Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 410737 times)

Petr Rigortzki

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #165 am: 24.03.2025 16:01 »
Nur als Beispiel (einer der letzten Tarifabschlüsse): was so geht und "unserem entsprechen könnte"

 Tarifabschlüsse Ärzte nach sehr zähen Verhandlungen

Beide Abschlüsse mit einer Laufzeit von 28 Monaten bis 31. Januar 2027 sehen im Einzelnen Folgendes vor:

Entgelterhöhungen der Tabellen um insgesamt 8 Prozent in drei Schritten:
Rückwirkend zum 1. Oktober 2024 um 4 Prozent
Ab 1. November 2025 um weitere 2 Prozent
Ab 1. Oktober 2026 um weitere 2 Prozent
Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben: Ab 1. Juli 2025 gibt es pro Quartal 6 freie Wochenenden. Ab dem 13. Wochenende im Kalenderhalbjahr gibt es eine zusätzliche Vergütung, um den besonderen Einsatz zu würdigen.
Verbesserungen bei den Stundenentgelten für Sonn-/Vorfeiertags- und Feiertagsarbeit sowie für (Ruf-)Bereitschaft
Verbesserungen bei der Nachtarbeit/Bereitschaftszeiten in der Nacht: Der Zuschlag steigt auf 20 Prozent ab dem 1. Januar 2026 in der Zeit von 20 Uhr bis 6 Uhr

UNameIT

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« Antwort #166 am: 24.03.2025 17:36 »
Und wer wäre denn von euch überhaupt bereit in den Erzwingungsstreik zu gehen?

Kommt auf die Forderung - für eine Stauchung der Tabelle oder Forderungen die mich benachteiligen werde ich nicht streiken.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #167 am: 24.03.2025 17:47 »
Nur als Beispiel (einer der letzten Tarifabschlüsse): was so geht und "unserem entsprechen könnte"

 Tarifabschlüsse Ärzte nach sehr zähen Verhandlungen

Beide Abschlüsse mit einer Laufzeit von 28 Monaten bis 31. Januar 2027 sehen im Einzelnen Folgendes vor:

Entgelterhöhungen der Tabellen um insgesamt 8 Prozent in drei Schritten:
Rückwirkend zum 1. Oktober 2024 um 4 Prozent
Ab 1. November 2025 um weitere 2 Prozent
Ab 1. Oktober 2026 um weitere 2 Prozent
Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben: Ab 1. Juli 2025 gibt es pro Quartal 6 freie Wochenenden. Ab dem 13. Wochenende im Kalenderhalbjahr gibt es eine zusätzliche Vergütung, um den besonderen Einsatz zu würdigen.
Verbesserungen bei den Stundenentgelten für Sonn-/Vorfeiertags- und Feiertagsarbeit sowie für (Ruf-)Bereitschaft
Verbesserungen bei der Nachtarbeit/Bereitschaftszeiten in der Nacht: Der Zuschlag steigt auf 20 Prozent ab dem 1. Januar 2026 in der Zeit von 20 Uhr bis 6 Uhr

Laufzeit ist 30 Monate bei dem Tarif (01.07.2024 bis 31.12.2026).

Dennoch ein respektables Ergebnis - vor allem wegen den Hintergrunds - es ging um kommunalen Krankenhäuser und die VKA war Verhandlungspartner....

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #168 am: 24.03.2025 21:24 »
Nö, ich kritisiere die staatlichen Parameter zum Wohneigentum. Die allerdings auch den Geist im Land grob widerspiegeln.

Mieter werden gepampert, extrem. Bitte nicht die Fakten verdrehen.

Was hat das konkret mit den Miet- oder Kaufpreisen in München (oder anderen teuren Städten) "im Jetzt" zu tun?

Das Emsland ist auch kein Maßstab! (Solltest Du solange leben: 2100 ist dort dauerhaft "Land unter", Deine Immobilie hat den Wert von 0,-€ und Du wirst -vielleicht sogar in München- eine neue Bleibe aus Deinem Gehalt finanzieren müssen). Aber bevor das hier Off-Topic wird:

Ein Ortszuschlag im Tarif ist kein schlechter Gedanke, um die Unterschiede in den Wohnkosten über die Republik verteilt zumindest ein wenig zu verkleinern. Ein halbwegs gleichwertiges Auskommen in gleichen Tarifgruppen wäre doch erstrebenswert.

MoinMoin

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« Antwort #169 am: 24.03.2025 22:14 »


Ein Ortszuschlag im Tarif ist kein schlechter Gedanke, um die Unterschiede in den Wohnkosten über die Republik verteilt zumindest ein wenig zu verkleinern. Ein halbwegs gleichwertiges Auskommen in gleichen Tarifgruppen wäre doch erstrebenswert.
Durchaus.
Nachteil, Erhöhung der Lohnkosten dort wo es nicht notwendig gewesen wäre.
Daher:
Noch besser, mehr Kann Zuschlagsmöglichkeiten, damit der AG Haushaltskonform mehr Geld zahlen kann, wenn er erkannt hat, dass es notwendig ist.

Rowhin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #170 am: 24.03.2025 22:55 »
Im Endeffekt würde aber doch auch der Ortszuschlag, sollte er überhaupt erst in die Forderung e aufgenommen werden, am Ende für Prozente oder Laufzeit oder oder geopfert werden, da Verdi diese besser nach innen verkaufen kann.

Außer es treten plötzlich alle Hamburger, Münchner etc in die Gewerkschaft ein 😉

Iunius

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #171 am: 24.03.2025 23:10 »
Ein Ortszuschlag würde die Probleme die ihr ansprecht nur verschlimmern, keinesfalls lösen.

Partikularinteressen werden häufig laut vorgetragen aber schaut doch nur rüber in den TV-L Bereich wo genau das passiert ist:

Berlin zahlt die "Hauptstadtzulage" und Brandenburg (natürlich) nicht. Bedeutet die Leute fahren längeren Strecken um zu Arbeiten, auf dem Land -also hier in Brandenburg- fehlen die Menschen und das öffentliche Leben stirbt aus.
Mehr Menschen ziehen in die Ballungsgebiete, alles dort wird wieder teurer...

Das ist genau dieser sozialistische Misst der die marktwirtschaftlichen Kontrollen aushebelt und uns allem mehr schadet als hilft.

Was helfen würde wäre LEISTUNG nicht den WOHNORT (das ist grotesk) zu belohnen. Die Tabelle muss entzerrt werden, nicht durch Zuschläge verfälscht.

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #172 am: 24.03.2025 23:31 »
Berlin zahlt die "Hauptstadtzulage" und Brandenburg (natürlich) nicht.[…]

Das ist genau dieser sozialistische Misst der die marktwirtschaftlichen Kontrollen aushebelt und uns allem mehr schadet als hilft.

Ähm, inwiefern ist es Sozialismus, wenn nicht alle AG für die gleiche Tätigkeit das gleiche Entgelt bieten müssen, sondern frei darin sind, in Wettbewerb gegeneinander einzutreten, sodass sich ein Markt um die begehrte Ressource Arbeitskraft entwickelt?

UNameIT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #173 am: 25.03.2025 00:40 »


Ein Ortszuschlag im Tarif ist kein schlechter Gedanke, um die Unterschiede in den Wohnkosten über die Republik verteilt zumindest ein wenig zu verkleinern. Ein halbwegs gleichwertiges Auskommen in gleichen Tarifgruppen wäre doch erstrebenswert.
Durchaus.
Nachteil, Erhöhung der Lohnkosten dort wo es nicht notwendig gewesen wäre.
Daher:
Noch besser, mehr Kann Zuschlagsmöglichkeiten, damit der AG Haushaltskonform mehr Geld zahlen kann, wenn er erkannt hat, dass es notwendig ist.

Irgendwie fehlen mir wohl ein paar Nachrichten -obwohl keine von mir off-topic war.

Kann-Zuschläge im Tarif sind immer schlecht -immerhin reden wir hier von der vka.
Vorhin in der Tagesschau ein Bericht zur Schlichtung. Es wurde eindeutig gesagt, das das Problem ist, das die vka selber sich nicht einig sind. Es gibt wohl Städte die die 8% sofort zahlen wollen und Städte, die eine Null-runde wollen. Solange die sich nicht einig sind, gibt es wohl keinen Abschluss.

@iunius: Ortszuschläge wie bei den Beamten -der Beamte bekommt auch nach Mietstufe in seinem Wohnort und nicht nach seinem Arbeitsort.

DieSachbearbeiterin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #174 am: 25.03.2025 06:11 »
Also Fazit nach weiteren 12 Seiten:

- 5,5% stehen im Raum

- Laufzeit von 36 Monaten ist zu lange


Gibt es sonst irgendwelche Neuigkeiten bzw. wird es Neuigkeiten vor dem 05.04.25 geben oder geht das jetzt hier einfach so weiter :D

cinderella

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« Antwort #175 am: 25.03.2025 06:16 »
Berlin zahlt die "Hauptstadtzulage" und Brandenburg (natürlich) nicht.[…]

Das ist genau dieser sozialistische Misst der die marktwirtschaftlichen Kontrollen aushebelt und uns allem mehr schadet als hilft.

Ähm, inwiefern ist es Sozialismus, wenn nicht alle AG für die gleiche Tätigkeit das gleiche Entgelt bieten müssen, sondern frei darin sind, in Wettbewerb gegeneinander einzutreten, sodass sich ein Markt um die begehrte Ressource Arbeitskraft entwickelt?

Ähm. Den Markt gibt es jetzt schon, nur zunehmend nachteilig für Ballungsgebiete mit Wohnraumknappheit. Mit der gleichen Logik fördern wir dann die Fahrtkosten derer, die weit draußen wohnen?
Wenn die Landbevölkerung was forderte, wurde immer mit Lage, Lage, Lage argumentiert. Das gleiche gilt hier ebenso.

MoinMoin

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« Antwort #176 am: 25.03.2025 06:45 »
Das ist genau dieser sozialistische Misst der die marktwirtschaftlichen Kontrollen aushebelt und uns allem mehr schadet als hilft.

Was helfen würde wäre LEISTUNG nicht den WOHNORT (das ist grotesk) zu belohnen. Die Tabelle muss entzerrt werden, nicht durch Zuschläge verfälscht.
Absolut geiler Blödsinn!
Nein, es ist sozialistische Mist, dass man glaubt alle AGs hätten den gleichen Arbeitsmarkt vor Ort und deswegen passt eine Tabelle für die gesamte Republik!
Wie dumm ist das denn?

Hier muss wesentlich mehr an optionalen Zulage (sowie §16.6 beim Bund) her und dem AG die Möglichkeit gegeben werden diese individuell zu nutzen, damit er sich am Markt bewegen kann.
Sei es als Ortszulage für die Leistungsträger oder als Bindungszulage für die Leistungsträger.


MoinMoin

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« Antwort #177 am: 25.03.2025 06:49 »
Kann-Zuschläge im Tarif sind immer schlecht -immerhin reden wir hier von der vka.
Vorhin in der Tagesschau ein Bericht zur Schlichtung. Es wurde eindeutig gesagt, das das Problem ist, das die vka selber sich nicht einig sind. Es gibt wohl Städte die die 8% sofort zahlen wollen und Städte, die eine Null-runde wollen. Solange die sich nicht einig sind, gibt es wohl keinen Abschluss.
Geil!
Du sagst Kann Zuschläge sind immer schlecht, mit dem Argument VKA?
Und im nächsten Satz schreibst du genau das Argument nieder was für Kann Zuschläge spricht!

Also wenn die Schlichter das Problem der Uneinigkeit lösen wollen, dann sollten sie einfach ein §16.6 Bund in den VKA Tarif einbauen, dann können die Städte, die am Markt agieren wollen, es tun und die, die es nicht wollen, es sein lassen.

Danke für die geniale Argumentationshilfe PRO KANN ZUSCHLÄGE

cinderella

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« Antwort #178 am: 25.03.2025 07:50 »
Kann-Zuschläge im Tarif sind immer schlecht -immerhin reden wir hier von der vka.
Vorhin in der Tagesschau ein Bericht zur Schlichtung. Es wurde eindeutig gesagt, das das Problem ist, das die vka selber sich nicht einig sind. Es gibt wohl Städte die die 8% sofort zahlen wollen und Städte, die eine Null-runde wollen. Solange die sich nicht einig sind, gibt es wohl keinen Abschluss.
Geil!
Du sagst Kann Zuschläge sind immer schlecht, mit dem Argument VKA?
Und im nächsten Satz schreibst du genau das Argument nieder was für Kann Zuschläge spricht!

Also wenn die Schlichter das Problem der Uneinigkeit lösen wollen, dann sollten sie einfach ein §16.6 Bund in den VKA Tarif einbauen, dann können die Städte, die am Markt agieren wollen, es tun und die, die es nicht wollen, es sein lassen.

Danke für die geniale Argumentationshilfe PRO KANN ZUSCHLÄGE

Dann doch bitte für die Leistung und Leistungsbereitschaft der Person und nicht für den Ort wo diese wohnt.

DerLustigeOpa

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« Antwort #179 am: 25.03.2025 07:53 »
Vorhin in der Tagesschau ein Bericht zur Schlichtung. Es wurde eindeutig gesagt, das das Problem ist, das die vka selber sich nicht einig sind. Es gibt wohl Städte die die 8% sofort zahlen wollen und Städte, die eine Null-runde wollen. Solange die sich nicht einig sind, gibt es wohl keinen Abschluss.
Danke für den Hinweis zu den Stimmen aus der Schlichtung.

Ich könnte mir vorstellen, dass es mittelfristig auch auf eine Spaltung innerhalb der VKA hinausläuft, wenn die Kämpfe um Personal größer werden in den kommenden 10 Jahren.
Die aktuelle Runde offenbart wohl eine ausgeprägte Uneinigkeit im VKA-Lager zwischen - ich vereinfache - Lager West und Ost.

Ich kann verstehen, dass die Teile der VKA aus Regionen mit geringen Lebenshaltungskosten (v. a. Mieten) eine geringere Notwendigkeit für Lohnerhöhungen sehen. In diesen Regionen bezahlt auch die pW meist geringer, sprich man zahlt dort im öD ein für die Region vergleichsweise hohes Gehalt und hat auch weniger Konkurrenz mit der pW.

Ja ich weiß, es gibt noch ein paar letzte Nachteile im TVöD für den Osten. Aber vermutlich wollen die VKA-Mitglieder von dort diese deshalb erst recht nicht aufheben, um nicht endgültig in allen Aspekten den „überteuerten Westtarif“ umzusetzen.

Ein Wettbewerb wäre m. E. auch in Sinne der AN. Die Lehrer profitieren aktuell auch von den „Verteilungskämpfen“ zwischen einzelnen Ländern um die Lehrer.
Sehe den Sozialismus auch dort, wo Wettbewerb verhindert werden soll.


Zur Schlichtung: Diese muss aber einen Vorschlag erarbeiten, egal wie uneinig die VKA ist, oder?