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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
KlammeKassen:
--- Zitat von: MoinMoin am 19.02.2025 16:24 ---
--- Zitat von: Volksverwirrung am 19.02.2025 15:06 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 19.02.2025 14:44 ---
--- Zitat von: KlammeKassen am 19.02.2025 14:24 ---
--- Zitat von: KeuleMS am 19.02.2025 09:55 ---Wenn ich mir die Stellungnahmen VKA, Verdi, DBB durchlese, frage ich mich, ob die an den gleichen Verhandlungen teilgenommen haben. Die VKA klingt ja recht freundlich und zuversichtlich. Bei der Verdi ist das ja komplett das Gegenteil. Da ist schon Schärfe drin. Naja mal schauen, ob sie bis zum Ende dabei bleiben.
Bei den Flugblättern wiederum muss ich sagen, dass es sich beim TV-V auch deutlich besser anhört als beim TVÖD. TV-V klingt schon eher freundlicher und da klingt für mich auch nicht die komplette Ablehnung, sondern da ist eine Einigung schon eher möglich.
Zumindest ist das bei allem so meine Lesart, mag mich aber auch täuschen.
--- End quote ---
Dabei ist der TV-V schon jetzt besser aufgestellt, was das Entgelt und weitere Benefits angeht....
--- End quote ---
Ja? Wo wird denn im TV-V großartig mehr bezahlt? Doch nur wg. JSZ = 100%
Arbeitnehmer mit abgeschlossener wissenschaftlicher Hochschulbildung
und entsprechenden Tätigkeiten
TV-V 6432
TVöD 6635
und im Jahresgehalt sind es ~1000 mehr im TV-V
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Ich komme aus dem TVV. Bin nur in den TVÖD gewechselt, weil es im TVÖD eine höherwertigere Stelle war (damals in der E7 Stufe 4 TVV mit 4230€ brutto, heute in der TVÖD 10/4 mit 4893€ brutto. War also ein schöner Sprung.
TVV 10 hätte allerdings nicht 4893€ bedeutet, sondern 5578€ brutto. Den Sprung hätte ich dort aber ohne Vetternwirtschaft niemals machen können ;)
Im TVÖD musst für jemanden der aus dem TVV 7 kommt schon mindestens die E9b bezahlen. Im Schnitt ist der TVÖD also 2-3 Stufen schlechter, ein Wechsel lohnt sich nur bei massivem Stufenaufstieg (wie bei mir z.B.)
Im TVV waren bis einschließlich Entgeltgruppe 8 normale Sachbearbeiter tätig, in der Endstufe sind das 4900€ brutto. Im TVÖD musst für das Geld schon wesentlich mehr Verantwortung oder eine Leitungsfunktion ab E10 annehmen damit Du dahin kommst......das passt irgendwie nicht zusammen.
Achja, 100% JSZ im TVV....und die gehen Freitags auch um 12 ;)
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immer dran denken TVV EGX <> TVöD EGY was EGO angeht und x<y
als was bei dem einem 11 ist ist bei gleicher Tätigkeit woander 13
oder 9 und 11
....
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Siehe #186
Das ist im selben Ort hier, die Kommune (Landkreis) und der TV-V Betrieb, auf den ich mich beziehe
KlammeKassen:
--- Zitat von: venice89 am 19.02.2025 17:01 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 19.02.2025 16:44 ---
--- Zitat von: venice89 am 19.02.2025 16:39 ---
Bei der Eingruppierung gehts doch auch nur nach Nase, Stellenplan & co.... Als ob das irgendwo wirklich richtig gemacht wird.
Man weis genau das die Leute da sowieso nicht gegen klagen würden, selbst wenns offensichtlich falsch ist.
Weil die wenigsten ihre eigene Tätigkeitsdarstellung kennen und allen klar ist: Wer klagt kann gleich kündigen.
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Wenn dem so ist, dann ist doch alles frei verhandelbar und man fragt sich wo euer Problem ist, bzw. dann solltet ihr merken, dass ihr eben schwach verhandelt.
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Warn Kampf aber ich hab ihn gewonnen ;)
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Erzähl bitte mehr.
Das sind immer interessante Sachen :D
KlammeKassen:
--- Zitat von: Aleksandra am 19.02.2025 18:39 ---So, ich hab das mal in ne Tabelle übertragen und das Ergebnis ist doch recht interessant.
Jahr Forderung in % Prozente min zus. Sockel in% Prozent Ges. LZ Monate Prozent Ges. pa Erfolgsquote
2008 8 5,9 0,01 5,91 24 2,96 36,94%
2010 5 2,3 2,3 26 1,06 21,23%
2012 6,5 6,3 6,3 24 3,15 48,46%
2014 6,5 5,4 5,4 24 2,70 41,54%
2016 6 4,75 4,75 24 2,38 39,58%
2018 6 6,62 6,62 30 2,65 44,13%
2020 4,8 3,2 3,2 28 1,37 28,57%
2023 10,5 aus Tabelle 8,45 24 4,23 40,24%
Entscheidend ist im Prinzip das hier (zur besseren Übersicht):
Jahr Erfolgsquote
2008 36,94%
2010 21,23%
2012 48,46%
2014 41,54%
2016 39,58%
2018 44,13%
2020 28,57%
2023 40,24%
Wir sehen: in Summe hat man eigentlich immer so um die 40% der Forderungshöhe in Prozent umsetzen können. Ich beziehe mich da natürlich rein auf die Prozente, nicht auf sonstige Umverteilungsergebnisse. Soll heißen, das hat man in der höchsten EG bekommen.
Ausreißer nach unten ist hier klar 2020. Aber ich denke mal das ist Corona geschuldet und hat daher neben dem normalen Klamme-Kassen-Geheule einen wirklichen Grund für den geringeren Abschluss.
Dann ist da noch der Fall 2010 und 2012, wo man erst deutlich unter den 40% war und dann ein Stück weit drüber. Keine Ahnung was da war, zu der Zeit hatte ich mit dem ÖD noch nichts am Hut. Aber über den kombinierten Zeitraum gleicht sich das auch wieder fast auf die ca. 40% aus.
OK dann. 40% it is. (Also nix mit zwei Drittel...).
Ist doch dann aber auch ne schöne Grundlage, was wir hier erwarten sollten.
40% von 8% sind 3,2%. Und wir reden hier von per annum Werten.
Bei 24 Monaten wären es dann 6,4%. Bei 30 Monaten 8%. You get the idea.
Und ich denke mal so gänzlich unrealistisch wäre das als Verhandlungsergebnis nicht mal. Auch wenn man die historischen Werte nicht 1:1 übertragen kann. Das sollte klar sein. Aber eine Stoßrichtung nehme ich hier definitiv schon mal mit.
--- End quote ---
Da Fratzscher nun wirklich nicht der beste Ökonom ist (einer der wenigen, die links-grün Fans sind, was bei BWLern eigentlich regelmäßig für Kopfschütteln sorgt), kann das sicherlich mal passieren, dass mal 2/5 mit 2/3 verwechselt ;)
Aleksandra:
--- Zitat von: blanket am 20.02.2025 07:27 ---2010/2011 war Finanz- und Bankenkrise, daher dieses schlechte Ergebnis damals.
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Ah, stimmt ja. Danke. Da hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können :D
Aber das erklärt den Ausreißer dann ja auch ganz gut.
KlammeKassen:
--- Zitat von: Juwel am 19.02.2025 22:03 ---Neben dem steten Thema Reallohnverlust im öD durch Inflation kommt in der aktuellen Tarifdiskussion mE das für 2025 (vorläufig) erheblich um 11 % gestiegene Durchschnittsentgelt in der DRV, und somit die sinkende Altersvorsorge auch im öD, viel zu wenig zur Sprache.
Wer 2024 für 45 TSD noch 1 RP erhielt bräuchte ab 2025 schon 50 TSD, gleiches gilt natürlich auch für Entgelte unter und über diesem Durchschnittsentgelt.
Da es im öD nicht solche erheblichen Tariferhöhungen geben wird, bedeutet es ab 2025 auf Dauer fortlaufend deutlich weniger Altersvorsorge/Renten für die AN.
In der Vergangenheit war das kein Thema, weil das Durchschnittsentgelt seit über 20 Jahren eher moderat im 1000er Schritten jährlich wuchs, etwas mehr war es in 2024.
Den erheblichen Schritt aber ab 2025 plus darauf aufbauend die weiteren Steigerungen für die Folgejahre wird kein AN mehr in Zukunft aufholen können. Ausnahme gilt für diejenigen, die durch neue oder geänderte Verträge entsprechende Gehaltserhöhungen erhalten. Das Durchschnittsentgelt war in den letzten 20 Jahren nie rückläufig.
Leider ist die Berechnung nicht transparent einsehbar oder auffindbar. Die DRV beruft sich auf Einkommensdaten des Statistischen Bundesamtes. Dort sind nur allgemeine Tabellen oder Aussagen einsehbar. Wie zb, dass das monatliche Durchschnittseinkommen in 2024 4.634 Euro brutto betrug, und dass knapp zwei Drittel der Beschäftigten weniger als das Durchschnittsgehalt verdienten.
Ebenso Durchschnittsgehälter ausgesuchter Berufe, und dass die Gehälter in Engpassberufen überdurchschnittlich gestiegen sind - das waren im Schnitt bei Alten- und Krankenpflege aber auch „nur“ 200-350 € monatlich.
Wenn 3/4 der Beschäftigten allgemein keine bis tarifliche oder moderate Erhöhungen in 2024 erhielten, wo kommen dann die 11 % Einkommenssteigerungen her? Kann das überwiegend nur mit massiven Erhöhungen in der 1/4-Gruppe über Durchschnittsentgelt in der Privatwirtschaft liegen? Zum „Leidwesen“ für die Altersvorsorge aller anderen, den meisten Beschäftigten?
Es gibt keinerlei Veröffentlichungen oder Nachrichten mit den Hintergründen zu dieser massiven Erhöhung des Durchschnittsentgeltes, obwohl es die meisten Arbeitnehmer und ihre auf Dauer schwindende Altersvorsorge betrifft.
Erstaunlich, dass das allgemein und auch für Tarifverhandlungen überhaupt kein Thema ist.
--- End quote ---
Immer etwa im September wird das vorläufige Durchschnittsentgelt preisgegeben für das nächste Jahr - im gleichen Zug wie das endgültige des Vorjahres.
Was passiert nun?
Ich mache das mal mit richtigen Jahreszahlen, da ich es mit x-1 und x-2 und x+1 zu nervig finde.
September 2024:
Feststellung des endgültigen Durchschnittsentgelts für die Rentenversicherung 2023 anhand von reeller Daten des Statistischen Bundesamts (man weiß ja wer an die Rentenversicherung gezahlt hat und wie viel)
Gleichzeitig Prognose für 2025
Ermittlung der Prognose von 2025 läuft wie folgt:
es wird der Lohnzuwachs von 2022 auf 2023 zugrundegelegt, weil die Daten für diese Jahre fix feststehen.
Sagen wir mal, dass waren hier 5,2 % (der Wert ist jetzt ausgedacht, habe nicht nachgeguckt).
der Faktor wird mal 2 genommen.
D.h.
Durchschnittsentgelt von 2025 ist gleich:
Durschschnittsentgelt 2023 + 5, 2 % + 5,2 %
Es kann in der Folge auch vorkommen, dass das vorläufige Entgelt zu hoch war, dementsprechend wird dann später auch nach unten korrigiert.
Von 2008 auf 2009 ist übrigens das Durschschnittsentgelt (das endgültige) mal gesunken, weil die Löhne gesunken sind durch die Finanzkrise.
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