Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 411347 times)

blanket

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #405 am: 27.03.2025 13:30 »
Von ca. 3,3 Millionen öffentlich Bediensteten sind ca. 600.000 in EG 9.
Das sind die meisten. Also ca. in der Mitte des Besoldungstableaus

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #406 am: 27.03.2025 13:33 »

Ich  bin doch zufrieden, trotzdem werde ich doch die Art der Tarifverhandlungen kritisieren dürfen?
Also- Kritik an TRifverhandlungen von Nichtmitgliedern , die sich dann insbesondre und fast ausschliesslich gegen die Gewerkschaften richten, ist sehr schwierig. AN, die nicht einer Gewerkschaft beitreten, treffen die Entscheidung, für sich selbst zu verhandeln, was ok ist.

Dann frage ich mich, welche Kritik sie an den Tarifverhandlungen üben, mit denen sie gar nichts zu tun haben wollen? Wenn der AG die Tarifergebnisse trotzdem auf sie überträgt, obwohl sie keine Beiträge zahlen, könnte man neudeutsch von einem guten deal reden. Was soll es dann noch an Kritik geben?

Tanathos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #407 am: 27.03.2025 13:34 »

An der Stelle müssen die Akademiker auch keinen Druck erzeugen. Das machen dann Unternehmen direkt in der Politik für uns, die sich beschweren wieso Prüfungen und Vorgänge so ewig dauern :)
Offensichtlich juckt das keinen oder wir stehen unmittelbar vor einer enormen Aufwertung dieser Berufsgruppen. Dann kann man ja die Ergebnisse der Tarifverhandlungen gelassen zur Kenntnis nehmen.

Auch wieder wahr ¯\_(ツ)_/¯ und wenn Druck da ist werden es schnell ANÜs oder Dienstleister.

Wenn unsere 3 ITler streiken würden und vielleicht zufällig vorher noch der Server "abstürzt", wäre das allerspätestens 5 Minuten nach Dienstbeginn zu merken und auch die Schulen und Kitas würden zwangsläufig geschlossen bleiben. Da wäre ganz schnell eine Einigung gefunden ;)

Wenn der Server vielleicht vorher "abstürzt" dürften eure drei ITler für immer streiken, denn dann würden sie fristlos entlassen und dürften sich entsprechenden Regessforderungen gegenüber sehen.
Kann natürlich sein, dass so etwas mal zufällig in die Zeit der Tarifverhandlungen fällt. Dann kann man was rausholen in der Regel dürfte die Streikkasse leer sein, bevor so ein Ausfall den nötigen Druck erzeugt.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #408 am: 27.03.2025 13:37 »
Ich als ITler darf nicht streiken.
Das Zauberwort welches dann immer fällt: Systemrelevant
Sind Sie Beamter? Ansonsten dürfen Sie natürlich streiken.

Kommunalgenie

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #409 am: 27.03.2025 13:40 »

Ich  bin doch zufrieden, trotzdem werde ich doch die Art der Tarifverhandlungen kritisieren dürfen?
Also- Kritik an TRifverhandlungen von Nichtmitgliedern , die sich dann insbesondre und fast ausschliesslich gegen die Gewerkschaften richten, ist sehr schwierig. AN, die nicht einer Gewerkschaft beitreten, treffen die Entscheidung, für sich selbst zu verhandeln, was ok ist.

Dann frage ich mich, welche Kritik sie an den Tarifverhandlungen üben, mit denen sie gar nichts zu tun haben wollen? Wenn der AG die Tarifergebnisse trotzdem auf sie überträgt, obwohl sie keine Beiträge zahlen, könnte man neudeutsch von einem guten deal reden. Was soll es dann noch an Kritik geben?

Ich muss sie ja kritisieren, da Sie mein Gehalt und das meiner Beschäftigten verhandeln, ob ich das will oder nicht.
Denen deswegen jetzt aber 70 € pro Monat für die Scheiße in den Rachen zu schieben ist wirklich zuviel des Guten.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #410 am: 27.03.2025 13:46 »

Ich  bin doch zufrieden, trotzdem werde ich doch die Art der Tarifverhandlungen kritisieren dürfen?
Also- Kritik an TRifverhandlungen von Nichtmitgliedern , die sich dann insbesondre und fast ausschliesslich gegen die Gewerkschaften richten, ist sehr schwierig. AN, die nicht einer Gewerkschaft beitreten, treffen die Entscheidung, für sich selbst zu verhandeln, was ok ist.

Dann frage ich mich, welche Kritik sie an den Tarifverhandlungen üben, mit denen sie gar nichts zu tun haben wollen? Wenn der AG die Tarifergebnisse trotzdem auf sie überträgt, obwohl sie keine Beiträge zahlen, könnte man neudeutsch von einem guten deal reden. Was soll es dann noch an Kritik geben?

Ich muss sie ja kritisieren, da Sie mein Gehalt und das meiner Beschäftigten verhandeln, ob ich das will oder nicht.
Denen deswegen jetzt aber 70 € pro Monat für die Scheiße in den Rachen zu schieben ist wirklich zuviel des Guten.
Dass die AGs die Tarifergebnisse auf alle AN übertragen, ist natürlich die Verantwortung der Gewerkschaften. Bei soviel Dummheit trotzdem Vorgesetztenfunktion-oder vielleicht gerade deshalb. Ihr Chef wir sie mögen

Hugo Stieglitz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #411 am: 27.03.2025 13:53 »

An der Stelle müssen die Akademiker auch keinen Druck erzeugen. Das machen dann Unternehmen direkt in der Politik für uns, die sich beschweren wieso Prüfungen und Vorgänge so ewig dauern :)
Offensichtlich juckt das keinen oder wir stehen unmittelbar vor einer enormen Aufwertung dieser Berufsgruppen. Dann kann man ja die Ergebnisse der Tarifverhandlungen gelassen zur Kenntnis nehmen.

Wenn unsere 3 ITler streiken würden und vielleicht zufällig vorher noch der Server "abstürzt", wäre das allerspätestens 5 Minuten nach Dienstbeginn zu merken und auch die Schulen und Kitas würden zwangsläufig geschlossen bleiben. Da wäre ganz schnell eine Einigung gefunden ;)
Wenn der Server vielleicht vorher "abstürzt" dürften eure drei ITler für immer streiken, denn dann würden sie fristlos entlassen und dürften sich entsprechenden Regessforderungen gegenüber sehen.
Kann natürlich sein, dass so etwas mal zufällig in die Zeit der Tarifverhandlungen fällt. Dann kann man was rausholen in der Regel dürfte die Streikkasse leer sein, bevor so ein Ausfall den nötigen Druck erzeugt.

Das wird wohl kaum nachvollziehbar sein im nachhinein :)

Touché. Andererseits, wenn Du bereit bist kriminell zu werden, könntest Du auch Drogen verkaufen oder Arbeitszeitbetrug begehen.

Für gebildete Akademiker muss ich sagen, hat das etwas von Stockholm-Syndrom, wenn ich höre, dass die AG's bei Tarifverhandlungen so gern mehr für die oberen EG's rausholen würden aber wegen der sozialistischen Gewerkschaften nicht mehr drin wäre. Das zu glauben ist dem eigenen Stand doch unwürdig.

Nochmal zum Vergleich:

1.) Bei der EU-Kommission wurden ALLE Gehälter zwischen 2004 und 2024 um 55% erhöht, egal ob von 2.325 auf 3.604 (AD1/1) oder von 16.095 auf 24.942 (AD16/3).

2.) Bei deutschen Bundesbeamten gab es hingegen im gleichen Zeitraum in A3 eine Erhöhung um 74%, in B11 dagegen nur um 50%.
3.) Und bei TVöD-Angestellten gab es (seit 2005) in E1 eine Erhöhung um 83%, in E15Ü dagegen nur um 55%.


Was soll das???

Und nur zur Klarstellung: Ich bin durchaus Befürworter einer Umverteilung von "oben" nach "unten". Aber bitte nicht über die Gehälter, sondern über (progressive) Steuern, Familienförderung, etc., so dass die gesamte Gesellschaft (öD, Privatwirtschaft, usw.) gleichermaßen abgedeckt wird..
Kein Widerspruch. Ich teile die Diagnose. Ich lehne nur die naive Vorstellung ab, wir säßen gemeinsam mit den AG's auf einer Seite und die Gewerkschaften auf der anderen Seite. Die AG's wollen uns auch nur so wenig zahlen wie möglich und da wir mit Streik keinen Druck aufbauen können, sehen die Ergebnisse eben so aus.

Ich halte diese Berufsgruppen auch für enorm wichtig. Streik als Arbeitskampfmaßnahme setzt aber eine gewisse Unmittelbarkeit voraus. Die ist bei diesen Berufen meist nicht gegeben. Hinzu kommt, dass die AG's meist Monopolisten, finanziell am Limit sind und durch Streik Geld sparen. So kann man keinen Druck aufbauen.

Letztlich muss man auch feststellen, dass die AG's und offenbar auch viele Bürger eine enorme Toleranz entwickelt haben mit der fortschreitenden Dysfunktionalität dieses Landes umzugehen.
Beim OZG wird eine Frist gesetzt, die wird nicht eingehalten. Wen juckt's?
Es gibt einen rechtlichen Anspruch auf einen Kitaplatz, der vielfach nicht eingehalten wird. Wen juckt's?
Wir haben eine Bundeswehr, die uns nicht verteidigen kann. Wen juckt's?
Die Deutsche Bahn macht mehr Verlust denn je, ist aber trotzdem unpünktlicher als je zu vor. Wen juckt's?

Bei all dieser Gleichgültigkeit, meinen ein paar Nasen im ÖD, dass sie so wichtig sind, dass sie mit einer eigenen Gewerkschaft oder mit Hilfe der AG's richtig was für sich rausholen können? Ernsthaft?

 

Garfield

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« Antwort #412 am: 27.03.2025 13:53 »

Ich  bin doch zufrieden, trotzdem werde ich doch die Art der Tarifverhandlungen kritisieren dürfen?
Also- Kritik an TRifverhandlungen von Nichtmitgliedern , die sich dann insbesondre und fast ausschliesslich gegen die Gewerkschaften richten, ist sehr schwierig.

Nö. Wie viele Menschen in Deutschland üben Kritik an der Taktik des Bundestrainers, ohne in einem Fußballverein Mitglied zu sein?
Sich Kritik an der eigenen Vorgehensweise zu verbitten kann man in Deutschland zwar machen, wirkt dann aber durchaus ein bisschen peinlich und man hat sicher keinen Anspruch darauf.

JahrhundertwerkTVÖD

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« Antwort #413 am: 27.03.2025 13:56 »
Gewerkschaften sind wichtig und sollten auch ein starker Gegenpol zur Arbeitgeberseite sein.

Ich kritisiere nicht dass es Gewerkschaften gibt, im Gegenteil.
Ich kritisiere dass durch die eigenen "sozialistischen" Tarifforderungen sich die Gewerkschaft selbst schwächt und immer mehr an Macht einbüßt.
Dies führt sowohl zu einer Stauchung der Tabelle, wie auch dass etliche Mitglieder die Gewerkschaft verlassen da sie sich nicht mehr vertreten fühlen
Dies war unter der ÖTV deutlich anders.

Paul Stanley

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« Antwort #414 am: 27.03.2025 13:58 »

Ich  bin doch zufrieden, trotzdem werde ich doch die Art der Tarifverhandlungen kritisieren dürfen?
Also- Kritik an TRifverhandlungen von Nichtmitgliedern , die sich dann insbesondre und fast ausschliesslich gegen die Gewerkschaften richten, ist sehr schwierig. AN, die nicht einer Gewerkschaft beitreten, treffen die Entscheidung, für sich selbst zu verhandeln, was ok ist.

Dann frage ich mich, welche Kritik sie an den Tarifverhandlungen üben, mit denen sie gar nichts zu tun haben wollen? Wenn der AG die Tarifergebnisse trotzdem auf sie überträgt, obwohl sie keine Beiträge zahlen, könnte man neudeutsch von einem guten deal reden. Was soll es dann noch an Kritik geben?

Es gibt TB mit Approbation, welche im TVöD eingruppiert sind. Diese Vertreter dieser Berufsgruppen bezahlen über ihren hohen (Pflicht-) Kammerbeitrag ihre Delegierten in den Fachgruppe von verdi.
Ergebnis: Null!

daseinsvorsorge

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« Antwort #415 am: 27.03.2025 14:02 »

Ich  bin doch zufrieden, trotzdem werde ich doch die Art der Tarifverhandlungen kritisieren dürfen?
Also- Kritik an TRifverhandlungen von Nichtmitgliedern , die sich dann insbesondre und fast ausschliesslich gegen die Gewerkschaften richten, ist sehr schwierig.

Nö. Wie viele Menschen in Deutschland üben Kritik an der Taktik des Bundestrainers, ohne in einem Fußballverein Mitglied zu sein?
Sich Kritik an der eigenen Vorgehensweise zu verbitten kann man in Deutschland zwar machen, wirkt dann aber durchaus ein bisschen peinlich und man hat sicher keinen Anspruch darauf.
Wenn man für sich selber verhandelt, ist man auf seine eigenen Verhandlungen konzentriert, wo man ja bessere Tarifergebnisse erzielen will. Da aber 95% aller Nichtmitglieder feststellen, dass sie nicht mehr erzielen können als die Tarifergebnisse , müsste man sich ja sein eigenes Versagen eingestehen. Das geht natürlich nicht und man versucht, die Vetantwortung auf Dritte abzuwälzen- wie peinlich.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #416 am: 27.03.2025 14:05 »
Ausweislich der Umfragen von Verdi selbst zu den Tarifforderungen, bei welcher ich eine ähnliche Verteilung Mitglieder/ Nichtmitglieder vermute, schert sich Verdi auch nicht um die Forderungen der Mitglieder, die nahezu deckungsgleich mit U9b sein dürfte.

Kommunalgenie

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« Antwort #417 am: 27.03.2025 14:07 »

Ich  bin doch zufrieden, trotzdem werde ich doch die Art der Tarifverhandlungen kritisieren dürfen?
Also- Kritik an TRifverhandlungen von Nichtmitgliedern , die sich dann insbesondre und fast ausschliesslich gegen die Gewerkschaften richten, ist sehr schwierig. AN, die nicht einer Gewerkschaft beitreten, treffen die Entscheidung, für sich selbst zu verhandeln, was ok ist.

Dann frage ich mich, welche Kritik sie an den Tarifverhandlungen üben, mit denen sie gar nichts zu tun haben wollen? Wenn der AG die Tarifergebnisse trotzdem auf sie überträgt, obwohl sie keine Beiträge zahlen, könnte man neudeutsch von einem guten deal reden. Was soll es dann noch an Kritik geben?

Ich muss sie ja kritisieren, da Sie mein Gehalt und das meiner Beschäftigten verhandeln, ob ich das will oder nicht.
Denen deswegen jetzt aber 70 € pro Monat für die Scheiße in den Rachen zu schieben ist wirklich zuviel des Guten.
Dass die AGs die Tarifergebnisse auf alle AN übertragen, ist natürlich die Verantwortung der Gewerkschaften. Bei soviel Dummheit trotzdem Vorgesetztenfunktion-oder vielleicht gerade deshalb. Ihr Chef wir sie mögen

Ich finde es grundsätzlich gut, dass die Tarifergebnisse auf alle AN übertragen werden. Das verhindert nämlich, dass viele der Beschäftigten in die Gewerkschaft eintreten. Aus AG Sicht ist das durchaus super für mich. Es stört mich halt nur ungemein, auch im Sinne des Betriebsfriedens, dass die Empfangsdame bald soviel verdient wie Architekten, ITler oder whatever.

NelsonMuntz

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« Antwort #418 am: 27.03.2025 14:22 »

Für gebildete Akademiker muss ich sagen, hat das etwas von Stockholm-Syndrom, wenn ich höre, dass die AG's bei Tarifverhandlungen so gern mehr für die oberen EG's rausholen würden aber wegen der sozialistischen Gewerkschaften nicht mehr drin wäre. Das zu glauben ist dem eigenen Stand doch unwürdig.

Nochmal zum Vergleich:

1.) Bei der EU-Kommission wurden ALLE Gehälter zwischen 2004 und 2024 um 55% erhöht, egal ob von 2.325 auf 3.604 (AD1/1) oder von 16.095 auf 24.942 (AD16/3).

2.) Bei deutschen Bundesbeamten gab es hingegen im gleichen Zeitraum in A3 eine Erhöhung um 74%, in B11 dagegen nur um 50%.
3.) Und bei TVöD-Angestellten gab es (seit 2005) in E1 eine Erhöhung um 83%, in E15Ü dagegen nur um 55%.


Was soll das???

Und nur zur Klarstellung: Ich bin durchaus Befürworter einer Umverteilung von "oben" nach "unten". Aber bitte nicht über die Gehälter, sondern über (progressive) Steuern, Familienförderung, etc., so dass die gesamte Gesellschaft (öD, Privatwirtschaft, usw.) gleichermaßen abgedeckt wird..
Kein Widerspruch. Ich teile die Diagnose. Ich lehne nur die naive Vorstellung ab, wir säßen gemeinsam mit den AG's auf einer Seite und die Gewerkschaften auf der anderen Seite. Die AG's wollen uns auch nur so wenig zahlen wie möglich und da wir mit Streik keinen Druck aufbauen können, sehen die Ergebnisse eben so aus.

Ich halte diese Berufsgruppen auch für enorm wichtig. Streik als Arbeitskampfmaßnahme setzt aber eine gewisse Unmittelbarkeit voraus. Die ist bei diesen Berufen meist nicht gegeben. Hinzu kommt, dass die AG's meist Monopolisten, finanziell am Limit sind und durch Streik Geld sparen. So kann man keinen Druck aufbauen.

Letztlich muss man auch feststellen, dass die AG's und offenbar auch viele Bürger eine enorme Toleranz entwickelt haben mit der fortschreitenden Dysfunktionalität dieses Landes umzugehen.
Beim OZG wird eine Frist gesetzt, die wird nicht eingehalten. Wen juckt's?
Es gibt einen rechtlichen Anspruch auf einen Kitaplatz, der vielfach nicht eingehalten wird. Wen juckt's?
Wir haben eine Bundeswehr, die uns nicht verteidigen kann. Wen juckt's?
Die Deutsche Bahn macht mehr Verlust denn je, ist aber trotzdem unpünktlicher als je zu vor. Wen juckt's?

Bei all dieser Gleichgültigkeit, meinen ein paar Nasen im ÖD, dass sie so wichtig sind, dass sie mit einer eigenen Gewerkschaft oder mit Hilfe der AG's richtig was für sich rausholen können? Ernsthaft?

Sehr schön beschrieben!

Das "Problem" ist ja, dass der öD anders als die pW nicht gewinnorientiert arbeitet, und daher Leistung zwar irgendwie nice, aber auch nicht überlebenswichtig ist. Wen juckt's? ;)

Natürlich sitzen höhere EGs nicht gemeinsam mit den AG in einem Boot - genauso unsinnig wäre eine "Konkurrenzgewerkschaft" zu verdi für die Wahrnehmung der Interessen höherer EG. Das läuft im Ansatz schon ins Leere.

Am Ende arbeiten alle auf dem Niveau "Feld-Wald-Wiese" - Wenn's keinen juckt, kann's ja nicht verkehrt sein ;)

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #419 am: 27.03.2025 14:23 »
Viele Konjunktive, viel Arroganz, aber so ist das bei "ICH, ICH, ICH" eben.
Und eine Prise aufs Falsche Pferd gesetzt, auch etwas was man als ICH ICH ICH bezeichnen kann.