Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II  (Read 591210 times)

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1260 am: 11.03.2025 11:29 »
Hier meine angepasste Prognose kurz vor Abschluss der dritten Tarifrunde ich bin wirklich gespannt, worauf es am Ende hinausläuft, insbesondere in Bezug auf die aktuelle Politische Lage.

Mögliche Einigung nach meiner Schätzung:

Laufzeit: 24 Monate (bis 31.12.2026)
01/25: Nullrunde
Ab Juni 2025 (oder nach Abschluss der voraussichtlich vier Verhandlungsrunden): +2,5 % (100 € Sockelbetrag)
Ab Januar 2026: +2 % (75 € Sockelbetrag)

Zusätzlich könnten Erhöhungen der Schichtzulagen o. Ä. verhandelt werden. Außerdem besteht eine (wenn auch geringe) Chance auf einen zusätzlichen Urlaubstag (ggf. mit alternativen Verzicht und entsprechender Erhöhung).

Die Auszubeutenden, Auszubildenden erhalten zu den genannten Zeitpunkten jeweils 50 € mehr.

Das wäre das krasseste Totalversagen seit es Verdi gibt. Falls das so kommt hoffe ich, dass alle aus der Gewerkschaft austreten.
Und dann ?

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1261 am: 11.03.2025 11:32 »

Naja für die Anfangsforderungen von
+8%, mindestens 350 €
3 zusätzliche freie Tage für alle Mitarbeiter
12 Monate

finde ich das schon ein Versagen, das wären grade mal 25% von dem was gefordert war (auf die Laufzeit gesehen). Leider sehe ich keine Welt in der wir mit einem deutlich besseren Ergebnis wegkommen.

Bei mir würde die Steigerung folgendes bedeuten:
Endergebnis:
Bis Mai 2025: 4.339,43 €
Ab Juni 2025: 4.447,92 €
Ab Januar 2026: 4.536,88 €

Also eine Steigerung von 4,55%. Ob du von höheren Zuschlägen profitierst, weiß ich nicht. Die geforderten 12 Monate waren doch eh nur Show.

Korrekt, von den Zuschlägen profitiere ich nicht – muss ich aber auch nicht unbedingt. Eigentlich bin ich ganz froh, keine Tätigkeiten auszuüben, die darunter fallen. Natürlich gebührt jedem, der das tut, Respekt, und diese Arbeit sollte auch besser vergütet werden.

Wenn man berücksichtigt, dass die 12 Monate im Grunde nur Show waren (was mir ebenfalls bewusst ist), entspricht das 56,88 % der genannten Forderung – ohne Zusatzpunkte wie mehr Urlaub oder Zulagen einzubeziehen.

Mein Hauptproblem mit der Steigerung ist, dass sie erneut hinter der PW zurückbleibt und der öffentliche Dienst damit weiter an Attraktivität verliert.

56,88% einer Forderung von "8% im Volumen", welches Zulagen und Zuschläge eben explizit einschließt. Finde ich nicht vollkommen verkehrt aus deiner Sicht, der gar keine Zulagen erhält.

Zur Wettbewerbsfähigkeit kann ich nicht so viel sagen in anderen Branchen und der Verwaltung. Bei mir in der Pflege wird fast nirgends besser bezahlt, abseits von Zeitarbeit mit ganz anderen Bedingungen.

blanket

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1262 am: 11.03.2025 11:35 »
Mit einer Erhöhung von

2025: 2,5 % 
2026: 2,5 %   

könnte man leben. Ist nicht super, aber einigermaßen.

Mehr wird denke ich nicht rumkommen. Entscheidend ist hier dann, ab wann die Erhöhungen sind.
Beispielhaft 2,5 % ab Juni 2025 und 2,5 % ab April 2026 wäre einigermaßen ein Kompromiss, besser wäre 2,5 % ab jeweils Januar, dann wäre es ein "gutes" Ergebnis.

Volksverwirrung

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1263 am: 11.03.2025 11:38 »
Mit einer Erhöhung von

2025: 2,5 % 
2026: 2,5 %   

könnte man leben. Ist nicht super, aber einigermaßen.

Mehr wird denke ich nicht rumkommen. Entscheidend ist hier dann, ab wann die Erhöhungen sind.
Beispielhaft 2,5 % ab Juni 2025 und 2,5 % ab April 2026 wäre einigermaßen ein Kompromiss, besser wäre 2,5 % ab jeweils Januar, dann wäre es ein "gutes" Ergebnis.

Hoffentlich liest hier niemand von der VKA mit. Die lachen sich ins Fäustchen wenn die sehen, wie sehr sich die Leute hier selbst aufopfern und damit fein sind.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1264 am: 11.03.2025 11:45 »
Mit einer Erhöhung von

2025: 2,5 % 
2026: 2,5 %   

könnte man leben. Ist nicht super, aber einigermaßen.

Mehr wird denke ich nicht rumkommen. Entscheidend ist hier dann, ab wann die Erhöhungen sind.
Beispielhaft 2,5 % ab Juni 2025 und 2,5 % ab April 2026 wäre einigermaßen ein Kompromiss, besser wäre 2,5 % ab jeweils Januar, dann wäre es ein "gutes" Ergebnis.

Hoffentlich liest hier niemand von der VKA mit. Die lachen sich ins Fäustchen wenn die sehen, wie sehr sich die Leute hier selbst aufopfern und damit fein sind.
Was tun Sie denn so konkret, um ein besseres Ergebnis zu erzielen?

DerTechniker

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1265 am: 11.03.2025 11:46 »
Für jemanden in EG12/6 ist alles nur mehr "Geschenk". Das Ende ist bekannt, wenn man mehr will muss man meist den AG wechseln und glaub mir, die Leute die ich kenne würden den Schritt nicht mehr machen :D

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1266 am: 11.03.2025 11:55 »
Hier meine angepasste Prognose kurz vor Abschluss der dritten Tarifrunde ich bin wirklich gespannt, worauf es am Ende hinausläuft, insbesondere in Bezug auf die aktuelle Politische Lage.

Mögliche Einigung nach meiner Schätzung:

Laufzeit: 24 Monate (bis 31.12.2026)
01/25: Nullrunde
Ab Juni 2025 (oder nach Abschluss der voraussichtlich vier Verhandlungsrunden): +2,5 % (100 € Sockelbetrag)
Ab Januar 2026: +2 % (75 € Sockelbetrag)

Zusätzlich könnten Erhöhungen der Schichtzulagen o. Ä. verhandelt werden. Außerdem besteht eine (wenn auch geringe) Chance auf einen zusätzlichen Urlaubstag (ggf. mit alternativen Verzicht und entsprechender Erhöhung).

Die Auszubeutenden, Auszubildenden erhalten zu den genannten Zeitpunkten jeweils 50 € mehr.

Das wäre das krasseste Totalversagen seit es Verdi gibt. Falls das so kommt hoffe ich, dass alle aus der Gewerkschaft austreten.

"Krasseste Totalversagen" wäre es für mich jetzt nicht.
Die Erhöhung im Juni wären bei mir 2,87% und im Januar 2026 dann nochmal 2,09%. Beides Sockel (als Mindestbetrag interpretiert). Außerdem würde ich wohl stark bei Zulagen und Zuschlägen profitieren.

Naja für die Anfangsforderungen von
+8%, mindestens 350 €
3 zusätzliche freie Tage für alle Mitarbeiter
12 Monate

finde ich das schon ein Versagen, das wären grade mal 25% von dem was gefordert war (auf die Laufzeit gesehen). Leider sehe ich keine Welt in der wir mit einem deutlich besseren Ergebnis wegkommen.

Bei mir würde die Steigerung folgendes bedeuten:
Endergebnis:
Bis Mai 2025: 4.339,43 €
Ab Juni 2025: 4.447,92 €
Ab Januar 2026: 4.536,88 €

Also eine Steigerung von 4,55%. Ob du von höheren Zuschlägen profitierst, weiß ich nicht. Die geforderten 12 Monate waren doch eh nur Show.
Ja, 4,55% auf 2 Jahre gerechnet. Das sind 2,25% pa.
In welcher Welt sollen das 56% der Forderung sein?
8% pa. Forderung
2,25% pa. Ergebnis
sind 28% der geforderten Summe. Das wäre im Verhältnis zur Forderung ein sogar leicht schlechteres Ergebnis als noch zu Corona Zeiten und nur ein unwesentlich besseres verglichen mit dem Abschluss nach der Bankenkrise 2010. Verglichen mit allen anderen Verhandlungsrunden seit Existenz des TVÖD wäre solch ein Ergebnis deutlich schlechter.


Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1267 am: 11.03.2025 11:59 »
Für jemanden in EG12/6 ist alles nur mehr "Geschenk". Das Ende ist bekannt, wenn man mehr will muss man meist den AG wechseln und glaub mir, die Leute die ich kenne würden den Schritt nicht mehr machen :D

Warum ist das für eine E12/6 nur ein "Geschenk" - Als davon Betroffener muss ich entschieden widersprechen! ;)

Wo Du (zumindest bei mir) Recht hast: In die pW würde ich aktuell auch nicht wechseln wollen. Der Verdienst hätte Potential nach oben, aber das gilt dann eben auch für die Anforderungen. Ich mag diesen Hauch von Gemütlichkeit im öD eigentlich ganz gerne ;)

blanket

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1268 am: 11.03.2025 12:08 »
Ich weiß es nicht was andere hier erwarten. Man muss mal realistisch sein. Jeder weiß, dass es in den vergangenen Jahren und jetzt Reallohnverluste gibt. Das weiß wirklich jeder.

Aber wenn man für beide Jahr 2,5 % bekommt, dann ist dies nicht super, aber noch verkraftbar.
Die Historie der letzten 20 Jahre des TVöD zeigt, dass dieses genannte Ergebnis so einigermaßen im Durchschnitt liegt.

Die AG haben noch nicht mal ein Angebot gemacht. Und andere Abschlüsse in den letzten Tagen und Wochen sind auch nicht besser.

Man muss sich damit abfinden, dass wir hier von Anpassungen reden und nicht wirklich von Erhöhungen.


DepletedWorker

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1269 am: 11.03.2025 12:08 »
Hier meine angepasste Prognose kurz vor Abschluss der dritten Tarifrunde ich bin wirklich gespannt, worauf es am Ende hinausläuft, insbesondere in Bezug auf die aktuelle Politische Lage.

Mögliche Einigung nach meiner Schätzung:

Laufzeit: 24 Monate (bis 31.12.2026)
01/25: Nullrunde
Ab Juni 2025 (oder nach Abschluss der voraussichtlich vier Verhandlungsrunden): +2,5 % (100 € Sockelbetrag)
Ab Januar 2026: +2 % (75 € Sockelbetrag)

Zusätzlich könnten Erhöhungen der Schichtzulagen o. Ä. verhandelt werden. Außerdem besteht eine (wenn auch geringe) Chance auf einen zusätzlichen Urlaubstag (ggf. mit alternativen Verzicht und entsprechender Erhöhung).

Die Auszubeutenden, Auszubildenden erhalten zu den genannten Zeitpunkten jeweils 50 € mehr.

Das wäre das krasseste Totalversagen seit es Verdi gibt. Falls das so kommt hoffe ich, dass alle aus der Gewerkschaft austreten.

"Krasseste Totalversagen" wäre es für mich jetzt nicht.
Die Erhöhung im Juni wären bei mir 2,87% und im Januar 2026 dann nochmal 2,09%. Beides Sockel (als Mindestbetrag interpretiert). Außerdem würde ich wohl stark bei Zulagen und Zuschlägen profitieren.

Naja für die Anfangsforderungen von
+8%, mindestens 350 €
3 zusätzliche freie Tage für alle Mitarbeiter
12 Monate

finde ich das schon ein Versagen, das wären grade mal 25% von dem was gefordert war (auf die Laufzeit gesehen). Leider sehe ich keine Welt in der wir mit einem deutlich besseren Ergebnis wegkommen.

Bei mir würde die Steigerung folgendes bedeuten:
Endergebnis:
Bis Mai 2025: 4.339,43 €
Ab Juni 2025: 4.447,92 €
Ab Januar 2026: 4.536,88 €

Also eine Steigerung von 4,55%. Ob du von höheren Zuschlägen profitierst, weiß ich nicht. Die geforderten 12 Monate waren doch eh nur Show.
Ja, 4,55% auf 2 Jahre gerechnet. Das sind 2,25% pa.
In welcher Welt sollen das 56% der Forderung sein?
8% pa. Forderung
2,25% pa. Ergebnis
sind 28% der geforderten Summe. Das wäre im Verhältnis zur Forderung ein sogar leicht schlechteres Ergebnis als noch zu Corona Zeiten und nur ein unwesentlich besseres verglichen mit dem Abschluss nach der Bankenkrise 2010. Verglichen mit allen anderen Verhandlungsrunden seit Existenz des TVÖD wäre solch ein Ergebnis deutlich schlechter.

Die 56% habe ich damit begründet, dass die 12 Monate Tariflaufzeit von Verdi ein reiner Marketinggag waren und immer noch sind. Es war von Anfang an klar, dass der Tarifvertrag mind. 24 Monate laufen wird und beide Parteien sich darauf einigen werden. Klar entspricht das nicht den offiziellen Forderungen, aber eher der Realität. Irgendwo hatte ich auch einen Beitrag der darauf eingeht, dass es laut Forderung ~25% sind. Aber weder ich noch sonst wer aus diesem Forum braucht glauben, dass die VKA o. Bund sich auf 12 Monate Tariflaufzeit einigen werden :D

Ob nun 56% oder 28% diese Tarifrunde werden wir jedenfalls nach meiner Auffassung nicht wirklich glücklich werden, ich bin mit dem Ergebnis meiner Prognose jetzt nicht unzufrieden und würde auf die Barrikaden gehen, aber glücklich wäre ich definitiv auch nicht. Wenn es Rückwirkend die 2,5% (aus meiner Prognose) gibt wäre ich tatsächlich sogar schon sehr froh und dann wäre es mMn. ein okayes ergebnis.
« Last Edit: 11.03.2025 12:14 von DepletedWorker »

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1270 am: 11.03.2025 12:08 »

Ja, 4,55% auf 2 Jahre gerechnet. Das sind 2,25% pa.
In welcher Welt sollen das 56% der Forderung sein?
8% pa. Forderung
2,25% pa. Ergebnis
sind 28% der geforderten Summe. Das wäre im Verhältnis zur Forderung ein sogar leicht schlechteres Ergebnis als noch zu Corona Zeiten und nur ein unwesentlich besseres verglichen mit dem Abschluss nach der Bankenkrise 2010. Verglichen mit allen anderen Verhandlungsrunden seit Existenz des TVÖD wäre solch ein Ergebnis deutlich schlechter.

Wurde schon drauf eingegangen, dass die 12 Monate eh nur Show sind, von mir und von DepletedWorker. Eventuell mal das gesamte Gespräch zitieren statt polemisch irgendwo einzusteigen. Schließlich hast du es ja gelesen oder woher hast du die 56%?

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1271 am: 11.03.2025 12:49 »
Hier meine angepasste Prognose kurz vor Abschluss der dritten Tarifrunde ich bin wirklich gespannt, worauf es am Ende hinausläuft, insbesondere in Bezug auf die aktuelle Politische Lage.

Mögliche Einigung nach meiner Schätzung:

Laufzeit: 24 Monate (bis 31.12.2026)
01/25: Nullrunde
Ab Juni 2025 (oder nach Abschluss der voraussichtlich vier Verhandlungsrunden): +2,5 % (100 € Sockelbetrag)
Ab Januar 2026: +2 % (75 € Sockelbetrag)

Zusätzlich könnten Erhöhungen der Schichtzulagen o. Ä. verhandelt werden. Außerdem besteht eine (wenn auch geringe) Chance auf einen zusätzlichen Urlaubstag (ggf. mit alternativen Verzicht und entsprechender Erhöhung).

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Und dann ?

Trittst du ein und streikst für uns alle  ;). Du erzählst doch immer wie schön man Dinge aushandeln kann. Dann kannst du ja direkt mit Karin und Nancys Nachfolger dort sitzen, Kaffee trinken und nett quatschen

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1272 am: 11.03.2025 12:52 »
Ich weiß es nicht was andere hier erwarten. Man muss mal realistisch sein. Jeder weiß, dass es in den vergangenen Jahren und jetzt Reallohnverluste gibt. Das weiß wirklich jeder.

Aber wenn man für beide Jahr 2,5 % bekommt, dann ist dies nicht super, aber noch verkraftbar.
Die Historie der letzten 20 Jahre des TVöD zeigt, dass dieses genannte Ergebnis so einigermaßen im Durchschnitt liegt.

Die AG haben noch nicht mal ein Angebot gemacht. Und andere Abschlüsse in den letzten Tagen und Wochen sind auch nicht besser.

Man muss sich damit abfinden, dass wir hier von Anpassungen reden und nicht wirklich von Erhöhungen.

Ich habe bei dir manchmal das Gefühl, dass du Insiderwissen hast oder der VKA nahe stehst.
Wie oft du hier schon "2 Jahre à 2,5 %" geschrieben hast, lässt sich glaube ich gar nicht mehr zählen

Volksverwirrung

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1273 am: 11.03.2025 12:53 »
Ich weiß es nicht was andere hier erwarten. Man muss mal realistisch sein. Jeder weiß, dass es in den vergangenen Jahren und jetzt Reallohnverluste gibt. Das weiß wirklich jeder.

Aber wenn man für beide Jahr 2,5 % bekommt, dann ist dies nicht super, aber noch verkraftbar.
Die Historie der letzten 20 Jahre des TVöD zeigt, dass dieses genannte Ergebnis so einigermaßen im Durchschnitt liegt.

Die AG haben noch nicht mal ein Angebot gemacht. Und andere Abschlüsse in den letzten Tagen und Wochen sind auch nicht besser.

Man muss sich damit abfinden, dass wir hier von Anpassungen reden und nicht wirklich von Erhöhungen.

Solch ein Ergebnis und somit weitere Reallohnverluste wäre für die aktelle wirtschaftliche Stagnation in Deutschland nicht positiv, im Gegenteil. Der Konsum, der bis dato immer noch nicht auf dem Stand von vor der Pandemie ist, würde weiter stagnieren oder sogar zurückgehen, so wie im vergangenen Monat Februar.

Niemand weiß, wie es weitergeht. Aufgrund dieser Planungsunsicherheit wird auf Konsum verzichtet. Banales Beispiel: ich habe seit 12 Jahren die gleiche Padmaschine und überlege nun seit 2022 mir einen auserwählten Kaffeevollautomat zu besorgen. Meine Lebensgefährtin glaubt nicht mehr dran, ich so langsam auch nicht mehr. Und ich spreche wirklich aus einer dankbaren und erhabenen Position der E9c in der vorletzten Stufe. Wie jemand mit EG4 oder EG5 im Kollegenkreis überhaupt überleben kann, teilweise sogar mit Kindern....wow.

Und das ist wirklich nur ein banales Beispiel, da gibt es sicher noch ganz andere Überlegungen abseits des reinen Konsums. Aber wenn sich die Menschen nur noch die Grundbedürfnisse wie Lebensmittel und Wohnen leisten können, kommt die Wirtschaft sicher nicht in Schwung.

Da die Preise schon überdurchschnittlich stark gestiegen sind, sollte die Aussage "Achtung Preisspirale" obsolet sein. Erst einmal müssen die Löhne wieder aufholen, die Industrien machen sich seit Pandemiebeginn die Taschen voll.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1274 am: 11.03.2025 12:54 »
Hier meine angepasste Prognose kurz vor Abschluss der dritten Tarifrunde ich bin wirklich gespannt, worauf es am Ende hinausläuft, insbesondere in Bezug auf die aktuelle Politische Lage.

Mögliche Einigung nach meiner Schätzung:

Laufzeit: 24 Monate (bis 31.12.2026)
01/25: Nullrunde
Ab Juni 2025 (oder nach Abschluss der voraussichtlich vier Verhandlungsrunden): +2,5 % (100 € Sockelbetrag)
Ab Januar 2026: +2 % (75 € Sockelbetrag)

Zusätzlich könnten Erhöhungen der Schichtzulagen o. Ä. verhandelt werden. Außerdem besteht eine (wenn auch geringe) Chance auf einen zusätzlichen Urlaubstag (ggf. mit alternativen Verzicht und entsprechender Erhöhung).

Die Auszubeutenden, Auszubildenden erhalten zu den genannten Zeitpunkten jeweils 50 € mehr.

Das wäre das krasseste Totalversagen seit es Verdi gibt. Falls das so kommt hoffe ich, dass alle aus der Gewerkschaft austreten.

"Krasseste Totalversagen" wäre es für mich jetzt nicht.
Die Erhöhung im Juni wären bei mir 2,87% und im Januar 2026 dann nochmal 2,09%. Beides Sockel (als Mindestbetrag interpretiert). Außerdem würde ich wohl stark bei Zulagen und Zuschlägen profitieren.

Naja für die Anfangsforderungen von
+8%, mindestens 350 €
3 zusätzliche freie Tage für alle Mitarbeiter
12 Monate

finde ich das schon ein Versagen, das wären grade mal 25% von dem was gefordert war (auf die Laufzeit gesehen). Leider sehe ich keine Welt in der wir mit einem deutlich besseren Ergebnis wegkommen.

Bei mir würde die Steigerung folgendes bedeuten:
Endergebnis:
Bis Mai 2025: 4.339,43 €
Ab Juni 2025: 4.447,92 €
Ab Januar 2026: 4.536,88 €

Also eine Steigerung von 4,55%. Ob du von höheren Zuschlägen profitierst, weiß ich nicht. Die geforderten 12 Monate waren doch eh nur Show.
Ja, 4,55% auf 2 Jahre gerechnet. Das sind 2,25% pa.
In welcher Welt sollen das 56% der Forderung sein?
8% pa. Forderung
2,25% pa. Ergebnis
sind 28% der geforderten Summe. Das wäre im Verhältnis zur Forderung ein sogar leicht schlechteres Ergebnis als noch zu Corona Zeiten und nur ein unwesentlich besseres verglichen mit dem Abschluss nach der Bankenkrise 2010. Verglichen mit allen anderen Verhandlungsrunden seit Existenz des TVÖD wäre solch ein Ergebnis deutlich schlechter.

Die 56% habe ich damit begründet, dass die 12 Monate Tariflaufzeit von Verdi ein reiner Marketinggag waren und immer noch sind. Es war von Anfang an klar, dass der Tarifvertrag mind. 24 Monate laufen wird und beide Parteien sich darauf einigen werden. Klar entspricht das nicht den offiziellen Forderungen, aber eher der Realität. Irgendwo hatte ich auch einen Beitrag der darauf eingeht, dass es laut Forderung ~25% sind. Aber weder ich noch sonst wer aus diesem Forum braucht glauben, dass die VKA o. Bund sich auf 12 Monate Tariflaufzeit einigen werden :D

Ob nun 56% oder 28% diese Tarifrunde werden wir jedenfalls nach meiner Auffassung nicht wirklich glücklich werden, ich bin mit dem Ergebnis meiner Prognose jetzt nicht unzufrieden und würde auf die Barrikaden gehen, aber glücklich wäre ich definitiv auch nicht. Wenn es Rückwirkend die 2,5% (aus meiner Prognose) gibt wäre ich tatsächlich sogar schon sehr froh und dann wäre es mMn. ein okayes ergebnis.

Dann verfolge Tarifverhandlungen mal:
Das hat wenig mit einem Gag zu tun, sondern ist strategischer Natur:
Es werden von jeder Gewerkschaft immer 12 Monate gefordert; eben in dem Wissen, dass man sich "annähert" - die Hoffnung basiert darauf, möglichst mit 24 Monaten aus der Sache herauszukommen.
Wenn man direkt mit 24 Monaten in die Verhandlungen reingeht, landet man nachher eher bei 36 Monaten