432 EUR.
Alternativ als Angestellter sähe die Situation vielleicht in etwa so aus:
2500 EUR gesetzliche Rente
800 EUR Zusatzrente
Von der gesetzlichen Rente sind etwa 12 %, also 300 EUR KV und PV zu zahlen.
Von der Betriebsrente etwa 115 EUR.
Somit verblieben: 2885 EUR (VOR Steuern)
Selbst wenn der Beitrag sich verdoppeln würde, ohne dass der Beitrag zur gesetzlichen KV sich erhöhen würde (was im Übrigen völlig utopisch wäre, da sich die Kosten der Gesundheit ja an der GOÄ orientieren), wäre man als Beamter immer noch etwas besser gestellt.
--- End quote ---
Diese Rechnung verstehe ich leider nicht ganz. Die 80€ Zuschuss gäbe es für die Rente OBWOHL man Pensionär ist?
Die Höchstversorgung muss ich aber auch erstmal erreichen und ich habe nicht mehr ganz 30 Jahre vor mir. Meine bisherige Zeit im öD kann mir angerechnet werden. Das steht so im Gesetz und der Rest, darüber kann (oder will) mir keiner Auskunft geben.
Ich werde auf jeden Fall im öD und in dieser Position bleiben. Sie wurde für mich (also nicht für mich persönlich, aber für mein Profil) geschaffen, ich habe jede Menge Freiheiten. Dass Beamte generell ein besseres Standing haben, kann sein, aber nicht zwingend. Weitere Karrierechancen (abseits der Erfahrungsstufe) habe ich hier nicht, siehe Zitat oben. ;)
Rentenonkel:
Ich habe jetzt unterstellt, dass du aus der Summe von gesetzlicher Rente, Pension und betrieblicher Altersvorsorge die Höchstversorgungsgrenze erreichen wirst. Dabei wird die Pension ohnehin soweit reduziert, dass die Summe der drei Beträge diese Grenze nicht überschreitet. Daher habe ich einfach die Höchstsumme genommen, ohne zu unterscheiden, wie sich der gesamte Betrag im Detail zusammensetzt.
Der Zuschuss zur privaten KV ist davon jedoch ausgenommen. Der kann tatsächlich zusätzlich ohne Anrechnung ausgezahlt werden.
Die Beträge der gesetzlichen Rentenversicherung und der betrieblichen Altersvorsorge sind lediglich geschätzt und müssten durch Deine individuellen Beträge ersetzt werden, dürften der Wahrheit aber recht nahe kommen und dienten auch nur der Veranschaulichung.
Es geht nur darum, dass auch die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung nicht wenig sind und es sehr viel leichter ist, von einem höheren Gesamteinkommen die Beiträge zu tragen als von einem geringeren.
Immerhin ist man ja als Beamter im Ruhestand zu 70 % beihilfeberechtigt und muss nur 30 % der Krankenversicherungskosten selbst tragen, während der gesetzlich krankenversicherte die Beiträge von der Rente zu 50 % trägt und von der bAV zu 100 %. Die Pflegebeiträge muss der gesetzlich versicherte übrigens sogar zu 100 % alleine tragen, während der Beamte davon nur 30 % tragen muss.
Vor dem Hintergrund dürfte in jedem Fall der anteilige Beitrag zur privaten Krankenversicherung erwartbar weniger sein, als der Gesamtbeitrag, der fällig würde, wenn man Angestellter bliebe und im Alter volle Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse bezahlen müsste.
Daher ist die Sorge, dass man als Beamter im Alter deutlich mehr Krankenkassenbeiträge als ein vergleichbarer Angestellter zahlen muss, nach der derzeitigen Rechtslage unbegründet.
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