Ist das Satire?
Es ist doch genau umgekehrt, dass die oberen Entgeltgruppen vom Druck der unteren Entgeltgruppen profitieren. Man kann als ITler mit Streik keinen Druck aufbauen und als Ingenieur ebenso wenig. Wenn man sein Kind nicht zur Kita bringen kann oder der Müll nicht abgeholt wird, das erzeugt Druck.
Für gebildete Akademiker muss ich sagen, hat das etwas von Stockholm-Syndrom, wenn ich höre, dass die AG's bei Tarifverhandlungen so gern mehr für die oberen EG's rausholen würden aber wegen der sozialistischen Gewerkschaften nicht mehr drin wäre. Das zu glauben ist dem eigenen Stand doch unwürdig.
Das heißt nicht, dass ich nicht auch für eine Entzerrung der EG's wäre und dies durch gute Lohnerhöhungen im Bereich E9b+ erreicht werden sollte.
Die Realität sieht aber so aus, dass wenn gesuchte Fachkräfte für sich selbst verhandeln würden, hier ebenfalls eine Spreizung entstehen würde, zwischen einer kleinen, enorm leistungsfähigen Gruppe, die tatsächlich mehr für sich raushandeln könnte und einer großen Zahl von Wald und Wiesen Fachkräften, die sich bei diesen Verhandlungen letztlich irgendwo im Tarifspektrum einsortieren müsste. Für letztere Gruppe dient der Tarifvertrag als Feigenblatt zu glauben, man gehöre zur ersten Gruppe.
Sehr guter Beitrag und Zustimmung meinerseits.
Das Forum offenbart das im Brennglas: Es gibt hier einige wenige, die durch Differenziertheit und Expertise für mich glaubhaft zur ersten Gruppe gehören. Der Großteil der unzufriedenen Fachkräfte, die sich hier beschweren, wirkt auf mich als Teil der Wald- und Wiesengruppe.
Und: Es nicht sicher zu wissen, ist auch keine Schande. Ich habs nicht probiert und weiß nicht, ob das klappen würde oder ob ich in der pW so gefragt wäre, dass ich mehr rausholen könnte.
Mag sein, dass es für manche Spezialisten wie Bauingenieure offensichtlich ist, aber die wissen i. d. R. was sie am öD im Vergleich haben und das niedrigere Gehalt wird gegen andere Benefits akzeptiert.
Möge jeder sich selbst verordnen
