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Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung im öffentlichen Dienst
Faunus:
Dann verharmlosen wir doch den Begriff "Zwangsarbeit" vollständig:
viele Menschen brauchen Unterkunft/Mahlzeiten zum Leben und sind deshalb gezwungen eine Arbeit gegen Entsprechendes (Geld, Unterkunft/Nahrung) nachzugehen. Also geht die Mehrheit der AN einer Zwangsarbeit nach und ....*Ironie-on* bevor wieder eine Intelligenzbestie hier kräht - für einige wenige Ausgesuchte ist es Hobby und Ausgleich zur Freizeit und völlig freiwillig! *Ironie-off*
Wie kann man nur so schändlich der Begriff der Zwangsarbeit verniedliche und Menschen, die dieses am eigenen Leib erfahren/erfahren haben hier so verhöhnen - um Recht zu behalten oder warum?
Mit Zwangsarbeit gehen Erniedrigung/Entwürdigung/schwere Menschenrechtsverletzungen wie Folter, Mord/Tötung/ einher.
Es gibt auch noch den Begriff Pflicht / Pflichterfüllung, der mit Zwangsarbeit nicht gleichgesetzt werden kann.
Oder ist jetzt ein Pflichtpraktikum an der UNI auch schon Zwangsarbeit?! Nach Eurer Definition: ja!
Faunus:
--- Zitat von: cyrix42 am 14.04.2025 16:12 ---Und junge Männer gegen ihren Willen in den Krieg zu schicken um sich gegenseitig zu erschießen bzw. erschießen zu lassen, hat sich ja in der europäischen Geschichte bewährt, ist ja ein Kulturgut sozusagen.
--- End quote ---
Der Unterschied zwischen einem Angriff und einer Verteidigung ist aber hoffentlich mit 1. & 2. Weltkrieg im Geschichtsunterreicht gelehrt und verstanden worden.
Wenn nicht, sollten wir die Bundeswehr besser komplett abschaffen - sonst geht auch der 3. Weltkrieg von deutschen Boden aus!
cyrix42:
--- Zitat von: Faunus am 14.04.2025 16:20 ---
--- Zitat von: cyrix42 am 14.04.2025 16:12 ---Und junge Männer gegen ihren Willen in den Krieg zu schicken um sich gegenseitig zu erschießen bzw. erschießen zu lassen, hat sich ja in der europäischen Geschichte bewährt, ist ja ein Kulturgut sozusagen.
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Der Unterschied zwischen einem Angriff und einer Verteidigung ist aber hoffentlich mit 1. & 2. Weltkrieg im Geschichtsunterreicht gelehrt und verstanden worden.
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Ich gehe davon aus, dass du weißt, dass es erstens keine Waffe gibt, die nur zur Verteidigung eingesetzt werden kann, nicht aber auch zum Angriff, und zweitens, dass die Trennlinie zwischen Angriff und Verteidigung doch recht unscharf ist. Oder wie genau wurde unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt? Wie war es beim Kosovo-Einsatz der Bundeswehr? In Mali? usw. usf.
Ich halte im übrigen die meisten Bundeswehreinsätze für gerechtfertigt; sie haben nur nichts mit "Landesverteidigung" zu tun -- es liegt kein Verteidigungsfall vor -- sondern stellen eher außenpolitisches Wirken der BRD in der Welt dar. Über die Einsätze wurde jeweils demokratisch im Bundestag entschieden und so müssen diese auch entsprechend durchgeführt und die personellen und materiellen Mittel dazu bereitgestellt werden. Allein, die entsprechenden Aufgaben (im In- wie Ausland) müssen halt Menschen machen, die das auch machen wollen, wie in jedem anderen Beruf auch. Und wenn es Personalmangel gibt, muss man eben besser zahlen oder mit sonstigen Benefits kommen; ein Zwangsdienst dagegen steht einer liberalen Gesellschaft weder im Militär noch anderswo gut zu Gesicht. Wie gesagt: Wenn Pflegekräfte fehlen, Zwang zur Pflege. Wenn Lehrkräfte fehlen, dann wird jeder Rentner jetzt für ein Jahr an die Schule zum Märchenerzählen (halt irgendwas vom Krieg, oder so) geschickt, ... Geht nicht? Ach, mit anderen Bevölkerungsgruppen ohne größere Lobby will man das dann doch. Hm...
btw:
--- Zitat von: Faunus am 14.04.2025 16:20 ---Wenn nicht, sollten wir die Bundeswehr besser komplett abschaffen - sonst geht auch der 3. Weltkrieg von deutschen Boden aus!
--- End quote ---
Tatsächlich war das das einzige Argument für die Wehrpflicht, was mich zum Nachdenken gebracht hat: Mit einer Berufsarmee sammeln sich dort die Leute, die es toll finden, mit Waffen zu spielen und damit Macht auszuüben. Dies befördert, dass die Waffen ggf. auch eingesetzt werden -- sei es in einem Angriffskrieg, sei es bei einem Militär-Putsch.
BAT:
--- Zitat von: Faunus am 14.04.2025 16:13 ---
Wie kann man nur so schändlich der Begriff der Zwangsarbeit verniedliche und Menschen, die dieses am eigenen Leib erfahren/erfahren haben hier so verhöhnen - um Recht zu behalten oder warum?
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Was wird denn hier verniedlicht? Zwangsarbeit kennt viele Formen, es bleibt aber Zwangsarbeit. Der Zwang durch einen Dritten, bestimmte Dienste/ Arbeiten auszuführen.
Es ist wichtig, solch oft geforderten Dienste an der Gesellschaft auch so anzusprechen, denn das kommt sehr vielen Leuten viel zu schnell über die Lippen. "Es ist doch für eine gute Sache" "es prägt die jungen Leute" "es macht Werbung für soziale Berufe" etc. pp.
Du solltest dich eher über die Geisteshaltung solcher Personen echauffieren.
Insofern schön, war der Vorschlag, dieses Gesellschaftsjahr im Nachgang zum Arbeitsleben zu fordern. Da klangen doch einige Meinungen erstmal anders.
Faunus:
--- Zitat von: cyrix42 am 14.04.2025 16:32 ---
Tatsächlich war das das einzige Argument für die Wehrpflicht, was mich zum Nachdenken gebracht hat: Mit einer Berufsarmee sammeln sich dort die Leute, die es toll finden, mit Waffen zu spielen und damit Macht auszuüben. Dies befördert, dass die Waffen ggf. auch eingesetzt werden -- sei es in einem Angriffskrieg, sei es bei einem Militär-Putsch.
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Das war ein wesentlicher Grund, warum ich gegen die Abschaffung war: es wird kein "elitärer, ver-/geschlossener Kreis, der sein eigenes Süppchen kochen kann" benötigt!
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