Das "Argument" war: Mindestlohn steigt --> Ich will mehr. Und das ist Blödsinn, weil die Wertigkeit der eigenen Arbeit nicht davon abhängt, was irgendwer anderes bekommt. Oder wie ist der Zusammenhang zwischen dem, was du erwirtschaftest, und dem, was für ein gesellschaftliches Minimum für eine Erwerbstätigkeit angesehen wird? Wenn es da einem gibt, dann bekommst du wohl Mindestlohn...
Der Zusammenhang wurde mehrfach beschrieben.
Die Wertigkeit einer Tätigkeit steht niemals für sich alleine, steht immer im Zusammenhang mit anderen Tätigkeiten.
Und natürlich ist es absolut kein Blödsinn, wenn man feststellt, dass wenn der Mindestlohn steigt, was ein Indiz dafür ist, dass die eigenen Entlohnung nicht mehr so viel Wert ist und man deswegen mehr Lohn fordert.
Man fordert nicht mehr Geld, weil der andere mehr Geld bekommt, sondern man fordert mehr Geld, weil festgestellt wurde, dass das gesellschaftliches Minimum für eine Erwerbstätigkeit gestiegen ist und somit meine eigene Arbeit weniger "Wert" ist.
Wenn man 50% seines Gehaltes für eben dieses Minimum aufbringt und 50% (oder meinetwegen einen Nominellen Betrag 1000€) "zur freien Verfügung hat".
Und man dann ein objektives Kriterium anbringt, nämlich die Steigerung des Mindestlohnes, dann kann man damit feststellen, dass man nur noch 40% (bzw 800€) zur freien Verfügung hat, die Bezahlung also in der "Wertigkeit" gesunken ist, dann ist es durchaus absolut kein Blödsinn, wenn man fordert:
Ich will mehr Geld, damit ich wieder 1000€ für mich haben.