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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
KlammeKassen:
--- Zitat von: Aleksandra am 21.03.2025 22:53 ---
--- Zitat von: naklar am 21.03.2025 21:07 ---
--- Zitat von: KlammeKassen am 21.03.2025 19:48 ---"Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #3372 am: 21.03.2025 09:45 »
Unsere Tarifbotschafter (Berliner Wasserbetriebe) haben uns mitgeteilt, dass Verdi davon ausgeht, dass mit der Schlichtung aufgrund der nur noch geschäftsführenden Innenministerin Faeser kein zustimmungswürdiges Angebot für die AN-Seite erarbeitet wird. Frau Faeser möchte die zukünftige Regierung nicht vor vollendete Tatsachen stellen. Daher wird das schlechte Angebot aus der Schlichtung wohl seitens Verdi bzw. Mitgliederbefragung abgelehnt und es wird zu einem mehrwöchigen Erzwingungsstreik kommen"
Diesen Beitrag fand ich etwas wild.
1.) Ist Faesers Partei in der nächsten Regierung vertreten (nur sie selbst nicht, aber das ist ja egal)
2.) Was hat Nancy mit dem Angebot der Schlichtung zu tun? Weder Faeser noch Werneke nehmen an der Schlichtung teil.... es ist daher überhaupt nicht klar, was dort als Angebot nachher vorgelegt wird. Finde ich schon schwierig, das bereits vorher als "schlechtes Angebot" zu bezeichnen.
2023 stellte der Schlichtungsvorschlag eine deutliche Verbesserung zum Angebot der Arbeitgeber dar.
In diesem Jahr würde es schon viel bringen, wenn die Laufzeit auf 24 Monate gedrückt wird
Die Schlichter sollen ja eigentlich unabhänig etwas entwickeln...
3.) Für einen mehrwöchigen Erzwingungsstreik braucht es auch erstmal 75 % Zustimmung bei den Gewerkschaftsmitgliedern (wobei das, wenn das Angebot wirklich nicht besser wird, wohl kein Problem sein dürfte)
--- End quote ---
Trotzdem muss die AG-Seite das Schlichtungsergebnis ja annehmen und da kommt wieder die Innenministerin ins Spiel. Auch wenn die SPD weiter in der Regierung sein wird, ist das eine CDU-geführte Regierung. Und das Innenministerium geht wahrscheinlich eher an CDSU. Dieses Innenministerium würde möglicherweise eine härtere Linie fahren, als das von Frau Faeser geführte.
Das ist das, was uns von den innerbetrieblichen Tarifbotschaftern mitgeteilt wurde. Ist vielleicht auch nur ein Worst-case-Szenario. Ob es so kommt, werden wir sehen.
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Warum sollte denn das BMI hier das Problem sein?
War es bei der letzten Verhandlung ja auch nicht.
Das Problem ist nicht der Bund (der schwimmt ja in Kohle), sondern die Kommunen. Und da vor allem die Ost-Kommunen, aber sicher auch einige West-Kommunen (Frau Welge aus Gelsenkirchen hat ja nicht umsonst den Vorsitz).
Und selbst wenn eine CDU geführte Regierung "härter" gegenüber dem ÖD sein sollte, so ist dies vor allem auf Bundesebene gemeint. Und zwar in dem Sinne, dass die eigenen Ministerien verschlankt werden.
Ergibt für mich erst einmal keinen Sinn, was hier angeblich von irgendwelchen Tarifbotschaftern behauptet wird.
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Genauso ist es. Danke für deine Unterstützung
miloe:
Hallo,
Ich gehe auch davon aus, dass das Ergebnis der Schlichtung über dem offiziellen Angebot der AG liegen wird. Die angeblich zwischendrin von der AG Seite gemachten Duskussionsansätze werden keine Rolle spielen. Somit rechne ich nicht mit einer Anpassung der JSZ. Die Laufzeit wird kürzer ausfallen.
Ich erwarte ungefähr folgendes Ergebnis
01.07.2025: Erhöhung um 2.5 % mit einem Sockel sodass bei den unteren EG ungefähr 4 % werden.
01.07.2026: das gleiche nochmals.
Laufzeit bis 30.06.2027. Verdi könnte dann bis zu 8% verkünden. Lässt sich somit aus Verdi Sicht verkaufen.
Das Ergebnis wäre natürlich miserabel aber das verstehen viele nicht.
Zum Abschluss hätte ich noch eine Frage an die Verdianer hier:
Warum vertritt eigentlich Henning Lühr die Interessen der AN in der Schlichtung. Der war zu seiner aktiven Zeit Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes in Bremen und Mitglied im Präsidium der VKA! Zudem kommt er aus dem oder einem der ärmsten Bundeslände indem der Fachkräftemangel am wenigsten ausgeprägt ist.
Für mich ganz nüchtern sprechen diese Fakten für eine absolute Fehlberufung.
Warum nimmt man niemanden aus einem Südwind (BW oder BY). Da haben die Kommunen noch etwas mehr Geld und wissen auch was Fachkräftemangel ist. Aber die Besetzung?! Für mich völlig unlogisch. Kann mir das bitte jemand erklären? Danke.
KlammeKassen:
--- Zitat von: Aleksandra am 22.03.2025 11:18 ---Roland Koch hin oder her.
Ich spekuliere mittlerweile mit einem Schlichtungsergebnis welches besser ist als das letzte AG-Angebot.
Unabhängig von irgendwelchen Sozialausgleichen, Sonderwünschen und Laufzeiten rechne ich mit einem Ergebnis von um die 2,5% pa.
Mal schauen. Beim letzten mal war die Schlichtung ja auch besser als die gesamte Verhandlung davor. Wenn es dieses mal trotz Roland Koch auch so sein sollte, verliert irgendwann auch mal die Gewerkschaft an sich ihre Legitimation. Diese ganze Verhandlungsrunden kann man sich doch schenken. Dieses Theater ist überflüssig wie ein Kropf. Auch diese ganzen Warnstreiks vorher sind habitualisierter Unsinn.
Am besten wäre es doch, wenn sich immer gegen Ende der Tariflaufzeit solch eine "unabhängige" paritätische Kommission zusammen setzt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer können da im Vorhinein ihre Wünsche einbringen und begründen. Sollte die Kommission ein Ergebnis präsentieren was für die AN nicht haltbar ist, kann dann immer noch gestreikt werden. Und zwar nicht als Warnstreik, sondern gleich für zwei Wochen in den Bereichen wo es weh tut. Und dann mit vollem Lohnausgleich für die Streikenden aus der Streikkasse. So ist das Streikrecht nicht abgemindert, sondern imho sogar gestärkt. Aktuell gibt es doch Streiks mehr aus Gewohnheit, weil man meint es gehört zu jeder Runde dazu. Das ist doch Banane. Streiks sollten eine Waffe sein, die auch eine abschreckende Wirkung hat, wenn sie nicht begangen werden. Wenn sie denn richtig eingesetzt werden.
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Roland Koch ist im Prinzip völlig egal.
Dessen Stimme braucht es nur, wenn es keine Einigung gibt.
Wenn es keine Einigung gibt, hat die AG-Seite dieses Mal eine Stimme mehr. Sollte sie darauf pochen, damit etwas schlechteres durchzusetzen als das letzte Angebot in den Verhandlungen, schneidet sie sich meines Erachtens ins eigene Fleisch. Das kann verdi dann ja gar nicht annehmen. Wie sollte man das den eigenen Mitgliedern erklären: "Sorry, das Angebot ist zwar noch schlechter als in den Verhandlungen, aber auf Dauerstreik haben wir als verdi jetzt gerade irgendwie gar keinen Bock."
??
Eher unwahrscheinlich meiner Meinung nach.
Deswegen habt dann noch nicht alle so Angst wegen Roland Koch.
Letztes Mal hatte Henning Lühr den Vorsitz.... hat was gebracht? Gar nichts! Da es bereits eine Einigung innerhalb der Schlichtungskommission gab
KlammeKassen:
--- Zitat von: FearOfTheDuck am 22.03.2025 12:51 ---
--- Zitat von: LehrerBW am 22.03.2025 09:27 ---
--- Zitat von: zinn123 am 22.03.2025 08:15 ---2023 gabs 0 Prozent Lohnerhöhung bei geforderten 10,5 Prozent. Jetzt fordert man 8 Prozent. Man weiß was raus kommt.
Von der damaligen Inflationsausgleichprämie habe ich aktuell nichts auf meinem Lohnzettel. Eine Erhöhung des Gehalts damals wäre besser gewesen.
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Naja...dann im Jahr drauf 9-11%
Könnte gut damit leben ein Jahr ne Nullrunde einzufahren wenns im zweiten Jahr dann 7-8% gibt.
Könnte denke ich jeder mit leben.
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Das ist insoweit richtig. Allerdings ist es für die AG argumentativ immer ein Vorteil, wenn eine "hohe" Einigung ziemlich spät in der Tarifrunde zum Tragen kommt. Es heißt dann - wie jetzt auch: Ihr habt doch erst kürzlich 10% bekommen. Laufzeiten und Nullrunden werden da schnell vergessen.
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Wobei ich ehrlich sagen muss, dass das "Ihr habt doch erst vor kurzem soviel bekommen" - Argument gar nicht so extrem gespielt wird. Da hätte ich deutlich mehr mitgerechnet, dass diese Karte mehr zum Einsatz auf Seiten der AG kommt.
Vielmehr geht es immer wieder um Rezession, klamme Kassen und dass die Inflation jetzt ja nicht mehr so hoch ist.
KlammeKassen:
--- Zitat von: monkey am 22.03.2025 15:03 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 22.03.2025 14:16 ---Denn wenn ich 10% Lohnerhöhung im Dezember bekomme, habe ich keine 10% Lohnerhöhung im Jahre 2025 bekommen!
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Behauptet das denn wer? Außerdem ist Deutsch dann doch eher eine schwere Sprache. Ich weiß was du meinst, aber im Jahr 2025 deines Beispiels hast du die 10% Erhöhung bekommen. ;)
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Ja die Arbeitgeber behaupten das. Denn das Angebot hätte ja angeblich Reallohnerhalt gebracht. Bei 2,0 % im Oktober = 0,5 % p.a.
Mal davon abgesehen, dass 2,0 % im Januar nicht mal reichen würden, da Januar und Februar bereits 2,3 % und nicht 2,0 % bereithielten.
Es ist daher schockierend, wie wenig die Medien so etwas hinterfragen, sondern einfach sagen "es hätte einen Reallohnausgleich gegeben und das 13. Gehalt wäre erhöht wurden"
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