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Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung im öffentlichen Dienst

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Warnstreik:

--- Zitat von: BAT am 19.03.2025 09:15 ---Dafür gibt es die Taufe. Die Erbsünde ist hochaktuell, ist der Mensch von Grund auf Böse oder von Grund auf gut? Du weißt sicher, dass dies nicht mit einer Schlange mit Beinen zu tun hat?

--- End quote ---

Die Frage ist nicht aktuell, da eine Antwort auf eine so gestellte Frage defintiv nicht richtig gegeben werden kann. Ich lese hier tatsächlich aber eher Philosphen ohne den dogmatischen Anspruch einer umfassenden Weltsicht. Aber die Frage zum Thema Religionen müssen und sollten wir hier nicht diskutieren - das führt zu weit und macht nur rote Köpfe :-)

BAT:

--- Zitat von: Faunus am 16.03.2025 18:57 ---
Eine Sichtweise/steile These (und niemand wird gezwungen diese zu teilen!):
unsere Gesellschaft subventioniert die PW über die Sozialkassen (Krankengeld, Bürgergeld, etc.) weil
- zu viele trotz Arbeit aufstocken müssen,
- mit Wohngeld unterstützt werden müssen,
- ihr Krankenkassenbeitrag bei weitem nicht Ihre Kosten decken
usw.


--- End quote ---

Na da haste ja dein Feindbild gefunden. Lass uns doch eine LPG gründen. 8)

Könnte es sein, dass an allen o. g. Sachen die Gemeinschaft Schuld ist?

Aufstocken? Nein, dass Arbeitszeigesetz lässt 48 Stunden zu. Fordert dies für Unterhaltszahlungen, warum das für den eigenen Unterhalt nicht der Maßstab sein soll, ist mir nicht bekannt.

Wohngeld? Der Staat lässt nicht genug bauen und wenn, viel zu umständlich. Wohnen wird künstlich verteuert und Eigentumserwerb erschwert.

Krankenversicherung? Der Staat befreit Millionen Versicherte von einer Beitragszahlung.

Aber ja, Tischlerei Klöckel & Furz sowie Bäckermeister Hodenleck sind die Pösen.

Faunus:

--- Zitat von: Warnstreik am 19.03.2025 08:53 ---
Grundsätzlich unterscheide ich (persönlich) Menschen nicht nach Einkommen, Job oder sozialer Stellung. Ich bemesse ihren "Wert" auch nicht am Humankapital. Wobei das hier eh falsch rüberkommt: Für mich ist das Humankaptial eben das, was ich aus meiner Arbeitskraft an Wohlstand erschaffen kann. Aus Sicht des Arbeitgebers ist es eine eher wohlwollende Formulierung dafür, dass nicht die Produktionsmittel sondern die Arbeitskraft seiner Angestellten für seinen Wohlstand verantwortlich ist. Und daraus leitet sich ab, dass man mit seinen Arbeitnehmern gut umgeht - eben um dieses Kapital im Unternehmen zu halten.

Ich selbst sehe demütig auf die vielen vielen Menschen, ohne die unsere Gesellschaft nicht laufen würde: Pflegerinnen, Putzkräfte, Paketlieferanten. Die verdienen einen Bruchteil meines Gehaltes und arbeiten deutlich mehr und körperlich härter. Natürlich bin ich privilegiert: Ich komme aus einer bildungsnahen Umgebung/Familie die mich wo sie konnte unterstützt hat. Das ist nicht meine Leistung sondern die meiner Eltern. Gleiches sehe ich jetzt auch: Meine Kinder haben alle - wirklich alle Chancen dieser Welt. Einige Flüchtlingskinder oder Kids aus anderen Verhältnissen nicht. Hier versuche ich zu unterstützen - das geht aber nur sehr begrenzt auf persönlicher Ebene.
Die Frage aber, welche Arbeit mehr "wert" ist kann man aus zwei Positionen betrachten: Natürlich bezahlt mich mein Arbeitgeber nur so hoch, weil ich etwas kann was er dringend braucht und was nicht viele andere können. Stelle ich mir aber die Frage, ob ich den Job hin zu den oben genannten tauschen würde, wenn alle Jobs gleich vergütet würden, dann wäre es ein klares nein. Und das liegt nicht an der Schönheit meiner Tätigkeit sondern daran, dass die anderen Jobs schlicht hart belastend sind.

--- End quote ---

+


--- Zitat von: Warnstreik am 19.03.2025 08:53 ---@Faunus
Wir haben keinen Zwang zur Arbeit. Wir haben aber auch keinen Zwang dass andere für einen Arbeiten. Wenn ich mich ernähren/wohnen/gesundhalten kann, dann muss niemand arbeiten. Je niedriger die Ansprüche, desto weniger muss man tun. (Stichwort "Frugalismus") Aber am Ende funktionieren Gesellschaften oft nur über Arbeitsteilung: Nur wer etwas liefert kann auch etwas aus dem Pott bekommen. Ausnahmen sind die Jungen und die Alten.
 

--- End quote ---

Du hast ja recht. "Zwangsarbeit" haben wir sicherlich nicht
Frugalisten sind letztlich Aussteiger aus dem System Konsumgesellschaft und entziehen sich der "Arbeit für Konsum".

Faunus:

--- Zitat von: BAT am 19.03.2025 10:45 ---
Aber ja, Tischlerei Klöckel & Furz sowie Bäckermeister Hodenleck sind die Pösen.

--- End quote ---

Ist Dir gerade im Büro langweilig?

Warnstreik:

--- Zitat von: Faunus am 19.03.2025 11:15 ---Du hast ja recht. "Zwangsarbeit" haben wir sicherlich nicht
Frugalisten sind letztlich Aussteiger aus dem System Konsumgesellschaft und entziehen sich der "Arbeit für Konsum".

--- End quote ---

Es muss aber niemand am System Konsumgesellschaft teilnehmen. Leider wird genau das vorausgesetzt - zum Menschenwürdigen Leben gehören KFZ, Flugreisen und stehts die neueste Unterhaltungselektronik dazu... Tun sie nicht :-)  Dazu versucht jeder sich den deutschen Traum vom Eigenheim zu erfüllen obwohl es defintiv weder zum Eigenkapital noch zu den Einkünften passt.

Und ja - vieles wird über die Gesellschaft induziert. Wer nichts hat ist auch nichts - aber sieht man das wirklich so? Warren Buffet fährt nen Jahrzehnte alten Cadillac und wohnt seit Jahrzehnten in einem recht bescheidenen Einfamilienhaus. Mit ausreichend Selbstbewußtsein kann jeder erkennen, was für einen wirklich wichtig ist. Und wenn man sich das, was objektiv wirklich unwichtig ist (neue Autos, Eigenheime, neue IPhones...) nicht leisten kann, dann ist das halt so und definitiv kein Grund zum jammern sondern eben sich anzustrengen. Mindestlohnempfänger gehören aber hier eher nicht dazu - da isses schon mit Wohnen und gesunder Ernährung knapp.

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